Schandeur

Begonnen von Mitleser, 18 Dezember 2024, 01:59:23

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Mitleser

Einfach mal alle die fresse halten. meine inneren stimmen, meine schuldner da draussen, meine vergangenheit. meine scham. mein versager. mein athlet. mein inneren held und mein innerer schweinehund. wen mein ich eigentlich.

Oder meine ich einfach den der hier meint etwas da zu lassen. den möchtegern. den motzki. alles ***. ich muss das genauso sagen, ich möchte keine almosen mehr und auch keine ablehnung. ich will wütend sein dürfen und dabei ganz ausgeglichen sein.
ich will ganz klug schreiben und dabei aber dumm und dämlich wirken und alles voller rechtschreibfehler hinterlassen. lieb mich dafür. lieb mich für das was ich bin und hör auf mich für das zu hassen was ich war.
bin ich denn besser als ich war. reifer, klüger. oder einfach nur hoffnungslos.

einfach die fresse halten, das wäre doch mal was und die gedanken dazu. kein erwarten, kein wünschen, kein wissen, kein wollen, kein ego und kein altru. mir egal ob es das wort gibt, ich weiss was gemeint ist und du auch. wie frech ich bin.
möchte ich auch gerne manchmal sein ohne zu versuchen für ausgleich zu sorgen. einfach mal dem ausgleicher die fresse stopfen.
genauso meinen opfern. die waren genauso täter und die sollen auch alle mal die fresse halten, so wie ich meine halte.

ja, finger die auf mich zeigen, vielleicht nur illusion, aber in meinen gedanken so real wie die mauer die ich versuche mit meinem kopf einzurennen. dabei sind die fingerzeiger ja selbst echte arschlöcher. vielleicht auch engel und alles zu recht. das ganze zeigen und deuten und wissen und meinen. haltet doch trotzdem mal eure fresse, so wie ich meine halte.

ich komm doch auch nicht einfach an und schlag euch eine ins maul. meine zähne sind doch schon ganz lose vom ganzen fressen und den ohrfeigen.

ich bin am anfang meines lebens opfer gewesen, wie ich es satt habe das dieses opfer sich durch mein ganzes leben schlängelt. ich habe so die schnauze voll das sich andere opfer dazugesellt haben und nun alle mit dem finger auf mich zeigen. haltet doch einfach mal alle das maul, du, ich, meine gedanken. liebe gedanken und schandmäuler, haltet endlich mal das maul und lasst mich leben und atmen.

so schlecht bin ich nicht, war ich nicht, wollte ich nie sein und schuld alleine war ich schon gar nicht.
aber irgendwie klebt alles an mir wie scheisse. ich kann das wort schuld nicht mehr hören. das wurde nur erfunden um uns die knechtschaft zu zwingen, knecht meiner schuld. krediteur deiner schuld. ich wills auch nicht mehr hören. stopf dir die schuld in deinen eigenen hals. lass mich atmen. lass mich leben.

haltet doch alle einfach mal das maul. du, ich, unsere gedanken. lasst mich leben.

Wohlstandspudel

manchmal tut es ganz gut den ganzen frust herauszulassen :-)

Mitleser

Voller Liebe und doch voll Hass. Friedlich, doch wütend wie ein Stier. Wach und doch so erschöpft. Alles gleichzeitig, alles auf maximum. Frust und lebenslust.

Ich weiss gar nicht was ich zu beschreiben versuche, ich weiss nur ich muss wieder schreiben, ich muss mich trauen meine gedanken zu formulieren und den todesstoß akzeptieren. Ich muss sichtbar werden obwohl der wagemutigste in mir der unsichtbare ist. Laut will ich sprechen, obwohl weite teile von mir schweigen. Ich werde zerrissen zwischen gegensätzlichen anteilen. zerrissen vom sehnen und dem fürchten, vom wollen und der mutlosigkeit, vom wissen und der fehlenden bildung. von der vergangenheit und meiner gegenwart, der zukunft und dem anspruch an sie.

ich schlafe bei vollem bewusstsein und hasse mich dafür, hasse mich für meine angsterfüllte lethargie, meine wünsche die wie verbotene früchte in meinen gedanken geistern.
Besessen vom vorwärtsgehen und doch zu merken das ich zurück bleibe. das teile von mir sich keinen zentimeter bewegen, obwohl manche so sehnsüchtig weit voraus sind. wartend, hoffend, frei. doch ein gefängniss im schlepptau, das unüberwindbare mauern zu haben scheint.

Ich sitze an einer bushaltestelle von der ich fast sicher weiß, das sie eigentlich nicht mehr bedient wird, bleibe aber sitzen im vollen wissen das es keine endlichkeit zu meinem warten gibt. das warten ist zum selbstzweck geworden. das warten als ziel, unbeweglich und doch innerlich hastig, wunschlos und doch voll sehnen, ruhend und doch voll raserei.

leben verschwendet im wartesaal der eitelkeit. wie ein untoter an mir selber nagend, ein geier mich selbst verzehrend. unangenehm faulig, voll leben, voll atmen, doch aufgebläht an der oberfläche treibend.
die tiefe der möglichkeiten nie auslotend, nur als dräuendes unheil vor mir.

und wieder das geschwafel welches ich nicht mehr hören kann, ich kann mein eigenes gesabbel nicht mehr hören, all die weisheiten, die unnützen formeln des lebens.
der ganze schmutz den ich wie einen mantel trage.

schmutz des lebens, der erinnerung.  Trauma.

Mitleser

Zitat von: Wohlstandspudel in 18 Dezember 2024, 16:09:08manchmal tut es ganz gut den ganzen frust herauszulassen :-)


ein pudel, wohlwollend, genährt, wohlständig oder wohl ständig, pudelig.

Mitleser

ich erlebe grade grössten seelischen schmerz, so wie in einer schweren depressiven episode, so roh wie damals bevor ich anfing andere wege zu gehen als mich jeden tag wegzuknallen.
und gleichzeitig bin ich vollkommen ruhig, ausgeglichen und analytisch. ich lasse einfach laufen. ich bin in einer gewissen distanz und dadurch immer noch funktional. vielleicht etwas manisch, aber nicht hysterisch, nicht unkontrolliert, nicht selbstgefährdend, nicht bewusstlos.

die absicht ist nicht mit davon zu spülen, es fühlt sich mehr wie eine reinigung an, auch wenn ich meine zu wissen das es danach immer noch schmerz geben wird. mein schmerzkörper ist fester bestandteil meines selbst. er ist ein teil den ich nur anders anordnen muss, der eine andere aufgabe braucht, der nicht zuerst, aber auch nicht zuletzt kommen darf. der gefühlt und gesehen werden will, ohne mich zu überfluten. ohne mich zu schlucken und halbtot oder betäubt wieder auszuspucken.

mein schmerzkörper ist mein lehrer. er zeigt mir was ich brauche und er lehrte mich was ich nicht mehr möchte. ich muss nur endlich auch meiner intuition und meinem wissen folgen. ich muss mich leben auch wenn es mir angst macht sichtbar zu werden. nur die sichtbarkeit kann mich vor meinem leisen tot bewahren. nur meine sichtbarkeit und das leben meiner erfahrungen, kann mich mein leben wertschätzen lassen. warum also habe ich mehr angst davor im sichtbaren zufrieden zu verglühen, als im stillen unglücklich zu vegetieren.

und ich meine das genauso dramatisch, denn das war mein ganzes leben. dramatik. schmerz. unverstädnis. alles um mich daurauf vorzubereiten heute antworten zu haben. doch solange ich diese antworten schlucke, erdrossel ich mich ganz langsam, drehe mir selbst ganz langsam das leben ab.
ich muss wählen. ich habe nicht die wahl, ich muss wählen. sterbe ich im stillen und langsam siechend vor mich hin, weil ich mich jeden tag vor meinem mickrigen inneren ekel oder versuche ich und wenn auch nur für einen kurzen moment, hell aufzuleuchten und vielleicht einen sinn zu finden.

ich schwebte über der dunkelheit......

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