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[Sero]

Hallo zusammen,

ich weiß grad nicht so recht, was ich tun soll.
Wir haben über die letzten Wochen das Antidepressiva gewechselt (das alte hat gefühlt nicht mehr richtig gewirkt). Während am Anfang alles super zu sein schien, verschlimmert sich meine Psyche grade. Nicht so, dass ich von einer akuten Gefährdung sprechen würde, aber genug, dass es sehr belastend ist und ich meine Gefühlswelt als "bedrohlich" empfinde.

Habe heute morgen beim Psychiater angerufen, weil ich über die Veränderung reden möchte, aber man hat mir nur gesagt,  dass der Doc ausgebucht ist und meine einzige Chance sei, wenn jemand einen Termin absagt (mein nächster Termin ist im Oktober, aber so lange sollte ich nicht warten).

Ich bin in Therapie und bei anderen Stellen angebunden, die ich aufsuchen kann, wenn ich mich nicht mehr selbst steuern kann, ich bin also nicht allein, aber ich mag es auch nicht riskieren das ganze aufzuschieben und in der Klinik zu landen, grade wenn ich es jetzt schon merke.

Keine Ahnung, wie ich mit der Situation umgehen soll. Klar, ich kann jetzt täglich beim Doc anrufen und schauen, ob ein früherer Termin frei geworden ist, aber ich kenn mich und die Gefühle, die aufsteigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich das durchziehe wird mit jedem Tag geringer... und klar, kanns morgen wieder ganz anders aussehen, aber genau das ist es, es ist instabil und ich weiß nicht, was ich tun soll.

[Wohlstandspudel]

hallo sero

ich versuche dne leuten imemr gute ratschläge zu geben, bin jetzt aber selbst etwas ratlos.

hat sich denn die psyche verschlimmert seitdem du die alten abgesetzt hast und die neuen angefangen hast zu nehmen?

oftmals merkt man ob ein medikament wirkt erst dann, wenn man es absetzt.

ich kann dir hier nur noch raten mal einige andere psychiater anzurufen und denen dein problem erklären in der hoffnung einen kurzfristigen termin zu bekommen.

wenn es garnicht mehr weitergeht dann rate ich dir trotzdem dass du dich an diese andere stelle wendest, denn es ist eben ein notfall und da hat man oft keine andere wahl.

eine andere möglichkeit wäre dass du dich an eine uniklink wendest die eine psychiatrische ambulanz haben.

ich würde an deiner stelle mit dme therapeuten reden denn eventuell hat er einen guten ratschlag.

problem ist halt man mis sewig lange auf temrine warten was leider zur normalität geworden ist.

und wie ich oben erwähnte kann der zustand wirklcih davon kommen weil die alten medis abgesetzt wurden.

mit deinem therapeuten reden und mal andere psychaiter zwecks medikamnete anrufen mehr kann ich dir leider auch nicht raten, da es sonst keine anderen möglichkeiten gibt.

ich drücke dich mal und hoffe es geht dir bald besser

[Sero]

Hallo Wohlstandspudel, danke für deine Antwort und den Drücker!

hat sich denn die psyche verschlimmert seitdem du die alten abgesetzt hast und die neuen angefangen hast zu nehmen?

oftmals merkt man ob ein medikament wirkt erst dann, wenn man es absetzt.

Zunächst nicht, im Gegenteil, ich war ein paar Nebenwirkungen los und echt glücklich darüber.
Was mir schnell aufgefallen ist, ist dass ich wieder sehr wütend war (ohne vernünftigen Grund). Das hab ich auch dem Doc gesagt, aber der meinte nur, dass Depression auch viel mit unterdrückter Wut zu tun hat.
Ich mach ihm da keinen Vorwurf draus, der kannte mich in meinen wütenden Phasen nicht und weiß nicht, wie gefährlich das teilweise war. Da das schon ein paar Jahre her ist und ich in der Therapie gute Fortschritte gemacht habe, hab ich auch nicht damit gerechnet , dass das nochmal ein Problem wird.

Jetzt scheinen aber alle Emotionen mit Wucht zurück zu kommen und seit gestern kämpfe ich wieder mit selbstverletzenden Impulsen.

Das alte Medikament hat mir lange gute Dienste geleistet und ich hab tatsächlich die Wirkung gemerkt. Das war jetzt auch der Ausschlaggeber für den Wechsel, weil die Wirkung nicht mehr wirklich wahrnehmbar war für mich (Depressive Phasen haben wieder länger angehalten, gute Phasen sind immer kürzer und schwächer geworden).
Dass es aber scheinbar noch so viele Wogen geglättet hat, habe ich nicht erwartet...

ich kann dir hier nur noch raten mal einige andere psychiater anzurufen und denen dein problem erklären in der hoffnung einen kurzfristigen termin zu bekommen.

Kann ich das einfach machen, auch wenn ich nicht wechseln will?
Es ist nicht so, dass ich mit meinem Psychiater generell unzufrieden bin, nur jetzt brauche ich einfach schneller Hilfe, weil ich Angst habe, dass meine Psyche eskaliert...

wenn es garnicht mehr weitergeht dann rate ich dir trotzdem dass du dich an diese andere stelle wendest, denn es ist eben ein notfall und da hat man oft keine andere wahl.

Das werde ich im Notfall auch tun. Im Moment scheue ich mich etwas davor, weil ich nicht in eine Klinik will.
Ich komme mit dem Setting nicht gut zurecht. Als jemand mit starken sozialen Ängsten ist es einfach zu schwer 24/7 von Leuten umgeben zu sein und keinen Rückzugsort zu haben, an dem man auch wirklich mal allein sein kann.

[Wohlstandspudel]

hallo sero

ich ahbe jetzt nciht gedacht dass du generell den psychiater wechselst, sondern nur temporär damit dich eina derer auf eventuell andere medikamente einstellt bis du einen termin bei deinem alten aktuellen psychiater bekommst.

hast du mal in die packungsbeilage geschaut was da unter nebenwirkungen steht?

auch wenn man es nicht glauben mag, es gibt sogar psychopharmaka die sogar suizidgedanken verstärken können, hört sich völlig irre an ista ber so.

gut möglich dass bei dir diese neuen medikamente diese gefühlslage verursachen.

problem ist nur ein psychiater kann dich richtig auf tabletten einstellen und oftmals muss man mehrere ausprobieren bis welche wirken.

medikamnetentechnisch darf ich dir auch keine ratschläge geben zumal ich kein arzt bin, aber es kann theoretisch gesehen an den neuen medikamneten liegen.

und was die alten medikamente betrifft, habt ihr da mal die dosis erhöht vor dem wechsel?

[Sero]

Hallo Wohlstandspudel

Nochmal Danke! Mir war nicht klar, dass ich temporär auch zu einem anderen Psychiater gehen kann. Ich dachte wenn ich bei einem in Behandlung bin, dann geht alles nur über den, es sei denn ich wechsle.

Ja, Suizidgedanken stehen als Nebenwirkung dabei, war bei meinem alten genauso, deswegen habe ich dem zugegeben nicht viel Beachtung geschenkt.

Bei meinem alten hatte ich bereits die maximale Dosis, seit Jahren schon, deswegen konnten wir an der Stelle leider nichts mehr machen.

Keine Sorge, ich will hier auch keine Ratschläge in Richtung der Medikamente, sondern bzgl. der Möglichkeiten, die ich jetzt habe, also genau das, was du mir bisher gegeben hast!
Das man rumprobieren muss habe ich in der Vergangenheit leider schon selbst erfahren. Aber ich danke dir, dass du diese Dinge ansprichst und mir wieder in Erinnerung holst!

[Wohlstandspudel]

bei psychopharmaka gilt tatsächlich: probieren geht über studieren.

allerdings sollte man da nicht ohne ärztliche absprache herumexperimentieren

[Ina]

 
Hallo Sero,

wie fühlst Du Dich? Konntest Du schon etwas erreichen?

Ich würde nicht allzu viel Hoffnung darauf setzen, bei anderen Psychiatern zügig einen Termin zu bekommen. Die Wartezeiten sind überall lang, vor allem für Neupatienten (und als solcher wirst Du angesehen, wenn Du in einer Praxis noch nie warst – unabhängig davon, ob Du künftig wieder dort hingehen möchtest oder es ein einmaliger Termin sein soll). Wenn Du bei einem anderen Psychiater in weniger als zwei Monaten einen Termin bekommst, wäre es wirklich Glückssache. Dazu kommt noch, dass Dich ein anderer Psychiater noch nicht kennt und Dich und Deine Situation daher nur schwer einschätzen kann.

An Deiner Stelle würde ich zu der gewohnten Praxis gehen, aber ohne vorher anzurufen. Fahr einfach hin, schildere an der Rezeption kurz Dein Problem und mache deutlich, dass es Dir akut schlecht geht und Du Hilfe brauchst. Damit habe ich früher eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht. Zwar musste ich dann auch mal zwei oder drei Stunden im Wartezimmer verbringen, aber immerhin habe ich kurzfristig Hilfe bekommen und musst nicht wochen- oder monatelang auf einen Termin warten. Ich glaube, die wenigsten Praxen schicken einen Patienten weg, dem es wirklich schlecht geht.

Die anderen Tipps von Wohlstandspudel finde ich aber gut (Uniklinik, die Sache in der Therapie ansprechen usw.). Wenn Du verschiedene Möglichkeiten hast, nutze sie!

Ich wünsche Dir, dass sich das emotionale Chaos beruhigt und Du schnell ein Gespräch mit Deinem behandelnden Psychiater führen kannst!

Alles Gute Dir!

Ina
 

[Ponyhof]

Was man auch noch versuchen könnte, wäre dem Hausarzt das Problem mit dem nicht erreichbaren Arzt zu schildern.
Ich habe schon erlebt, dass ein Arzt zum Telefon griff, den Kollegen anrief und "Hier sitzt meine Patientin Frau Ponyhof und hat Schmerzen..." gesagt hat. #Zack, "Termin übermorgen, passt ihnen neun Uhr?"

Alles Gute Dir.

[pudelgast]

@ponyhof

wollte ich ihm auch raten, denn viele hausärzte haben einen direkten draht zu anderen ärzten und können bestenfalls alles beschleunigen.