brauch noch immer Hilfe

Begonnen von why, 29 August 2021, 19:38:13

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why

Ich kann nicht mehr. Als ich das letzte Mal hier geschrieben habe, war ich kurz vor einem Klinikaufenthalt.
Jetzt bin ich wieder zu Hause und seit 2 Wochen in der Wiedereingliederung. Aber ich packs nicht. Ursprünglich wollte ich nur 4 Wochen 4 Stunden und 4 Wochen 6 Stunden. Das hat sich sofort zerschlagen. Jetzt hatte ich ein ausführliches Gespräch mit meiner Psychiaterin und sie hat das Ganze ganz schön in die Länge gezogen und auch Abend- und Wochenendtermine gestrichen, obwohl das ein
Schwerpunkt meiner Arbeitszeit ist.
Aber okay - ich versuche mich daran zu halten und kann doch nicht. Ich fühl mich so ausgelaugt
und hab jeden Tag das Bedürfnis mich zu verletzen, nicht nur das Bedürfnis, ich tus auch, außerdem
tauchen die Suizidgedanken wieder auf. Was soll ich nur tun? ich will nicht wieder in die Klinik.
why

Ponyhof

Hallo why

ich habe gestern schon überlegt, ob ich Dir antworte, aber ich wollte den konstruktiven Vorschlägen den Vortritt lassen. 🤪

Also, kurz gesagt, ich denke ich weiß wie Du Dich fühlst (nämlich beschissen). Bei mir war irgendwann der Punkt erreicht, an dem ich nicht (mehr) den Eindruck hatte, dass die Ärzte mir (noch) helfen konnten. Ich hatte den Eindruck, schon synchron deren Ratschläge und Sprüche mitsprechen zu können. Es nervte mich nur und brachte nicht weiter. Auch kein zigster Arzt, kein soundsovieltes Medikament. Tja. In solchen Situationen ist natürlich guter Rat teuer. Ich habe für mich persönlich irgendwann festgestellt, dass ich nicht in die Klinik will. Hilft mir nicht. Ich will keine ambulante Therapie und ich will keine Medikamente.
Been there, done that, didn't like it. Es reicht mir mit dem ganzen Dreck und die Suizidgedanken bekomme ich dadurch auch nicht weg, ganz im Gegenteil, es frustet noch zusätzlich...
Für mich bedeutet das, dass ich - wenigstens nach außen hin - gut genug funktionieren muss, dass man mich in Ruhe lässt. Es bedeutet natürlich gleichzeitig, dass mir auch keiner helfen kann, was das ganze ziemlich trostlos macht...
Aber ich habe mir das für mich so überlegt. Dass ich nicht in die Klinik will. Und keinen Mist mehr schlucken. Und mir kein milde lächelndes Gesabbel von irgendeinem Helfersyndrom-Psychologen anhören. Wirklich nicht. Wenn das bedeutet, dass ich morgens um 7.00 Uhr (spätestens) aufstehen, duschen, zur Arbeit fahren muss. Dann ist das eben so. Bisher bin ich trotz aller Stimmungstiefs und Krisen dran geblieben. Solange ich einigermaßen funktioniere, bleibt mir jedenfalls die Klinik erspart. Das ist zwar nicht besonders doll aber ich kann mich drauf verlassen. Wirklich wahr, keine leeren Versprechungen. Ich kann denken was ich will, (kann mich sogar selbst verletzen, wenn ich das will) solange ich nur morgen früh wieder pünktlich und frisch geduscht im Büro auftauche (zur Not halt mit langen Ärmeln über den frischen Schnitten im Arm).

Warum ich Dir das erzähle, obwohl Du ja anscheinend eine hilfreiche Psychiaterin hast und gar nicht meine Therapie-Müdigkeit?  Weil ich mich frage, ob es bei Dir auch auf so eine entweder- oder Situation hinausläuft. In etwa: Entweder Du bekommst es hin morgens um sieben (oder Abends um acht oder wann halt Deine Arbeit beginnt) geduscht und angezogen bei der Arbeit aufzuschlagen und irgendetwas einigermaßen brauchbares abzuliefern. Dann lassen 'sie' Dich in Ruhe, Du darfst zu Hause bleiben und denken und tun was Du willst - oder Du musst zurück in die Klinik.
Scheußliche Vorstellung?
Tja. Meine Rede.

Das Leben ist kein Ponyhof...

why

Ich kann nicht mehr,
gestern hatte ich Therapie und wir haben auch über Suizidalität gesprochen.
Ich habe heftigst dementiert und gesagt, dass ich das nicht bin. Aber - ich bin mir
nicht mehr sicher. Seit meiner Wiedereingliederung schneide ich mich täglich und
das immer tiefer, bis an die Pulsadern und mein Leben erscheint mir mehr und mehr
sinnlos. Das macht mich tieftraurig.
Ich habe keinen Grund mehr zu leben, weil ich keinen Sinn mehr sehe. Irgendwie weiß
ich nicht mehr weiter.
why

Ina

 
Hallo why,

Du schriebst, Du würdest keinen Sinn mehr sehen. Was WAR denn vorher mal der / ein Sinn für Dich?

Ich weiß, wie schlimm es sich anfühlt, nicht zu wissen, wofür man überhaupt noch lebt oder wofür es sich ,,lohnen" sollte, weiterzugehen. Aber ich weiß auch, dass sich das wieder ändern kann und kein Dauerzustand bleiben muss. Was jetzt ist, ist nicht unbedingt für alle Zeit. Mach Dich auf die Suche! Was siehst Du? Was fühlst Du dabei? Was willst Du und wo möchtest Du hin?

Es gibt viele Möglichkeiten, sein Leben zu verändern und neue Wege zu begehen. Aufgeben kannst Du später immer noch.

Viel Kraft und Durchhaltevermögen wünsche ich Dir.

Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

why

Vielen Dank,
was war ist de Sinn meines Lebens?/ Es mag jetzt vielleicht blöd klingen, aber meine Arbeit ist mein Leben. Ich gehe ganz darin auf und ich mache es gerne, denn ich finde, dass es eine sinnvolle Aufgabe ist.
Ich weiß auch, dass ich zu viel Kraft in die Arbeit gesteckt habe, aber das ist mir erst im Nachhinein bewusst geworden und wäre ohne Corona vielleicht auch nicht.
Ja und jetzt, ich darf bis Ende September nur 2 Stunden täglich und auch nicht abends oder am Wochenende (wo eigentlich der Schwerpunkt der Arbeitszeit ist).
Aber , und das finde ich für mich so traurig, ich bin nach den 2 Stunden erschöpft und müde.
Ja, und jetzt ist es also so, ich sehe keinen Sinn mehr in meinem Leben, wenn ich meine mir so wichtige Arbeit nicht mehr  ausführen kann.(damit sag ich auf gar keinen Fall, dass jemand der nicht arbeitet keinen Wert hat, bitte nicht falsch verstehen). Ich für mich weiß aber, ich kann und mag nicht mehr.
why

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