Hallo

Begonnen von Kaktus, 04 April 2021, 21:29:07

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Kaktus

Hallo, ich bin weiblich und 29 Jahre alt.
Ich bin mit 19 Jahren psychisch krank geworden, musste mein Studium damals abbrechen und habe nun weder ein abgeschlossenes Studium noch eine Ausbildung.
Wohne seit 2013 in Lateinamerika und es gibt hier nicht wie in Deutschland Hilfsangebote für psychisch kranke. Man könnte sagen, dass ich im Leben nie gearbeitet habe..
Das Dumme ist, dass ich zusätzlich zum Borderline noch an einer Sozialen Phobie leide... Das macht es sehr schwierig was die Jobsuche angeht. Die Soziale Phobie wurde erst vor weniger als 5 Monaten diagnostiziert, es kann also noch dauern bis ich Erfolge spüre... Ich fühle mich von meiner Familie gedrängt eine Arbeit zu finden.
Nun habe ich Trinkdruck (bin keine Alkoholikerin, doch missbrauche es manchmal), Selbstverletzungsdruck und Suizidgedanken... :(

Ina

 
Hallo Kaktus,

erstmal herzlich willkommen im Forum!

Was hat Dich denn nach Lateinamerika verschlagen? Bist Du alleine dort oder ist Deine Familie bei Dir?

Ich weiß, dass es sich sehr leicht sagen lässt, in der Realität aber nicht ist – aber trotzdem: Lass Dich von Deiner Familie nicht unter Druck setzen und zu etwas drängen, wozu Du noch nicht bereit bist! Natürlich ist Arbeit wichtig und langfristig ist es schwierig, ohne eine berufliche Tätigkeit durchs Leben zu kommen. Wenn Du aber aufgrund von psychischen Problemen (noch) nicht erwerbsfähig bist, ist das keinesfalls verwerflich. Deine Seele leidet, also musst Du lernen, Dich um sie zu kümmern. Das kannst Du am besten, wenn Du Dich auf Dich selbst konzentrierst, den Ursachen Deines Leids auf den Grund gehst, Dich selbst besser kennenlernst und schaust, inwieweit Du an Deinem Verhalten und Deiner Einstellung arbeiten kannst und was sich in Deinem Leben ändern muss, damit es Dir besser geht. Schwierig wird es, wenn Du parallel dazu versuchst, den Erwartungen anderer Leute gerecht zu werden. Erwartungen, die zurzeit eigentlich gar nicht in Dein Leben passen.

Achte gut auf Dich... Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht!

Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Kaktus

Hallo Ina,
Ich danke dir sehr für das freundliche Willkommen und die liebe Antwort. :)
Meine Phobie ist mittlerweile so schlimm, dass es mir echt schwer fällt sogar in Onlineforen zu schreiben... Es ist mir leider so extrem wichtig was andere sagen oder denken, dass es mein Leben teilweise beeinträchtigt..
Ich werde versuchen deinen Rat umzusetzen; danke dir nichmals :)

LG

P. S.: meine Mutter ist aus Lateimamerika; und nun habe ich auch meinen Freund hier kennengelernt. Ja, habe hier (fast) die ganze Familie :)

Ina

 
Zitat von: Kaktus in 04 April 2021, 22:59:45
Meine Phobie ist mittlerweile so schlimm, dass es mir echt schwer fällt sogar in Onlineforen zu schreiben... Es ist mir leider so extrem wichtig was andere sagen oder denken, dass es mein Leben teilweise beeinträchtigt..

Hallo Kaktus,

ein guter Freund von mir leidet unter einer sozialen Phobie und generalisierten Angststörung. Ihm geht es sehr ähnlich wie Dir; so in etwa hat er es auch geschildert. Begründen oder näher beschreiben kann er es allerdings nicht. Wie ist es bei Dir? Kannst Du erklären, warum es Dir so wichtig ist, was andere über Dich oder das, was Du sagst und machst, denken? Vor allem, wenn es um Fremde (wie bspw. hier im Forum) geht: Inwiefern ist es für Dich von Bedeutung, was irgendjemand (!), mit dem Du im realen Leben nichts zu tun hast und mit dem Du nicht näher in Kontakt zu treten brauchst, eventuell (!) über einen Beitrag von Dir denkt? Was steckt dahinter? Angst vor Kritik? Vor Ablehnung? Angst, dass Du Dich selbst weniger mögen würdest, wenn jemand anders über Dich denkt, als Du es Dir wünschst? Und wie würdest Du denn gerne wahrgenommen werden?

Ich hoffe, ich bin nicht zu neugierig. Du brauchst meine Fragen natürlich nicht zu beantworten – mach Dir da also bitte überhaupt keinen Druck!

Liebe Grüße
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)