2020 – Gab es auch Positives?

Begonnen von Ina, 04 Februar 2021, 19:57:57

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Ina

 
Heute habe ich das vergangene Jahr Revue passieren lassen und muss sagen, dass es insgesamt ziemlich dunkel und betrübend war. Das haben wahrscheinlich die meisten ähnlich empfunden, auch Menschen, die nicht von Depressionen betroffen sind. Dass es für viele Menschen mit psychischen Erkrankungen "doppelt schwer" war (und ist), ist klar. Die Gründe brauche ich wohl nicht näher zu erläutern, denn damit hat sich jeder bereits genug auseinandergesetzt. Mir geht es in diesem Thread auch eher um das Gegenteil. Ich bin ja immer auf der Suche nach kleinen und großen Freuden, nach Lichtblicken und Glücksmomenten.

Gab es im letzten Jahr etwas, was Euch für einen längeren Zeitraum gut getan und aufgebaut hat?
Phasen, in denen es Euch aus bestimmten Gründen besser ging?
Dinge, an denen Ihr Euch festhalten konntet?
Oder gab es sogar "Highlights" / wirklich besondere Erlebnisse, von denen Ihr länger zehren konntet?
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

ToteMoewe

Ich habe mich hier im Forum registriert und wundervolle Menschen kennengelernt! ♡
All I´m trying to do is live my motherfucking life
Wear a smile on my face, but there´s a demon inside.

"Jekyll and Hyde" – Five Finger Death Punch

Jaycee

Ich habe auch hier im Forum so tolle Menschen kennengelernt!
Ich war in London und habe dort mein liebstes Musical zum ersten Mal gesehen und habe mich überhaupt so frei wie noch nie gefühlt, auch wenn es mir nicht immer gut ging. Aber dort fühlte ich mich einfach Zuhause.
Ich durfte, trotz der Coronasituation, einige wenige Konzerte geben. Das weiß ich auch noch sehr zu schätzen.
Und meine Theatersaison hatte gute Momente.
Phasenweise taten mir bestimmte Menschen gut, auch wenn kaum einer von ihnen das auf lange Sicht getan hat.

Ich war auch im Chorlager, kurz nach meinem ersten Krankenhausaufenthalt, das hätte besser nicht sein können. Auch diese Freiheit tat mir unglaublich gut und ich konnte viele Bekannte wiedersehen.
Eines der schönsten Ereignisse war auch ein Wochenende im Oktober, da habe ich mit acht anderen Freundinnen eine Art Probenwochenende bei uns in der Kirchengemeinde gemacht. Klar, es war stressig und all das - aber auch wunderschön. Und momentan sehne ich mich jeden Tag dahin zurück, zu meinen Freunden damals, in ein sicheres Umfeld.

Das fällt mir so auf die Schnelle ein. Gute Momente auf jeden Fall!
"Life beats down and crushes the soul and art reminds you that you have one."

Uhu

Eine tolle Thread-Idee. :)

Ich habe meine Therapie gemacht und das war sehr aufbauend, und erkenntnisreich für mich. Dadurch konnte ich wieder mich einigen Dingen stellen, die mir vorher Angst bereitet haben. Das wären z.B alleine rausgehen, für mich einstehen und mir Ruhe zu gönnen. Das fiel mir phasenweise sehr schwer und hin und wieder auch jetzt noch, doch ich habe gelernt, besser auf meinen Körper und meine Seele zu hören und mir Zeit für Ruhe zu nehmen.


nubis


Nach fast 12 Jahren Fernbeziehung ist Ingo im März letzten Jahres zu mir gezogen - und es harmoniert nach wie vor wunderbar und tut (grade in der Corona-Situation) so gut!

Der Hund macht Tag für Tag Freude - egal welches Jahr wir haben - und tatsächlich war das im letzten Jahr mehr als zuvor, weil es Anfangs leider doch einige gesundheitliche Probleme gab, die wir nun endlich im Griff haben :-)

Und ...so gemein das klingen mag: da meine Mutter in einer speziellen Einrichtung untergebracht war, hatte ich tatsächlich Monate-lang 'Ruhe'...
Das Gefühl, dass sie gut aufgehoben und versorgt ist, ohne, dass ich mich ständig kümmern und Sorgen muss.
Diese 'Auszeit' aus der Verantwortung hat mir im letzten Jahr sehr gut getan und mir einiges an Energie zurück gegeben!

Und last not least: Corona hat mir zwar Zeitweise auch Unanehmlichkeiten bereitet - grundsätzlich aber einen entspannten und ruhigen Arbeitsalltag beschehrt. Von mir aus könnte das durchaus noch eine Weile so weitergehen ;-)


...Danke, Ina!
Grade, wo ich das schreibe, wird mir so richtig bewusst, wie gut das Jahr 2020 doch eigentlich für mich war!
Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

dani

gab es 2020 etwas gutes?
für mich/uns ja! ich konnte von 280% , die ich jeden tag geben mußte , runterfahren , habe es geschafft ein bisschen abzuschalten ,die tage waren nicht mehr ganz so arg stressig und voll .
tochter auf neue medis eingestellt , die im okt die erste gute verbesserung zeigten ,es war toll zu sehen , das sie wieder freude bekommen hat , spazieren gehen kann ohne luftnot , selbst treppensteigen wurde für sie leichter .
ich durfte endlich eine ganz ganz liebe userin kennenlernen !dieser abend ,die viel zu kurzen std , die wir zusammen saßen ,waren leider viel zu kurz und ich hoffe sehr , dass wir das wiederholen können

Ina

#6
 
Danke für Eure Beiträge! Es tut doch gut, sich die positiven Ereignisse und Erlebnisse noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Ich finde es auch schön, so etwas von anderen zu lesen.

Bei mir gab es natürlich auch Positives. Dazu zählen die Konzerte / Auftritte mit meinem Liebsten: Anfang des Jahres einige Dinnershows und eine Großveranstaltung (selbstverständlich vor Corona), im Sommer ein mehrstündiges Open-Air-Konzert, ein paar kleine Hofkonzerte und im Herbst eine Abendveranstaltung in einer sehr besonderen Location in Berlin. Schön (wenn auch sehr anstrengend) fand ich auch unser Videoprojekt über fünf Tage, bei dem ich größtenteils hinter der Kamera und am Mischpult gearbeitet, aber auch vier eigene Aufnahmen auf der Bühne gemacht habe. Das war eine interessante Erfahrung für uns beide, die wir höchstwahrscheinlich bald wiederholen werden.

Es wurde wieder ein Gedicht von mir in einem Buch veröffentlicht.

Ein Highlight war auf jeden Fall, dass ich es geschafft habe, mit meinem Lieblingspianisten und -sänger in Kontakt zu treten, um ihm eine meiner Zeichnungen zukommen zu lassen; dass sie ihm sehr gefallen hat und er mich gebeten hat, sie ihm per Post zu schicken. Nun hängt sie in seinem "creative space" in Kalifornien. :) Das hat mir viel bedeutet und darauf bin ich auch ein bisschen stolz.

Ganz besonders war für mich ein Tag in Berlin, weil sich dort ein Traum von mir erfüllt hat: Ein kleiner Sperling hat mir direkt aus der Hand gefressen. <3 Das hatte ich mir schon ganz lange gewünscht – und nun hat es endlich geklappt. :)
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Bella

Für mich gab es auch einiges Positive im letzten Jahr. Vor allem, dass ich bei einem sehr guten Therapeuten eine Therapie beginnen konnte, in der ich schon viele Fortschritte gemacht habe, und die auch dieses Jahr weitergeht. Beim selben Therapeuten war ich auch in einer Gruppentherapie, die inzwischen abgeschlossen ist, in der ich aber jemanden kennengelernt habe, mit dem ich ab und zu was unternehmen konnte. Wir sind noch über Whatsapp in Kontakt, und wenn es wieder möglich ist, werden wir das sicher auch mal wieder tun.

In diesem Jahr 2020 habe ich auch das Wandern und lange Spaziergänge wieder für mich entdeckt, und das hat so unglaublich gut getan und tut es noch, sogar auch jetzt im Winter.

Auch von mir wurde ein Gedicht in einem Buch veröffentlicht. :)


Ich kämpfe bis zum Sieg.