Bin die Neue

[Ina]

 
Was Du beschreibst, ist ein sehr häufiges "Phänomen": Man sucht sich Hilfe, macht Therapien und denkt, dass es doch jetzt eigentlich besser werden müsste. Stattdessen wird alles noch schwieriger, zum Teil verstärken sich die Depressionen und Ängste und man fühlt sich kraftloser als vorher, also bevor man angefangen hat, seine Probleme zu analysieren und sich mit seinem Innern zu beschäftigen.

Das habe ich schon sehr oft gehört und es auch selber so erlebt. Eigentlich ist es doch nur die logische Konsequenz: Man lächelt den Schmerz nicht mehr weg, damit niemand etwas merkt (man selbst auch nicht), sondern durchleuchtet seine Seele mit einer Taschenlampe und entdeckt nach und nach verschiedene Dinge, die einem z.B. aufgrund von Verdrängung nicht bewusst waren und die weh tun, Angst machen oder auch Erinnerungen hervorrufen, mit denen man noch nicht umzugehen weiß. Das Arbeiten mit sich selbst und an sich selbst kann sehr viel Energie ziehen und zu emotionaler Überforderung führen. Das Erkennen dessen, was einen schon lange (unbewusst / unterbewusst) quält, sowie die Auseinandersetzung damit kosten viel, viel mehr Kraft als die Wäsche zu waschen, das Geschirr zu spülen und den Einkauf zu erledigen. Für diese alltäglichen Aufgaben ist dann keine oder kaum noch Energie übrig und man braucht mehr Unterstützung von anderen als vorher.

So anstrengend und kräftezehrend das alles auch ist, darfst Du Dir aber sicher sein, dass es sich lohnt, es zu durchleben, weil es bedeutet, dass sich etwas in Dir verändert. Es gehört zur Aufarbeitung und später auch zum Verarbeiten dazu. Es ist ein Teil des Weges in Richtung Besserung. Auch hier ist in den meisten Fällen wieder viel Geduld gefragt – aber mit einer positiven Aussicht!

Ich wünsche Dir Durchhaltevermögen und Mut auf Deinem Weg!

[Seni]

Vielen Dank Ina,
ja, ihr habt sicher recht. Viele verdrängte Themen, die in mir arbeiten.
LG Seni