Ich muss mir von der Seele schreiben...

Begonnen von Sternentänzerin, 28 November 2020, 20:55:59

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Sternentänzerin

Hallo

schon die letzten Jahre ging es mir immer wieder nicht gut. Doch irgendwie ,bis auf wenige Ausnahmen, hat das mit dem Kurve kriegen immer geklappt. Nur jetzt bin ich einfach am Ende und das tägliche Aufstehen und Aufraffen wird immer schwerer. Ich muss mir das ganze einfach einmal von der Seele schreiben. Und ich weiß nicht wo ich anfangen soll.

Meine Mutter trinkt regelmäßig. Seit bald 10 Jahren. Sie verharmlost es und weigert sich Hilfe zu holen.
Wir wohnen im gleichen Haus. Sie hat mich alleine großgezogen.
Ich habe einen anstrengenden Job, Plus ein Zeit und geldintensives Hobby.
Bis zum Sommer hatte ich eine, fast 3 jährige Beziehung, welche mir viel Kraft gegeben hat, auch wenn sie nicht immer einfach war. Für diese Beziehung musste ich mir eingestehen, dass ich Homosexuell bin. Nachdem meine Mutter davon damals erfahren hat, redete sich über Wochen kaum mit mir. Damals lebten wir noch in der gleichen Wohnung.
Und jetzt, nach vielem hin und her ist diese Beziehung unschön zu Bruch gegangen.
Es wurde viel gesagt, geweint, durchdrehen (vor allem ich), panisch sein, gestritten, viele vielleichts in den Raum geworfen, viele "ich hab dich lieb - aber ..." , . Sachen gesagt, die man nun lieber zurück nehmen möchte oder anders sagen möchte. Diskussionen, persönlich oder telephonisch, oder per Nachricht.

Ich gebe mir am scheitern dieser Beziehung viel Schuld, da ich immer in Sorge um meine Mutter war und ihr Problem, wovon sonst niemand weiß. Erst gegen Ende der Beziehung, und nach einem Vorfall, erzählte ich es meiner Freundin. Durch meine Sorgen konnte ich vieles nicht zulassen. Spontanität... Zusammenziehen...vielleicht Kinder...

Mit meiner Mutter hatte ich in letzter Zeit viel Streit. Auch und vor allem wegen ihrem Problem. Ich gebe diesem einfach den Grund für das Scheitern der Beziehung und bin der Meinung, dass auch eine neue Beziehung daran zu Grunde gehen wird. Es wird ihre nie recht sein.

Meine Mutter war nie mit meiner Freundin zufrieden und mochte sie nicht. Im Moment sagt sie, sie trinke nur, weil es mir (also ich) so schlecht ging und ich immer nur meiner Freundin hinterher heulen und rennen würde. Sie wüsste nicht mehr, was sie machen soll.

Manchmal habe ich das Gefühl, sie klammert mich an sich. Macht mich von ihr abhängig. Dann werde ich wieder ignoriert, und trinkt wieder.
Dass sind dann die Momente, wo ich innerlich zerreiße und nur noch schreien will. Meine Beziehung ist daran zerbrochen. Ich habe die Frau verlohen, die ich liebte und meine Mutter sieht sich als Opfer. Ich bekomme da so eine Wut, dass ich gegen Wände schlage. Mir vorstelle nicht mehr hier zu sein, weil ich es nicht aushalte.

Dieser ganze Stress über Jahre hat dazu geführt, dass ich nun in einer schweren Depressiven Phase bin. Seit September bin ich bei meinem Hausarzt in Behandlung. Platz bei eine Therapeuten im Moment Fehlanzeige.
Selbst mit Mirtazapin 30mg komm ich schlecht zum schlafen. Einschlafen geht irgendwann - durchschlafen Fehlanzeige. Und nach dem Aufwachen zwischendurch , fällt das wieder einschlafen schwer. Meine Gedanken hängen überall dort, wo ich falsch entschieden habe. Falsche Priorität gesetzt habe (meine Mutter vor meiner Freundin). An den Plänen welche wir hatten, an gemeinsam Erleben. An allem, was ich ihr, in der Hoffnung unsere Beziehung irgendwie zu retten, anvertraut habe und mich nun um so mehr verraten und verwundet finde.

Sie wird nicht wieder kommen. Dieses mal nicht.
Ich habe ihre Nummer gelöscht.

Mittlerweile macht mir die ganze Situation auch körperlich zu schaffen. Ich habe immer gerne gegessen, eher der Stressesser gewesen und zum Übergewicht geneigt. Seit einer Woche zwing ich mich dazu und lasse  oft Mahlzeiten aus, weil ich kaum Appetit habe. Vor allem Mahlzeiten, wo ich alleine bin. Mittags mit Kollegen esse ich etwas. Frühstück und Abendessen selten.
Gehe ins Bett, sobald ich zuhause bin und will schlafen. Haushalt fiel mir schon immer schwer, jetzt bleibt er halt liegen. Kommt ja eh niemand und aktiv bin ich kaum in meiner Wohnung. Fast nur im Bett.

Am liebsten würde ich sofort eine neue Beziehung anfangen.
Einfach um nicht Gefahr zu laufen, dass sie es sich anders überlegt. Um nicht alleine dazustehen. Ich habe im Moment niemanden. Keine Freunde, nur oberflächliche Arbeitskollegen, eine handvoll Bekannte von meinem Hobby.
Aber meine anderen Probleme (Verhältnis zu meiner Mutter/ Wohnen im gleichen Haus/ meine Erkrankung) sind nicht gelöst.
Am liebsten würde ich wegziehen, was ich mir finanziell nicht leisten kann. Auch wenn es nur ein weglaufen wäre.

Liebe Grüße und danke für´s lesen. Vielleich fällt dem einen oder anderen etwas ein...

Ina

 
Hallo und herzlich willkommen bei uns, Sternentänzerin!

Du befindest Dich gerade in einer wirklich schwierigen Situation, finde ich. Zum einen die gescheiterte Beziehung, zum anderen die Alkoholabhängigkeit Deiner Mutter – und Du stehst irgendwo mittendrin und fühlst Dich hilflos.

Was Du über Deine Mutter erzählst, klingt für mich wie das typische Verhalten eines Alkoholikers, der sich (noch) nicht eingestehen kann / will, dass er ein Problem mit dem Trinken hat. Sie sieht nicht ein (oder gibt nicht zu), dass sie süchtig ist, verharmlost das Ganze und meint, sie bräuchte keine Hilfe. Sie sucht nach Rechtfertigungen für ihr Trinkverhalten, gibt anderen (Dir) die Schuld dafür, dass sie trinkt und begibt sich somit auch noch in die "Opferrolle". Ein trockener Alkoholiker erzählte mir mal fast exakt das gleiche über sich selbst, also über sein Verhalten, als er noch trank. Er meint, das sei typisch. Er habe erst sehr tief fallen müssen, um zu realisieren, dass er ein Problem hat und dass er damit auch den Menschen, die ihm nahestehen, schadet, sie verletzt und unter Druck setzt.

Lass Dir bitte niemals von Deiner Mutter einreden, dass sie Deinetwegen trinkt. Das sind Vorwände und Rechtfertigungen, um ihre Abhängigkeit nicht zugeben zu müssen und so weitermachen zu können wie bisher. Dafür ist aber niemand anders als sie selbst verantwortlich. Die Entscheidung, ob, wann und wie viel sie trinkt, liegt bei ihr. Immer. Wenn sie nicht in der Lage ist, mit ihren eigenen Problemen fertigzuwerden und ihr Leben nicht im Griff hat, ist das ganz sicher nicht auf Dich zurückzuführen – und auch nicht darauf, dass Du eine Beziehung zu einer anderen Frau hattest oder was auch immer.

Ich glaube nicht, dass Du ihr helfen können wirst. Viel wichtiger ist jetzt außerdem, dass Du erstmal Dir selbst hilfst! Du leidest enorm unter der Situation – selbst Deine Beziehung hat darunter gelitten! Wegziehen würde weglaufen bedeuten? Das sehe ich völlig anders. Ich glaube sogar, dass Du kaum eine andere Wahl hast, als Dich von Deiner Mutter zu distanzieren, wenn es wieder aufwärts gehen soll. Du kannst ihr Problem nicht lösen und das ist auch nicht Deine Aufgabe. Du musst auf Dich und Deine Gesundheit Acht geben, nicht auf die anderer Leute, auch wenn sie Deine Mutter ist. Wegziehen wäre Selbstschutz und somit völlig legitim. Ich glaube, Du wirst Dich aus diesem Verhältnis lösen müssen, damit es Dir besser geht – zumindest vorübergehend. Deine Sorge um Deine Mutter ist nachvollziehbar, aber dass Du immer mehr darunter leidest und Dich die Sache so sehr einnimmt, dass Du Probleme mit dem Essen und dem Schlafen hast und dass zwischenmenschliche Beziehungen dadurch schwierig werden und sogar scheitern, halte ich für sehr klare "Warnsignale", die zeigen, dass es an der Zeit ist, Dich um Dich zu kümmern und auf Dich aufzupassen.


Gut, dass Du Dich Deinem Hausarzt anvertraut hast. Die Suche nach einem Psychotherapeuten kann sich schwierig gestalten, das ist wahr. Stehst Du denn bei jemandem auf der Warteliste? Das wäre auf jeden Fall von Vorteil, denn auch wenn es noch dauern kann, bis jemand einen freien Therapieplatz für Dich hat, hast Du so doch wenigstens schon mal eine realistische Aussicht darauf. Je früher Du bei einem Therapeuten auf der Warteliste stehst, desto früher wirst Du eine Therapie beginnen können. Davon abgesehen möchte ich Dir ans Herz legen, Dich an einen Psychiater zu wenden. Psychiater kennen sich besser mit der medikamentösen Behandlung (und anderen Behandlungswegen) aus als Hausärzte, weil sie darauf spezialisiert sind. Eventuell wird man Dir auch weitere Tipps geben können, was Du in Deiner Situation machen kannst oder wo Du weitere Unterstützung bekommen könntest. Zusätzlich kannst Du auch Kontakt zu einer Beratungsstelle für Angehörige suchtkranker Menschen aufnehmen, um über Deine Situation zu sprechen und Dir Tipps für den Umgang mit Deiner Mutter und das weitere Vorgehen einzuholen. Es gibt auch Online-Angebote dafür.


Alles Gute und viel Kraft wünsche ich Dir!

Liebe Grüße
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Sternentänzerin

Hallo
Zwischendurch ging es mir besser. Heute totaler Absturz. Ich könnte einfach nur heulen, schreien, schlagen.

Die Suche nach einem Therapeuten hab ich frustriert aufgegeben. Ich werde an die Terminservicstelle verwiesen, die unmögliche Terminvorschläge haben, wie morgens um 5 Uhr am anderen ende der Stadt, nachdem man von einem zum anderen durchgestellt wurde und ewig in der Wertrschleife hing. Und jedes mal wieder einem Fremden sagen, was man braucht und wieder nichts erreicht. Wieder ein negatives Ergebnis. Und das nur für ein erstgespäche  zum beurteilen, ob ich wirklich hilfe bräuchte. Es ist wie gegen Windmühlen. Ein Schritt nach vorne, 5 zurück. Und zum privat zahlen reicht mein Geld nicht.

Ich weiß, dass die Probleme meiner Mutter nicht meine sein sollten und sie nur irgendwelche Ausreden sucht.
Ich weiß, dass weg gehen das beste wären.
Und ich weiß, dass ich das mir nicht leisten kann. Das ist das schlimmste. Ich kann es mir finanziell nicht leisten. Ich kann mein "Leben" so nur führen weil ich umsonst wohnen kann.
Ich habe per online date jemand kennen gelernt. Es wäre alles toll, vieles passt. Und jetzt? Jetzt sitzte ich hier heulend und kann nicht mal meiner Mutter sagen, dass ich bald ein Date habe. Warum? Aus Angst wie sie dann reagiert. Warum ich ihr sowas nicht früher gesagt hätte, kommt dann, oder, es ist corona, da verabredet man sich nicht. Was soll das, jemand der so weit weg wohnt. Das wird eh nichts.
Und warum ich dss Gefühle habe, es sagen zu müssen? Weil man im gleichen Haus wohnt. Sich viel begegnet. Ich nicht alleine sein will und ständig dort bin.
Und dann noch meine Exfreundin, die schon eine neue hat, obwohl man zu mir sagte man wolle gerade keine Beziehung. Und Fernbedienung wäre ja nichts für sie. Sie wollte wegziehen ,jetzt bleibt die wegen ihrer neuen. Für mich wollte sie das nie. Und ich werde sie regelmäßig sehen müssen. Man wird sich begegnen durch einen gemeinsamen Verein.
Und ich würde gerne darüber sprechen. In Arm genommen werden. Und ich kann das alles nicht meiner Mutter erzählen, weil ich Angst habe, dass sie das wieder als Grund nimmt. Da schieb Ich jetzt schon panik vor morgen Abend.
Ich bin einfach zu lieb, zu sozial. Zu dumm.

Mittlerweile nehm ich Mitazipin 60 mg und schlafe immernoch schlecht. Bin viel wach

Liebe Grüße

Ina

 
Hallo Sternentänzerin,

die Suche nach einem Therapieplatz ist oftmals anstrengend und langwierig, aber da muss man dranbleiben, viel telefonieren und sich auf Wartelisten setzen lassen. Ohne Geduld wird es schwierig...
Wer hat Dich denn an die Terminservicestelle verwiesen? Dein Hausarzt? Dann müsstest Du einen Überweisungsschein mit einem Code von ihm bekommen haben. Diesen Code musst Du dem Ansprechpartner bei der Terminservicestelle am Telefon sagen. Erklären, "was Du brauchst", musst Du dann nicht mehr.
(Gibt es wirklich Therapeuten, die um 05:00 Uhr ihre Praxis öffnen?)

Hast Du Dich erkundigt, ob es finanzielle Hilfe gibt, die Du in Anspruch nehmen kannst? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass von einem erwachsenen, berufstätigen Menschen erwartet wird, dass er zu Hause wohnt, weil sein Einkommen nicht für die Miete einer eigenen Wohnung reicht. Als ich damals ausziehen wollte, war ich 19, hatte keinen festen Job und nur ein geringes Einkommen durch sporadische, freiberufliche Tätigkeiten. Das Jobcenter hat verlangt, dass ich schriftlich erläutere, warum es mir nicht möglich ist, weiterhin mit meiner Mutter zusammenzuleben. Also habe ich das Verhältnis zu meiner Mutter dargelegt und erklärt, dass meine psychischen Probleme auf diesem Verhältnis und den Umständen, unter denen ich dort wohnen muss(te), beruhen und es mir aus diesem Grunde nicht zuzumuten ist, weiterhin dort zu bleiben. Mein damaliger Psychiater und auch mein Psychotherapeut hätten dies bestätigen können, aber es wurde auch so vom Jobcenter akzeptiert und ich bekam finanzielle Unterstützung. Ob das heute noch so gehandhabt wird, weiß ich nicht, aber ich gehe fest davon aus, dass es auch für Dich Möglichkeiten gibt. Vereinbare doch mal einen Termin für ein Beratungsgespräch.

Was Deine medikamentöse Behandlung betrifft, möchte ich Dir noch einmal dazu raten, einen Psychiater aufzusuchen. Es gibt noch eine Reihe anderer Medikamente, die beim Ein- und Durchschlafen helfen, z.B. Seroquel oder Promethazin. Was sich für Dich eignet, kann ein Psychiater aber natürlich am besten beurteilen.

Abschließend noch kurz etwas zu der Situation mit Deiner Ex-Freundin: Du schaust Dich auf Datingportalen nach einer neuen Partnerin um und hast bereits eine Verabredung in Aussicht, aber bist eifersüchtig, weil Deine ehemalige Partnerin ebenfalls wieder jemanden an ihrer Seite hat? Warum? Steht ihr das nicht ebenso zu wie Dir? Hast Du überhaupt ehrliches Interesse an der Frau, die Du nun im Internet kennengelernt hast oder möchtest Du Dich nur auf sie einlassen, um nicht allein zu sein? Wenn dem so ist, glaube ich nicht, dass Du Dir damit etwas Gutes tust – und davon abgesehen ist es ihr gegenüber auch nicht fair, weil sie vielleicht wirklich Gefühle für Dich entwickelt.

Pass auf Dich auf...

Lieben Gruß
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Sternentänzerin

Hallo Ina,

Mein Arzt hat mich an die Terminservicstelle verwiesen. Er meinte, das ging schneller. Ich habe noch keine Überweisung von meinem Arzt, diese bekomme ich, wenn ich einen Termin habe.
Das viele telefonieren stresst mich sehr. Ich bin sowieso jemand, der ungern telefoniert und es hasse. Es kostet mich jedesmal so viel Überwindung und Kraft. Selbst normale Telefonate sind für mich schwer.
Ja, es gibt diesen eine Therapeuten, der so früh morgens da ist. Ich bekomme immer nur diese Termine genannt.
Mein Gedanke war schon, Therapeuten einzeln anzurufen. Oder bei der Krankenkasse anzurufen. Keine Ahnung, ob das was bringt?
Ich kann (und möchte) nicht auf der Arbeit viel diesbezüglich telefonieren. Da kann jeder mithören.

Ich arbeite Vollzeit. Der Nettoverdienst ist gut. Ich habe aber finanzielle Verpflichtungen, die einen groß Teil meines Gehaltes in Anspruch nehmen. Ich möchte diese auch nicht missen, denn das gehört zu den Dingen, die mich weiter machen lassen, egal wie schlecht es mir geht.
Von dem was übrig ist kann ich gut leben, aber nicht gleichzeitig eine Wohnung hier in der Stadt mieten. Da wird mir das Amt nicht helfen können, es gibt Menschen da draußen die es finanziell viel schlimmer haben und geholfen weden muss. Ich hab da im Vergleich ein "Luxusprobelm".

Meine Ex hat mich so aus dem Takt gebracht, weil sie mir Gründe zur Trennung nannte. Sie habe keine Zeit für eine Beziehung, sie müsse für ihre Weiterbildung so viel lernen. Sie möchte wegziehen, weg von hier und was neues aufbauen und suf gar keine Fall einer Fernbeziehung. Das war vor 4 Wochen. Sie habe mich lieb, ich würde ihr fehlen, aber gerade zuviel zu tun. Jetzt hat sie eine neue und, wie ich von  einer gemeinsamen Bekannten weiß, wird nicht wegziehen. Ich fühle mich hintergangen und vera.... Es macht mich wütend, weil ich ihr geglaubt habe. Wie ich ihr zu oft geglaubt habe und die Schuld bei mir gesucht habe. Und sie weiß, wie schlimm die Trennung für mich war und bringt ihre Neue promt an einem Tag mit, wo ich auch dort bin. Als wäre es mit Absicht gewesen. Ich bin mehr über mich wütend, als über sie, dich mich ewig geblendet hat. Kurz vor der Trennung wurde noch über heiraten gesprochen.

Bringt es was, Therapeuten dirket anzurufen? Welche mit Kassenzulassung? Gibt es eine andere Möglichkeit, als die ewige Warteschweife der Terminservicstelle, die dank Corona und Impfen noch schwerer zu erreichen ist?

Liebe Grüße

Ina

 
Huhu,

heute nur eine kurze Antwort von mir:

Zitat von: Sternentänzerin in 04 Januar 2021, 21:51:44
Bringt es was, Therapeuten dirket anzurufen? Welche mit Kassenzulassung? Gibt es eine andere Möglichkeit, als die ewige Warteschweife der Terminservicstelle, die dank Corona und Impfen noch schwerer zu erreichen ist?

Ja, klar! Du kannst da anrufen wie bei einem ganz "normalen" Arzt, bei dem Du einen Termin vereinbaren möchtest. Unterschiede: Du sprichst am Telefon in der Regel direkt mit dem Therapeuten und nicht mit einer Sprechstundenhilfe. Daher gibt es allerdings auch nur sehr kleine, begrenzte Zeitfenster, in denen Du jemanden erreichst, z.B. ein- oder zweimal am Tag für eine halbe Stunde. Die Zeiten erfährst Du, indem Du anrufst und Dir die Ansage vom Band anhörst. Da werden die genannt. Am besten direkt etwas zum Mitschreiben bereithalten und notieren, zu welchen Zeiten Du welchen Therapeuten erreichen kannst.

Leider gibt es deutlich weniger Therapieplätze als Menschen, die einen solchen brauchen (das ist jedenfalls mein Eindruck). Deshalb sind die Wartezeiten meistens recht lang. Ein Erstgespräch, bei dem sich der Therapeut einen ersten Überblick verschafft, um einschätzen zu können, ob er für das Krankheitsbild bzw. die Probleme des Patienten geeihnet ist, bekommt man bei vielen aber schon innerhalb weniger Wochen. Wenn es von beiden Seiten passt (Sympathie und das Gefühl, Vertrauen aufbauen zu können, sind eine wichtige Basis und meiner Meinung nach eine Grundvoraussetzung), kann man sich auf die Warteliste setzen lassen und wird informiert, wenn der Therapeut wieder freie Kapazitäten hat. Es macht Sinn, gleich bei mehreren Therapeuten vorstellig zu werden. Sobald man bei einem feste Termine bekommen kann, sollte man den anderen aber auch absagen, damit sie einen von der Liste streichen.

Was es noch zu beachten gilt: Es gibt verschiedene Therapieformen. Krankenkassen übernehmen die Kosten für Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Psychoanalyse und Systemische Therapie. Vom Psychiater oder auch direkt von der Krankenkasse kannst Du eine Liste mit allen Therapeuten in Deiner Stadt (und ggf. im näheren Umkreis) bekommen. Da steht auch gleich bei, welche Therapieform die aufgelisteten Psychotherapeuten "anbieten". Was bei Dir angebracht wäre, kann ein Psychiater am besten einschätzen.

Liebe Grüße
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Sternentänzerin

Danke für deine Antwort.
Dann versuche ich mich zu reißen und einzelne Therapeuten direkt an zu rufen. Auf der Seite meiner Krankenkasse habe ich einpaar Nummer heraus geschrieben von Therapeuten in meiner Nähe.

Gruß