Erfahrungen durch Mobbing am Arbeitsplatz

Begonnen von Kat, 24 August 2020, 18:19:14

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Kat

Wer von euch hat Erfahrungen mit Mobbing am Arbeitsplatz gemacht?

Zu meinem Beispiel: Ich befinde mich momentan seit wenigen Monaten in einer neuen Firma.
Dort werde ich von vielen ausgegrenzt, teilweise nicht gegrüßt und mit
abwertenden Blicken gestraft. Es wird hinter meinem Rücken über mich getuschelt,
und Gerüchte über mich verbreitet, um mich vor anderen lächerlich zu machen, was ich durch Zufall
mitbekommen habe. Ich bin mittlerweile ziemlich fertig deswegen, was meine Depressionen
noch verschlimmert.

Momentan suche ich wieder nach neuen Stellen, weil ich es dort einfach nicht mehr aushalte.
Ich hoffe, dass sich die Situation schon bald wieder bessert.



Ina

 
Hallo Kat,

es tut mir leid für Dich, dass Deine Kollegen Dich so schlecht behandeln und Du Dich daher – verständlicherweise – sehr unwohl in der Firma fühlst.
Eigentlich kann ich Dir nur raten, Dich an den Betriebsrat zu wenden (sofern es in Deiner Firma einen gibt), die Situation zu schildern und um Hilfe zu bitten.


Zitat von: https://www.polyas.de/

Die Möglichkeiten des Betriebsrats

Fühlt sich ein Mitarbeiter dem Mobbing seiner Kollegen ausgesetzt, sollte er sich an den Personal- oder Betriebsrat wenden. Letzterer hat nach dem Betriebsverfassungsgesetz die eindeutige Aufgabe, jegliche Diskriminierung gegenüber allen im Betrieb beschäftigten Personen zu unterbinden.

Das heißt, dass der Betriebsrat das Arbeitsklima immer im Blick haben muss. Hegt er den Verdacht des Mobbings, sollte er bestrebt sein, kein schnelles Urteil zu fassen und eine Vermittlerrolle einzunehmen. Bestätigt sich der Verdacht, stehen dem BR eine Reihe von Maßnahmen zur Verfügung:

In einer Betriebs- oder Abteilungsversammlung kann und sollte er die Belegschaft über den Mobbing-Fall aufklären
Der Betriebsrat kann zusammen mit dem Arbeitgeber eine freiwillige Betriebsvereinbarung erarbeiten, um Mobbing vorzubeugen und einen Verhaltenscodex für den Ernstfall aufstellen
Der BR muss vom Arbeitgeber verlangen, Missstände, die Mobbing Vorschub leisten, unverzüglich zu beseitigen. Weigert sich der Arbeitgeber, kann er vor dem Arbeitsgericht angeklagt werden
Auch die Entlassung oder Versetzung eines mobbenden Arbeitnehmers kann der Betriebsrat vom Arbeitgeber verlangen. Eine Weigerung der Unternehmensleitung kann Zwangsgelder zur Folge haben
Um sich über die rechtlichen Möglichkeiten zu informieren, Mobbing frühzeitig zu erkennen und im Ernstfall als Vermittler auftreten zu können, hat der Betriebsrat ein Recht auf entsprechende Schulungen



Hier findest Du weitere Informationen und Tipps zum Thema Mobbing am Arbeitsplatz und wie der Betriebsrat eingreifen kann: https://www.betriebsrat.com/mobbing-am-arbeitsplatz


Alles Gute Dir!
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

riversong

Hallo Kat

ich kenne das eigentlich überall wo ich mit Leuten zusammen komme, dass ich ausgegrenzt werde
aber ich denke, dass vieles auch an mir liegt.
Ich will gar nicht näher mich mit den Leuten befassen und vielleicht an Tratsch gegen andere
teilnehmen.
Ich weiß nicht wo du in deiner beruflichen Situation stehst...
aber ich wurde dann immer höher gestellt von den Chefs aus, weil ich mich eben nicht mit den Leuten abgegeben habe.
Es kann also was gutes daran sein, vor raus gesetzt du leistest gute Arbeit machst eventuell Seminare
Schulungen usw. dann hast du es gar nicht mehr nötig dich darüber aufzuregen weil du eben über
sie stehst.

Das mag vielleicht eine seltsame Lebenseinstellung sein aber ich bin damit immer gut gefahren.

Nun denn mache es  gut :)

Hinfallen, aufstehen KRONE RICHTEN weitergehen

hardworking fool

Liebe Kat,

ich bin mir nicht 100% sicher, wie dir die doch recht individuellen Erfahrungen von riversong helfen sollen, deshalb möchte ich auch noch ein paar allgemeine Dinge dazu schreiben.

Das Wichtigste ist meines Erachtens, dass du dir vor Augen halten musst, dass Mobbing niemals die Schuld des Opfers ist. Du bist als "die Neue" zunächst natürlich erstmal in einer schwierigen Position. Wenn du von Kollegen nicht gegrüßt wirst, kann (!!!) das daran liegen, dass sie dich noch nicht kennen. Da hilft es manchmal, direkt auf die Anderen zu zugehen, sie anzusprechen und dich freundlich vorzustellen.

Wenn du allerdings schon länger dabei bist, und nach dem was du sonst noch so schilderst, dann klingt das schon sehr stark nach Mobbing. Aber auch in diesem Fall ist es meines Erachtens wichtig, die Öffentlichkeit zu suchen, offensiv aufzutreten und eventuell eben auch Hilfe von außen zu suchen. Ansprechpartner sind da, wie schon von Ina erwähnt, der Betriebsrat und natürlich deine direkten Vorgesetzten - wenn die nicht auch involviert sind. Wenn irgendwie möglich, such dir Verbündete, lass dich nicht an den Rand drängen, versuche aber auch nicht, dich über die anderen zu stellen. Gerade wenn man neu in ein Team kommt, bemerkt man oft vieles, was verbessert werden könnte. Dieses allzu laut auszusprechen, könnte allerdings als Arroganz ausgelegt werden. Andererseits darf man sich auch nicht dumm stellen, und allzu viele Fragen stellen.
Unter Umständen ein schwieriger Balanceakt.

Als letzte Konsequenz hilft manchmal tatsächlich nur ein Wechsel, aber ich wünsche dir sehr, dass du es schaffst erfolgreich gegen das Mobbing vorzugehen - das wird dir auch in einer neuen Firma helfen, damit du selbstbewusst deinen Weg gehen kannst.

Alles Gute!

Fool 

Ich habe im Internet einen ziemlich guten Artikel zum Thema gefunden, der dir vielleicht auch weiterhelfen kann:

https://karrierebibel.de/mobbing/

Kat

Vielen lieben Dank für eure Worte und Ratschläge, dass werde ich mir zu Herzen nehmen und die Ratschläge in die Tat umsetzen.
Ihr habt mir schon sehr geholfen, nochmals vielen Dank dafür!

.

Hi,

ich habe eine Situation erlebt, die ich als Mobbing bezeichne. Ging ein gutes Jahr. In einem Gespräch, in dem mein Chef mich quasi an die Wand stellt, habe ich einfach rausgehauen, wie alles aus meiner Sicht ablief. (Chef hatte bisher vieles von einem Kollegen gehört, der keine Konkurrenz und mich ausschalten wollte). Mir war alles egal, ich hatte innerlich schon meine Koffer gepackt und Bewerbungen rausgeschickt.
Nach diesem Gespräch war meine Entscheidung, zu gehen, klarer dennje. Es gab sodann einen Wechsel auf oberster Chefebene. Jemand, der meine Qualitäten erkannte und auch die Masche des Kollegen durchschaute.
Dies ist sicher ein Einzelfall und geht nicht immer so aus. In den meisten Fällen geht man. Für mich war es eine schwierige und schlimme Zeit. Es drehte sich nur noch alles um die Arbeit, die Situation und wie es weiterginge.
Ich erhole mich immer noch davon, auch wenn dies schon Über 2 Jahre her ist. Man wird das nicht los.
Geholfen hat mir, dass ich das ganze schnell durchschaut habe. War hilflos und kam nicht gegen an. Zum Glück begriff ich, was dahinter steckte und nahm mir die geäußerte Kritik nicht zu Herzen, soweit es ging. Zweifel kamen natürlich auf. Aber ich kannte meine Qualitäten und blickte, dass es haltlose Behauptungen ohne Hintergrund waren.

Allgemein zum Neu im Betrieb sein: Man darf es nicht persönlich nehmen, wenn einen die Kollegen nicht gleich beachten oder aufnehmen.
Gerade in großen Betrieben nimmt man dies oft nur nebenbei war. Ich selbst versuche jedem, auch neuen Kollegen viel Beachtung zu schenken. Mit den Jahren merke ich allerdings auch, dass man oft sehr in der eigenen Tätigkeit verwurzelt ist, dass man keine Zeit und auch keinen Blick für neue Kollegen hat.
Wenn man der täglichen Arbeit nachgeht, geht ein neues Gesicht oft unter. D.h. nicht, dass man denjenigen nicht wahrnimmt. Aber für die alten Leute geht die Arbeit normal weiter. Für den neuen Kollegen ist es ein Abenteuer und man glaubt, alle Augen seien auf ihn gerichtet. Nein, ist nicht so. Es mag in kleinen Abteilungen/Betrieben stimmen oder wenn du eine herausstechende Position hast.

Nicht alles zu persönlich nehmen und bewerten.

Nicht alles ist Mobbing. Vieles ist auch Gleichgültigkeit und generelles Desinteresse.

Sascha

Hallo Kat,

auch ich war schon in ähnlichen Situationen. Ich würde Dir ans Herz legen Dich nur auf die Arbeitssuche zu konzentrieren. Das ist m.M.n. deshalb sinnvoll, weil Du dadurch schnellstmöglich zu Deiner beruflichen Mitte finden könntest.


Viele Grüße
Sascha

Schnellantwort

Name:
Verifizierung:
Bitte lassen Sie dieses Feld leer:
Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein
Buchstaben anhören / Neues Bild laden

Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein:
Wie heißt die Verpflichtung, dass Kinder in die Schule müssen?:
Tastenkürzel: Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau