'Ist der Glaube bei Depressionen ehr förder- oder hinderlich?'

Begonnen von hardworking fool, 12 Mai 2020, 08:27:31

0 Mitglieder und 5 Gäste betrachten dieses Thema.

hardworking fool

Eigentlich ist der Glaube ja etwas über das man nicht diskutieren sollte, aber eine Frage hat mich seit der Diagnose Depression immer wieder beschäftigt:
Welche Auswirkungen hat die Religion auf die mentale Gesundheit? Hilft Religion, oder schadet sie eher?

Vielleicht hat ja die eine oder der andere Lust darüber etwas zu schreiben.

Ein paar Gedanken dazu von mir.

Zunächst muss ich erwähnen, dass sich meine Einstellung zum Glauben im Laufe der Zeit immer wieder radikal geändert hat, vom naiven Kinderglauben zum radikalen Atheismus, und zurück. Heute ist mein Verhältnis zu Religion und Kirche sehr kompliziert, weshalb ich darauf auch nicht weiter eingehen möchte.

Was ich gemerkt habe ist, dass die Dogmen der Kirche es mir unglaublich schwer gemacht haben, manche meiner eigenen Entscheidungen zu akzeptieren. Selbst wenn ich der festen Überzeugung war, das richtige getan zu haben, so war da doch das schlechte Gewissen und das Bewusstsein, dass meine Handlungen im Auge der Kirche sündhaft waren. --- Was das im Einzelnen genau war, darauf werde ich ganz sicher nicht eingehen, aber Beispiele für gesellschaftlich akzeptierte, aber von der katholischen Kirche verbotene Handlungen gibt und gab es ja reichlich, z.B. die Benutzung von Kondomen, Sex vor der Ehe... ---
Was mich immer wieder verblüfft hat: Ich kann mich nicht erinnern, dass in meiner Erziehung die Religion je eine größere Rolle gespielt hat, es gab kein gemeinsames Abendgebet o.ä. und Gottesdienste besuchten wir sehr unregelmäßig und meist nur an hohen Feiertagen. Trotzdem habe ich gemerkt, dass die Moralvorstellungen der Kirche (s.o.) mich sehr beeinflusst und auch beeinträchtigt haben. 
Um es mal vorsichtig auszudrücken, bei der Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins und der Fähigkeit die eigene Person bedingungslos zu akzeptieren, sich selbst gegenüber wohlwollend und freundlich zu sein, hat mir die Religion nicht wirklich geholfen.

Auf der anderen Seite habe ich nach der Diagnose tatsächlich mal einen Gottesdienst besucht, mehr oder weniger aus Verzweiflung - und wie es der Zufall / das Schicksal so wollte, das Thema der Predigt war ausgerechnet: Depressionen. Daraufhin habe ich den Pfarrer kontaktiert und es kam zu einem Gespräch was im besten Sinne des Wortes Seel-sorgerisch war. 

Der Gedanke, dass es eine höhere Macht geben könnte, die stärker ist als die schlimmste Depression, ist unglaublich tröstlich, wie ich finde. Auf der anderen Seite ist dann aber auch die Frage, wenn es den "lieben" Gott gibt - warum lässt er dann dieses grausame Leiden zu?

Ihr seht, meine Einstellung ist da sehr ambivalent. Deshalb würde es mich sehr interessieren, was ihr davon haltet.

Jaycee

Hey,
ich persönlich bin mit der Kirche groß geworden. Ich habe mir nie die Frage gestellt, ob ich glaube, ich bin einfach mit meiner Familie in die Kirche gegangen, hatte Unterricht und all das. Es war aber nie wirklich meine Entscheidung.

Seit ich allerdings depressiv bin hat sich das immer wieder etwas geändert. Mir sind ja auch so einige Dinge passiert, bei denen ich mich gefragt habe warum er das dann zulässt. Die Frage ist auch mehr als nur berechtigt. Ich war mir dann sicher, dass ich mit Religion nichts zu tun haben wollte (konnte es trotzdem nicht komplett vermeiden - evangelische Schule, meine Familie geht regelmäßig...). Ich habe mich so oft es ging aus kirchlichen Ereignissen rausgehalten.
Auf manche Dinge kann ich aber nicht verzichten. Heiligabend, Ostern...da gehört die Kirche für mich einfach dazu, genau wie der Glaube an sich, das habe ich gemerkt. Auch dieses Jahr, ohne Gottesdienst, habe ich die Gemeinschaft dort erlebt, was mir gut tat.
Ich würde sagen inzwischen ist mir egal, ob ich glaube und ob es da etwas gibt. Es würde für mich nichts ändern. Ich bin aber nicht mehr so überzeugt, wie ich das früher war.

Um mal kurz auf die Frage zu kommen, warum er das Leiden zulässt. Ich habe dazu ein halbes Jahr lang mit einer Gruppe im Unterricht gearbeitet. Ich könnte das wohl sehr ausführlich erklären. Die offizielle Antwort dazu ist, dass der Fehler hier bei nur einer Sache liegt: den "lieben" Gott so zu bezeichenen und ihm generell Eigenschaften zuzuschreiben. "Lieb" haben wir nicht ausführlich behandelt, dafür aber "allmächtig". Fast jeder ist der Auffassung, dass die höhere Macht allmächtig ist - was nicht stimmt. Das Wort allmächtig als Eigenschaft ist falsch verwendet und auf einen Übersetzungsfehler zurückzuführen. Und wenn Gott nicht allmächtig ist, dann hat er wohl gar nicht so viel Einfluss auf unser Leben.
Ich könnte das auch gerne privat versuchen weiter auszuführen, wenn da Interesse besteht. Das war jetzt sehr vereinfacht und knapp gehalten.

Liebe Grüße,
Jaycee
"Life beats down and crushes the soul and art reminds you that you have one."

pepsi

Liebe Fool,

es freut mich dass du dir die Mühe gemacht hast und einen separaten Bereich hierzu eröffnet hast. Dankeschön :-)
Gerne kopiere ich meine (Kurz-)antwort aus meinem Tagebuch hier ein und ergänze sie mit meinen Gedanken.
Ich hoffe du bist damit einverstanden.

Zitat von: pepsi in 11 Mai 2020, 10:49:10
Die Grundsatzfrage 'Ist der Glaube bei Depressionen ehr förder- oder hinderlich?' kann jeder Mensch nur für sich selbst beantworten. Dennoch könnte man darüber tatsächlich gut und vor allem ausgiebig philosophieren sofern es die Zeit erlaubt und genügend Muse vorhanden ist. Letzteres könnte ich mir im Gedankenaustausch mit dir sehr gut vorstellen.

Mein Verhältnis zum Glauben wurde gespalten, nachdem mir meine Lebenskraft genommen wurde. Dennoch möchte ich mich nicht zu stark vom und im Glauben beirren lassen, gab es doch auch Gutes und Schönes, was ich nicht durch Traurigkeit ersticken lassen möchte. Mir helfen manche Bibelstellen so tief in mich zu kehren, dass ich sehen/erkennen und dadurch definieren kann, wie es mir gerade - wirklich - geht. Das ist die Basis für mein Tun.

Wie Jaycee schrieb, bin auch ich im Christlichen Glauben (evangelisch) erzogen worden. Es gehörte auch für mich jeden Sonntag dazu, den Gottesdienst in unserer Kirche zu besuchen, beten vor jedem Essen, beten bei Zubettgehen, beten und singen bei Gewitter, die Kirchengemeinde bei 'verlassenen' Gräbern bei der Pflege zu unterstützen, sich um Blumenschmuck für den Altar, um die Kirche und das Pfarrhaus zu kümmern, etc. pp.
Das alles war normal für mich und ich konnte mir damals nicht vorstellen, dass es irgendwo anders sein würde, als hier bei mir in dem kleinen Dorf aus dem ich stamme. Der Religionsunterricht in der Schule wurde standesgemäß vom Pfarrer des Dorfes abgehalten, ich freute mich auf die Zeit des Präparandenunterricht sowie auf den für die Konfirmation vorbereitenden Unterricht.
Für mich stand schon immer fest, dass mein Mann und ich auch kirchlich heiraten werden und wir unsere Kinder (evangelisch) taufen lassen werden. Punkt.

Bei Jaycee ist mir ein Satz besonders aufgefallen: 'Es war aber nie wirklich meine Entscheidung.'
Dieser Gedanke aus Elternsicht ausgesprochen (er soll später einmal selbst entscheiden dürfen, welche Religion für ihn die Seine ist!) hätte während der Schwangerschaft mit unserem Sohn damals beinahe einen Ehekrach ausgelöst ;-)
Es ist einfach so, dass der Glaube für mich schon immer ein fester Bestandteil im Leben war und dadurch, dass ich die meisten Jahre meiner Kindheit die Erziehung meiner Großeltern genoss, ist der Glaube noch viel tiefer in mir verankert, als es bei meinen Geschwistern der Fall zu sein scheint. Was ich auch nie verurteilen würde! Wie bereits im Zitat von mir geschrieben, finde ich, dass jeder Mensch diese Frage nur für sich selbst beantworten kann.
Mir hilft mein Glaube und wir zwei (mein Glaube und ich) haben im Laufe meines Lebens so manche Täler durchschritten, was nicht heißt, dass ich niemals zweifle. Ohnein, das tue ich auch, nur fand ich bisher jedesmal zurück, zurück zu meinem Urvertrauen auf den Herrn. Für mich ist Gott wahrlich eine feste Burg und mein Gott lässt mich niemals im Stich, auch wenn ich es schon oft gedacht habe, beweist er es mir, ich muss mich ihm nur ganz bewusst widmen/öffnen!
Mein Glaube ist kein Fanatismus und ich würde niemals versuchen, einen anderen Menschen zu meinem Glauben zu bekehren. Jeder darf und soll wie er es gerne mag. Wir leben nicht ausschließlich nach den 10 Geboten, leben nicht wie die Amish (Amisch), wir fluchen schon mal, Jemanden ermorden würden wir (würde ich meine Hand für ins Feuer legen) niemals - kurzum - wir leben ein ganz normales Leben im 21. Jahrhundert mit allem was derzeit möglich ist.
Ergo: Mein Glaube ist mir bei meiner Depression nicht nur ehr förderlich sondern wirklich hilfreich!

Der Glaube lässt sich sehr gut mit Depressionen vereinbaren. So würde ich die Frage umformulieren. Denn der Glaub kann meiner Meinung nach wirklich hilfreich sein (z.B. Bibel(-stellen) lesen, Gespräche mit den Geistlichen, Christmessen usw.), wenn man im Glauben lebt und/oder im Christlichen Glauben erzogen wurde. Ich schreibe bewusst Christlichen Glauben und schließe alle anderen Religionen damit aus, da ich 'nur' meine Religion kenne.
Aus diesem Hilfreichsein könnte ich mir durchaus vorstellen, dass der Glaube in der Tat auch förderlich sein könnte beispielsweise bei Gesprächen mit Geistlichen, die im persönlichen Gespräch eine Art Werkzeug mitgeben, mit dem man sich in der Zeit/Phase/Episode (s)einer Depression selbst Hilfe bauen kann. Dies allerdings, so denke ich, kann man nur schaffen, wenn man im Glauben aufgewachsen ist, denn dazu gehört meines Erachtens schon noch ein gewisses Vorwissen/Erfahrung über die Quelle des Glaubens.
Ergo: Der Glaube kann bei Depressionen förderlich sein!

Wie überall spielt es auch im Glaube eine große Rolle, wie stark man damit verwurzelt ist und wie ein Mensch generell sich anderen Arten/Menschen/Religionen öffnen kann. Es gibt Menschen, die ganz in ihrer eigenen Welt leben und glücklich sind. Für diese Menschen gibt es das, was sie von klein auf kennen und das was sie nicht kennen interessiert nicht oder stellt sogar eine Art von Bedrohung für sie dar.
Ich möchte nicht auf Fanatismus hinausgehen, vielleicht ehr Autismus?, jedenfalls könnte ich mir vorstellen, das für diese Menschen der Glaube bei Depressionen ehr hinderlich sein könnte denn förderlich wobei man die Art der Depression (Phase/Episode/dauerhafte/schwere) eine immens große Rolle spielt, denn würde eine dauerhafte Depression diagnostiziert worden sein, könnte ich mir auch wiederum vorstellen, dass der Glaube eben doch nicht so hinderlich für diese Menschen ist, als läge eine depressive Phase/Episode vor, denn das (Phase/Episode) wäre meiner Ansicht nach das Paradebeispiel fürs Hinderlichsein.
Ergo: Der Glaube kann bei gewissen Voraussetzungen einer Depressionen hinderlich sein!

Gern nachhaken, bei Fragen oder Unklarheiten ;-)
Danke.

Einen lieben Gruß, pepsi

hardworking fool

Zitat von: pepsi in 12 Mai 2020, 15:02:14
Es gibt Menschen, die ganz in ihrer eigenen Welt leben und glücklich sind. Für diese Menschen gibt es das, was sie von klein auf kennen und das was sie nicht kennen interessiert nicht oder stellt sogar eine Art von Bedrohung für sie dar.
Ich möchte nicht auf Fanatismus hinausgehen, vielleicht ehr Autismus?, jedenfalls könnte ich mir vorstellen, das für diese Menschen der Glaube bei Depressionen ehr hinderlich sein könnte denn förderlich wobei man die Art der Depression (Phase/Episode/dauerhafte/schwere) eine immens große Rolle spielt, denn würde eine dauerhafte Depression diagnostiziert worden sein, könnte ich mir auch wiederum vorstellen, dass der Glaube eben doch nicht so hinderlich für diese Menschen ist, als läge eine depressive Phase/Episode vor, denn das (Phase/Episode) wäre meiner Ansicht nach das Paradebeispiel fürs Hinderlichsein.

Da müsste ich jetzt tatsächlich mal nachhaken. Den ersten Teil verstehe ich so, dass Leute die nicht mit dem Glauben aufgewachsen sind, eventuell die Religion als Bedrohung ansehen könnten. So wie manche vielleicht Muslime kategorisch als Islamisten diffamieren, da sie sich mit dem Islam nicht beschäftigt haben.
Ist das in etwa das, was du gemeint hast?

Nicht ganz klar ist mir, warum für dich die Dauer einer Depression eine Rolle spielt bei der Beantwortung meiner Frage. Wer "nur" depressive Episoden erlebt, könnte doch vielleicht eher glauben und hoffen, dass die Depression wieder vorbeigeht, während derjenige  mit der chronischen Depression die Hoffnung auf Heilung aufgeben könnte.

Über den Satz von Jaycee bin in auch gestolpert. Bei meinem Sohn war es tatsächlich so, dass ich ihm die Entscheidung überlassen wollte. Also eigentlich "wollte" ich nicht, aber sein Vater (Methodist) und ich konnten uns nicht einigen, welcher Konfession er angehören sollte. So mit 8 Jahren hat er dann selbstständig beschlossen, dass er bei uns in der Kirche getauft werden wollte. Seit der Firmung interessiert ihn das Thema allerdings überhaupt nicht mehr. Wobei ich nicht unterstellen möchte, dass er nur auf die Geschenke geschielt hat. Bei mir war es damals ähnlich. In seinem Alter hätte mich wahrscheinlich sogar das Liebesleben von Amöben mehr interessiert als die Religion.

Interessant fand ich, dass meine Therapeutin jedes Mal, wenn ich das Thema in den Sitzungen anschnitt, äußerst ablehnend reagiert hat. "Der (Gott) hilft ihnen nicht." Besteht nicht vielleicht bei Krankheiten die Tendenz sich "zu sehr auf Gott zu verlassen" und ihn für die Genesung verantwortlich zu machen? Mir fällt da spontan ein Bekannter von mir ein, der schon Jahrzehnte vor Ausbruch seiner Krebserkrankung (Lunge) eindringlich von sämtlichen Ärzten gewarnt wurde, dass er das Rauchen aufgeben müsse. Der meinte immer, dass seine Gesundheit sowieso in Gottes Hand läge.
Vielleicht findet sich Vergleichbares sogar ganz speziell bei Depressionen, deren Heilung ja je nach Ursache einen gewissen Änderungswillen voraussetzt. Ganz provokant gefragt: Ist es nicht denkbar, dass manche Erkrankte zu wenig für ihre Genesung / Gesundheit tun, weil sie die Verantwortung auf eine höhere Macht abschieben? 

@Jaycee: Wenn du näher darauf eingehen magst, das mit dem Übersetzungsfehler würde mich schon sehr interessieren. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass bei uns im Religionsunterricht die Allmacht Gottes je bezweifelt wurde.

C3L9

Also ich bin nicht getauft und hatte nie im meinem Leben religionsunterricht. Das einzige mal wo ich in der Kirche war, war zur Hochzeiten oder Beerdigungen von bekannten. Ich hab also nicht viel mit Religion am hut.
Für mich persönlich ist Religion also weder förderlich noch hinderlich im Bezug auf die depression. Ich denke auch nicht, dass mir ein glaube an eine höhere Macht mir mit der Krankheit helfen würde.
Ich finde es allerdings sehr schön, dass der glaube Menschen, wie Pepsi ( ich hoffe ich hab dich richtig verstanden), Kraft geben kann.

pepsi

Danke C3L9, so habe ich mich ausdrücken wollen und es freut mich, dass du es so verstanden hast.

Finde deinen Beitrag hochinteressant, hab ihn gerne gelesen und mag dir jetzt schon Danke dafür sagen.
Vielen Dank für diesen, deinen Einblick.


@Fool
beide Teile, den ersten und zweiten habe ich den Menschen mit Autismus? gewidmet bzw widmen wollen, mich aber vermutlich etwas umständlich ausgedrückt.
Dein Verstehen finde ich auch ein guter Gedanke, denn das kann tatsächlich ebenfalls als Bedrohung angesehen werden. Das stimmt, toll das du das so gesehen hast und danke fürs Nachhaken :-)

Und da kommt für mich dann auch die Dauer einer Depression ins Spiel bei Menschen mit Autismus? oder ähnlichem Verhalten, da ich denke, dass diese Menschen auf Veränderungen zu sensibel reagieren würden, als dass sie mit depressiven Episoden/Phasen 'besser' zurecht kämen und der Glaube dann förderlich wäre. Meines Verständnis nach, würde ich vermuten, dass eine dauerhafte Depression 'besser' zu leben ist für Menschen, die mit Veränderungen große Probleme haben.
Vielleicht liege ich auch komplett falsch.

Danke, pepsi

Was mir sehr wichtig ist als Abschluss des Beitrags zu sagen, ich habe ein Beispiel zum Verdeutlichen meiner Gedanken gesucht.
Da ich im Bekanntenkreis einen jungen Erwachsenen habe, der an Autismus 'leidet' (leider in '' da er das nicht so sieht und er mich beeindruckt mit seinem Verhalten) und ich ein kleines Stück weit Informationen über Autisten habe, habe ich dieses Beispiel genannt.
Ich möchte auf keinen Fall Menschen mit Autismus abwerten oder in sonst einer Form negativ ihnen gegenüber verstanden werden, das ist mir sehr wichtig, dass es 100% so verstanden wird ;-)

nubis


Ich denke, man sollte hier auch zwei Dinge unterscheiden: den Glauben und die Religion.

Natürlich geht das meistens Hand in Hand - oder sollte es zumindest ;-) - aber eben nicht grundsätzlich.
Und ich denke schon, dass es auch grundsätzlich einen Unterschied macht in Hinsicht auf 'hilfreich oder hinderlich'.

Bei der Religion geht es ja auch viel um die Gemeinschaft - Glaubensgemeinschaft, das Miteinander beim zelebrieren von Ritualen; aber eben auch darüber hinaus Bekanntschaften und Freundschaften, die daraus entstehen.
Das kann einem Halt geben, wenn man in Zeiten der Depression Ansprechpartner hat, sich verstanden und - in der Gemeinschaft oder von Einzelnen - angenommen und verstanden fühlt.

Es kann aber auch hinderlich sein, wenn es in der Gemeinschaft nicht ganz so harmonisch abläuft.
Wenn einem eventuell sogar noch Vorhaltungen gemacht werden und/oder der Glaube sogar noch dazu herangezogen wird ein schlechtes Gewissen zu machen.

Ganz anders sehe ich es beim Glauben an sich.
Natürlich kann der Glaube erschüttert werden - aber grade wenn es eben nicht nur ein von-außen-aufgezwungener Gedanke, sondern eine selbst gefundene tiefere Einsicht ist, kann einem der Glaube helfen.
Sei es, um Schuldzuweisungen abprallen zu lassen, wenn man bei der Sinnsuche nicht weiter kommt, sei es, um ein tief empfundenes Danke kommentarlos anzunehmen: man hat immer einen Ansprechpartner, der einem ohne Worte zuhört.


Ich hoffe, ich werde jetzt nicht zu ausufernd, wenn ich dem allgemeinen gehaltenen noch einen persönlichen Aspekt hinzufüge:

Ich bin ohne Religion aufgewachsen.
Ursprünglich war geplant, uns Kinder später selbst entscheiden zu lassen - jedoch war mein Vater absolut gegen Religion in jeder Form und hat uns nicht neutral sondern mit Verboten und Vorhaltungen anti-religiös erzogen.
Mich hat das nicht gehindert schon recht früh einen eigenen Glauben zu entwickeln und heimlich zu beten und sogar ein Kreuz bei mir zu haben.

In allen Krisen gab mir mein Glaube halt.
Ich kann auch nicht beschreiben wieso, wenn jemand es nicht auch selbst schon so empfunden hat: diese unumstößliche Gewissheit, dass Alles ineinander greift und einen Sinn ergibt - auch wenn ich ihn (noch) nicht sehen kann.
Dass es eine höhere Macht gibt, die diesen Sinn im Blick hat - ein großes Ganzes, in dem ich einen Platz habe.
Wo zwar nicht Alles vorherbestimmt ist, es aber Eckpfeiler gibt, durch die mein Leben und Sein zu diesem großen Ganzen beiträgt.


So, wie ich hier auch wieder einen kleinen Teil beigetragen habe, weil ich meine Gedanken (und meinen Glauben) mitgeteilt habe :-)
Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

hardworking fool

@nubis: Das ist eine ganz wichtige Anregung. Ich denke auch, dass Glaube und Religion nicht gleichzusetzen sind.

Ich selbst habe vieles von dem, was du beschreibst erlebt: die förderliche Gemeinschaft, die gegenseitige Akzeptanz und Unterstützung, aber eben auch die Vorhaltungen, das schlechte Gewissen. "Ihr seid alles eitle Sünder!" Tatsächlich gibt es Gebete und Kirchenlieder, bzw. einzelne Zeilen daraus, bei denen mir übel wird.
Das hat für mich manchmal beinahe etwas Masochistisches, z.B. dieses Ganze sich auf die Brust schlagen und jammern "meine Schuld, meine große Schuld." Das empfinde ich tatsächlich als überaus depressionsförderlich.

Allerdings hat mir der Glaube (nicht die Religion) einmal sogar das Leben gerettet. Ich war völlig am Ende, hatte "endlich" eine ziemlich narrensichere Methode gefunden, mich umzubringen, da erinnerte ich mich an ein Gebet von dem mir mein Ex einmal erzählt hat. Ich krieg den Text nicht mehr zusammen, aber sein Rat lautete sinngemäß: Wenn du ganz unten bist, dann übergib dein ganzes Ich, dein ganzes Selbst, dein Leben alles was du besitzt Gott und du wirst sehen, dass du getragen wirst. Und keine Sorge, du bekommst alles wieder zurück.
Nun ja, ich hab absolut nicht daran geglaubt, Gott war mir in dem Moment ferner als der Gedanke einen Sommerurlaub auf dem Mars zu buchen, aber dann habe ich halt doch die Worte gesprochen (ich weiß nicht mal mehr, ob ich sie wirklich laut ausgesprochen habe); "Ich kann nicht mehr. Gott, wenn du existierst, dann mach mit mir was du willst. Mir ist alles egal."
Ich kann nicht sagen, was damals passiert ist, aber danach bin ich im wahrsten Sinne des Wortes umgekehrt und zurück ins Leben gegangen.

Hoffentlich war das jetzt nicht zu persönlich. 

Bella

Ich bin katholisch getauft und erzogen worden. Der Glaube gehört für mich schon immer zu meinem Leben. Bei uns waren sonntäglicher Kirchgang, Tisch- und Abendgebet ganz selbstverständliche Rituale, die einfach zum Leben dazu gehörten. Aber war es auch mehr als das, Rituale? Für mich schon. Ich bin sozusagen schon seit meiner Kindheit eine "Gottsucherin", auch heute bin ich das noch. Ich bin da noch lange nicht zu einem Ende gekommen. Wie auch, da Gott ja unendlich ist. :)

Leider habe ich auch schon seit meiner Kindheit und ganz besonders seit meiner Pubertät große Schwierigkeiten mit Ängsten und Depressionen. Hier hat mir mein Glaube einerseits immer wieder geholfen, andererseits hat er es manchmal auch schwerer gemacht, z. B. wenn ich gedacht habe, Gott nicht genügen zu können, ich immer wieder unter diversen Schuldgefühlen gelitten habe oder meine Gebete nicht wie gewünscht erhört wurden. Es ist also durchaus ein zweischneidiges Schwert. Kontakt in der Gemeinde mit anderen hatte ich leider kaum. Bedingt durch meine Schüchternheit und soziale Phobie habe ich keinen Anschluss gefunden und blieb mit meinen Fragen und Problemen meist allein. So habe ich viel still für mich nachgedacht, meditiert, gebetet und viele Bücher über religöse Themen gelesen. Das hat mir immer wieder ein Stück weit geholfen, "dran" zu bleiben und nicht aufzugeben, wie nubis zu glauben, dass alles einen Sinn ergibt und in einem größeren Zusammenhang steht. Dieser Gedanke hat mir immer wieder Kraft und Hoffnung gegeben, auch vor allem dann, wenn es mir besonders schlecht ging und ich nicht mehr leben wollte. Hätte ich diesen Glauben nicht trotz allem bewahrt, wäre ich heute mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mehr hier.

Ohne Glauben an einen allmächtigen Gott, der den vollen Überblick über alles hat, würde ich am Wahnsinn dieser Welt und an dem unendlichen Leid, das es in der Welt gibt, verzweifeln. Das wäre dann einfach alles nicht auszuhalten. Zum Glauben gehört für mich auch das Vertrauen. Vertrauen in diesen Gott, dass das Leid nicht umsonst ist, dass am Ende wirklich alles gut wird, dass es sich gelohnt haben wird.





Ich kämpfe bis zum Sieg.

hardworking fool

Zitat von: Bella in 13 Mai 2020, 09:45:10
Zum Glauben gehört für mich auch das Vertrauen. Vertrauen in diesen Gott, dass das Leid nicht umsonst ist, dass am Ende wirklich alles gut wird, dass es sich gelohnt haben wird.

Das ist ein sehr wichtiger Aspekt. Ohne den Glauben daran, dass das alles irgendeinen Sinn hat, wäre das Leben manchmal wirklich unerträglich. Da kann der Glaube an Gott sicherlich sehr hilfreich sein.

***

Was mir noch eingefallen ist. Als ich in der Tagesklinik war, kam das Thema Religion immer mal wieder zur Sprache, könnte daran gelegen haben, dass das Krankenhaus von der Diakonie betrieben wurde. Auffällig war jedoch, die überwiegende Mehrheit der Patienten katholisch waren. Und das in einer traditionell eher protestantisch geprägten Region. (Kann natürlich Zufall gewesen sein.)
Da stellt sich mir die Frage, ob es vielleicht auch noch Unterschiede zwischen den einzelnen Konfessionen geben könnte.

***

Es freut mich sehr, dass so viele hier mitdiskutieren, zumal die Gretchenfrage, "Wie hältst du's mit der Religion?" ja doch sehr persönlich ist. Vielen Dank.

hardworking fool

Glaube ist meiner Ansicht nach etwas sehr Individuelles - und damit meine ich nicht nur, dass verschiedene Religionen und Konfessionen natürlich verschiedene Dogmen haben - und das sollte man auf alle Fälle respektieren.

Im Grunde ist es auch nicht wichtig, ob jemand an Jhw, Allah oder den christlichen Gott glaubt, oder Anhänger des Buddhismus oder Shintoismus oder von mir aus Mitglied der "Kirche der fliegenden Spaghettimonster" ist (irgendwie lässt mich das nicht mehr los seitdem ich mal einen Bericht darüber gesehen habe). Wenn jemand mit seinem Glauben glücklich ist und darin Halt findet, dann ist das etwas Wunderbares. Und wenn einer nicht glaubt und trotzdem zufrieden ist, ist das auch völlig in Ordnung.
Schwierig wird es, wenn ein Alleinvertretungsanspruch aufgestellt wird, z.B. die "alleinseligmachende katholische Kirche" und andere Glaubensrichtungen als Irrwege abgetan werden. Genauso schwierig ist es, wenn an die Gläubigen Ansprüche gestellt werden, die unerfüllbar sind, und dann die "armen Sünder" mit Drohungen "Dschehenna, Fegefeuer, Hölle" eingeschüchtert werden.
Das dritte Problem ist, meines Erachtens "dem Herrgott sein Bodenpersonal." (Zitat EAV) Solange Kirchenleute nur Wein trinken während sie Wasser predigen, mag das ja alles noch angehen, aber wenn, wie leider viel zu oft geschehen, die "Schäfchen" in der Gemeinde von ihren "Hirten" missbraucht werden, dann kann das Depressionen nicht nur fördern, sondern erst zur Entwicklung derselben führen.

Man sollte wirklich sehr vorsichtig mit diesem Thema sein, sehr behutsam vorgehen und keinesfalls versuchen, andere zu bekehren und sei es mit noch so viel Liebe und guten Absichten.

riversong

Danke für den Thread liebe fool, vor lauter lesen habe ich das glatt vergessen :-)

Also, haltet mich alle für verrückt aber das bin ich ja gewöhnt, für mich ist meine Depression, die mein Arzt so nennen will, eine ganz tiefe Sehnsucht nach meinen Schöpfer.
Ich wollte nie auf dieser Erde sein aber im Lauf der Jahre habe ich dann verstanden warum ich hier sein muss/darf.
Weil ich andere Leute sagen soll, dass Gott sie liebt.
Nur das eigentlich
Aber es ist das Schwerste was ich mir vorstellen kann.
Denn wie die Menschen darauf reagieren bringt mich immer noch mehr in eine tiefe tiefe Traurigkeit.
Aber natürlich lässt mich unser Vater niemals in Stich, tröstet mich wieder erfreut mein Herz und überschüttet mich wieder mit seiner Liebe und ich mache wieder weiter den Menschen mitzuteilen, dass unser Vater alle seine Kinder maßlos liebt.

Soll es so sein, dass Ina nicht anwesend ist und mir das nicht Löschen kann und dies eine Zeit lang stehen bleiben darf um recht vielen Lesern mitteilen zu können, dass Gott unser Vater euch alle liebt egal was ihr angestellt habt oder wie viele Sünden wir haben.

Ich bin dankbar dafür das Schreiben zu können und da ich Gott liebe und Er euch liebt, liebe ich euch alle auch.
So einfach und doch so schwer.

Habt noch eine schöne Zeit <3
Hinfallen, aufstehen KRONE RICHTEN weitergehen

hardworking fool

@Riversong: Also ich halte dich nicht für verrückt, weil du an Gott und seine Liebe glaubst. Ich wollte nur anmerken, dass es einen Ort (z.B. diesen Thread) und eine Zeit dafür gibt, das Thema Religion zu diskutieren.

Es ist sicher nicht leicht, wenn man für eine "Idee" brennt und diese am liebsten der ganzen Welt mitteilen möchte, aber feststellen muss, dass es Leute gibt, die diese "Idee" ablehnen. Ich persönlich frage mich ja, warum man sich das antut, aber darum geht es hier nicht. Ich wollte nur zu Bedenken geben, dass es hier im Forum womöglich Menschen gibt, die mit der Kirche und ihren Vertretern keine besonders guten Erfahrungen gemacht haben. Dann sollte man aber auch akzeptieren, dass sie vielleicht nicht unbedingt erpicht darauf sind etwas über Gottes Liebe zu hören.

Ina

 
Zitat von: riversong in 23 Juni 2020, 17:54:12
Soll es so sein, dass Ina nicht anwesend ist und mir das nicht Löschen kann und dies eine Zeit lang stehen bleiben darf [...]

Wenn Du so voller Liebe bist, wie Du sagst, solltest Du auf solche Sticheleien am Rande ganz einfach verzichten können.
Lies Dir nochmal die Forumsregeln durch. Dann wüsstest Du, dass das, was Du geschrieben ist, an dieser Stelle völlig in Ordnung ist. Und so lang ein Beitrag nicht gegen die Regeln verstößt oder völlig OT ist, lösche ich auch nichts.

Aber darum soll es hier jetzt nicht gehen.

__________


Ich habe auch meinen Glauben. Die Unterscheidung zwischen "gläubig sein" und "religiös sein" finde ich sehr wichtig. Letzteres bin ich überhaupt nicht, ich bin nicht mal getauft und bin in einer Familie aufgewachsen, in der Religion keine Rolle gespielt hat und in der man in all den Jahren keinen einzigen Gottesdienst (nicht mal an Weihnachten) mit mir besucht hat. Ich bin also völlig ohne religiöses Gedankengut aufgewachsen und habe zu Hause keinerlei Kenntnisse über die Geschichten in der Bibel, über christliche Feiertage, über die Kirche usw. vermittelt bekommen.

Das alles brauche und brauchte ich aber auch nicht, um meinen eigenen Glauben zu finden. Sicher unterscheidet er sich stark von dem Glauben jener Menschen, die zu Jesus beten und ihre ganze Hoffnung auf ihn setzen. Dennoch glaube ich an eine "höhere Macht", die über allem steht und die ich nicht beeinflussen oder steuern kann. Eine Macht, die sich nicht mit purer Logik erklären lässt. Eine Macht, die – ja, vielleicht kann man das so sagen – aus Energie und Liebe besteht. Und im Grunde lehrt mich diese Macht vieles, was auch in den Zehn Geboten steht und für mich selbstverständlich ist. Es gibt durchaus Parallelen zum christlichen Glauben.

Hinderlich war mir mein Glaube nie. Im Gegenteil: Früher, insbesondere als ich so zwischen 13 und 17 war, hat er mir in schweren Zeiten sehr geholfen, diese zu überstehen und nicht die Hoffnung zu verlieren, dass sich meine Situation ändern wird bzw. dass ich mich eines Tages daraus befreien kann. Ich konnte mich daran festhalten. In den letzten zehn Jahren hatte mein Glaube allerdings keinen großen Stellenwert in meinem Leben. Ich habe kaum darüber nachgedacht und konnte mich auch nicht mehr daran festhalten.

Andererseits würde ich sogar so weit gehen, zu sagen, dass mein Glaube die Liebe ist. Nicht (nur) speziell die Liebe zu meinem Partner oder zu meinen Freunden, sondern ganz allgemein die Liebe in meinem Leben, in meinem Herzen und als Einstellung, mit der ich anderen Menschen begegne. Wenn ich es so sehe, muss ich mich korrigieren, denn die Liebe ist die stärkste Macht in meinem Leben und ich lasse mich von ihr leiten, wann immer es sich richtig anfühlt und mir sinnvoll erscheint.

Hinderlich wäre mir der Glaube vermutlich erst, wenn ich mich allein darauf verlassen würde, dass Gott "schon richten wird", was in meinem Leben schiefläuft und ich nicht mehr aktiv versuchen würde, meine Probleme zu lösen und mein Leben so zu gestalten, wie ich es mir wünsche. Das würde nämlich bedeuten, dass ich im Stillstand verharre.
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

hardworking fool

Aus gegebenem Anlass (Plural?) denke ich in letzter Zeit immer wieder über das Thema Glaube und Religion nach.

Es muss herrlich sein, so unbedingt glauben zu können, so völlig überzeugt zu sein, dass man auf dem richtigen Weg ist (wahrscheinlich weil man der einzig wahren, allein seligmachenden Kirche angehört.) Vielleicht macht mich das sogar ein bisschen neidisch.

Ich frage mich nur, wie kann man für sich in Anspruch nehmen, der Liebe Gottes anheim zu fallen, wenn man gleichzeitig andere ausgrenzt, attackiert und demütigt? (Bezieht sich nicht nur auf Personen hier im Forum.)

An ihren Taten werdet ihr sie erkennen! Dieser Satz beschäftigt mich momentan sehr - und ich muss immer wieder an N. denken, meine russische Freundin, die leider vor wenigen Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehrte, so dass wir heute praktisch keinen Kontakt mehr haben.
N. war zwar keine ausgesprochene Atheistin, aber doch Agnostikerin und die Religion spielte in ihrem Leben keinerlei Rolle. Und trotzdem kenne ich nur wenige Menschen, die sich so intensiv um ihre Mitmenschen bemüht haben wie sie. Im Grunde verwirklichte sie die Regeln der christlichen Nächstenliebe wie kaum eine andere.
Oder meine Therapeutin. Atheistin vom Scheitel bis zur Sohle. Und doch erscheint sie mir barmherziger als manch ein selbsternannter Christ.

Im Himmel wird mehr Freude sein über einen reuigen Sünder als über 99 Gerechte. Auch darüber denke ich oft nach.