Ich weiß nicht mehr weiter !

Begonnen von Blackrose, 29 Januar 2020, 17:38:11

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Blackrose

Hallo, ich bin neu hier.
Ich weiß garnicht so recht, wo ich anfangen soll.

Nunja seit Jahren kämpfe ich mit borderline und immer wieder lehrenden Depressionen.
Ich habe edliche klinikaufenhalte hinter mir, Therapien....
Doch am Ende sitze ich mit den gleichen Gedanken zu Zuhause.

Es gibt kleine positive Dinge die in meinem Leben passieren, doch dann schlägt das schicksaal ganz schnell zurück. Und das über Jahre man denkt es geht bergauf doch dann tritt man dich wieder zu Boden.
Irgendwann will man einfach nicht mehr... man will nicht mehr.
Woher soll man die Kraft nehmen ? Ich habe zwar Unterstützung eine ambulante Therapie und wechsle bald in eine Betreute Wohngruppe für psychisch "erkrankte". Ich habe einen Partner. Aber die Beziehung neigt sich dem Ende. Ich will nicht alleine sein. Ich war mein ganzes Leben alleine, in mich gekehrt
Ich war noch nie glücklich.
Die Gedanken quälen mich...

Ich habe immer gekämpft und versucht weiter zu machen,
Und immer wieder ein Schlag ins Gesicht zu bekommen.
Jetzt ist der Punkt erreicht wo ich sage.
Es ist genug ! Es reicht.
Die suizid Gedanken drängen sich in meinen Kopf, Tag für Tag
Sie lassen mir keinen Raum.
Ich will doch nur das die qualen endlich aufhören.
Ich will mich nicht mehr so fühlen, wie ich mich fühle.!
Aber ich weiß es wird immer so weiter gehen.
Was mich aufhält ist die Angst zu sterben, der Moment wo man die Erde verlässt
Es wäre so einfach.
Doch am Ende hat man doch irgendwo einen Lebenswillen drin der in der Quere  steht.
Was soll ich bloß machen ?
Entschuldige für den langen Text.


Ina

 
Herzlich willkommen bei uns, Blackrose! :)

Es tut mir leid zu lesen, dass Du Dich so schlecht fühlst und verzweifelt bist. Gut, dass Du Dich an uns wendest, denn alles ist besser, als in einem solchen Zustand mit seinen Gedanken allein zu sein.

Du solltest erst einmal abwarten, wie es Dir mit der betreuten Wohngruppe geht. Das ist doch eine Chance! Ich denke, Du solltest alles ausprobieren und jede Hilfe in Anspruch nehmen, die Du zurzeit bekommen kannst. Danach kannst Du immer noch weitersehen...


Zitat von: Blackrose in 29 Januar 2020, 17:38:11
Ich habe einen Partner. Aber die Beziehung neigt sich dem Ende. Ich will nicht alleine sein. Ich war mein ganzes Leben alleine, in mich gekehrt

Ist das wirklich so oder befürchtest Du "nur", dass es bald zur Trennung kommt, weil Du Angst hast, ihn zu verlieren und wieder allein zu sein? Was fühlst Du für ihn? Und er für Dich? Meinst Du nicht, dass es sich lohnt, für ein "Wir" zu kämpfen?


Alles Liebe und viele Grüße
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

hardworking fool

Hallo Blackrose!

Ich schließe mich Inas Willkommensworten an. Es ist gut, dass du dich nicht in deinem Kämmerchen versteckst, sondern den Kontakt zu anderen suchst.
Die meisten hier werden verstehen, wie sich Suizidgedanken anfühlen, auch wenn sie nicht die gleiche Diagnose haben wie du. Wirklich eine sch..... Situation wenn sich die eigene Psyche gegen dich richtet. ABER! Du scheinst mir auf einem guten Weg zu sein. Du arbeitest an deinen Problemen in der Therapie und suchst dir Hilfe in der Wohngruppe. Das ist schon mal viel wert. Noch wichtiger erscheint mir allerdings, dass du fähig bist zu erkennen, dass nicht alles in deinem Leben schlecht ist.

Zitat von: Blackrose in 29 Januar 2020, 17:38:11
Es gibt kleine positive Dinge die in meinem Leben passieren, doch dann schlägt das schicksaal ganz schnell zurück. Und das über Jahre man denkt es geht bergauf doch dann tritt man dich wieder zu Boden.

Ich weiß es ist schwer, aber vielleicht solltest du versuchen deine Aufmerksamkeit mehr auf die schönen Seiten zu lenken. Rückschläge wird es immer geben, es kommt nur darauf an wie man damit umgeht.

Dazu fällt mir ein kurzer Text den ich vor langer Zeit gelesen habe. Sinngemäß hieß es darin:
Das Leben ist wie eine Weide voller bunter Blumen und Kuhfladen. Es liegt im Auge des Betrachters zu entscheiden, was er davon wahrnimmt.

Wenn ich deine Worte also mal umschreiben darf:
"Manchmal schlägt das Schicksal zu, aber es gibt kleine positive Dinge die in meinem Leben passieren. Immer wieder tritt man mich zu Boden, aber im Laufe der Jahre geht es bergauf."

Wahrscheinlich kannst du das jetzt in diesem Moment nicht so sehen, aber versuche es mal im Hinterkopf zu behalten.

Alles Gute!
Fool

Mickie

Herzlich Willkommen Blackrose,

Es ist genug! Es reicht! Ich weiss gar nicht wie oft ich den Gedanken schon hatte und wie oft ich dachte es wäre alles soviel einfacher wenn man nicht mehr wäre und diese Sehnsucht nach der Ruhe da ist.
Manchmal erkenn ich zumindest dann nicht mal die positiven Dinge die ich erreicht habe und sitze völligst erschöpft und müde vom immer wieder kehrenden Kampf in einer Ecke den Kopf gesunken und warte das es vorbei ist.

Und dann ist da der nächste Tag und manchmal dann kitzelt aufmal die Sonne die Nase und man schaut ein wenig auf und dann sieht man vielleicht etwas schönes und weiss wieder um wievieles weiter man ist, als am Anfang.
Dann liegt man da unten und staunt erstmal nur für sich oh ich habe etwas positives entdeckt und wenn es nur eine Winzigkeit ist, ein kleiner Schritt weiter.

Ich lass dir mal einen kleinen Sonnenstrahl für dich da.

Lg Mickie

Blackrose

Ich weiß nicht genau, wie man antwortet.

Aber vielen dank für die lieben Worte.

Ja vielleicht  sieht man manchmal einfach nicht was gut läuft und es garnicht alles so negativ ist
Aber das schlimme ist , selbst wenn es mir "gut" geht, habe ich diese Gedanken. " warum ich lebe, will nicht mehr... das ist eine Qual, wenn man kämpfen möchte, aber diese Gedanken und Gefühle dich bestimmen

Bezogen auf die Wohngruppe,
Klar bin ich froh,
Weil es nochmal ein ganz anderes unterstützungs Angebot ist, aber diese Gedanken Gefühle der ständige Kampf wird einen weiter begleiten. Es kann erleichtert werden...aber weg wird es nie sein
Ich glaube es hat auch viel damit zutun wie man damit umgeht
Und wie viel ein Mensch ertragen kann.

Man hat den Willen, aber manchmal reicht dies nicht.

Wenn man schon alles versucht hat. Was bleibt einen dann noch?

Es tut mir wirklich leid wenn ich am "jammern" bin.

Kann mich selber nicht mehr höhren.






Blackrose

Und die Beziehung steht wirklich dem Ende nahe. Wir haben beide unser Päckchen zu tragen, aber wenn man den gegenüber nicht wirklich versteht und man nicht mehr vernünftig miteinander reden kann, hat es keinen Zweck.
Es tut weh, verdammt weh
Aber nach Hunderten versuchen miteinander zu sprechen das man hätte genau so gut mit der Wand reden können lässt man es irgendwann.

Mickie

Huhu Du,

ich finde du jammerst nicht, für mich kommt einfach ganz viel Erschöpfung an und der Sehnsucht nach einer zufriedeneren Situation in der du sein magst und dich annehmen kannst wie du gerade bist.

Wenn der Wille da ist und die Kraft weg ist, muss es manchmal reichen das andere ein Umfeld schaffen wo man eine andere Art der Unterstützung bekommt, damit die Kraft und Energie wieder aufgebaut werden kann. Manchmal ist sogar Stillstand ein Fortschritt.

Ich weiss nicht wieviel ein Mensch ertragen kann, sicher sehr viel nur manchmal ist der Preis sehr hoch dafür.

Lg.

hardworking fool

Nur noch ein Gedanke der mir beim Lesen deines Beitrags gekommen ist. Du schreibst meistens man wenn du eigentlich ich meinst. Versuche Mal darauf zu achten. Damit schaffst du nämlich eine Distanz zwischen dir und deinen Gedanken/Gefühlen.

Ich glaube, dass das Leben trotz allem lebenswert ist. Sieh es als Abenteuer, als Wanderung. Vielleicht bist du müde und willst umkehren - aber wer weiß? Vielleicht liegt hinter der nächsten Kurve eine wunderschöne Hütte zum einkehren

Blackrose

Zitat von: Mickie in 29 Januar 2020, 21:30:12
Herzlich Willkommen Blackrose,

Es ist genug! Es reicht! Ich weiss gar nicht wie oft ich den Gedanken schon hatte und wie oft ich dachte es wäre alles soviel einfacher wenn man nicht mehr wäre und diese Sehnsucht nach der Ruhe da ist.
Manchmal erkenn ich zumindest dann nicht mal die positiven Dinge die ich erreicht habe und sitze völligst erschöpft und müde vom immer wieder kehrenden Kampf in einer Ecke den Kopf gesunken und warte das es vorbei ist.

Und dann ist da der nächste Tag und manchmal dann kitzelt aufmal die Sonne die Nase und man schaut ein wenig auf und dann sieht man vielleicht etwas schönes und weiss wieder um wievieles weiter man ist, als am Anfang.
Dann liegt man da unten und staunt erstmal nur für sich oh ich habe etwas positives entdeckt und wenn es nur eine Winzigkeit ist, ein kleiner Schritt weiter.

Ich lass dir mal einen kleinen Sonnenstrahl für dich da.

Lg Mickie

Ja da sagst du was, einfach nur Sehnsucht, das sich alles ändert.
Aber mit dem Wissen,
Das es nicht so einfach ist.
Auch wenn die Grenze erreicht wächst man über sich hinaus. Wo ich mich manchmal frage...
Wie machst du das ? Wie hältst du das all die Jahre aus?
Naja ich weiß es nicht. Aber die Sehnsucht zu sterben ist größer.

Danke für den lieben Text, der hat mir für einen kurzen Moment ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.
Vielen Dank dafür.

Das Leben ist und bleibt ein ewiger Kampf.

Wie geht ihr den mit solchen Situationen um was hilft euch, oder wie motiviert ihr euch selber ?

Ralf

Ich weiß genau wie Du Dich fühlst. Mir geht es auch so, und zwar schon seit Jahren. Mir hilft, wenn es ganz schlimm ist, Meditation. Geführte Medidationen, zu finden auf Youtube. Ich weiß das liegt nicht jedem, aber ein Versuch ist es wert. Und wenn es nur ablenkt für ein paar Stunden.

Mickie

Huhu Blackrose,

wie gehe ich damit um? Puh gar nicht, wobei das wäre auch die falsche Antwort. In erster Linie habe ich erstmal akzeptiert das es ist wie es ist. Jemand anders hat mal gesagt: Radikale Akzeptanz. Etwas zu akzeptieren macht nichts besser, aber mich hat es erleichtert es mir selber zu zugestehen, ich habe BL, Depressionen und mit einem Haufen anderer Symptome und Diagnosen zu tun.

Darüber hinaus hilft mir manchmal eine Bestandsaufnahme zu machen, was geht inzwischen schon gut, was geht noch gar nicht, was belastet mich am meisten, was schaffe ich von mir aus in mein Leben zu integrieren aus all dem was ich aus Thera und ähnlichem mitgenommen habe.

Manchmal lese ich auch in meinen alten Tagebüchern, Aufzeichnungen etc. und merke dann erst wieviel ich inzwischen kann. Für mich habe ich gemerkt ein wirklich auspowernder Sport tut mir nicht nur körperlich gut, sondern ist meiner Psyche zuträglich aber auch eine bewegte Meditation hilft mir manchmal.

Na ja und manchmal dann hock ich mich in eine Ecke verkrümmel mich unter einem Berg von Decken und Kissen und verzweifel einfach. Und dann ja immer einmal mehr aufstehen als hinfallen und an einem kleinen Eckchen in mir weiterarbeiten.

Ich habe keine Ahnung was dir hilft, aber ich glaube tief in dir weisst was inzwischen schon was dir gut tut.

Ich drücke dir die Daumen, für deinen Weg und ein kleines Lächeln ist so schön von dir zu lesen. Danke das du es mit uns geteilt hast.

Ganz lieben Gruß

Mickie

Blackrose

Danke euch für die lieben Worte.
Daraus kann man etwas Kraft tanken und man merkt, das man nicht alleine ist.
Aber kennt ihr das... ihr kämpft bleibt stark um einen herum läuft alles, doch man selber bleibt auf der Stelle stehen...egal was man macht.

Beim Spaziergang beobachtet man die Tiere....genießt die Luft... spürt die Sonne.. ist doch eigentlich schön.
Und doch trotzdem sind die Gedanken an die endliche Ruhe da.

Man hat Menschen um sich... egal ob bekannt oder nicht....  sie grüßen einen...lächeln oder reden mit dir, geben dir die Hand.

Doch man kan sie nicht nehmen weil ein großes Hindernis dazwischen steht, was unübersichtlich ist. Du siehst es nicht nein...du fühlst es nur.
Dieses Gefühl ist scheußlich.

Dieses Gefühl begleitet einen überall hin.

Mit gekrümmten Schultern durchläuft man den endlosen Parcour weiter bis zur nächsten Falle. Das Gewicht auf den Schultern wird allmählich zuviel an dessen was man erträgt.
Am Ende des Parcours angekommen, zusammen gepackt am Boden mit diesem Gewicht was weiterhin auf deinen Schultern liegt.

Irgendwann bleibt man einfach liegen und wartet auf das erholsame Ende, anstatt dies nochmal zu durchlaufen.

Musik an Welt aus
# Maria Mena can you just hold me





piuwiler70

Hallo, es gibt ja genug Spezialisten und Selbsthilfegruppen die dir weiter helfen können.

Viel Glück :)