Der erste Satz eines Buches / Ein besonderer Satz aus einem Buch

Begonnen von Sucre, 06 September 2019, 00:14:49

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Sucre

Weil ich an Bella gedacht habe, und weil Inas Flamingo weggeflogen ist, ein kleiner Ausschnitt aus einem Buch in dem ein Flamingo eine Rolle spielt und auch das Cover ziert. Flamingo ist der Name eines großen Autokinos. Protagonisten sind die Familien des Autokinobesitzers und die Familie eines Beerdigungsunternehmers die beide sehr unterschiedliche Interessen haben. Es spielt Ende der 60er Jahre und es gehört zu den Büchern, mit denen man sich gerne in eine ruhige Ecke zurückzieht, um in die Geschichte einzutauchen. Zumindest ging es mir so. Ein Buch, das ich vor vielen Jahren mal gewonnen habe.

Ich heiße Abraham Isaac Lee, und ich bin der Sohn meines Vaters. Das hier ist eine Geschichte über Land und Liebe und ein großes Feuer, das alle Träume meines Vaters zunichte machte. Wenn meine Sprache etwas ... etwas gestelzt wirkt, bin ich darüber ganz froh. Meine Frau sagt immer, ich höre mich an wie mein Vater.

Die ersten Sätze aus "Feuerzauber" von Larry Baker.

Sucre

"Und, habt ihr euch getrennt?"
"Machst du Witze?"
Die Leute glaubten oft, Marcus mache Witze, obwohl das nicht der Fall war. Er begriff das nie.


Die ersten Sätze aus "About a boy" von Nick Hornby

Sucre

Wo passt es besser hin, als hier, wo man auch nicht schlafen kann? Nein solche extreme Züge hat es hier nicht. Ich habe es vor vielen Jahren gelesen, aber ich kann mich nicht daran erinnern, ob ich die Verfilmung gesehen habe. Vielleicht sollte ich mir mal die Verfilmung anschauen. Die Überschrift des ersten Kapitels ist eigentlich auch die Kurzfassung des Buches und lautet: Wer liebt, schläft nicht.
Die ersten Sätze aus "Schlafes Bruder" von Robert Schneider:

Das ist die Geschichte des Musikers Johannes Elias Alder, der zweiundzwanzigjährig sein Leben zu Tode brachte, nachdem er beschlossen hatte, nicht mehr zu schlafen.
Denn er war in unsägliche und darum unglückliche Liebe zu seiner Cousine Elsbeth entbrannt und seit jener Zeit nicht länger willens, auch nur einen Augenblick lang zu ruhen, bis daß er das Geheimnis der Unmöglichkeit seines Liebens zugrunde geforscht hätte.

Sucre

Kann man es mittlerweile als Klassiker bezeichnen? Ich vermute schon. Auch wieder Jahre her, dass ich es las. Aber nachdem ich es gelesen habe, habe ich, wenn ich mich recht erinnere, auch das Hörspiel (nicht Hörbuch) von "Sofies Welt" gehört. Insofern, wers nicht lesen mag, kanns auch hören ;)
Die ersten Sätze aus "Sofes Welt", von dem norwegischen Autor Jostein Gaarder.

Sofie Amundsen war auf dem Heimweg von der Schule. Das erste Stück war sie mit Jorunn zusammen gegangen. Sie hatten sich über Roboter unterhalten. Jorunn hielt das menschliche Gehirn für einen komplizierten Computer. Sofie war sich nicht so sicher, ob sie da zustimmte. Ein Mensch mußte doch mehr sein als eine Maschine?

Bella

Sucre, das Buch habe auch vor Jahren mal gelesen. Ich fand es genial. Ich habe in letzter Zeit auch öfter mal daran gedacht, es mal wieder aus dem Regal hervorzukramen und nochmal zu lesen. Wenn da nur nicht so viele andere Bücher wären, die auf mich warten. Leider bin ich eine langsame Leserin und schaffe nicht so viel Text auf einmal. Vielleicht leihe ich es mir tatsächlich mal als Hörbuch aus. :)
Ich kämpfe bis zum Sieg.

Sucre

Ja, Bella, wenn du es sowieso schon gelesen hast und noch so viel Lesefutter vor dir hast, denke ich auch, dass das Hörbuch eine gute Wahl ist, denn dann erinnert man sich wieder, und man kann es beispielsweise bei so sinnlosen Tätigkeiten wie bügeln oder anderen Sachen einfach nebenher hören ;)
Dieses Jahr konnte man doch erstmals auf der Buchmesse Bücher käuflich erwerben. Letztes Jahr habe ich eins kaufen können, nachdem die Frau von dem entsprechenden Stand erst rumgedruckst hat und mir dann ein Zettel mit "Gratisexemplar" abestempelt hat (aber ich habe es nicht gratis bekommen). Darf ich fragen, ob du dir auf der Buchmesse Bücher gekauft hast, Bella?
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Auch wieder ein Buch, das ich vor vielen Jahren erstmals gelesen habe. Ich glaube ich habe mir das Buch gekauft, weil ich zuerst das Musical hörte. Ich interessierte mich für den Ausgangspunkt dieses Musicals und fand heraus, dass es auf dem Roman von Gaston Leroux basiert, den er im Jahr 1911 schrieb.
Aus dem Prolog von "Das Phantom der Oper" von Gaston Leroux:

Das Phantom der Oper hat wirklich existiert. Es handelte sich nicht, wie man lange Zeit annahm, um eine Erfindung der Sänger und Sängerinnen, nicht um einen Aberglauben der Direktoren, auch nicht um ein Hirngespinst der überspannten Dämchen vom Corps de ballet oder ihrer Mütter, der Logenschließerinnen, der Garderobefrauen und der Concierge.
Ja, es hat leibhaftig existiert, wenn es auch wie ein echtes Phantom auftrat, das heißt als Schemen.

Bella

Ja, ich habe mir drei Bücher gekauft: Ein politisches Sachbuch, ein Buch mit Katzengeschichten und ein weihnachtliches, das mich durch den Advent begleiten wird. Dann habe ich noch diverse Leseproben am Self-Publisher-Stand mitgenommen und jede Menge Infomaterial verschiedener Verlage.
Ich kämpfe bis zum Sieg.

claudi

Ich kämpfe-bis zum Schluss!!
Step by step!!

Bella

Nein claudi, das Buch heißt "Ich bin's, Kitty - Aus dem Leben einer Katze" und ist aus der Sicht von Kitty erzählt, also in der Ich-Form. Bob der Streuner kenne ich aber auch, da habe ich vor nicht allzu langer den Film gesehen. Ich mag Katzen sehr und beneide dich und Fool um die euren. Meine Wohnung ist leider sehr wenig katzengerecht, deshalb habe ich keine eigene. Bin aber mit den Katzen in der Nachbarschaft gut befreundet. :) Miau!
Ich kämpfe bis zum Sieg.

Sucre

Find ich gut, Bella, dass du dir gleich was gekauft hast. Denn mir geht es oft so, dass ich denke, och das Buch (oder was anderes) ist bestimmt toll, aber ich kaufs nicht gleich, sondern bestells vielleicht mal. Und dann ist es vergessen .....

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Nachdem ich gestern vom "Phantom der Oper" zitiert habe, beziehe ich mich heute auf "Das Phantom" von Susan Kay. In ihrem Buch beschreibt sie die Lebensgeschichte des "Phantom der Oper" von der Geburt an. Es ist quasi eine Roman Biographie des Phantoms (so wird es zumindest im Buchklapptext genannt).
Zu Beginn des Buches wird die Geburt des Phantoms beschrieben. Hier ein kurzer Ausschnitt:

Ich öffnete die Augen und sah das Gesicht der Hebamme, soeben noch vor Anstrengung gerötet, langsam erbleichen. Mein Hausmädchen Simonette wich vom Bett zurück, eine Hand vor den Mund gepreßt. Ich weiß noch, daß ich dachte: Mein Gott, es ist tot. Doch zugleich spürte ich, daß es schlimmer war als das - viel schlimmer.

Sucre

Natürlich muss es nach Claudis und Bellas Unterhaltung ein Katzenbuch sein. Ich weiß, dass ich dieses Buch auch wieder mal vor vielen, vielen Jahren gelesen habe. Aber vor Augen geführt wurde es mir, als ich gesehen habe, welcher Adressaufkleber von mir drin ist. Ich wohne schon lange nicht mehr dort, aber die einzige Zahl, die bei diesem Adressaufkleber richtig wäre ist die Hausnummer ...
Es scheint wirklich so, als ob es hundert Jahre her ist.

Das Buch um welches es geht ist "Felidae" von Akif Pirincci. Ein Krimi, der aus der Sicht einer Katze geschrieben ist, die als "Ermittler" tätig ist. Bestimmt kennen es einige.
Aus dem ersten Kapitel:

Wenn Sie meine Geschichte tatsächlich hören wollen - und ich empfehle Ihnen eindringlich, sie zu hören-, so müssen Sie sich zunächst mit dem Gedanken vertraut machen, daß Sie keine angenehme Geschichte hören werden. Im Gegenteil, die mysteriösen Geschehnisse, durch die ich mich im vorigen Herbst und Winter hindruchquälen mußte, ließen mir endgültig bewußt werden, daß Harmonie und ein geruhsames Leben selbst für meinesgleichen eine Angelegenheit von kurzer Dauer sind.

Sucre

Es muss sein. Ich wollte dieses Buch schon vor ein paar Tagen hier zitieren, aber es war zu viel los.
Es ist mir wirklich gleich eingefallen, als Fool ihren Zaun gestrichen hat. Wenn ich hier eigentlich von Büchern zitiere, die ich auch gelesen habe, so ist es in diesem Fall nicht so. Tom Sawyer habe ich leider nie gelesen, sondern nur die Serie und den Film gesehen. Deshalb ist es auch nicht mein Buch, welches ich in unserem Bücherschrank gefunden habe, sondern das meines Mannes. Und der hat leider nur die englische Ausgabe davon. Deshalb ausnahmsweise aus einem Buch, welches ich nicht gelesen habe und ausnahmsweise (!!!) nicht in deutscher Sprache ist.
Es ist aus dem zweiten Kapitel von "The Adventures of Tom Sawyer" von Mark Twain.
Es ist der Teil der Geschichte, in dem Tom einen Zaun streichen soll, und andere Kinder dazu bringt, den Zaun für ihn zu streichen. Er bringt die Kinder letztlich dazu, darum zu betteln, dass sie den Zaun streichen dürfen, sie "zahlen" Tom sogar was dafür....

"Like it? Well I don´t see why I oughtn`t to like it. Does a boy get a chance to whitewash a fence every day?"
That put the thing in a new light. Ben stopped nibbling his apple. Tom swept his brush daintily  back and forth -stepped back to note the effect - added a touch here and there - criticized the effect again, Ben watching every move, and getting more and more interesseted, more and more absorbed. Presently he said: "Say, Tom, let me whitewash a little."
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Dieses Zitat ist Fool und ihrem frisch gestrichenen Zaun gewidmet ;)

Sucre

Das Buch, aus dem ich heute eigentlich zitieren wollte, habe ich gerade nicht gefunden, warum auch immer ...
Donna Leon als Alternative geht aber immer irgendwie. Ein Krimi mit Kommisar Brunetti. Den sieht man ja auch immer mal wieder im Fernsehen, oft als Wiederholung. Ehrlich gesagt, schaue ich mir das in der Regel nicht an, denn auch hier scheint es so zu sein: Donna Leon geht irgendwie immer ....
Wie auch immer ... die ersten Sätze aus "Acqua alta" von Donna Leon.
Ganz nebenbei gesagt: ganz früher dachte ich Donna Leon sei ein Mann, ich vermute, ich habe einfach nur Leon gehört, bzw. gelesen, und gedacht, dass Leon eben nur ein Mann sein kann ....

Es herrschte friedvolle Häuslichkeit. Flavia Petrelli, Primadonna der Mailänder Scala, stand in der warmen Küche und schnitt Zwiebeln. Vor ihr lagen in getrennten Häufchen Flaschentomaten, zwei feingeschnittene Knoblauchzehen und zwei bauchige Auberginen. Sie stand, über das Gemüse gebeugt, vor der Marmorplatte des Küchentresens und sang, füllte den Raum mit den goldenen Tönen ihres Soprans.

Sucre

Eigentlich wollte ich heute aus dem traurigsten Buch zitieren, das ich kenne. Aber es ist ein Buch, das ich irgendwo versteckt habe, weil es mir mittlwerweiel so vorkommt, als ob 100 Jahre vergangen sind, seit ich so fühlte, wie der Autor es in seiner Autobiographie beschrieben hat. Es war eine schwierige Zeit, aber so anders, als seither. Aber ich weiß nicht wo ich das Buch versteckt habe, was vielleicht auch besser so ist.

Insofern habe ich mich für ein anderes Buch entschieden. Vielmehr für einen anderen Autor: Walter Kempowski. Das Buch aus dem ich zitieren wollte habe ich nicht mehr. Ich habe vor einigen Jahren an eine gute Freundin verliehen, und nie wieder zurückbekommen. Es heißt "Heile Welt". Aber ich denke ich werde es mir nochmal kaufen, weil es auch so treffend war, teilweise. Insofern bleibt mir gerade nichts anderes übrig, als aus "Hundstage" von Kempowski zu zitieren. Ich halte ihn für einen großartigen Autor, und finde es schade, dass es nur nach seinem Tod Dokus im TV von ihm gab. Seither nicht mehr. Trotzdem ist es niemand, den ich einfach so empfehle, weil ich nicht weiß, wie er bei anderen ankommt (für manche wohl "langweilig").
Aus dem ersten Kapitel von "Hundstage":

In früheren Jahren waren die Eheleute gern gemeinsam gefahren. Italien, Spanien, Schottland. "Morgens eine, mittags zwei und abends drei Kirchen", wie sie scherzten. [...] Unter dem folkloristischen Getrommel von Eingeborenen, im Menschengewimmel eines Bazars oder in der abgescheidenen Ruhe eines kühlen Museums hatte er seiner Frau nörgelnd die schönsten Tage verdorben, alle schönsten Tage.

Sucre

Gestern und heute kamen Münsterkrimis im Fernsehen. Heute wars ein neuer Münster-Tatort mit Boerne und Thiel (Jan Josef Liefers und Axel Prahl), und gestern war es ein Wilsberg Krimi, der auch in Münster spielt. Ich habe leider nur den Tatort gesehen und nicht den Wilsberg.
An einer anderen Stelle habe ich gerade über eine andere Stadt geschrieben, die ich so mag.
Münster zählt aber auch definitiv zu den Städten, die ich so mag :)
Nachdem ich vor etwa 15 Jahren erstmals in Münster war, und mir die Stadt so gefallen hat, habe ich erst die Münster-Tatorte und die Wilsberg-Krimis wahrgenommen. Danach habe ich mir auch erstmals ein Buch von Jürgen Kehrer gekauft, dessen Bücher die Grundlage für die Wilsbergkrimis sind.
Was liegt also näher, als nach diesem "Münster-Krimi-Wochenende" aus einem Buch von Jürgen Kehrer zu zitieren. Ich habe den, soweit ich weiß, ersten Wilsbergkrimi gewählt (das Buch habe ich in Münster gekauft ;)).
Die ersten Sätze daraus:
Ich saß hinter meinem Schreibtisch und bearbeitete gerade mein rechtes Bein. Es juckte fürchterlich, und ich kratzte, bis die ersten Blutstropfen in die hellen Socken liefen. Fluchend zog ich das Hosenbein hoch und lief humpelnd durch das Büro, weil ich nicht wußte, wo ich die Salbe hingestellt hatte.