Was würdet ihr tun?

Begonnen von Elsbeth, 12 Juni 2019, 19:46:08

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Elsbeth

Wie bereits in einem anderen Thread geschrieben, haben mir einige Ärzte zu einer Reha geraten. Die kann ich leider wegen meines privaten Umfeldes nicht machen. Außerdem bin ich so selten krank geschrieben dass ich die vermutlich eh nicht bekommen würde.

Beim letzten Termin bei meinem Psychiater sagte dieser dass rat mich absolut nicht als arbeitsfähig sieht. Krankschreibung kann ich mir aber nicht leisten, da dann Jobverlust drohen würde. Der Psychiater schlug vor eine Auszeit von mindestens einem viel Jahr zu nehmen. Zur Not eben ohne Krankschreibung mit unbezahltem Urlaub. 😳

Außerdem soll ich schauen ob es Hilfe für den Haushalt, bzw. Alltag evtl. über die Krankenkasse gibt.

Kennt sich hier jemand aus?

LG Elsbeth



Mickie

Huhu Elsbeth,

was würde ich tun? Eine gute Frage, ich möchte dich erstmal Fragen: Was würdest du tun, wenn du einen komplizierten Bruch hättest erstmal nicht arbeiten könntest und dann zur Reha müsstest zwecks Wiederherstellung der Belastbarkeit des Knochens?

Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich die Reha in angriff nehmen, denn diese ist genauso wichtig zur Wiederherstellung der Gesundheit wie eine Reha wichtig wäre bei anderen Krankheiten.
Darüber hinaus würde ich den Psychiater ernst nehmen und mich krankschreiben lassen, bevor am Ende noch weniger geht und ich den Job auch verliere weil ich arbeiten gegangen wäre. Entweder bist in deinem Job nämlich gut und die würden dich auch nach Krankheit behalten wollen, oder du wärest eh bei der nächsten Entlassungswelle mit dabei. Kein Job wäre für mich heute noch ein Grund mich weiter kaputt zu machen.
Hilfe für Haushalt etc. kann man bei entsprechender Diagnose auch von der KK erhalten, wie das im konkreten Fall zu machen ist, hängt ab ob du gesetzlich versichert bist oder privat.
Zwischen den Zeilen würde ich vermuten, dass du ein Kind oder mehrere hast da könnte es auch Hilfe zum Haushalt etc. über das Jugendamt geben.
Solltest tatsächlich Kinder haben, würde ich bei der Reha auch überlegen ob sowas wie eine Mutter-Kind-Reha in betracht kommt. Wenn dies aber ausgeschlossen wäre, würde bei Kindern die KK für die Rehazeit i.d.R. auch eine Haushaltshilfe zahlen. Zumindest bis zu einem bestimmten Alter der Kids und wenn Vorort dies kein naher Angehöriger übernehmen kann.

Tja und dann würde ich mir die Frage stellen, wo will ich hin, welche Ziele habe ich noch und wie kann ich die erreichen. Das ist zwar schwer bei Depression zu beantworten, erklärt aber warum eine Thera nie umsonst ist, und das man wohl aus jeder etwas für sich mitnimmt. Einen Weg wo du nicht ein bissl kämpfen musst kenn ich auch nicht aber ich wüsste für mich stagnieren, nichts machen würde am Ende alles nur schlimmer machen.

Ich wünsche dir Mut die Dinge anzugehen, auch wenn sie erstmal utopisch erscheinen. Ich wünsche dir die Gelassenheit einen Schritt nach dem anderen zu machen, aber den ersten Schritt zu machen.

Pass gut auf dich auf.

Lg Mickie

hardworking fool

Ich kann mich Mickie im Grunde nur anschließen. Psychische Probleme haben den gleichen Krankheitswert wie ein Beinbruch, eine schwere Infektion oder ähnliches. Sie verschwinden nicht einfach von allein sondern man muss etwas dagegen tun.

Glücklicherweise gibt es ja auch so etwas wie einen Kündigungsschutz. Ganz so leicht wird dich dein Arbeitgeber nicht los - es sei denn du bist im öffentlichen Dienst tätig. Da wirst du unter Umständen schneller in den einstweiligen Ruhestand versetzt als du "ungerecht" sagen kannst - so zumindest meine persönliche Erfahrung.

Ich würde dir auf alle Fälle dringend raten einen Antrag auf Anerkennung einer Behinderung beim Versorgungsamt zu stellen. Das erschwert eine Kündigung erheblich.

Alles Gute und viel Erfolg mit der Reha!

Fool

Elsbeth

Vielen Dank.

In der Theorie ist das alles klar. Praktisch eher schwierig.
Zum einen wegen des privaten Umfeldes, zum anderen wegen dem Wirrwarr in meinem Kopf. Solang dort das "was wäre wenn, was passiert wenn" Chaos herrscht, kann ich keine Entscheidungen treffen. Gerade was Fehlzeiten an der Arbeit betrifft. Das beruht auf Erfahrungen der letzten Jahre. Mittlerweile gehe ich immer krank arbeiten. Egal ob Grippe oder gebrochener Rippen. Die Angst und das schlechte Gewissen überwiegt.

Leider werden psychische Probleme in der Gesellschaft leider nicht anerkannt. Entweder ist man irre, faul oder ähnliches.

Nochmal zur Haushaltshilfe und Anerkennung auf Behinderung, reicht eine Depression dafür aus? Ich bin gesetzlich versichert.

Depression ist echt ein A....

Elsbeth

hardworking fool

Also wie es mit der Haushaltshilfe aussieht kann ich leider nicht beantworten, aber ich hab wegen der Depression sofort 50% GdB anerkannt bekommen.
30% müssten immer drin sein und dann kannst du immer noch einen Antrag auf Gleichstellung stellen. 



Mickie

Huhu Elsbeth,

zwischen Theorie und Praxis ist sicher immer ein Unterschied. Aber ich habe dir nicht nur aus der Theorie heraus geschrieben, ich bin damals in einen stationären Aufenthalt gegangen obwohl lt. Kopf das nicht geht wegen Kleinkind und das die Gesellschaft es verurteilt und das private Umfeld eh kein Veständnis hatte. Soll ich dir was sagen ich war über 12 Wochen weg und es ging, das Kind hat es überlebt war gut versorgt, ein Teil des privaten Umfelds nennt es bis heute Kur (haben sie umsonst) und ja der ein oder andere dieser Gesellschaft versteht es bis heute nicht.
Für mich war es aber die Beste Entscheidung um überhaupt wieder am Leben teilnehmen zu können, die Verantwortung für mich und mein Kind übernehmen zu können und zu lernen das nicht immer wichtig ist was andere glauben und meinen sondern das es am Ende darauf ankommt, das man selber Leben mag.
Der eigene Kampf sich trotz Krankheit immer zur Arbeit zu schleppen hat mich vor keiner Rationalisierung gerettet, insofern erst Fit werden.

Ich wünsche dir den Mut für dich zu kämpfen.

Lieben Gruß

MIckie

Elsbeth

Lang wollte ich mich schon melden. Leider habe ich es nie geschafft etwas fertig zu verfassen. Dafür schäme ich mich .

Ich würde gern etwas anderes schreiben. Etwas Positives. Positiv ist aber ganz weit weg.

Negatives ist im Moment auf dem Vormarsch.  Mein Ziel beschränkt sich nur auf - wann kriege ich endlich Ruhe, wann kann ich mich in mein Bett zurückziehen (mein ausgemachter Lieblingsplatz, wo ich am liebsten den ganzen Tag verbringen würde)....

Meine Gedanken kreisen nur um das "letzte" Thema... Ich kann nicht mehr, Ich will nicht mehr.....

LG Elisabeth