verzweifelt,keine Lust mehr

Begonnen von MonaLisa, 04 April 2019, 00:08:02

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MonaLisa

hallo , ich bin neu hier!

Depressionen habe ich schon sehr lange , sie tauchen immer schubweise auf. Vorallem wenn ich etwas negatives erlebe.
Heute erhielt ich die Post vom Oberlandessozialgericht wegen meinem Wiederspruch . Ich war von 2008-2016 in EU-Rente.
Nach einer Reha ,angeblich Psychosomatisch, wurde ich als gesund entlassen. Somit bin ich dann auch aus der EU-Rente ausgewiesen und ins Arbeitsleben zurück verwiesen worden.
Dagengen haben wir geklagt. In erster Instanz haben wir verloren, mit der Begründung , wenn ich am WE für 2-3 Stunden Zeitung austragen kann, dann kann ich auch wieder voll arbeiten, da ich ja auch in dem Job mich an gewisse Regeln halten müsste. Jetzt in der 2.Instanz kommt es noch schlimmer. Hier haben die Gutachter sämtliche Arztberichte beschönigt, d.h. ich hätte keine Depressionen ,mein Arzt stellte eine verkehrte Diagnose,und nur deswegen weil ich bei den Begutachtungen keinen akuten Depressiven Schub hatte.Da ich auch sämtliche Medis verweigere, vertrage nichts. Das gleiche auf orthopädischer Seite, hier wurde meine 4.gradige Athrose im Knie , als eine leichte Athrose  beurteilt.
Tja und somit kam man zu dem Entschluss ich bin 6 Stunden und mehr arbeitsfähig.Wie soll ich arbeiten wenn ich jeden Tag mit Schmerzen aufstehe und mit diesen wieder schlafen gehe. Viel Schmerzmittel kann ich keine nehmen werde aggressiv davon.Ich bin auch den ganzen Tag mehr oder weniger müde.Nach 3 Stunden Hausarbeit oder sonstige Tätigkeit liege ich auf der Couch und schlafe ein.Seit ich heute das Urteil erhalten habe, tauchen wieder die Geister im Kopf auf, einfach ein Schlussstrich setzen , dann hat man mich los und ich habe keine Schmerzen mehr. Kein Stress mehr und keine verkehrte Beurteilungen.

Uhu

Hallo MonaLisa,

das klingt alles sehr schwierig. Kannst du eine Zweitmeinung einholen? Ein neues psychiatrisches Gutachten anfertigen lassen? Ich weiß nicht, ob und welchen  Beruf du hattest vor deiner EU-Rente. Aber da du ja jetzt über 10 Jahre raus aus diesem Beruf/aus dem Berufsleben bist, hast du sogar die Möglichkeit, falls du das in Betracht ziehen solltest, eine Teilzeitumschulung zu machen. ZUerst ist natürlich deine Gesundheit an allererster Stelle. Das meine ich körperlich und psychischer Natur. Diese zwei Säulen halten dich und alles andere sind äußere Einflüsse, die du auf gar keinen Fall zulassen musst oder solltest. Hast du eine Therapeutin, mit der du dich besprechen kannst, wie sehr dich das Gutachten aus der Bahn geworfen hat? Ich denke, du hast noch einen längeren Weg vor dir, aber mit entsprechender Unterstützung wirst du das erreichen, was für dich das Beste ist. Lass aber die Geister der Vergangenheit nicht dich wieder einholen.
Erst mal hast du dieses Gutachten, dir wurde gesagt,das du wieder gesund seist. Das mag auf dem Papier so stimmen, doch selbst empfindest du das anders, was dich natürlich auch verzweifeln lässt. Du bist aber in der Lage, das alles so zu reflektieren wie es ist. Spreche deinen Hausarzt an, er kann dich auch längerfristig noch krankschreiben. Lass dich nicht unter Druck setzen!
Die Arbeit ist das eine und das Gesundwerden das andere. Das eine ist bedingt durch das andere.

Liebe Grüße
Dani

MonaLisa

Hallo,

eine Revission wird nicht zugelassen. Ich habe alles mit der Anwältin gemacht, auch er versteht es nicht, das die Gutachter anderes medizinisch beurteilen , als die Arztberichte es aussagen.
Meinen Unterhalt habe ich die letzten 2 Jahre durchs Jobcenter bekommen. Sie haben auf ein Urteil gewartet,um dann weiter zu entscheiden.
Ich war vor meiner EU -Rente als LKW-Fahrerin(40t) unterwegs.Auch mein Ehrenamt wurde mir angekreidet, obwohl dies ausdrücklich von meinem Arzt gestattet worden ist, um mich aus der Isolation zu holen.
Mittlerweile habe ich den runtergeschraubt und mache nur noch das notwendigste. Das ich nicht ganz den Kontakt verliere zu manchen Kollegen.
Die Anwältin rät mich jetzt  eine Reha zu beantragen und danach erneut einen EU-Renten Antrag zu stellen.Und dann erneut zu klagen falls diese abgelehnt wird. Ich habe eine Rechtschutzversicherung , daran wird es nicht scheitern.
Mit den krankschreiben habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Werde ich dann von Mo-Fr machen, da ich meine derzeitige WE-Arbeit doch gerne mache und wenn es nur 3-4 Stunden  Essen ausfahren ist.

MonaLisa

Wieso soll ich jeden Tag  Antidrepressiva schlucken, wenn ich Depressionen nur Schubweise bekomme?
Ich habe eher gelernt das was die Depressionen auslöst weit gehends zu vermeiden, da dies nicht immer möglich ist, habe ich für den ganz schweren Notfall schon Tabletten.

Der Gutachter hatte nicht einmal nach Medis gefragt. Der hat mich eher nach meinem "Sexualleben " und " Libido" gefragt.
Ich kam mir regelrecht vergewaltigt vor. Das hat meine Rechtsanwältin auch bemängelt,  aber der Gutachter meinte das wäre so vorgegeben und zu erfahren ob ich wirklich eine "emotionale Persönlichkeitsstörung" Typ Borderline habe. Und die Diagnose Depressionen die mein Arzt vor über 10 Jahren feststellte, könne der Gutachter nicht feststellen. Mein Arzt hätte eine falsche Diagnose gestellt.
Auch orthopädisch nur falsche Aussagen trotz Arztbrief. Der ganze Witz an dem orthopädischen Gutachten, es wurde in dem KKH gemacht in dem ich damals am Knie operiert wurde und man dort auch bestätigte ich hätte eine 3.-4.gradige schwere Athrose im rechten Knie.
Der Gutachter schreibt , ich hätte nur eine leichte Athrose und durch die erneute OP, (2017 in einer Fachklinik),wurde festgestellt das in dem KKH wo ja das Gutachten geschrieben worden ist und ich auch dort schon operiert (2015) wurde,das dort ein Gelenkkörper im Knie vergessen wurde.

Und welcher Arzt schadet seinen Kollegen mit solchen Aussagen keiner.

Schmerzmittel wie z.b. opiate kann ich keine nehmen , weil ich grad durch lange einnahme von diesen aggressiv wurde und mittlerweile sehr schnell auf sowas reagiere.

Naja jetzt muss ich damit leben das ich wieder "kerngesund" bin und wieder volle 6-8 Stunden arbeiten kann.

Und eine Revission zu dem Urteil vom Landessozialgericht wird nicht zugelassen.

nubis


Hallo MonaLisa,

ich muss zugeben, dass es mich auch etwas irritiert, wenn du erzählst, dass du am Wochenende 2 Stunden Zeitung austragen kanns und (?) 3-4 Stunden Essen ausfahren - und ein Ehrenamt versehen hast, welches du anscheinend nur um durchs Gutachten zu kommen 'runter geschraubt hast'...

Die Frage nach der regelmäßigen Einnahme von Antidepressiva sollte sich eigentlich nicht stellen, wenn du weißt, wie sie funktionieren - ich denke nicht, dass im Notfall mal 1 Tablette nehmen reicht - oder Sinn der Sache ist.
Und ob dein Arzt vor 10 Jahren eine Depression diagnostiziert hat, oder nicht: diese kann inwischen bewältigt sein und ich finde es selbstverständlich, dass nach so langer Zeit eine neue Diagnose gestellt werden muss, an der sich das Urteil orientiert.

Natürlich ist es für dich unbequem: du hast dir in den letzten 10 Jahren sicher eine Kompfortzone eingerichtet und möchtest diese nun ungerne verlassen - vor allem, weil sich für dich subjektiv nichts an deinem Gemütszustand geändert hat.

Vielleicht reflektierst du aber auch einmal ganz konkret: hat sich in der Zeit wirklich nichts an deinem Zustand geändert?

Ist es jetzt nicht vielleicht eher die (wie ich finde: normale) Angst vor einem Neuanfang, der dich zurück schrecken lässt?
Die Angst vor Überforderung, sich wieder auf Neues einlassen zu müssen, das Selbstverantwortliche, das auf dich zukommt?

Finde ich alles normal und verständlich - aber eben auch keinen Grund, es nicht zu versuchen - und auch nicht mal Ausdruck einer psychischen Erkrankung.

Statt nun alle Energie da rein zu stecken, nicht wieder arbeiten gehen zu müssen, denke ich, du könntest versuchen diese Option zumindest in Erwägung zu ziehen und dich erst mal informieren.
Gucken, was möglich ist.
Wenn du nicht in deinen alten Beruf zurück möchtest: nach Alternativen schauen; zB was du im Ehrenamt gemacht hast - vielleicht wäre das ja etwas, das sich ausbauen und beruflich machen ließe?
Oder auch das Essen ausfahren.
Oder eine Kombination.

Ich weiß nicht ...ich finde halt, es gibt so viele Möglichkeiten - und ich lese bei dir kein 'ich kann nicht' sondern nur ein vehementes 'ich will nicht!'



Da ich weiß, dass meine Beiträge gerne als Reizthema gesehen werden, noch mal ganz klar: das ist nur meine Ansicht, die sich aus dem geblidet hat, was ich hier lese.
Ich kenne dich nicht persönlich, ich kenne deine Situation nicht wirklich.
Ich sehe nur manches ein wenig anders als Andere hier und versuche Denkanstöße zu geben, die in eine andere Richtung gehen und (dich) deshalb vielleicht auch weiter bringen.


LG
nubis



Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

Angie

Hallo MonaLisa

Ich möchte mich den Worten Nubis anschließen.
Versuche den Neuanfang. Vor allem, wenn du aus deinem alten Beruf schon lange raus bist, erkundige dich beim Rentenamt nach einer Umschulung. Das sind zwei Jahre, wenn du Glück hast im Internat. Ich hab das auch gemacht. Hab zwar keine Stelle danach bekommen, aber das lag wohl daran, das ich einen Männerberuf gelernt habe und mir das dreidimensonale Denken fehlt.

Meiner Meinung nach bin ich den Anforderungen des Berufs-Alltagslebens auch nicht mehr gewachsen, da aber der medizinische Dienst dies anders sieht, zeige ich mich willig und habe schon vieles versucht. Zur Zeit bin ich schon wieder fast ein Jahr krank geschrieben.
Versuch das nicht alles persönlich zu nehmen. Es geht dabei wie Nubis schon sagt um die Verweigerung von Renten. Da du, wie du schreibst keinen Einspruch erheben kannst, versuch es einfach. Mehr wie nicht gelingen kann dir doch nicht passieren.

Eines noch zu den Tabletten: Wenn man eine Depression hat, braucht man nicht immer Tabletten. Psychosomatische Behandlung kann da Wunder wirken. Deshalb: Wenn nicht der Neuanfang da, dann mach dich auf den Weg in eine Klinik zu kommen. Ich habe in meinem Leben 4 Psychosomatische, eine Psychatrie und mehrmals Tagesklinik hinter mir. Und mann sagt mir nach, ich hab keine Depressionen mehr. Hätte noch nie welche gehabt!! Was für ein Schwachsinn. Ich habe einfach aus meinem ersten Klinikaufenthalt folgendes mitgenommen: Hol dir Hilfe, wenn du meinst du brauchst sie! Auch wenn andere dich dann wieder als Bekloppt bezeichnen. "Ja ich bin bekloppt! Aber ich weiß das wenigstens und tu was dagegen. Wenn ich sehe, was in meinem Umfeld so "schön normales" rumläuft kann ich nur lachen. Die meisten wissen nicht mal das sie Probleme haben.

Hoffe ich hab dich jetzt nicht zugetextet.
Angie, die dir viel Kraft für einen Neuanfang wünscht.

MonaLisa

Nubis du hast meinen Text nicht richtig verstanden. Ich versuche immer schon zu arbeiten auch als ich die letzten 10 jahre im Rentenbezug war. Ich bin kein Mensch der "faul" rumsitzt . Selbst das Jobcenter ist der Meinung ich bin arbeitsunfähig . aber sie müssen sich dem Urteil des OLG richten.
Selbst das Essen auf Räder fahren ist sehr grenzwertig.Da hier viel Konzentration erwartet wird, beim Auto fahren sowohl auch die Arbeitsliste abzuarbeiten.
Ich habe bereits versucht 4 Wochen am Stück (Vertretung beim Fahren) zu arbeiten. Resultat war das ich danach fast 2 Monate brauchte um überhaupt wieder mein Allltag auf die Reihe zu bekommen. Wie Haushalt , wäsche waschen usw.
Der Witz der Sache , es gibt eine ca. 1/2 seitige lange liste mit Einschränkungen , aber anderseits wieder Vollarbeiten, kann irgendwie nicht passen.
Und neuer Rehaantrag wurde abgelehnt mit der Begründung es sind noch keine 4 jahre rum . Wiederspruch läuft.

Mein Gesundheitszustand hat sich die letzten Jahre verschlechtert als das er sich gebessert hat.
Da  ich auch orthopädische Probleme habe die sich in den letzten 10 jahre verschlimmert haben.. ich habe am rechten Knie eine 4.Gradige schwere Athrose .Wurde bereits mehrmals operiert.
Ich brauche theoretisch ein neues Knie. Nur dafür bin ich im Moment noch zu "jung".Also leben ich jeden Tag mit Schmerzen .
Und diese Schmerzen gehen irgendwann auch auf die Nerven das man jeden Tag nur noch am heulen ist weil man kaum laufen kann.

Und trotzallem arbeite ich am WE. Und mache mir noch mehr mein Knie kaputt.Auch in dem erneuten Arztbrief heißt es , Knie soweit wie möglich schonen und Arbeitsbelastung reduzieren.

Auch hier wurde im Gutachten dieses Problem "beschönigt", daß ich nur eine "leichte" Athrose hätte. Obwohl der orthopädische Gutachter den Arztbrief vorliegen hatte.

Mein Ehrenamt brauchte ich als Ausgleich zu meinem Alltag.Wurde mir auch von meinem Arzt so angeraten, da es mir gut getan hat,
da ich ja dadurch von daheim rauskam, und nicht in Depressionen verfallen kann. Wenn ich den ganzen tag daheim rumsitze.

Also drehe ich mich jeden im Kreis wegen meiner Krankheiten.