Abschiedgedicht an meinen Vater

Begonnen von Johnny, 24 Februar 2019, 20:46:24

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Johnny

Es ist bizzar. Vor ca. 16-17 Jahren habe ich auch mit Hilfe der lieben Menschen in diesem Forum den Weg zurück in das Leben gefunden, ein Beispiel kurz vor dem Ende damals:
https://web.archive.org/web/20030717155532/http://www.nur-ruhe.de/forum/messages/3656.html
Ich habe in dieser Zeit in Therapie wichtige Notfall-Methoden erlernt und lebe nun viel aufmerksamer, da ich dies als einen Teil von mir verstanden habe. Und ich liebe das Leben im Großen und Ganzen inzwischen...es gibt so vieles zu erleben :-)

Damals dachte ich, ich sei anders als der Rest der Familie. Ich war nur zuerst da. Meine Mutter ist nun in Therapie und alkoholabhängig und mein Vater hat sich nun am 21. Februar 2019 schließlich das Leben genommen. Voller Verzweiflung und ohne Hoffnung auf eine gute Zukunft. Und vor allem mit viel Schuld.

Da habe ich mich wieder an diese Seite erinnert und möchte ihm hier einen kleinen Gedenkplatz schaffen. Es war viel schlechtes dabei, sehr vieles. Aber auch gutes. Und ich bin ihm nach dem Tod nicht mehr böse....hier mein Gedicht, dass ich 30 Minuten nachdem ich es erfahren habe, geschrieben habe.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Und doch verwelkst du am Ende
gleitest von Wind getragen
schließlich hinab

Zu all den anderen verwelkten Blüten
und bleibst dort liegen
für immer

Friede sei mit dir

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

~Johnny

Angie Finch Johnson

Wow.
Das Gedicht ist wirklich schön.
Schreibst du öfters so etwas?

Aus deinem Text kann ich entnehmen, dass du die Depressionen überwunden hast. Wie hast du das geschafft? Ich brauche Ratschläge, ich habe Angst, dass meine noch leichten Depressionen sich verschlimmern...


Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Beileid wegen des Verlustes. Ich selbst habe erst meine beiden Großväter verloren, einer davon starb schon vor meiner Geburt...
Meine Großmutter könnte jeden Tag sterben,  sie liegt nur noch da...
Sie hat Demenz und als ich sie das letzte Mal besucht habe, hat sie mich nicht erkannt...

Aber genug von mir.
Viele Grüße, Angie

Johnny

Durch Gedichte habe ich hier gelernt, meine Gefühle zu beschreiben. Seit vielen, vielen Jahren habe ich selbst aber keine mehr geschrieben...aber es hat mir sehr geholfen damals!

Ich wünsche dir viel Kraft, Demenz ist wirklich sehr schwer zu betrachten. Mein Opa hat mich am Ende auch nicht mehr erkannt und meine Oma nun auch nicht mehr...das darfst du nicht persönlich nehmen. Das ist Teil der Krankheit...manchmal wirst du davon sogar verletzt, aber sie meinen das gar nicht böse, es ist die Krankheit!

Grüße. Johnny

Angie Finch Johnson

Ich weiß ja, dass niemand etwas für Demenz kann... Es macht trotzdem traurig...

Aber danke dafür, dass du deine Erfahrungen mit mir teilst!
Ich selbst habe noch nie ein Gedicht geschrieben, ich schreib eher normale Texte, ich kann meine Gefühle dort besser einarbeiten...

Gruß und ganz viel Kraft für deine Zukunft,

Angie

Schnellantwort

Name:
Verifizierung:
Bitte lassen Sie dieses Feld leer:
Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein
Buchstaben anhören / Neues Bild laden

Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein:
Wie heißt die Verpflichtung, dass Kinder in die Schule müssen?:
Tastenkürzel: Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau