DBT Therapie

Begonnen von tamute69, 28 November 2018, 20:18:14

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tamute69

Hallo ich wollte mal nachfragen ob jemand von Euch Erfahrung mit DBT-Therpie und Traumatherapie hat. Und
sich mit mir austauschen würde. Ich bin für jede Antwort dankbar.

Viele Grüße
tamute

Ina

 
Hallo tamute,

hier ein Link zu Erfahrungen mit DBT von Mitgliedern unseres Forums:

https://www.nur-ruhe.de/smf/index.php?topic=7728.0

Lieben Gruß
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

tamute69

Hallo
Das hört sich ja nicht gerade positiv an. Ich habe morgen mein dtrittes Vorgespräch. Einerseits denke ich,
ich muss es machen weil so wie ich im Moment lebe möchte ich nicht weitermachen. Der einzige der mir Halt
gibt ist mein Freund und er steht voll hinter mir. Aber ich komme mit mir selbst nicht klar.
Und da erhoffe ich mir von der Therapie das es besser wird. Vielleicht kann ich morgen mehr berichten.
Was mich halt extrem stört ist die Jahreszeit. Ich wäre zu erstmal zu eijnem dreiwöchigen Aufenthalt über Weihnachten drin.
anderersetis möchte ich nicht bis ins neue Jahr warten. Also etwas blöd.
bis morgen
tamute

Ina

 
Hallo tamute,

wie ist das Vorgespräch gelaufen? Wie ist Dein Eindruck?


Zitat von: tamute69 in 28 November 2018, 22:26:02
Einerseits denke ich, ich muss es machen weil so wie ich im Moment lebe möchte ich nicht weitermachen.
[...] ich komme mit mir selbst nicht klar.
Und da erhoffe ich mir von der Therapie das es besser wird.

Ich denke, das ist genau der richtige Grundgedanke bei der Sache – und daran solltest Du festhalten. Du fühlst Dich offenbar sehr schlecht, kommst mit Dir und Deinem Leben nicht zurecht und weißt, dass sich etwas ändern muss und dass Du dabei Unterstützung brauchst. Und wenn mein Eindruck mich nicht täuscht, bist Du im Grunde ja auch schon bereit, es anzugehen – nur konntest Du Dich bis jetzt noch nicht DAFÜR entscheiden, weil Du Weihnachten ungern in der Klinik verbringen würdest.

Das ist natürlich nachvollziehbar! Dass Du Hilfe bekommst, damit es Dir endlich wieder besser geht und Du nach und nach Veränderungen in Deinem Leben herbeiführen kannst, ist aber eigentlich viel, viel wichtiger, oder? Vielleicht klingt es ein wenig abgedroschen, aber Weihnachten ist nächstes Jahr auch wieder. Und wenn Du Dich bis dahin besser fühlst, stabiler bist und Dein Leben in Bahnen gelenkt hast, auf denen Du Dich wohlfühlst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du die Feiertage dann auch wirklich wieder genießen kannst!


Ich selbst habe übrigens auch Erfahrungen mit DBT. Vor einigen Jahren war ich für ca. zweieinhalb Monate zur stationären DBT in der Klinik. Die Therapie selbst ging über acht Wochen, die restliche Zeit des Aufenthaltes war nur zur "Eingewöhnung" und so. An und für sich fand ich das Therapiekonzept durchaus überzeugend, nur war es für mich persönlich leider nicht das richtige. Mit vielem konnte ich einfach nichts anfangen, da die Behandlungsschwerpunkte der DBT nicht zu meinen damaligen Problemen passten. Als Borderliner hätte ich da sicher mehr für mich "mitnehmen" können, da diese Therapieform (nicht nur, aber insbesondere) auf Menschen mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung zugeschnitten ist (und dazu zähle ich nicht).

Einen Versuch ist es wert, tamute! Was hast Du schon zu verlieren?
Wenn Du Hilfe bekommen kannst, nimm sie an. Sollte sich herausstellen, dass es nicht das Richtige für Dich ist, wird Dich keiner zwingen, da zu bleiben.

Lieben Gruß
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

tamute69

Hallo, ich gebe Dir in allem Recht. Nur das ich meine Tochter an Weihnachten nur einen Tag habe, und da müssten sie mich schon ins Komma legen das ich das verpassen würde. Ich sehe sie nicht so oft. Für mich würde die Therapie wohl passen. Bei mir ist es auch Borderline.
Ansonsten taten deine Worte gut. Und ich fühle mich im Moment total überfordert.da geht es jeden Tag nur noch darum durchhalten durchhalten, nur noch vier Wochen

Liebe Grüße
tamute

Ina

 
Hallo tamute,

dann ist Deine Entscheidung ja eigentlich schon gefallen: Dieses Jahr nicht mehr. Ich wünsche Dir, dass Du die Zeit bis zum nächsten Jahr gut überbrücken kannst (immerhin hast Du etwas, worauf Du Dich freuen kannst: Deine Tochter! :) ) und hoffe, dass Du dann auch möglichst bald in der Klinik aufgenommen werden kannst und nicht mehr so lange auf einen Platz warten musst. Das solltest Du auf jeden Fall rechtzeitig abklären – je früher Du Dich darum kümmerst, desto besser, denn in vielen Kliniken gibt es ja Wartezeiten bis zur Aufnahme, die "nicht ohne" sind...

Alles Gute und viel Kraft für Dich!

Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Ina

 
Du warst nun zwar seit einigen Tagen gar nicht mehr online und hast meinen letzten Beitrag vielleicht noch gar nicht gelesen, aber ich möchte direkt noch eine Frage hinterherschieben (habe ich leider jedes Mal vergessen, wenn ich Dir geantwortet habe). Es geht um den ersten Beitrag in diesem Thread:

Zitat von: tamute69 in 28 November 2018, 20:18:14
ich wollte mal nachfragen ob jemand von Euch Erfahrung mit DBT-Therpie und Traumatherapie hat.

Meinst Du damit das eine ODER das andere (z.B. weil Dir verschiedene Möglichkeiten der Behandlung zur Auswahl stehen und Du Dich noch nicht für eines von beiden entscheiden kannst) oder sprichst Du von einer Kombination? Gibt es Letzteres überhaupt? Gut möglich, dass ich nicht auf dem aktuellen Stand bin, was therapeutische Verfahren anbelangt, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass (und WIE) das funktionieren kann und Sinn macht. Eine Traumatherapie dient ja – einfach ausgedrückt – der Stabilisierung, der Vergangenheitsbewältigung bzw. Aufarbeitung des Traumas sowie dem "Eindämmen" der Folgeerkrankungen. Ein langwieriger Prozess, der viel Kraft und Mut erfordert, wirklich in die Tiefe und somit auch an die Substanz geht. In der DBT hingegen wird an und in der Gegenwart gearbeitet: Achtsamkeitstraining, verstehen und akzeptieren von Gefühlen / Zuständen sowie der Umgang mit diesen, das Annehmen der eigenen Person, zwischenmenschliche Fertigkeiten, herausarbeiten der eigenen Ressourcen, das Erlernen von Skills, das Regulieren von Stress und Anspannung usw. Die DBT wurde zwar vorrangig für Borderline-Patienten entwickelt – und eine Vielzahl dieser hat ja frühe traumatische Erlebnisse erlitten – aber dass es eine direkte Kombination mit einer Traumatherapie gibt, kann ich mir kaum vorstellen. Ich denke eher, dass eine Traumatherapie gut auf eine DBT aufbauen kann und dann eventuell etwas leichter ist, da man bereits die eigenen Ressourcen gestärkt sowie Methoden zur Stressregulation und Bewältigung von (akuten) Krisen- und Belastungssituationen erlernt hat – und somit Stabilität erlangt hat, die für eine Traumatherapie zwingend erforderlich ist.
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Freudestrahlend

Ihr Lieben,
ich habe Traumatherapie gemacht, Somatic Experience nach Levine https://www.somatic-experiencing.de/was-ist-somatic-experiencing-se/. Das ist eine körperorientierte Traumtherapie. Sie hat mir sehr geholfen - das schonmal vorweg.

Ich bin mir nicht sicher, ob eine Traumatherapie erst zum Aufbau nach einer DBT geeignet ist. Meine Erfahrung (bei einem SEHR vorsichtigen Therapeuten, dem immer am wichtigsten war, dass ich nicht retraumatisiert werde) ist, dass ich langsam gelernt habe, meine Ressourcen körperlich wahrzunehmen. Wir haben ganz lange daran gearbeitet, was sich für mich gut anfühlt, bevor wir an das Trauma überhaupt gerührt haben. Das dauerte dann noch einmal Monate, bevor ich mich dem konkreten Trauma stellen konnte. Deshalb kann ich mir durchaus vorstellen, dass beide Therapien auch parallel funktionieren können.

tamute, wenn du mehr zu meinen Erfahrungen wissen möchtest, frag bitte einfach nach.
Alles Gute dir,
Freude
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