Depressionen komm nicht weiter

Begonnen von Bubble, 24 November 2018, 21:29:41

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Ina

 
Hallo Bubble,

das klingt überhaupt nicht wirr. Dennoch: Lass das Gespräch mit Deiner Mama erstmal sacken. Lass es in Ruhe auf Dich wirken und schau, was Du mit den neu gewonnenen Gedanken anfangen kannst. Wenn es Dich nicht ZU viel Kraft kostet, Du Dich bereit dazu fühlst und glaubst, dass es Dich weiterbringen könnte, weitere Gespräche mit Deiner Mutter zu führen, frag sie ruhig, ob sie ebenfalls Interesse daran hat. Dein Blickwinkel hat sich, wie Du sagst, ja schon durch dieses eine Gespräch ein wenig gewandelt. Das ist schön zu lesen! Vielleicht ist es ein Teil, der zur Aufarbeitung Deiner Kindheit beitragen könnte.

Den Ansatz von Deinem Therapeuten finde ich sinnvoll: "das es Zeit wurde, das ich ein wenig meine Mama verstehe, ihr Gefühle usw."

Das wäre auch für mich genau das gewesen, was ich gebraucht hätte, (bisher?) aber leider nicht möglich war. Wäre meine Mutter einsichtig, würde sie sich mir erklären und könnte ich ihr Verhalten verstehen, fiele es mir mit Sicherheit leichter, ihr irgendwann zu verzeihen, was ich damals alles erleben musste. Und genau das – das Verzeihen – ist in meinen Augen ein ganz wichtiger und notwendiger Schritt, um das Erlebte im Heute akzeptieren zu können und mit seiner Vergangenheit Frieden zu schließen.

Vielleicht ist es bei Dir ähnlich... (Kann ich natürlich überhaupt nicht beurteilen. Es ist nur so ein Gedanke, weil mich einige Deiner Zeilen an meine eigenen Gedanken von früher erinnert haben, ich also so eine Art Parallele darin sehe.)

Ich finde es gut, dass Du Deinen Therapeuten aufgesucht hast, denn ich weiß, wie schwer es ist, in solchen Momenten alleine "klarzukommen" bzw. mit seinen Gedanken allein fertigwerden zu müssen.

Liebe Grüße
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Bubble

Was ist nur los mit mir?
Wird das alles vom Gehirn/ Gedanken gesteuert?
Ich fühle mich wie in einen Kreisel,der nicht aufhört zu drehen. Mein Blutdruck spinnt heute, mal zu hoch mal zu niedrig und mein Puls immer über 110 bis 117. Das ist doch nicht normal. Mir ist nur schwindlig. Wann hört das mal auf. Ich bekomme schon Angst.
Hilfe

Bubble

Es wird nicht besser, ich drehe innerlich durch.
Hab heute mit Muskelentspannung nach Jacobson angefangen, hoffe das es nach paar Wochen eine Wirkung zeigt. Bin so angespannt.
Kennt sich jemand damit aus? Hilft so was wirklich?

Danke

Mickie

Huhu Bubble,

ich kann dir nicht sagen was los ist, so ein Kreislauf ausser Rand und Band ohne das Ärzte was finden kann ganz unterschiedliche Ursachen haben.Verhütungsmittel wie Pille oder Hormonspirale (mit der hatte ich so ein Kasper beim Puls etc.), die Psyche, Wechseljahre und und und.
Im Zweifel alle Docs mal durch gehen.

Darüber hinaus konnte ich aus deinen Berichten mitnehmen wie sehr dich loslassen beschäftigt, zumindest kam es mir gleich in den Sinn als ich von der Panikattacke im Auto gelesen habe, nachdem vorher erfahren wurde ein Kind verlässt einen. Auch als du über dein Erstaunen über deine Mutter geschrieben hast, war das Thema Loslassen gleich präsent, Depression nach Auszug des letzten Kindes.
Zeitgleich nehme ich ein grollen war, sowas wie "Wie kann meine Mutter alles vergessen haben, sie muss doch wissen was damals war" und zeitgleich kommt bei mir eine Sehnsucht an, von der eigenen Mutter einfach nur geliebt zu werden und zu spüren das ihr Dinge leid taten.

Ich glaube solche Gespräche wie du sie mit deiner Mutter hattest können helfen ein bischen zu verstehen wie Dinge geschehen konnten, sie für sich neu zu sortieren und vielleicht auch irgendwann zu verzeihen ohne das Geschehene als richtig zu akzeptieren.
Ich weiss aber auch das dieser Weg sehr schwer ist und kann nur von mir sagen, ich komme da manchmal bis heute an meine Grenzen. Ich habe zu meiner Mutter noch immer ein sehr zwiegespaltenes Verhältnis und selbst wenn ich heute einiges nachvollziehen kann, komme ich mit anderen Dingen gar nicht klar. Was mich oft erschüttert, dass sie bestimmte Dinge heute noch genauso machen würde oder bestimmte Dinge als normal ansieht.
Ich durfte allerdings erleben, eine Entschuldigung von Herzen zu bekommen. Es hat mich damals sehr beeindruckt als mein Vater nach vielen Zoffs, Streitereien, Vorwürfen, vorsichtigem Annähern eines Tages sich bei mir Entschuldigt hat was er mir damals angetan hat und das es damals keine anderen Wege wusste.
Deswegen tut alles was war oft noch genauso weh, aber dieses Entschuldigung hat einiges leichter gemacht.

Ich wünsche dir Mut den Weg zu dir selbst weiter zu gehen und das du deine Beschwerdena auf den Grund gehst. Schritt für Schritt in deinem Tempo.

Achte gut auf dich.

Lg. Mickie

P.S. Muskelentspannung nach Jacobsen wirkt wenn man es regelmässig anwendet wie viele andere Entspannungsverfahren auch. Daneben hilft aber auch das Grundproblem anzugehen. Ich glaub an dich.

Bubble

Hallo Mickie,
Es tut so gut das zu lesen oder verstanden zu fühlen.
Ich musste sogar fast weinen. Heute geht es mir immer noch nicht besser, das ich beschlossen habe zum Arzt zu gehen. Obwohl ich das Gefühl habe,nur meine Bestätigung zu bekommen das es die Psyche ist. Mal schauen, was der Arzt sagt.

Das mit den Kind verlassen, sind nicht meine eigenen gemeint. Ein betreutes Kind . Es kam nur unerhoft.
Bei meinen eigenen Kinder, würde meine Welt zusammen brechen. Leider wird es in paar Jahren passieren.
Gestern kam die Bestätigung, das sie eine Lehrstelle bekommen hat als Biolaborantin. Ich habe mich erst wahnsinnig gefreut und dann kamen nur negative Gedanken, das es bald soweit ist( das lustige erst in 3, 5 Jahren, hoffentlich), und uns verlassen wird. Ich weiss sie wird gehen und ich kann sie nicht aufhalten und werde ich auch nicht machen. Ich weiss bloss nicht, wie ich es verarbeiten soll. Bin ein Klammeraffe.

Das mit der Muskelentspannung bleib ich auch dran. Ich merke ja selber, das ich bei so einer Übung angespannt bin. Es wird mir gut tun und mich auch ein wenig ablenken oder wenigstens 30 min für mich haben.

Danke fürs zuhören und natürlich auch Danke an die anderen schreiber. Danke dir Ina.
Manchmal braucht man mehrere Anläufe, um etwas zu verstehen .

Ina

 
Nur kurz:

Zitat von: Bubble in 04 Dezember 2018, 10:02:17
Danke fürs zuhören und natürlich auch Danke an die anderen schreiber. Danke dir Ina.
Manchmal braucht man mehrere Anläufe, um etwas zu verstehen .

Falls sich das mit dem Verstehen auf meine Beiträge bezieht, möchte ich Dir von Herzen sagen: Wenn Du etwas nicht verstehst oder unsicher bist, hab bitte keine Scheu, einfach kurz nachzufragen, wie etwas gemeint war. Ich versuche dann gerne, es nochmal mit anderen Worten zu erklären. :)


Wie ist denn Dein Termin beim Arzt heute verlaufen? Gibt es etwas Neues?

Ich wünsche Dir einen möglichst ruhigen Abend, Bubble!
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Bubble

Mein Leben ist echt bescheiden.
Meine Gedanken kreiseln ohne Ende. Ich möchte so sein wie zu vor. Einfach Ich sein. Einfach Kraft haben und raus gehen.  Seit 1 Monat verkrieche ich mich zu Hause und mag grossartig nicht machen( nur das nötigste). Ich gehe sogar ungern zum Einkaufen,  alles ist so schwer. Alles ist negativ.
Ich müsste Glücklich sein. Meine Tochter hat 2 Bewerbungen losgeschick und hat 2 Zusagen bekommen.  Jetzt hat sie die Wahl der Qual. Roche oder Max Planck Institut.  Wow oder? Und warum freue ich mich nicht?
Ich denke mir die ganze Zeit über, bald ist sie weg. Ja in 3,5 Jahren erst. Das ist doch Doof sone Gedanken. Und in 7 Jahren ist mein jüngste weg.
Ich muss lernen los zu lassen. Das sind ständig meine Gedanken. Jeden Tag.

Ich bin jetzt mit meiner Mama öfters in Kontakt, also Telefonisch. Es tut gut zu reden, leider nicht über das was ich möchte ( vergangenheit). Ich muss mich gedulden, vielleicht habe ich bald wieder die Chance über das Thema zu reden.

Und anscheinend meine eingebildeten Krankheiten, werde ich auch noch abklären.
So jetzt ist Schluss mit meckern. Bald ist Weihnachten und ich wünsche mir, das ich die Zeit gut überstehe ohne Depressionen.  Bitte bitte

hardworking fool

Zitat von: Bubble in 07 Dezember 2018, 16:43:46
Und anscheinend meine eingebildeten Krankheiten, werde ich auch noch abklären.

Hey Bubble!

Das mit den eingebildeten Krankheiten streichst du mal ganz schnell aus deinem Gedächtnis. Selbst wenn es keine physische Ursache für deine Beschwerden gibt, auch psychosomatische Symptome sind absolut real - und genau so quälend wie alle anderen.

Es ist, finde ich, auch völlig normal sich Gedanken über die Zukunft seiner Kinder zu machen. Ich grüble z.B. jetzt schon darüber nach wie es wohl meinem Sohn ergehen wird wenn ich mal nicht mehr da bin. Und ich hoffe doch, dass das noch weit länger als 3,5 Jahre dauern wird! ;-)

Ich wünsche dir eine schöne Adventszeit, viel Kraft und gute Gedanken!

LG Fool

Bubble

Ich bekomme gerade Angst und hab das Gefühl, das meine Welt zusammen bricht. Gerade kommt eine heftige Depressionen. Mein Herz rast. Ich denke echt das ich das habe. Es macht mich gerade wahnsinnig. Depressionen und psychosomatisch Symptome. Wie weit könnte sowas kommen. Mein Kinder sind da, was kann ich machen? Ich möchte weinen.

Mickie

Huhu Bubble,

wie weit kann es kommen... Weisst der Körper gibt meist Signale damit wir die Möglichkeit erhalten gegenzusteuern, manchmal wenn wir ignorieren dann kommt etwas neues dazu, meist geht es soweit bis man anfängt etwas zu ändern, manchmal bis zum Zusammenbrucht.

Weisst was ich aber bei dir Sehe? ich sehe du erkennst schon viel, weisst irgendwo in dir drin auch schon dass das Kind wohl den Namen Depression bekommen könnte und das es Zeit ist Hilfe anzunehmen.
Als ich das erste mal an diesem Punkt war, wollte ich es auch oft nicht wahrhaben, frei nach dem Motto ich doch nicht muss mich doch einfach nicht so anstellen und hab das so vor mich hingeschoben. Mein Hausarzt war ja dann irgendwann anderer Ansicht und drückte mir die Nummer eines Therapeuten in die Hand. Ich googelte so ein wenig und dachte damals noch, na ja kann ja mal anrufen, Wartezeit wirste sicher auch haben. Mein Schock war gross das ich damals schnell ran kam.
Am Ende war es aber das Beste was mir passieren konnte, weil ich dadurch heute noch bin. Komisch war auch immer wenn ich dann die Diagnosen so gelesen habe und welchen Verdacht auf so im Raum stand, einiges wollte ich nicht wahrhaben, aber ich habe auch gemerkt wenn ich das erstmal akzeptiere und schaue wie weit passt es wirklich zu mir um so leichter konnte ich die Hilfen annehmen.

Gönn dir die Hilfe die du brauchst und staune um wieviel weniger es schlimm ist als weiter nur darüber zu grübeln.

Pass gut auf dich auf.

Lg
Mickie

Bubble

Hallo Mickie,
Danke dir noch mal, das du dir Zeit genommen hast um mir zu antworten.

Wie meinst du das mit Hilfe holen? Ich bin doch schon seit 2,5 Jahren beim Therapeuten.
Ich weiss das ich was ändern muss, bloss was?
Wenn ich es wüsste, würde ich es sofort umsetzten.
Leider lernen ich nur in ganz langsamen Schritten.

Es hat mich umgehauen mit den psychosomatisch Symptome. Das zu verstehen, war sehr hart für mich.

Ich erkenne schon langsam das es Depressionen sind die da kommen. Wenn die Depressionen da sind, fühle ich mich Hilflos und gerade sehr schnell in Panik.
Ich muss irgendwie lernen damit umzugehen/ mein Weg finden.

Ich muss echt sagen,  das alle hier im Forum, lieb sind.
Es beruhigt einen sehr. Und ich profitiere von eurem Erfahrungen.

Bubble

Ich möchte Leben, ganz normal, wie jeder gesunder Mensch. Ohne Depressionen, ohne irgend etwas zu haben.
Ich möchte wieder Glücklich sein, alles machen.  Wann kommt die Zeit wieder? Wieso macht die Seele mir so ne Schmerzen? Ich verstehe es nicht. Man kann es mir tausend mal erklären, ankommen tut nix. Ich verstehe mich selber nicht mehr. Ich würde gerne jedem sagen, Ey ich habe Depressionen, lasst mich in Ruhe. Aber es soll ja nicht jeder Wissen das ich Depressionen habe. Sonst hätte ich keinen Job mehr. All so ne unnütze Gedanken. Das Gedankenkarusell dreht sich wieder.
Es soll endlich mal alles aufhören

Bubble

Ich kann nicht mehr. Muss arbeiten und würde gerne schreien und weinen. Warum nur? Stattdessen muss ich alles durch ziehen und mir nichts anmerken lassen. Was für ein Leben, auf das ich verzichten kann. Scheiss Depressionen. Es wird ja schon zum Dauer zustand. Warum nur? Sind es meine Gedanken? Wie kann ich sie besser lenken? Ich sehe nicht alles positiv. Zum Glück habe ich heute einen Termin beim Therapeuten. Dort kann ich weinen. Ich hoffe, das es mir Erleichterung bringt. Oder das er mir einiges erklären kann. Hat das alles mit meiner Kindheit zu tun? Alles ist so schmerzhaft.
Ich bin soooo frohe, das ich von zu Hause aus arbeiten kann, für die aussen Welt bin ich zur Zeit nicht geschaffen.

Bubble

Hab vor zwei Tagen heftige Depressionen gehabt und habe es überstanden ohne Therapeuten. Jetzt heisst es irgendwie durchhalten für Weihnachten. Wir werden Besuch bekommen, die werden auch Übernacht bleiben. Ich hoffe das ich an diesen Tagen keine Depressionen bekomme. Sonst weiss ich echt nicht was ich machen soll. Ich glaube ,das ich mich selber unter Stress setze.
So ein misst von Weihnachten. Der ganze Stress. Dieses Jahr kann ich darauf verzichten. Is schon komisch. Da ich eigentlich Weihnachten mag. Mal schauen was alles passiert   .

deadalus

#29
@Bubble

Geh den Weg der Therapie. Und ja, es ist nicht alles einfach. Aber es kann besser werden. Wir selbst vergessen das oft, aber für andere ist es leicht zu sehen. Vielleicht ist dir es selbst schon aufgefallen, dass man für andere ..wesentlich positiver denkt, so man sie nicht hasst.

Schreib, lass deine Gedanken hier. Es kann helfen, und jedes Werkzeug ist gut.

Ich wollte mal sterben. Vielleicht will ein Teil von mir es immernoch. Aber was ich in der zwischenzeit erlebt habe, war die Reise wert.




____

Passage entfernt, die sich auf gelöschten Beitrag bezieht.