Warum kann ich mich nicht mehr freuen?

Begonnen von debby, 26 Juli 2018, 20:18:23

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

debby

Hallo,

ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin nur noch traurig ich kann außer Traurigkeit keine Emotionen mehr zeigen. Vor 3 Wochen bin ich 25 geworden und meine mutter hat mir eine richtig super tolle Küchenmaschine geschenkt (weil ich gerne backe und mir das schon echt lange gewünscht habe) ich war wirklich überrascht das ich sowas bekomme, weil eigentlich habe ich die letzten Jahre keine Geschenke mehr bekommen was auch echt nicht schlimm war.
Aber als sie mir das jetzt geschenkt hat, habe ich gesehen wie sie ein bisschen enttäuscht war, dass ich mich nicht so richtig gefreut habe bzw es halt nicht so gezeigt habe.
Ich habe eher angefangen zu weinen weil ich mich so schlecht gefühlt habe, weil zum einen war der erste Gedanke: "so was teures hätte sie mir doch nicht schenken müssen" und zum andren habe ich mich so geärgert dass das mein erster Gedanke war statt mich einfach mal rießig darüber zu freuen.
und das ging auch so weiter mit den Geschenken von Freunden.
Und jetzt 3 Wochen später beschäftigt mich das immer noch so sehr und ich kann mich wirklich nicht mehr erinnern wann ich wirklich mal glücklich war in den letzten   Jahren.
Und mein Studium finde ich auch so unglaublich anstrengend, nicht das es wirklich anstrengend ist aber ich kann mich keine 5 min am stück darauf konzentrieren ich bin ständig müde und lenk mich ab obwohl es ein leichtes wäre in der jetzigen phase gut zu sein im vergleich zum ersten semester.
Ich denke ständig daran ob ich nicht einen riesen großen Fehler gemacht habe, ob es nicht besser gewesen wäre einen "simpleren Job" zu wählen und jetzt immerhin geld zu verdienen. Wobei das ja auch nicht glücklich macht.
ich mache jetzt bald ein 6 monatiges Praktikum in einer Firma weil ich gedacht habe es tut vielleicht gut etwas anderes zu sehen als die uni um vielleicht eine bessere Vorstellung zu bekommen wie dann Arbeiten als Biologin aussehen könnte. Und hoffentlich wieder mehr motivation zu bekommen das Studium dann auch bald abzuschließen. Aber ich habe riesige Angst davor. Vor was genau weiß ich aber auch nicht. Es gibt rational gesehen auch wirklich keinen Grund angst zu haben. Rational gesehen bin ich nicht dumm oder faul ich kann gut arbeiten ich kann mich eigentlich in jede situation schnell einbringen oder anpassen. Zumindest konnte ich dass sonst immer. Aber jetzt im Moment geht es mir einfach nicht mehr wirklich gut. Ich habe angst bin ständig traurig, bin gar nicht mehr überzeugt von mir. Ich zieh mich immer mehr zurück bin unkonzentriert, unmotiviert. Es fühlt sich alles Sinnlos an egal was ich machen will endet mit: ach egal bringt eh nichts.
Und ich weiß einfach nicht wieso. und ich weiß auch nicht wie ich das ändern kann. in den früheren Jahren hat es mir immer sehr geholfen joggen zu gehen oder spazieren zu gehen und mir ging's danach wieder super. aber jetzt... ja die zeit während ich jogge da hab ich kurz wieder einen motivations schub in dem ich denke es wird alles wieder gut... und zwei stunden später sitze ich aber wieder am Schreibtisch und die Tränen laufen mir einfach übers Gesicht ohne das ich wirklich weis warum
Habe ich irgendeine Form von Depressionen ? Aber ich wüsste nicht warum ich das haben sollte, es ist ja nicht wirklich was passiert oder so, also ergibt das für mich keinen Sinn.
Ja ich getraue mich auch nicht wirklich zum Arzt zu gehen, weil was soll ich dem denn sagen: ja mir geht es nicht gut. Hier auf dem Land gibt es auch keine Psychologen die sich wirklich mit Depressionen befassen. Ich habe eh keine Zeit jetzt eine Therapie anzufangen. Auf Medikamente hab ich auch überhaupt keine Lust, ich weiß da viel zu viel über die Nebenwirkungen das gefällt mir gar nicht.
Ach ich weiß auch nicht. Ich steigere mich auch immer in alles rein.
Der Text ist auch wahrscheinlich viel zu lange, als das jemand ließt.

hardworking fool

Hallo Debby!

Also auch für mich klingt das was du beschreibst sehr stark nach einer Depression. Und in diesem Falle wirst du dir wohl oder übel früher oder später Hilfe holen müssen.

Erste Anlaufstelle wäre in deiner Situation wohl der Hausarzt. Die sind zwar keine Spezialisten für die Psyche müssten dir aber eine erste professionelle Einschätzung geben können. Du kannst ja auch erst mal einen Online-test machen.

Jedenfalls solltest du schnell handeln. Je länger der Zustand dauert desto schwieriger ist es da wieder raus zu kommen.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!

Fool