Wäre es besser mich zu töten?

Begonnen von FrAncescA, 19 Juli 2018, 20:03:00

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FrAncescA

Hi Leute,
Ich leide schon seit eineinhalb Jahren an fürchterlichen Depressionen. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Ich hänge nur noch auf der Couch vor dem Handy, Tablet oder Fernseher und war schon lang nicht mehr richtig draußen in der Natur. Ich habe keine richtige Familie. Mein Ehemann ist mit unseren Kindern weggezogen, nachdem er erfuhr, dass ich Depressiv sei. Er wollte nicht, dass die Kinder sich runterziehen lassen. Ich kann ihn auch verstehen. Meine Eltern leben beide nicht mehr.

Ich habe noch andere Verwandte, meine Schwester und meinen Neffen. Die beiden haben so viel um die Ohren, ich will sie nicht mit meinem Kram nerven. Oder ich traue mich einfach nicht mit ihnen zu sprechen. Kann sein. .......

Ich habe mir daher überlegt ob es überhaupt besser wäre, ich würde nicht leben. Was meint ihr?

Eure Francesca ;(((( *heult*

Ina

 
Liebe Francesca,

ganz sicher wäre es NICHT besser, Dich umzubringen! Besser wäre es, Dein Leben so zu verändern und zu gestalten, dass Du es wieder als lebenswert empfindest!

Ich weiß, dass sich das viel leichter sagen als umsetzen lässt. Depressionen gehen ja leider sehr oft mit Antriebsarmut einher – alles kostet unglaublich viel Kraft, man ist erschöpft, kann sich kaum zu etwas aufraffen... Wenn man aus diesem Teufelskreis alleine nicht mehr herauskommt, sollte man Hilfe in Anspruch nehmen. Das ist nichts, wofür man sich zu schämen bräuchte!

Eigentlich ist es der einzige Rat, den ich Dir gerade geben kann: Bitte suche Dir Hilfe! Wende Dich an einen Psychiater (eine Überweisung kann Dir Dein Hausarzt ausstellen), erzähle ihm von Deiner Situation und wie Du Dich fühlst. Er wird Dir bestimmt einige Vorschläge machen, wie Du vorgehen könntest, damit es für Dich wieder bergauf geht, Du wieder am Leben teilnehmen und soziale Kontakte knüpfen kannst. Es gibt viele Möglichkeiten, Depressionen zu behandeln; dazu zählen z.B. Medikamente, Psychotherapien, Aufenthalte in psychiatrischen Kliniken, Selbsthilfegruppen usw... Alternativ kannst Du auch erstmal eine Beratungsstelle in Deinem Wohnort aufsuchen (vielleicht auch als Überbrückung, bis Du einen Termin beim Facharzt hast, denn die Wartezeiten sind bei manchen Psychiatern recht lang).

Alles ist besser, als einfach so aufzugeben... Ich finde, man sollte alles ausprobieren und jede Unterstützung in Anspruch nehmen, die man bekommen kann.


Alles Liebe und viel Mut wünsche ich Dir!

Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Mickie

Ich finde du solltest weiter leben, und damit meine ich leben und nicht leiden.

So von dem du so schreibst würde ich sagen, es ist an der Zeit zu sagen: So keiner ist mehr für mich da, keiner will mich, ich will niemanden ich bin allein, aber jetzt lebe ich so wie ich leben will und das geniesse ich mal. Frei nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert lebt es sich ganz ungeniert.

Ich stelle jetzt mal eine Menge Taschentücher hin,  greif zu damit die Tränen ein Zuhause bekommen, ich stell mal eine Geborgenheitsecke dazu, damit du dich einkuscheln kannst und erstmal dich finden kannst und dazu eine Kiste voller Zuversicht damit du zugreifen kannst, wann immer du bereit bist.

Leben ist kein Ponyhof und manchmal sau blöd aber Tod heisst es gibt keine Chance mehr, gib dir eine Chance die zu dir passt.

Lg.

Violetta

Hallo Francesca,

das tückische an einer Depression ist, dass sie einem irgendwann einflüstern will "alles ist sinnlos, es lohnt sich nicht weiterzuleben". Das ist eines der fürchterlichsten Symptome dieser Krankheit . Und das muss man sich klar machen. 1) Depression ist eine Krankheit. Zum Glück kann man diese Krankheit heute behandeln. Es stehen gute Medikamente und eine ganze Anzahl von Therapien zur Verfügung. Mit der Kombination aus Medikamenten und Therapien sind schon viele Menschen wieder völlig gesund geworden. 2) Hoffnungslosigkeit und Trostlosigkeit sind Symptome, die mit dem Abklingen der Krankheit wieder verschwinden. Diese Symptome sind nicht du oder deine Lebenseinstellung.

Es lohnt sich auf jeden Fall, sich ärztliche Hilfe zu suchen. Bei körperliche Erkrankung oder Verletzung nehmen wir diese Hilfe ja auch in Anspruch. Zum Glück kann man heute vieles per Internet und Telefon in Erfahrung bringen und vorbereiten.

Ein Tipp aus eigener Erfahrung: Lass deinen Vitamin D-Spiegel überprüfen. Vitamin D-Mangel kann die körperliche Antriebslosigkeit bei einer Depression massiv verstärken. Als mein Vitamin D-Spiegel sich dem Normalwert näherte, vielen mir die körperlichen Dinge wieder leichter, was ich als ungeheure Erleichterung empfand. (Ich bekam damals noch keine Antidepressiva.)



Adrenalinpur


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