Es geht schon wieder los...

Begonnen von LostSoul, 13 Juli 2018, 19:10:18

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LostSoul

Vor einiger Zeit ( ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr wie lange es her ist) hab ich hier sehr oft und viel geschrieben, da es mir gut getan hat, andere Meinungen zu hören und Leute zu finden, denen es genauso geht wie mir. Dann dachte ich irgendwann, ich hätte es geschafft. Mir gings wirklich besser, ich hatte wieder mehr Lebensfreude und wollte endlich ein neues Leben beginnen.

Im August 2017 hab ich begonnen mein Fachabitur nachzuholen, ich wollte es wirklich, damit ich bessere Zukunftschancen habe. Vorher hab ich eine Ausbildung in der Metallbranche gemacht mit Schichtarbeit (3 Schichten) und bin daran fast zugrunde gegangen, sodass ich die Notbremse ziehen musste und gekündigt habe. Es lief dann alles gut in der Schule beim Fachabi, auch das Praktikum hat mir Spaß gemacht. Bis eines Tages mein mittlerweile Ex-Freund mir gesagt hat, wenn ich kein Geld mehr verdiene trennt er sich und ich soll ausziehen, weil er das keine 2 Jahre mit macht, dass ich zur Schule gehe und nichts bezahl. Ich hab dann, dumm wie ich war, versucht einen Job zu finden um die Beziehung zu retten und hab die Schule gekündigt. Ich könnte mich echt selber schlagen dafür. Das Ende vom Lied war dann jedoch, dass er sich trotzdem getrennt hat. Hab dann erstmal bei einem guten Freund gewohnt, wir haben uns allerdings verliebt und sind nun zusammen, wohnen auch zusammen. Ging alles sehr schnell, aber es hat mir gut getan und ich war glücklich damit. Bis jetzt...

Ich hab in der ganzen Zeit mehrere Bewerbungen für eine neue Ausbildung geschrieben, hab dann nach Monaten endlich eine Zusage bekommen, die einzige trotz hunderten Bewerbungen. Wollte etwas in Richtung Bürojob machen und hab dann auch etwas bekommen. Eigentlich müsste ich jetzt glücklich sein, aber ich bin es nicht. Ich merk einfach wie es mir wieder von Tag zu Tag schlechter geht, meine Beziehung leidet auch darunter, es gibt ständig Streit deswegen. Ich bin jetzt 23 Jahre alt und hänge immer noch in der Luft was meine berufliche Zukunft angeht. Habe immer noch nichts erreicht und weiß auch nicht ob ich in der jetzigen Ausbildung glücklich werde, da es auch nur der Notnagel war, damit ich überhaupt was in der Hand hab.

Noch dazu kommt, dass sich nach wie vor niemand für mich interessiert, außer mein Freund. Bei dem hab ich aber auch dir Befürchtung, dass es nicht mehr lange halten wird. Ansonsten ist keiner da, trotz dass ich wirklich versucht hab Freunde zu finden. Von alleine meldet sich niemand, immer muss ich den ersten Schritt machen und das geht schon seit Jahren so. Ich frag mich wirklich täglich was an mir so verkehrt ist, dass keiner mit mir befreundet sein will. Ich fühl mich nur noch einsam und nutzlos, stell mir wieder jeden Tag die Frage, wozu ich das ganze überhaupt noch mache, was der Sinn von diesem Leben ist. Ich weine jeden verdammten Tag, weil ich nur noch Trauer empfinde, weil ich mich auf dieser Welt so ungewollt fühle. Am liebsten würde ich einfach nur weg wollen hier. Ich frag mich wirklich, warum ich nicht einfach normal sein kann, so wie jeder andere Mensch auch, ein ganz normales Leben führen und glücklich sein. Scheinbar geht das bei mir nicht, ich falle schon wieder in so ein tiefes Loch, bin nur noch depressiv und hab null Lebensfreude mehr....

Sorry für den langen Text, vielleicht liest in sich ja jemand durch, musste das ganze nur mal los werden. Und da mir in dem Forum hier schon oft geholfen wurde, dachte ich sofort daran, mich hier wieder zu melden...

Christian

Nun ja was ist Normal?? Wer ist normal? Denke das muss jeder für sich selber ausmachen. Aber warum denkst du das du nicht normal bist?
Mach dir wegen dem keine Gedanken. Du bemühst dich beruflich weiter zu kommen, das " aus dir was wird". Grosses Lob an dich. Und warum hälst du an Leuten fest, die sich nicht melden. Vllt hast du möglichkeiten andere Leute kennen zu lernen. Es gibt Fitnessstudios, Selbsthilfegruppen, Arbeitskollegen usw. Vllt gibt es da Möglichkeiten.
Mach deinen Weg und Kopf hoch.

Seraph

Hallo LostSoul,

ich habe in einigen Belangen sogar Ähnlichkeiten mit deiner Geschichte. Habe damals auch in einem Industriebetrieb auf Schichtmodel gearbeitet, also direkt nach der Ausbildung, kam aber als Geselle da überhaupt nicht klar, auch wegen Mobbing ein bißchen, aber halt auch die Schichten und habe dann so ähnlich wie du nach 1nem halben Jahr selber gekündigt. Also auch die Notbremse gezogen.
Das ist wenigstens schon einmal etwas was wir gemeinsam haben und ich denke auch richtig gemacht haben.

Ok in Beziehungen hätte ich mich von meinen Freund (ja ich bin männlich und schwul, also hatte auch nen Freund) niemals zu so etwas überreden lassen. Da hast du leider einen Fehler gemacht, aber das muss dich jetzt nicht sooo sehr runter ziehen, dafür habe ich mich mal von meinem "falschen !!!" Freundeskreis dummerweise abziehen lassen, das hätte ich auch besser wissen müssen. Vll sind unsere Fehler manchmal gleich, manchmal verschieden, aber wir alle müssen gelegentlich mal teueres Lehrgeld bezahlen. Traurig aber kommt vor.
Ich sage es mal so, lerne aus Fehlern. Wenn dein neuer Freund wieder mit so etwas ankommt, dann tue dir bitte selber den gefallen und sage ihm "fick dich" und trenn dich lieber von ihm als dich noch einmal überreden und verbiegen zu lassen.

Erstmal beruflich Stelle dir die Frage was du selber willst, weil ich habe auch Allgemeine Hochschulreife (Abitur) auf 2ten Bildungsweg erfolgreich nachgeholt und damit angefangen habe ich als ich 25 war. Mir scheint du bist ja noch jung, wenn du es wirklich noch einmal mit der Schule versuchen willst, wenn es dich glücklich gemacht hat, dann TUE ES. ;)
Kannst es ja vorher mit deinem Freund besprechen, wenn aber dann aber sagt er unterstützt dich nicht, dann ist er bestimmt nicht der richtige für dich. Tut er es doch, dann ist ja alles ok. Außerdem bekommt man für Abitur Eltern-unabhängiges BAFöG, du wirst dann zwar für die Zeit des Abitur nur max 645 € mit eigener Wohnung bekommen, aber immerhin etwas. Einfach mal googeln und Infos einholen, aber das BAFöG steht dir ja zu. ;)

Das mit den Freunden und das auch ich immer den ersten Schritt machen musste, auch das kenne ich. Da kann ich dir leider diesmal keinen guten Rat zu geben, weil da fühle ich mich wohl genauso verloren wie du. Wobei ich jetzt auch schlank bin und wohl nicht sooo schlecht aussehe und eigentlich wenigstens ein bißchen Charisma besitzte. Aber auch ich habe mich schonmal gefragt was da nicht mit mir stimmen könnte, wobei das bei mir auch was anderes ist, weil man als schwuler Mann eher Schwierigkeiten hat, normale hetero Kumpels unter den Männern zu finden, weiß also nicht ob man uns da so vergleichen kann.
Gib einfach nicht auf, suche einfach so lange weiter bis mal jemand auch auf dich zu kommt. Rein statistisch gesehen muss das ja irgendwann mal passieren, glaube mir. :D

Ja ansonsten hoffe ich ich konnte dir ein bißchen was weiter helfen. Hast du mit deinem Freund denn schonmal über deine Stimmung gesprochen? Weil wenn er von nix weiß, denkt er vll. auch es läge an ihm oder so .... Weiß er von der Geschichte mit deinem Ex-Freund?



Alles Gute dir und ein schönes Wochenende.

Gruß Seraph

stillalive

Willkommen zurück LostSoul, mögest du hier finden was du suchst und alles bekommen das du brauchst.
Nimm deinen Freunden nicht krumm wenn sie nicht oder nie die initiative ergreifen, sagt doch nur das du sie grade nötiger willst/brauchst als sie dich.
Klar das klingt jetzt auch nicht grade toll, ist aber okay, du darfst dich dabei egoistisch verhalten und sie so oft du magst aktivieren.
Wenn du mit dem Gefühl mehr oder bessere Freunde zu brauchen erstmal alle Beziehungen einschlafen lässt werden es damit weniger...
Ich nehme an wenn du dich bei keinem mehr meldest wird sich der eine oder andere früher oder später fragen wo du steckst und dann besten Falls auch dich fragen, aber damit änderst du diese Beziehungen auch automatisch.
Ich glaube wichtiger wäre das du mehr darauf schaust was du willst. Du willst Freunde treffen? ruf an, du willst dein Abi? mach es.
Du bist das und die einzige mit der Du garantiert dein ganzes Leben verbringen wirst, da muss einfach am wichtigsten sein das du mit dir leben kannst und willst.
Du wirst vermutlich nie in allen bereichen den Hauptgewinn ziehen gleichzeitig die beste Partnerschaft, den besten Job, die besten Freunde haben und ein Schloss mit Dienern wohnen (nein ich sage nicht das du so/zu hohe Ansprüche stellst, ich bemühe mich eindeutig um eine offensichtliche überspitze Darstellung), wir bekommen nie alles das wir wollen....
an manchen Punkten wird es nur auf normal und könnte besser sein hinauslaufen, nur damit leben können und solltest Du.
Wenn ich an dieser Stelle das berühmt berüchtigte AA´ler Motto frei zitieren darf, änder was du ändern kannst, akzeptiere was du nicht ändern kannst, und unterscheide das eine vom anderen.
lg

hardworking fool

Ich würde mich ja gerne meinem Vorredner anschließen und dich herzlich Willkommen zurück! heißen, aber irgendwie stecken mir die Worte im Hals fest.

In den letzten Monaten habe ich immer wieder an dich gedacht und ich hatte so sehr gehofft, dass es dir gut geht und dass du dieses Forum nicht mehr brauchst.

Trotzdem freue ich mich, dass du in dieser Situation wieder den Weg zurück gefunden hast. Vielleicht können wir dir ja doch ein wenig Kraft und Halt geben!

Lass dich einfach mal ganz fest drücken!

Liebe Grüße
Fool

Felidae

Hallo LostSoul,

mir ist gerade ein Spruch in die Hände gefallen, den ich vor langer Zeit mal gelesen hatte...


Ich bat um Kraft
und mir wurden Schwierigkeiten gegeben, um mich stark zu machen ...
Ich bat um Weisheit
und mir wurden Probleme gegeben, um sie zu lösen und dadaurch Weisheit zu erlangen ...
Ich bat um Wohlstand
und mir wurde ein Gehirn und Muskelkraft gegeben, um zu arbeiten ...
Ich bat um Mut
und mir wurden Hindernisse gegeben, um die zu überwinden ...
Ich bat um Liebe
und mir wurden besorgte, unruhige Menschen mit Problemen gegeben, um ihnen beizustehen ...
Ich bat um Entscheidungen
und mir wurden Gelegenheiten gegeben ...
Ich bekam nichts, was ich wollte, aber ich bekam das, was ich brauchte.


...vielleicht kann er Dir ja auch ein wenig Kraft geben...

lg
Feli

Adrenalinpur

sorry aber ich frage mich ob das Problem mit schwul sein zu tun hat? Ich kenne mich nicht aus, ist es bei hetero nicht so oder ordnen sich dann die Frauen einfach unter?

Ina

#7
 
Das hat weder etwas mit homo- noch mit heterosexuell zu tun. Das Problem war, dass LostSouls Ex-Freund nicht bereit war, sie jahrelang bei sich wohnen zu lassen, wenn sie nichts zur Miete beitragen kann. Das konnte sie bis dahin allerdings nicht, weil sie kein Einkommen hatte, als sie noch die Schule besucht hat. Deshalb hat sie die Schule abgebrochen und sich einen Job gesucht – aus Angst, ihr damaliger Freund würde sich sonst von ihr trennen. Letztlich hat er es trotzdem getan...

Als "sich unterordnen" würde ich das nicht mal bezeichnen. Jedenfalls nicht als ein Unterordnen im Sinne von ,,Ich mache es, weil DU es so willst.". Es war eine Handlung aufgrund ihrer Verlustangst. Also eher ein ,,Ich mache es, weil ich Angst habe, ihn zu verlieren.". Ein Anpassen an die Situation / Gegebenheiten, um diese Angst nicht mehr haben zu müssen. Diese Angst war ja leider sogar berechtigt – trotz dieser "Anpassung". :(


@ LostSoul: Gibt es etwas Neues bei Dir?
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Leniluu

Hallo Ihr Lieben,

leider muss auch ich mich wiedereinmal melden.
Im Grunde lief bisher alles gut, bin jetzt mit meinem Freund zusammengezogen und auch auf Arbeit ist es etwas entspannter geworden. Nebenbei habe ich noch ein Studium angefangen. Leider kam der Studienbeginn und umzug auf den gleichen Zeitpunkt zusammen und seit etwa einer woche liege ich ab 4:30uhr munter im Bett und grüble zum Teil. Ich bin seit zwei Jahren in Therapie und leider neigt sich diese dem Ende zu, was mir zusätzlich angst macht. Angst ist ein großes Thema in meinem Leben und dadurch werden die depressiven Episoden ausgelöst. Ich denke ich habe mir zu viel zugemutet, Umzug und Studium. Leider lässt sich das nicht rückgängig machen und ich erhoffe mir Kraft von euch. Ich möchte nicht wieder Medikamente nehmen müssen.
Meine ersten Maßnahmen zur Besserung waren, dass ich gestern das erste mal beim Yoga war und dieses jetzt auch regelmäßig wahrnehmen werde. Außerdem spreche ich es in den verbleibendem Stunden der Therapie an und erhoffe mir hilfe. Dann Versuche ich mich etwas mehr zu bewegen.

Habt ihr noch Ideen und oder Tipps? Die Angst ist leider auch wieder da und macht das ganze schlimmer, als es wahrscheinlich ist.
Danke
Leniluu

LostSoul

Eigentlich dachte ich, ich krieg alles wieder alleine auf die Reihe, aber dem war scheinbar nicht so. Seit meinem letzten Beitrag ist viel Zeit vergangen und alles ist noch viel schlimmer geworden. Ich hatte meine Ausbildung im August begonnen, alles lief gut, ich dachte ich erreiche endlich mal etwas im Leben und es wird bergauf gehen. Falsch gedacht. Kurz vor Ende der Probezeit wurde mir gesagt, dass sie mich nicht weiter übernehmen wollen, weil ich nicht ins Unternehmen passe, zu ruhig und zu schüchtern bin. Ich wurde bei diesem Gespräch angeschrien und runtergemacht, mir wurde gesagt, dass es meine Schuld sei, dass ich mich nicht bemüht habe und dass das ja jetzt sowieso meine letzte Chance war etwas zu erreichen, weil ich ja schon 23 Jahre bin und dass dann eh nichts mehr wird. Nach diesen Worten und nach der Kündigung die danach folgte fiel ich wieder in ein Loch. Ich war wieder ganz unten angekommen und fragte mich jeden Tag warum ich überhaupt noch auf dieser Welt bin.

Mein Freund (mitdem ich jetzt schon über ein Jahr zusammen bin) hat immer zu mir gehalten in der Zeit und mich unterstützt, auch finanziell war es nie ein Problem. Er war mein einziger Halt weswegen ich noch weiter gemacht habe und nicht aufgegeben habe. Ich hatte mir dann einen Job gesucht um wenigstens etwas Geld zu verdienen. In einem Autohaus, habe dort Autos gereinigt. Den Job hab ich im Dezember 2018 angefangen, kurz vor Jahresende hatte ich dann starke Handschmerzen und meine Finger waren komplett taub. War beim Arzt, erstmal Krankenschein und Physiotherapie verschrieben bekommen. Hat auch geholfen, nach 3 Wochen Krankenschein ging es meiner Hand wieder gut, wollte wieder auf Arbeit gehen. Und was war? Kündigung in der Probezeit, natürlich ohne Begründung.

Seitdem stehe ich wieder da ohne etwas. Hab weder eine abgeschlossene Ausbildung noch sonst irgendwas. Ich könnte jetzt in einer Reinigungsfirma anfangen für Mindestlohn und Mindesturlaub und schlechten Arbeitszeiten. Hatte mich für alles mögliche beworben um Geld zu verdienen und die Firma würde mich einstellen. Ich werde es wohl erstmal machen, auch wenn ich genau weiß, dass mich das auf Dauer unglücklich machen wird. Ich bewerbe mich parallel für Ausbildungen, aber kriege einfach keine Antworten. Bei meinem Lebenslauf kein Wunder. Ich glaube langsam echt dass wars jetzt für mich, ich werde nie wieder eine Chance haben irgendwo in der Berufswelt Fuß zu fassen. Ich bin schon wieder in einem richtig tiefen Loch der Depression, komme frühs kaum aus dem Bett, es geht mir nur noch schlecht, bin fast jeden Tag am heulen und leb nur noch in den Tag hinein. Nichts mehr bereitet mir Freude. Ich hatte mir sogar eine Therapeuten gesucht, weil ich einfach denke dass ich es alleine nicht schaffe.

Hatte letzte Woche dort meinen ersten Termin und es war einfach nur schrecklich. Er hat kaum zugehört, es ging größtenteils nur um Arbeit, er hat mir Ausbildungsberufe rausgesucht die zu mir passen könnten. Dann hat er mich gefragt woran es denn liegt dass ich überall gemobbt werde. Ich sagte ich weiß es nicht. Er meinte dann dass es daran liegt dass ich ziemlich arrogant rüberkommen könnte für andere. Ich hätte wirklich fast angefangen zu heulen bei dem Gespräch, es kam mir so vor, als sei ich an allem Schuld und es liegt nur an mir dass ich in dieser Situation bin. Ich war froh als das Gespräch vorbei war. Jetzt trau ich mich gar nicht mehr zu irgendeinem Therapeuten zu gehen, hab einfach Angst dass es wieder so läuft... Mir gehts von Tag zu Tag schlechter, ich weiß einfach nicht mehr weiter.. Sorry für den langen Text aber das musste einfach mal sein...

Ina

 
Zitat von: LostSoul in 30 Januar 2019, 16:51:34
Ich könnte jetzt in einer Reinigungsfirma anfangen für Mindestlohn und Mindesturlaub und schlechten Arbeitszeiten. Hatte mich für alles mögliche beworben um Geld zu verdienen und die Firma würde mich einstellen. Ich werde es wohl erstmal machen, auch wenn ich genau weiß, dass mich das auf Dauer unglücklich machen wird.

Liebe LostSoul,

manövriere Dich bitte nicht selber ganz bewusst ins Unglück. Mach Dich auf die Suche nach Wegen, die eine Besserung Deines seelischen Befindens nach sich ziehen könnten, aber laste Dir nicht wissentlich noch mehr Probleme und Beschwernisse auf.

Für mich klingen Deine Texte, als seist Du zurzeit schlicht und ergreifend nicht arbeitsfähig, weil Dein psychischer Zustand es einfach nicht zulässt. Es ist momentan wohl einfach zu viel für Dich und belastet Dich nur noch mehr. Vielleicht täusche ich mich auch... Aber es wäre womöglich besser und sinnvoller, vorerst auf Arbeit zu verzichten. Ich weiß, dass Dir der Gedanke Angst macht und es keine leichte Entscheidung für Dich wäre. Aber versuche es mal ganz sachlich und rational zu betrachten: Sagt Dir die Vernunft dann nicht, dass Du Dich erst einmal um Dich und Dein Wohl kümmern solltest – und das Thema Arbeit wieder aufgreifen solltest, wenn Du etwas stabiler bist?

Ich wünsche Dir viel Kraft, Du Liebe.

Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Bella

Liebe LostSoul,

das klingt ja alles ganz furchtbar, was du da schreibst. Zu ruhig und zu schüchtern, das war ich auch, als es darum ging, eine Ausbildungsstelle zu finden bzw. zu behalten. Für mich war das damals ein einziger Albtraum, und das, was du erzählst, erinnert mich wieder daran. Was damals meine Rettung war, war, dass ich in einem Berufsbildungswerk eine Ausbildung machen konnte. Dort können junge Menschen mit Problemen, körperlichen oder auch psychischen Behinderungen eine Ausbildung machen. Sie werden dabei auch betreut und bekommen Unterstützung. Evtl. wäre das etwas für dich. Du kannst dich da ja mal erkundigen. Bei mir ging das damals über das Arbeitsamt.

Ist mir jetzt nur beim Lesen deines Beitrages so eingefallen und ich wollte dich wissen lassen, dass es so eine Möglichkeit gibt. Falls du Fragen dazu hast und mehr wissen willst, kannst du dich gerne per PN an mich wenden.

Ich wünsche dir alles Gute

Bella
Ich kämpfe bis zum Sieg.

hardworking fool

Liebe LostSoul,

ich habe auch in die gleiche Richtung wie Bella gedacht. Auf alle Fälle solltest du, falls du es noch nicht getan hast, einen Antrag beim Versorgungsamt stellen und dir eine Behinderung bescheinigen lassen. Dann hilft dir das Arbeitsamt leichter weiter.

Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass der Job in der Reinigungsfirma wahrscheinlich eher kontraproduktiv wäre. Wenn du jetzt schon fühlst, dass das auf Dauer nicht gut gehen wird, dann wird es das auch ziemlich sicher nicht.

Alles Gute und viel Kraft!
Liebe Grüße
Fool

LostSoul

Ich würde ehrlich gesagt nichts lieber tun als mich erstmal um mich zu kümmern, eine Therapie zu machen, mir Gedanken um meine berufliche Zukunft zu machen, alles ganz in Ruhe. Aber ohne Geld geht es nicht. Ich hab leider keinen Anspruch auf ALG1 und ALG2 wird abgelehnt weil mein Freund zu viel verdient (dabei ist es nicht mal viel, nur mit seinem Einkommen könnten wir gerade so überleben). Wäre ja so erstmal kein Problem aber da ich schon 23 bin greift die Familienversicherung nicht mehr und ich müsste jeden Monat knapp 180 Euro selbst Krankenversicherung zahlen. Dann wäre ich innerhalb weniger Monate pleite und hätte damit ein weiteres Problem was mich psychisch noch mehr fertig macht.  Es ist ein Teufelskreis. Arbeiten gehen und jeden Tag körperlich und psychisch am Ende sein (fängt ja schon früh an, ich komm so schwer aus dem Bett, wache eigtl jeden Tag auf und Fang an mit heulen weils mir so scheiße geht.) Oder finanziell am Ende sein. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. :(

LostSoul

Hab seit gestern die neue Stelle angetreten. Geht jeden Tag früh halb 5 los. Seit gestern geht's mir noch viel schlechter, es ist körperlich so anstrengend, vorallem weil man zeitlichen Druck hat. Seit gestern hab ich Schüttelfrost, bin völlig übermüdet und erschöpft, mir ist übel und der ganze Körper tut mir weh. Ich will nicht mehr aber ich muss. Und das macht mich so fertig, weil mir keine andere Wahl bleibt...