Chat für Einsame

Begonnen von Andreas, 23 Juni 2018, 16:13:41

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Andreas

Hallo. Kennt jemand Chaträume und hat die Links dazu,
wo man sich als Betroffener oder Hilfegebender
austauschen kann zum Thema Einsamkeit und
Depression. Mir fällt die Suche schwer, bis auf
Datingportale wurde ich nicht fündig, und
das Suche ich nicht. Lieben Dank im Voraus
für ein paar gute Hinweise.

Pat

Hey, ich habe zwar kein Portal oder ähnliches, suche aber auch Kontakt gegen die Einsamkeit. Vielleicht finden sich noch mehr und man kann sich irgendwo zusammen tun? Bei Skype oder ähnlichem eine Gruppe gründen z.B.
Lg

Ina

 
Hallo Andreas und Pat,

warum denn so kompliziert? Meldet Euch doch hier bei uns an!

Depressionen und Einsamkeit gehen oft miteinander einher, z.B. wenn man sich als Depressiver immer mehr zurückzieht und nur noch wenig am "gesellschaftlichen Leben" teilnimmt – und umgekehrt kann auch Einsamkeit zu Depressionen führen. Möglicherweise sind unser Forum und Chat also durchaus geeignete Orte für Euch, um mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und Euch auszutauschen.

Ich selbst habe hier im Laufe der Jahre jedenfalls viele nette Kontakte geknüpft, gute Gespräche geführt, viele User auch schon real getroffen und zum Teil sind daraus sogar wunderschöne, tiefe Freundschaften entstanden. :)

Liebe Grüße
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

katzendame

Hey, wie habt Ihr es geschafft wieder positiv zu denken und nicht alles pessimistisch zu sehen ? Wenn alles keinen Sinn ergibt, wie geht es dann weiter?  Meine Familie und Freunde möchte ich nicht damit belasten. LG

Mitleser

@Katzendame

Innere Sinnsuche.

Ich musste in den letzten Jahren bemerken das ich nie bei mir selbst angekommen war. Mein Leben lang habe ich für jemand anderen gelebt und immer nur gedacht ich lebe für mich.
Schuld waren andere. Wer ich bin wussten andere. Gearbeitet habe ich für andere. Liebe suchte ich von anderen.
Dann fing ich an zu meditieren. Ina weiss auch wer ich bin oder wer ich war und wie ich war.
Heute bin ich jemand anders.
Schuld gibt es so nicht mehr. Nicht mal ich bin Schuld weil ich zu doof, zu fremdgesteuert oder zu oft von anderen verarscht wurde. Schuld ist nur ein Konstrukt um uns zu kontrollieren und zu steuern.
Ich bin sehr wach, habe eine feine Wahrnehmung und laufe nicht mehr gegen mich und meine Gefühle Sturm. Ob das was aus mir macht ist mir egal, ich zumindest liebe mich weil ich mich nah bei mir fühle.
Arbeiten tue ich nur noch was ich möchte und hauptsächlich arbeite ich an mir. Nicht aus Schuldigkeit, nicht aus Selbstkasteiung, sondern weil ich Lust darauf habe mich zu entwickeln. Das tue ich für mich!
Lieben tue ich mich endlich selber. Auch weil ich wie oben schon beschrieben näher an mir dran bin. Den Menschen den ich da entdeckt habe; mag ich. Ich mag mich und ich konnte endlich auch mir selbst mal eine Liebeserklärung machen.

Dieser Text oben ist auch ein Anzeichen für die Veränderung. Ich bin ich und das ist richtig. Dieses Gefühl erzeugt Kraft und diese Kraft nutze ich für mich.
Ich lasse mich auch nicht mehr von meiner Angst verjagen. Ich bleibe bei mir, ich verlasse mich nicht mehr. Ich kann nur sein wer ich bin und wo ich früher immer dachte das reicht nicht, weiss ich heute ich kann nur so sein und alles ist richtig. Ich bin richtig.
Was andere über mich denken ist mir dahingehend auch egal geworden, weil ich nicht mehr in fremden Köpfe wühle. Ich habe immer versucht andere zu verstehn und dabei habe ich das Verständniss für mich verloren.
Ich kann eh nicht beeinflussen was andere über mich denken da ich nicht deren Wahrnehmung teile. Ich bleibe mit meinem Gedanken aus fremden Köpfen raus. Das gibt mir innere Ruhe.
Mental bleibe ich bei mir.

Ausserdem gehe ich einen spirituellen Weg. Ich sitze am Feuer, umgebe mich mit Menschen die mir gut tun. Füttere nicht mehr meine Eitelkeiten, achte meine inneren Anteile, lade diese zum Platz nehmen ein und höre Ihre Botschaften.
Ich bleibe einfach bei mir.

Auch nehme ich bei diesem Text nicht mehr in Anspruch das ich jetzt zb vollkommen bin. Ich entwickel mich immer weiter und bleibe einfach wach. Ich lebe dadurch nicht mehr in der Vergangenheit und träume mich auch nicht mehr in eine Zukunft die ich mir ausmale. Ich sitze einfach bei mir und schaue auf den Moment. Jetzt grade bin ich gut mit mir. Ich habe trotzdem öfters noch mittelgradige Depressionen und Angststörungen. Ich nehme diese aber auch einfach an. Es gibt gute und es gibt schlechte Tage, ich bevorzuge keinen mehr. Ich nehme jeden Tag Schritt für Schritt.

Einfach ich.

Suchender

Lieber Mitleser,
deine Beschreibung hat mich sehr berührt. Du sprichst so viele grundlegende Themen an, die mich zum Nachdenken anregen. Ich weiß zwar nicht, ob jemand meine Rückmeldung liest (hoffe, es klappt, es ist das erste Mal, das ich in einem Chat schreibe), schließlich ist schon einige Zeit vergangen.
Danke für deine Offenheit und herzliche Grüße!