Ausgebrannt, emotionslos, manchmal traurig

Begonnen von Luka789, 19 Januar 2018, 14:34:34

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Luka789

Hallo Forum,
ich bin mit den Nerven am Ende. Warum soll ich noch weiter gegen meine Depression ankämpfen? Ich bin 19 Jahre alt und leide seit etwa 8 Jahren an dieser psychischen Krankheit. Ich bin mir im Klaren darüber, dass manche Menschen in diesem Forum schon viel länger depressiv sind. Ich glaube dennoch, dass man die Lebensituation individuell betrachten muss, um die Schwere der Depression einschätzen zu können. In meiner Jugend habe ich viele negative Erfahrungen gemacht. In der Schule wurde ich lange gemobbt. Ich wurde aufgrund meines Aussehens diskriminiert. Mein Gesicht war rot, bestand aus vielen Pusteln und Pickeln, die sich im Laufe der Zeit entzündet hatten. Mein Selbstbewusstsein war sehr niedrig. Dann war ich so depressiv, dass ich aufgrund meiner Krankheit nicht mehr in die Schule gehen konnte. Ich lag zu Hause im Bett und starrte Löcher in die Luft. Meine Eltern bestanden jedoch darauf, dass ich nach ein paar Tagen wieder in die Schule gehen sollte. Nachdem ich wieder ein paar Tage zu Hause war, ging ich wieder in die Schule. Da ich oft in der Schulzeit fehlte, wurde ich bekannt, als der Schüler, der oft blau machte. Unangenehme Fragen wurden mir gestellt, auf die ich mit Lügen zu antworten wusste.
Mein großes Hobby war der Fußball. Mir wurde oft gesagt, dass ich talentiert bin, leider warfen mich einige schwere Verletzungen immer wieder zurück. Meine Ambition war es, höherklassig zu spielen. Leider konnte ich nur in wenigen Spielen zeigen, dass ich das Talent dazu besitze.
In der 8.Klasse wollte ich Suizid begehen, wurde aber davon abgehalten und letztendlich in eine Klinik gebracht. Nach dem Aufenthalt in der Klinik, wohnte ich wieder zu Hause. Dann hatte ich ein klares Ziel vor Augen: DAS ABITUR. Ich wollte es vielen Menschen beweisen, dass ich auch gute Leistungen erbringen kann und Etwas wert bin.
Da ich aber eine Entwicklungsverögerung hatte, fiel es mir sehr schwer, mit den anderen Schülern mitzuhalten. Ich las viele Bücher, schrieb eigene Geschichten, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Leider schrieb ich nur schlechte Noten. Das bayerische Abitur bestand ich gerade so. Nachdem ich die große Prüfung gerade so bestanden hatte, war ich ausgebrannt, emotionslos und einsam. Dann führte ich ein Jahr eine sehr ungesunde Lebensweise. Ich schlief am Tag, manchmal in der Nacht. Serien und Filme wurden angeschaut. Oft lag ich stundenlang nur im Bett und wälzte mich in den Schlaf. Monatelang ging ich nicht mehr an die frische Luft. Sehr oft wachte ich erst um 16 Uhr auf. Manchmal war ich traurig und weinte mich in den Schlaf. Jetzt habe ich einfach keine Kraft mehr. Es wurde mir über viele Jahre immer wieder gesagt, dass Alles in der Zukunft besser wird. Meine Lebenssituation hat sich jedoch über die Jahre verschlechtert.
Einzig meine Familie hält mich davon ab, mich umzubringen. Sie war immer für mich da und mit Ihnen konnte ich über meine Probleme reden.
Ich habe keine Hoffnung mehr, dass Alles irgendwann besser wird.

Enzyx

Hi Luka, zuerst einmal Respekt, dass du das Abitur geschafft hast. Auch ich habe mich damals in einer schweren Phase befunden und mein Abitur nur gerade so bestanden. Was du aber danach gemacht hast ist genau der Schlüssel zum Unglücklichsein. Dir fehlt Bewegung, vl. könntest du ab und an mal joggen gehen, ich weiß ja nihct wie schwer du verletzt bist. Auch sehe ich in einem solchen Alltag wenig Abwechslung was dich auf andere Gedanken bringen könnte und gerade die langen Denkphasen sind Gift für einen Depressiven. Hast du denn jemandem, mit dem du über alles reden kannst? Liebe Grüße und alles Gute

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