Tschüß, 2017!

Begonnen von Freudestrahlend, 31 Dezember 2017, 13:44:15

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Freudestrahlend

Ich weiß nicht, ob ich es nur so wahrnehme oder ob es auch objektiv stimmt: Viele Menschen sagen, 2017 war ein schweres Jahr. Mir jedenfalls geht es so, dass ich froh bin, dass es bald vorbei ist.

An Silvester/Neujahr orakle ich immer mit einer Freundin zusammen und das ist dann auch immer eine Gelegenheit, zurückzuschauen. Und da erinnere ich mich an meine Tarots und I-Gings vom Anfang dieses Jahres und denke: Nein, es war nicht alles schlecht. Die Vorhersagen lauteten: Es liegt viel Arbeit vor dir, aber dafür winkt auch Erfolg. Natürlich habe ich es hauptsächlich auf das Buch bezogen - dass ich es vielleicht schaffe zu veröffentlichen. Ok, das ist nicht gelungen, aber trotzdem ...

In diesem Jahr habe ich - gerade was das Buch angeht - wertvolle Erfahrungen gemacht und vor allem auch schöne Erlebnisse gehabt. Ich habe mich mit meiner Schreibberaterin angefreundet, ihr für ihr neues Vorhaben einen Kredit gegeben und gerade flatterte die Einladung zur Eröffnung in mein Postfach. Ich bin stolz und glücklich, jemanden, deren Arbeit ich sehr schätze, beruflich und persönlich unterstützen zu können.

Also, dafür, dass ich mich am Ende des Jahres so nutzlos und antriebsschwach gefühlt habe, kann ich doch zufrieden auf das Jahr zurückschauen. Ich habe es überstanden, so schwer es mir oft auch fiel. Ich geißle mich nicht mehr für mein Empfinden, ich lasse mir von niemandem Druck machen, ich arrangiere mich, ohne dabei komplett stillzustehen. Ich habe sogar Kontakte gepflegt, obwohl mir oft überhaupt nicht danach war und deshalb kann ich jetzt immer noch auf ein soziales Netz zurückgreifen. Ich habe einer Freundin verziehen und uns beide dabei besser kennen- und schätzen gelernt.

Ich habe den Tod meiner Mutter gut überstanden, mir meine Trauer, aber auch meine Erleichterung gegönnt. Dabei bin ich mit meiner Schwester einen schmerzhaften Weg gegangen und habe den Schmerz letztendlich hinter mir gelassen. Ich bin meine Wohnsituation konstruktiv angegangen, habe mit Freund*innen über meine Gefühlslage gesprochen, das Verhältnis zu meiner Kollegin gepflegt und zu meiner neuen Chefin einen ehrlichen Kontakt aufgebaut. Ich habe mich viel und leidenschaftlich herumgestritten, um Themen und Haltungen, die bei einem Großteil der Menschen als "nicht normal" gelten, Aufmerksamkeit zu verschaffen.

2017 war deshalb ein schweres, aber auch ein reiches Jahr. Nicht schön, aber notwendig. Doch für 2018 wünsche ich mir wieder etwas mehr Leichtigkeit, mehr Freude und noch mehr Loslassen. Und ich wünsche mir, dass ich einen Weg sehe, den ich gerne gehen möchte.

Euch allen hier wünsche ich, dass euch alles widerfährt, was ihr euch wünscht.
Most people do not listen with the intent to understand, they listen with the intent to reply.

Freudestrahlend

Jetzt ist die Hälfte des Jahres 2018 rum und ich kann sagen: Nein, VIEL leichter ist es nicht geworden. Aber es geht vorwärts. Geht es ja sowieso.

Dass ich den Medikamenten eine Chance gegeben habe tut mir insofern gut, dass bei jedem Wechsel wieder neue Hoffnung da ist. Hoffnung, dass das Leben für mich doch noch einen Platz bietet. Und es hat ja zwischendurch auch mal etwas gewirkt.
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