wenn nix hilft

Begonnen von Gast, 06 Dezember 2017, 05:27:34

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Chris

Vielleicht hilft es sich die Dinge, die man noch unbedingt unternehmen möchte sich vor Augen hält und sich mit Dingen für die man dankbar ist/die schön sind/waren.

lavendel

Mh naja ich rede von den Tagen an denen man nur das schlechte sieht obwohl man es garnicht will.an denen man die Hoffnung aufgeben hat das sich je was ändert.und das mit den 24 Stunden klingt gut aber was dann? Diese Frist immer wieder verlängern für was aber.diese miese angst ist eingach so unglaublich lästig. Ich habe Angst eine von denen zu sein die es nicht schafft. Du hast von der frau geschrieben fool die das vierzig Jahre überlebt hat.aber will man so lange so leiden? ich weiß nicht. Wenn es doch nur einen kleinen Hoffnungsschimmer gäbe.

hardworking fool

Hallo Lavendel, oft ist es doch wohl wirklich so, dass die nächste Tag nicht ganz so schwarz ist und eine Vertragsverlaengerung kann nicht schaden.
Als ich deine Worte gerade gelesen habe ist mir eine Geschichte eingefallen.
Vor vielen Jahren war ich mir meinen Eltern wandern. Ziel war eine Hütte in den Bergen wo es angeblich den besten Strudel in ganz Österreich gab.
Wir sind gelaufen und gelaufen. Irgendwann haben wir dann aufgegeben und sind umgekehrt. Am abend erzählten wir ziemlich frustriert von unserem Scheitern. Wir waren müde, hungrig und durstig.
Unsere Wirtin ließ sich genau erklären wie weit wir gekommen waren. Keine 100 m weiter wäre die Hütte gewesen. Im wahrsten Sinne des Wortes genau um die nächste Ecke.
Verstehst du was ich meine?
Schöne Feiertage!

lavendel

Ich hoffe ihr hattet ein schönes Fest.ja deine Geschichte find ich gut Fool! Hab halt zur Zeit auch einen hang zu Alkohol. Also wenn ich Urlaub oder frei habe trinke ich schob mal zwei drei Bier. Hatte mir vorgenommen es zu lassen...hat nicht ganz geklappt.

lavendel

Ach ich weiß nicht ob ich es je schaffe damit leben zu lernen. Ihr wisst ja selbst das es an manchen Tagen verdammt schwer ist.ich bin heute total angespannt und unruig.ich kann mich auf nix anderes konzentrieren. Ich weiß nicht wo ich noch die Hoffnung her nehmen soll. Nix was ich anwende funktioniert.

Tom932

Als Depressiver macht man sich viele Sorgen, redet sich schlecht und macht sich durch die vielen negativen Gedanken unglücklich. Wer viel über schöne Erlebnisse denkt, dankbar für alles ist und sich auf die positiven Seiten in Dingen konzentriert, der wird mit der Zeit häufiger glückliche Gedanken fassen. Umgekehrt geht es leider auch ins Unglüchlichsein. Betrachte Dich mal als den gleichen Menschen der Du bist ohne den Gedanken, du würdest nichts schaffen: Du wärst viel effektiver und würdest Dir darum gar keine Gedanken machen. Man steht sich manchmal selbst im Weg.

lavendel

Ja das versuche ich ja ständig. Dann kommen wieder Sachen wo mich total runterziehen. Ich habe meine mutti in den letzten Jahren schon viermal wegen Alkohol in die Klinik gebracht. Zweimal selber und zweimal mit Notarzt. Dann war sie immer etwas trocken. Jetzt trinkt sie wieder und liegt schon seit drei Tagen im bett. Ich kann ihr langsam nicht mehr helfen. Sie will nicht mehr weg und das mit der zwangseinweisung ist nicht das richtige weil wenn sie es nicht selber will wird sie eh immer wieder rückfällig.ich bin einzelkind und bin alleine mit dieser scheiss Situation. Ihr mann ist selber Alkoholiker und kümmert sich nicht. Ich hab jedesmal angst das sie stirbt.das eine mal hat sie sich die pulsadern aufgeschnitten und vir einem halben jahr ist sie die Treppe runtergefallen und hat sich sämtliche Knochen im gesicht gebrochen. Da haben sie uns schon gesagt das sie wahrscheinlich stirbt.ich habe echt keine Kraft mehr.

Freudestrahlend

Die Geschichte mit deiner Mutter ist traurig und ich kann mir vorstellen, wie belastend das für dich ist. Ich bin selber Alkoholikerin (trocken seit Jahren) und hatte auch schon mehrere Alkoholiker als Lebenpartner. Aus meiner Erfahrung kann ich nur etwas sagen, was sich wie eine abgedroschene Plattheit anhört, aber leider wahr ist: Du kannst nur jemandem helfen, der*die das auch will. Alles andere ist totale Kraftverschwendung.

Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn ich einem (womöglich geliebten) Menschen dabei zuschauen muss, wie er sich selber ruiniert oder sogar umbringt. Es tut verdammt weh, festzustellen, dass man komplett hilflos ist. Es wurde für mich leichter, als ich das eingesehen habe. Als ich mir eingestanden habe, dass diese Menschen ihren eigenen Weg beschreiten, ganz egal, was ich davon halte. Es gibt Dinge, die können wir nicht verhindern, egal, wie sehr wir uns das wünschen oder wie sehr wir uns bemühen.

Eine Sache würde ich dir gerne noch mitgeben. Manche Menschen meinen, wir müssten unserer Blutsverwandschaft bedingungslos zur Seite stehen und wären es ihnen schuldig, sie zu unterstützen oder sie zu retten. Aber das stimmt nicht. Wir sind nicht dazu verpflichtet. Wir müssen auf uns selber Acht geben, müssen uns schützen, mit unserer Energie haushalten. Ich war sehr dankbar für meine Schwägerin, die in der Pflege arbeitet und deshalb viel Erfahrung hat. Sie sagte zu mir: "Tu nur das, was du auch wirklich tun kannst. Es nützt niemandem, wenn du dich und deine Gesundheit ruinierst, weil du die zu irgendetwas verpflichtet fühlst." Das war eine große Erleichterung für mich.
Most people do not listen with the intent to understand, they listen with the intent to reply.

Lavendel

Danke für deine Antwort.sagt mal ich lese hier immer das sich Leute über was gefreut haben oder das ihnen was gut getan hat.also ich möchte es ja aber sowas gibt es bei mir schon so lange nicht mehr.das ist doch auch nicht normal oder?

hardworking fool

Hallo Lavendel,

das mit dem sich über etwas freuen (können) ist tatsächlich gar nicht so einfach und ich glaube, dass gerade hier im Forum viele darüber schreiben wenn sie sich gefreut haben eben weil das eben nicht selbstverständlich ist, gerade wenn man Depressionen hat. Da ist es doch ganz tröstlich zu lesen, dass es trotz dieser Krankheit möglich ist (wieder) Freude zu empfinden.

Wahrscheinlich ist das auch in gewisser Hinsicht Übungssache. Ich will jetzt nicht das Klischee vom halbleeren / halbvollen Glas bemühen, aber je mehr man sich auf das Positive konzentriert desto leichter fällt es.
Man kann sich ja sogar selbst belügen. Es ist z.B. wissenschaftlich erwiesen, dass selbst ein falsches Lächeln die Stimmung hebt. Bestes Beispiel: meine Großtante die leider vor ein paar Tagen verstorben ist. Sie litt ebenfalls unter Depressionen, wenn sie aber bei ihrer Familie war schaffte sie es die Krankheit durch Scherze und Blödeleien in den Hintergrund zu drängen. Das tat sie so erfolgreich, dass nur die wenigsten wussten, dass sie Depressionen hatte - und in Gesellschaft fühlte sie sich auch stets für ein paar Stunden gesund.

Man muss ja nicht unbedingt den Narren spielen, aber man kann versuchen auch im grauen Alltag Gründe zu finden sich zu freuen.

Viel Erfolg bei der Suche!
Fool   

Lavendel

Das tut mir leid fool mit deiner Tante.aber jetzt hat die es wenigstens geschafft.ich Versuche es ja wirklich.ich probiere es schon so lange mit dem positiven denken und dann kommt die Angst und Unruhe und dann bin ich froh wenn ich überlebe.es ist doch nicht normal das es einem ständig so dreckig geht.meine letzten schönen Momente sind schon so lange her.ich bin so angespannt das ich sie einfach nicht sehen kann.

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