wenn nix hilft

Begonnen von Gast, 06 Dezember 2017, 05:27:34

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hardworking fool

Hallo Lavendel!

Das Gefühl, dass jeder andere spielerisch leicht mit seinem Leben fertig wird kenne ich. Aber das ist Blödsinn. Selbst wenn man nicht unter Depressionen leidet ist das Leben manchmal einfach zu schwer.

Ich selbst war am Sonntag kurz davon... (was genau darf ich nicht erzählen - Forumsregeln) und heute freue ich mich wie ein Schneekönig auf die heutige Weihnachtsfeier mit den Kollegen. (Was mich nun wirklich selbst überrascht.)

Wichtig ist, dass du dir bewusst machst, dass die schreckliche Lage in der du nun festzustecken scheinst sich auch wieder ändern wird. Irgendwann wirst du zurück blicken und dich vielleicht fragen, wie du jemals solche Gedanken haben konntest.

Alles Gute!
Fool

Chris

Naja die meisten die du kennst sind nun mal psychisch gesund, natürlich kommt es einem da schon fast komisch rüber wie "leicht" sie durchs Leben gehen. Gerade der Gedanke irgendwas zu verpassen macht einen kaputt, da hilft nur der Tipp den Gedanken zu verdrängen und so gut man kann die Momente zu genießen. Nachdenken ist wichtig, aber es gibt auch Momente, wo es am besten ist einfach an Nichts zu denken und zu genießen.

lavendel

Naja fool ich weiß nicht. Wenn ich hier die Beiträge von der lebensmüden lese dann fällt es mir schwer daran zu glauben das es wieder besser sein wird.und wozu dann kämpfen? Ja chris wenn ich das mit dem nicht denken hinbekommen würde wäre ich glaube viel weiter. Ich bewundere euch für eure Hoffnung.

Chris

Ich habe Jahre gebraucht, damit sich mein Zustand etwas verbessert, ich wäre auch ein solch verlorener Fall, aber ich hasse die Krankheit auch so sehr, dass ich durch sie mir nicht mein Leben lassen möchte.

lavendel

Das tue ich auch chris.nur kann ich noch nicht so richtig damit umgehen.weißt du ich geh nachts arbeiten und am tag hab ich die kids.jetzt hab ich noch ne fette Erkältung und renn trotzdem auf die Arbeit nur weil ich Angst habe mein job zu verlieren und dadurch noch depressiver zu werden. Klar ist das alles etwas viel aber was soll ich machen. ..achso und dann ist da ja auch noch die Depression.

hardworking fool

Hallo Lavendel,

hast du schon mal darüber nachgedacht, ob die Nachtarbeit vielleicht nicht ganz unschuldig ist an deinen Depressionen? Ich fand Nachtschichten jedenfalls immer tödlich. Fast im wahrsten Sinne des Wortes, während meiner letzten habe ich nur noch darüber nachgedacht wie ich...

Erschöpfung kann Depressionen verstärken. Es gibt sogar Leute die behaupten, dass chronische Erschöpfung ein möglicher Auslöser von Depressionen ist.

Ich verstehe, dass du Angst hast den Job zu verlieren, aber gibt es wirklich nichts anderes was du tun kannst?

Viel Kraft und alles Gute!
Fool

lavendel

Hallo Fool.naja ich mach das erst seit einem halben jahr und die depris hab ich davor noch mehr gehabt.ich wollte wieder zurück in meinen alten beruf und das ist leider nur nachts. Also ich bin Bäcker. Und wenn ich jetzt flieg bekomme ich nicht mal Arbeitslosengeld weil ich deb job den ich davor zehn Jahre lang hatte für den jetzigen gekündigt habe.du siehst es ist ganz schön verzwickt.

Chris

Erst einmal Respekt für so ein Durchhaltevermögen bei einem Alltag. Für mich ist aber zu viel Grübeln auch ein weiterer Auslöser für Depressionen, daher sind die Verpflichtungen eher förderlich, solange sie einen nicht zu sehr erschöpfen.
Vielleicht würden dann kurze entspannende Tätigkeiten, welche sich noch in den Alltag integrieren lassen, richtig.

lavendel

Ja ich muss sagen die Arbeit macht mir auch mega viel Spaß und hat mich aus meiner schlimmsten grübelzeit rausgeholt. Nur komme ich inzwischen kaum noch mit meinem Haushalt hinterher und mein Chef droht jedesmal bei Krankheit mit Kündigung. So und jetzt hab ich mich trotzdem krank schreiben lassen weil ich fieber und co habe und denke das er mich jetzt kündigt und ich dann wieder schwer depressiv werde und grübel und so.

mitch (aus dem chat)

Hallo Gast / lavendel,

verzeih bitte, dass ich im wesentlichen Deine ersten Beiträge gelesen habe und die Antworten darauf. Was ich nur schreiben möchte, was mir zu Deinen Schilderungen einfällt:

Eine Therapiepause klingt doch gut. Du kannst bestimmen, wie lange Du ohne auskommst. Manchmal weiss man im Grunde schon alles und eigentlich nervt es nur noch, dass man dennoch glaubt, nichts zu können - beziehungsweise, es ist schlicht nicht einfacher geworden! -Oder es fühlt sich eben zumindest so an und man sieht es nicht.

Vielleicht hast Du dann ja das Gefühl, fallen gelassen zu sein. Auch ich habe so eine Pause gemacht bis heute, mein Fall ist vermutlich ein bisschen anders, aber Tiefen des Lebens kenne ich gut. Du bist nicht fallengelassen, denke ich so beim Lesen, wenn du pausierst, notfalls kannst Du immer beim Psychiater Deines Vertrauens Dich melden, zum Beispiel in inneren Notlagen.

Jeder in diesem Land, der schon einmal Probleme hatte, die ihm über den Kopf wuchsen, hat schon gehört, "kämpfen".
Ich möchte Dich daran denken lassen - Kampf kann auch Krampf werden. Stell` Dir dazu zum Beispiel vor, Du hast die Aufgabe, einen auch nur 1 kg schweren Gegenstand zu heben. Aber nicht nur kurz, sondern Stunden.
-Wer hielte das durch? Du könntest ihn, wenn es nicht zum sofortigen Ende von Allem führen würde, auch auf einen Tisch oder den Boden legen. Ich habe viele Menschen kämpfen sehen und sie gewannen nicht nur, wenn sie permanent kämpften. Das ist nur ein Wort. Mir ist viel lieber das Wort "Geduld", zum Beispiel.

Alles Gute wünscht Dir
mitch

Felidae

..Geduld.. ja.. das sag ich auch immer. aber manchmal glaube ich im Endeffekt ist das genauso schwer wie kämpfen... oder? wie seht ihr das?

lavendel

Hallo ersmal.oh ja sich in Geduld üben ist manchmal tatsächlich schwerer wenn es einem lange Zeit sehr schlecht geht. Und dann hört man manchmal von ehemaligen mitpatienten das es ihnen schon zwanzig Jahre und länger so geht. Und da denk ich oh Gott wie soll ich das nur so lange aushalten. ..

mitch (aus dem chat)

Hallo Lavendel, Felidae,

Geduld tut mir besser als nur "kämpfen", ich verwende das zweitgenannte Wort daher selten. Man kann oft was tun und sehen, ob es gut tut oder langfristig wirkt, man kann es auch überdenken, wenn man etwas anders angehen oder umsetzen kann.

Wie ich schon schrieb, war kämpfen für mich einmal zu verbissen, eher ein Krampf am Ende.

Es kommt allerdings auch darauf an, wie man Worte sieht. Für mich symbolisieren sie oft etwas, Wortbilder, bei einem Kampf hätte ich zum Beispiel einen Gegner oder etwas zum Gegner.
In mir selbst kann nichts Gegner sein, weil es normalerweise gut funktionieren könnte oder schon gut funktioniert. Ich kann nicht mein Gegner sein, da ich ja schon ich bin.

Lieben Gruß und ich hoffe, das verwirrt nun nicht.
mitch

lavendel

Ach Leute heute geht es mir wieder mega reudig.ich bin wirklich kein schlechter Mensch und trotzdem bin ich neidisch auf andere die Spaß am Leben haben. Ich habe keine freunde und war schon seit Jahren nicht mehr weg also party oder so.wie soll das je wieder werden. Ich versuche ja mich an meiner Familie zu erfreuen aber wenn es mir so schlecht geht dann geht das irgendwie nicht. Wie geht ihr mit den ganz schlimmen tagen um?

hardworking fool

Ganz schlimme Tage? Also wenn gar nichts mehr geht mache ich einen Deal mit mir selbst: "Halte noch 24 Stunden durch. Dann kannst du machen was du willst."

Einen Tag und eine Nacht abwarten ist nicht zu viel verlangt. Und meistens wird es ja doch ein kleines bisschen heller, irgendwo. Wenn nicht, verlängere ich eben den Vertrag.

Mir hilft es jedenfalls ungemein, wenn ich die Zukunft in kleine Fitzelchen aufdrösele. Die nächste Woche, den nächsten Monat, das nächste Jahr zu überstehen...? Das klingt nach einer enormen Herausforderung, aber 24 Stunden. Das geht.

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