...nicht mehr sein wollen...

Begonnen von Mandy, 28 November 2017, 17:59:57

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Mandy

Ich habe verschiedene Beiträge gelesen hier während der letzten Stunden..viel über Suizid..
Seit längerem habe ich ähnliche Gedanken...einschlafen, nicht mehr aufwachen wollen...
Zum Kämpfen, weitermachen habe ich keine Kraft, keinen Willen mehr - möchte einfach nicht mehr.
Ich denk mir, dass ich vor allem meinen Eltern unsagbaren Schmerz und Trauer zufügen würde - aber mein Lebenswille ist einfach weg...dieser Aufwand, dieser Kampf...es geht nicht mehr..
Habe aber auch große Angst, wenn ich von den vielen gescheiterten Versuchen lese...
Ich verdränge seit Monaten alles nur, sitze bzw liege Zuhause im Bett, schaue mir irgendwelche schnulzige Filme an um mich von mir selbst abzulenken..habe meinen Job gekündigt, weil mir alles über den Kopf wuchs...und nun weiß und will ich nicht mehr weiter...meine Tage haben jegliche Struktur verloren. Und ich kapsle mich komplett ab.
Immer wieder bin ich die letzten Jahre in eine Depression verfallen. Und auch rausgekommen.aber immer wieder dieser immer größere werdende Aufwand...ich kann nun einfach nicht mehr. Hab kein "wofür"..
Will einfach nicht mehr sein, nicht mehr kämpfen müssen!

Adrenalinpur

Liebe Mandy,

ich glaube dass du innerlich sehr stark und tapfer bist, sonst würdest du deine Sorgen nicht uns hier anvertrauen. Das mit dem Job verstehe ich - es wird wirlich viel Raubbau mit menschlichen Seelen gemacht.

Magst von dir mehr erzählen? Ich glaube es hören alle gerne zu und du bist liebenswert, bitte vergesse das niemals!

Gute Nacht, Adre

Mandy

Lieben Dank
Ich weiß gar nicht, was ich noch erzählen soll, bin einfach nur noch leer innerlich und würde am liebsten gar nichts mehr unternehmen...und jetzt lieg ich schon wieder wach, dabei würd ich nur noch einschalfen wollen, gar nicht mehr aufwachen wollen!
Psychotherapie, Klinik, Tagesklinik, Medikamente...habe ich alles schon durch - ich schaffs echt nicht mehr...
"Du musst aktiv werden"! Ja, DU MUSST, dieses müssen kann ich nicht mehr hören..ist schon die Standardformulierung in meiner Verwandtschaft...ich zieh mich nur noch zurück von allen, will mich damit gar nicht mehr konfrontieren.
Und morgen, bzw heute, hat meine Oma Geburtstag- ich müsste vorbeigehn, war lange nicht mehr dort - aber die Fragen die immer wieder aufkommen, von den anderen Verwandten, die dann da sind, was? Warum keinem Job mehr?  Schon wieder? Und jetzt? Du musst doch was neues suchen..! usw (müsste ich, ja...da ich auch bald nicht mehr weiß, wie ich es finanziell schaffen soll..)
Ich kann dem nicht mehr standhalten.
Ich sitze da, hab nichts mehr zu sagen, will auch nichts mehr sagen..
Gar nicht dort erscheinen, finde ich auch respektlos meiner Oma gegenüber.
Aber mir ist echt alles zuviel. Duschen, Haare waschen, mich zurecht machen...mich überhaupt noch irgendwo zeigen.
Warum nur kann es nicht einfach aufhören, dieses Leben !?!?!

Felidae

Hallo Mandy,

gestern Abend habe ich eine Sendung gesehen, oder war es sogar in einer Nachrichtensendung? mist, ich weiß den Sender nicht mehr, muss so gegen 21.30, 22.00 gewesen sein... da ging es um Depressionen und dass das inzwischen als Krankheit angesehen bzw akzeptiert wird und man sich deshalb unbedingt um Hilfe kümmern sollte! Wenns gar nicht mehr geht, halt auch intensivere Betreuung, entweder in einer Klinik oder ambulant, da gibt es inzwischen Ärzte oder Therapeuten?, die einen dann so ca 2x die Woche anrufen und aufbauende Gespräche mit Dir persönlich führen.
In der Sendung wurde auch das von Dir geschilderte Problem angesprochen, dass einem selbst alltägliche Dinge, wie Körperpflege, Essen usw. Zuviel sind.

Bitte such Dir Hilfe, schau mal hier in der Gruppe unter dem Thema Krisenintervention.

Viel Kraft für Dich,
Feli

Mandy

Dieses Hilfe suchen ist mit so viel Aufwand verbunden...bzw dann das Dranbleiben, es langfristig hinzubekommen, nicht wieder in ein Loch abzusinken.
Ich bekomm das langfristig nicht hin, hab ich den Eindruck, mein Leben eigenverantwortlich in den Griff zu bekommen. Alles ist wirklich so mühsam. Und ich trau mich auch nichts mehr. Auch fast mit keinem mehr zu reden oder mich zu zeigen - müsste ja eingestehen, wie es mir geht, in welcher Lage ich -mal wieder- bin. Irgendwie schäme ich mich auch...möcht gar nicht mehr aufstehen.

Chris

#5
Dann sag den Leuten, dass Du nicht darüber reden möchtest. Ich bin noch im Forum [...] unterwegs, wo es einige Leute mit ähnlichen Problemen gibt, gucke doch mal dort vorbei. Besonders der Bereiche Medikamente könnte Dir helfen. Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft



______

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Gast und Mitleser

Zitat von: Mandy in 28 November 2017, 17:59:57
Ich habe verschiedene Beiträge gelesen hier während der letzten Stunden..viel über Suizid..
Seit längerem habe ich ähnliche Gedanken...einschlafen, nicht mehr aufwachen wollen...
Zum Kämpfen, weitermachen habe ich keine Kraft, keinen Willen mehr - möchte einfach nicht mehr.
Ich denk mir, dass ich vor allem meinen Eltern unsagbaren Schmerz und Trauer zufügen würde - aber mein Lebenswille ist einfach weg...dieser Aufwand, dieser Kampf...es geht nicht mehr..
Habe aber auch große Angst, wenn ich von den vielen gescheiterten Versuchen lese...
Ich verdränge seit Monaten alles nur, sitze bzw liege Zuhause im Bett, schaue mir irgendwelche schnulzige Filme an um mich von mir selbst abzulenken..habe meinen Job gekündigt, weil mir alles über den Kopf wuchs...und nun weiß und will ich nicht mehr weiter...meine Tage haben jegliche Struktur verloren. Und ich kapsle mich komplett ab.
Immer wieder bin ich die letzten Jahre in eine Depression verfallen. Und auch rausgekommen.aber immer wieder dieser immer größere werdende Aufwand...ich kann nun einfach nicht mehr. Hab kein "wofür"..
Will einfach nicht mehr sein, nicht mehr kämpfen müssen!

Hallo Mandy,

ich nehme mal an, du bist noch sehr jung.
Deine Zeilen machen mich etwas traurig, habe den Eindruck, du bist völlig ausgebrannt, wobei die völlige Aufgabe wirklich keine Option ist. Klar, ich kann jetzt eigentlich schreiben was ich will, es wird dich nur wie durch eine graue Nebelwand erreichen. Tipp: Suche Dir ganz schnell Hilfe, alleine kommst du da nicht mehr lange mit klar. Überdenke aber mal ganz genau, wie wertvoll ein Leben ist, man bekommt nur einmal diese Chance sein Leben zu leben. Mach die Augen einfach mal auf, dieses Leben kann dir noch sehr schöne Momente aufzeigen - auch wenn dir die Gegenwart gerade nur die Farbe grau aufzeigt.

Ich will dich hier jetzt auch nicht volltexten, aber jetzt solltest du alle Rest-Energie mobilisieren und dir dringend Hilfe suchen.

Lieben Gruß

Gast und Mitleser

Mandy

Na ja, "noch sehr jung"...ich bin mittlerweile 38.
"Jegliche Restenergie zusammennehmen und mir Hilfe suchen"? Ich bin einfach nur noch total leer innerlich, antriebslos, nochmal irgendwas anzupacken. Weiß auch gar nicht mehr, was ich erzählen soll...nur, dass ich nicht mehr kann, nicht mehr will...aufraffen, anpacken, kämpfen..ist mir echt alles zuviel.

Gast und Mitleser

Der Antrieb muss von "Dir" kommen, ohne Eigenantrieb passiert nichts. Wenn man Veränderung will, muss man auch daran selbst arbeiten, folglich geht ohne Eigenleistung nichts mehr.

Antrieb steckt auf jeden Fall noch in dir, denn  auch die Eröffnung dieses Threads bedarf eines gewissen Antriebs, also gib Gas und raff dich auf.

Ich drück dir mal alle Daumen...

Gast und Mitleser

Chris

Hallo Mandy, wenn Du gar nichts mehr machen möchtest, versuche es doch mit natürlichen Boostern und wenn das auch nichts bringt mit Medikamenten. Ansonsten tausche Dich weiter aus, das ist wirklich nicht viel Mühe und setze Dir kleine Ziele, die Du erfüllen kannst.

Mandy

Ich schaff das alles irgendwie nicht - heut bin ich zumindest mal aus dem Bett raus - dafür sitze ich aufm Sofa.
Ich blocke auch jeglichen Kontakt zu früheren Freunden ab - stoße vermutlich so langsam jeden vor den Kopf mit meinem Kontaktabbruch... fühl mich einfach nicht in der Lage, irgendetwas in Angriff zu nehmen. Ist mir einfach alles zuviel.
Auch dass ich mich finanziell langsam in ein Dilemma bringe, kann mich nicht "wachrütteln". Irgendwie schaff ich das alles nicht mehr. Es ist noch eine Art "Lebensangst" in mir - meinem gesamten Leben nicht mehr gewachsen zu sein. Mich aufraffen und mich um eine neue Arbeitsstelle kümmern..nichts liegt mir gerade ferner...aber das wäre meine Hauptaufgabe momentan!? Aber in mir steckt absolut kein Wille mehr für jegliche Aktivität.

love

Hallo Mandy ,

habe deinen Thread auch gelesen und kann mich den Vorgängern anschließen das es mich auch traurig macht.
Nein ich sage jetzt nicht "such dir Hilfe" ich hätte eher den Tipp dich erst mal Arbeitslos zu melden , klingt etwas pragmatisch aber dadurch kommst du auch ins Gespräch und kannst deine Situation zusammenfassen , noch dazu ist es dann niemand aus deiner Verwandschaft mit abermals tausenden von Vorwürfen . Dann hättest du zumindestens auch mal offizielle Zeit für dich :-)

Lieben Gruß Love

Chris

Ich kann mich da nur den anderen anschließen, nimm Dir Zeit und lass die Dinge solange Ruhen, wie Du es brauchst.
Hierzu kann ich Dir ein paar Atemübungen oder Meditation empfehlen. Ansonsten hilft(auch wenn es für Dich sehr schwer sein muss) zu lachen, auch wenn Du Dich vielleicht dazu zwingen musst, oder an schöne Dinge zu denken.

Mandy

Ich schaffs einfach nicht mehr. Irgendetwas anzupacken, etwas zu unternehmen.
Ich sage alles nur noch ab, stoße Freunde und Familie vor den Kopf damit, denke ich, weil ich mich seit Wochen komplett zurückziehe - nur noch in meiner Wohnung alleine hocke, liege.
Die letzten drei Jahre war's genauso, Job gehabt, Job verloren oder selbst gekündigt, in ein schwarzes Loch gefallen.
Nun wieder raus und langfristig oben bleiben, das scheint mir langsam komplett unmöglich..!
Hab echt für nichts mehr Energie.
Nacht wenn ich wach bin, denk ich mir, das kann doch alles nicht real sein - dann ist wieder der nächste Morgen da und ich erkenne..es ist doch pure Realität. Dieses Dasein ist dermaßen unerträglich - Zukunftsängste (vor allem auch mit finanziellen Nöten - Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht leider nicht, da ich die letzten beiden Jahre in Summe zu wenig gearbeitet habe), Zukunftsängste, die können einen auffressen.
Statt etwas anzupacken, auch kleine Schritte oder so, verfalle ich eher in eine komplette Lethargie.
Weiß echt nicht weiter.

Chris

Hallo Mandy,
ich habe hier noch eine Meditationstrick für Dich: Atme tief in dieses depressive Gefühl hinein. Stell dir vor, dass deine Atemluft ungehindert durch deinen Körper und hin zu diesem depressiven Gefühl strömt.

Dann atme tief aus und versuche, einen kleinen Teil der inneren Anspannung und des Schmerzes mit der Ausatmung loszulassen.

Tue das so lange, bis es dir besser geht. Das kann unter Umständen mehrere Minuten dauern. Werde nicht ungeduldig. Was sind schon ein paar Minuten bewussten Leidens im Gegensatz zu mehreren Stunden erdrückender innerer Leere?

Ich leide seit 8 Jahren an einer starken Zwangsstörung, welche mich täglich mindestens 2 Stunden kostet. Ich hatte Phasen, da konnte ich wochenlang nichts machen außer zwanghaft über die Welt und meine Probleme nachzugrübeln und das von morgens bis tief in die Nacht, bis ich vor Erschöpfung eingeschlafen bin. Doch ich habe nie aufgegeben und habe mit meiner letzten Kraft und der ungeheuren Wut auf die Krankheit mich selbst therapiert und lebe nun wesentlich besser. Und das war es auf jeden Fall die ganzen Qualen und Mühen wert. Ich möchte Dir nur sagen: halt durch, es lohnt sich!

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