...nicht mehr sein wollen...

Begonnen von Mandy, 28 November 2017, 17:59:57

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Felidae

Hallo Mandy,

Chris Meditationstrick mit der Atmung finde ich Klasse!

Und von mir bekommst Du noch einen kleinen Motivationsspruch dazu: Wenn Du ganz unten bist, führt der einzige Weg nach oben.

*ich drück mal virtuell Deine Hand*

lg
Feli

Freudestrahlend

Liebe Mandy,
du sprichst mir sehr aus dem Herzen, ich verstehe - glaube ich - ziemlich gut, wie es dir geht. Mir helfen diese "guten Ratschläge" auch keineswegs. Ich fühle mich dadurch ehrlich gesagt ziemlich ignoriert mit meinem Erleben, weil es suggeriert, dass dieser Zustand auf alle Fällle beendet werden MUSS. Ich frage mich schon lange, warum Lebensmüdigkeit in dieser Gesellschaft zwar weit verbreitet, aber so überhaupt nicht anerkannt ist.

Ja, klar, es fühlt sich schlecht an und bringt eine Menge anderer Probleme mit sich. Aber trotzdem versuche ich, mir diesen Zustand zu erlauben, damit ich nicht zu der Hoffnungslosig- und Kraftlosigkeit auch noch ein schlechtes Gewissen habe. Ich versuche auch gar nicht mehr daran zu denken, dass es "irgendwann wieder alles besser wird" oder so. Ich versuche höchstens mit ganz, mir mit ganz kleinen Dingen etwas Gutes zu tun (zum Beispiel einmal am Tag aufzustehen und einen Kaffee zu trinken. Manchmal gehe ich einfach in Schlafklamotten mit Pulli drüber ins Café, weil ich es nicht schaffe, mich anzuziehen. Ist mir aber egal. Hauptsache 1x raus.)

Kannst du dich denn ans JobCenter wenden? Wenn du keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld I hast und keine Ersparnisse, dann kannst du ALG II beantragen. Ja, ich weiß, dass ist auch der Hammeraufwand und alles andere als angenehm oder selbstbestimmt. Aber vielleicht verschafft es dir etwas Luft?

Ich wünsche dir, dass du etwas Kraft findest.
Freude
Most people do not listen with the intent to understand, they listen with the intent to reply.

Chris

Zitat von: Chris in 03 Dezember 2017, 19:08:26
Hallo Mandy,
ich habe hier noch eine Meditationstrick für Dich: Atme tief in dieses depressive Gefühl hinein. Stell dir vor, dass deine Atemluft ungehindert durch deinen Körper und hin zu diesem depressiven Gefühl strömt.

Dann atme tief aus und versuche, einen kleinen Teil der inneren Anspannung und des Schmerzes mit der Ausatmung loszulassen.

Tue das so lange, bis es dir besser geht. Das kann unter Umständen mehrere Minuten dauern. Werde nicht ungeduldig. Was sind schon ein paar Minuten bewussten Leidens im Gegensatz zu mehreren Stunden erdrückender innerer Leere?

Auch ich habe echt schwere Zeiten hinter mir wo ich mir häufig die Frage gestellt habe, ob alles einen Sinn habe. Zum Glück habe ich immer weiter gemacht und gekämpft und heute geht es mir viel besser.Ich möchte Dir nur sagen: halt durch, es lohnt sich!

Mandy

Danke für eure Anregungen und Tipps.
Ich habe einiges versucht, aber irgendwie fällt mir jeder Schritt schwer.
Ich will nur noch alles ausblenden, mich mit Filmen, TV, iPad im Bett ablenken, der Realität entfliehen. Ich warte dass der Tag vergeht, damit es wieder dunkel wird. Aber der nächste Tag kommt auch wieder und nichts hat sich verändert.
Es ist kaum mehr auszuhalten, dieser Zustand.

gast123

Hallo Mandy!

Ich kann gut verstehen wie es dir geht. :( Sowas ist einfach nur schrecklich... ich hoffe du findest iwo noch Kraft doch noch weiter zu kämpfen. Das Leben KANN lebenswert sein, auch wenn es momentan komplett nicht danach aussehen mag.
Ich kann mich nur den anderen anschließen: Versuche Hilfe zu finden, professionelle Hilfe! Ich drücke dir die Daumen und ich lass heute die Kerze bei mir am Tisch für dich brennen. Du bist nicht alleine!
Wenn's Dir hilft, dann schreibe hier! Man kann hier im Forum übers schreiben auch etwas den "Druck" ablassen. Und da es hier ja anonym ist, brauchst du dich nicht zu scheuen. Vlt hilft es dir einwenig...
Wünsche Dir viel Kraft!

ein weiterer Gast und Mitleser

Mandy

Irgendwie möchte ich etwas schreiben, mich mitteilen, weiss aber gar nicht, was ich überhaupt noch sagen soll. Ich befinde mich irgendwie nur noch in so nem "luftleeren Raum", keine Ahnung mehr, was ich mit mir anfangen soll.
Liege nachts wach, liege tagsüber aufm Sofa, esse irgendwas, ohne Struktur..
In zwei Wochen ist Weihnachten, ich habe ein paar Patenkinder, denen ich Geschenke machen müsste (wo auch deren Eltern sich wundern würden, wenn ich mich gar nicht zeige..), verschwende gerade aber absolut keinem Gedanken daran. Würd am liebsten die kompletten Feiertage an mir vorbeiziehen lassen.
Geschenke zu machen, machte mir eigentlich mal viel Freude - jetzt ist alles nur noch eine große Last!
Ich kann die Worte nicht laut aussprechen (rede ja sowieso mit niemandem zur Zeit..), aber in meinem Kopf spuken sie ständig herum: mir reicht mein Leben irgendwie, hab genug davon, keine Ahnung mehr, wie ich weitermachen soll, und auch der Wille ist weg, das alles nochmal rumzureißen. Bin echt fertig mit den Nerven.
Die Tage plätschern dahin und absolut kein Funke für irgendetwas ist in mir drin (den gabs auch nie so richtig..immer wieder drehte sich alles nur um meine Arbeit in meinem Leben. Und jetzt hab ich keine aktuell und auch bald keine Ahnung mehr, ob ich meine monatlichen Ausgaben decken soll, aber ich pack trotzdem nichts an (was denn???) - versinke in Gleichgültigkeit und Lethargie. Und zwischendurch aber immer wieder aufkommenden großen Ängsten.
Ich verdränge sie irgendwie, Blende alles aus - was letztendlich aber nichts ändert oder verbessert..

Mandy

Wie soll ich mich aufraffen, etwas anzupacken in meinem Leben, wenn in mir nur nich Verzweiflung, Angst und Leid herrscht?
Wie versteinert liege ich da.
Was soll ich bloß tun? Ich kann einfach nicht mehr...

Chris

Hast du denn keinen der ab und an mal nach dir sieht und dem das auffällt?
Du solltest auf jeden Fall was Neues ausprobieren, was es auch sein mag, was dich von dieser Lustlosigkeit und den schlechten Gedanken ablenkt.

Mandy

Meine Eltern sind ab und zu mal bei mir - denen kann ich das ganze Ausmaß meiner Lage gar nicht zeigen...Arbeit suchen, unter die Leute gehn, kommt als Anmerkung..dass ich genau das nicht hinbekommen, mir am entferntesten liegt, können sie sich schwer vorstellen.
Hab auch den Kontakt zu früheren Freunden eher abgebrochen - bei denen läuft hat alles "in geregelten Bahnen"..sie haben Ehemann, Kinder, Jobs usw...fühlte mich nur mich fehl am Platz..

Und nun, wie soll es bloß weitergehen bei mir?
Wünsche mir täglich, dass es am liebsten gar nicht mehr weitergeht...

Etwas Neues beginnen, wie Du, Chris, vorgeschlagen hast? Wüsste auch nicht, was das sein soll..

Chris

Ich kann schon verstehen, dass man sich von den Freunden, bei denen alles normal läuft und die sich nicht in eine solche Lage versetzen können, man sich etwas auseinanderlebt. Ich habe auch eher faule Freunde, wo ich mit dem Pensum was meine Krankheit mir ermöglicht zu schaffen, nicht ganz aus der Reihe falle.

Beschäftige Dich mit neuen Dingen, wie zb. Fotografie, etwas Wissenschaftlichem, probier mal ein anderes Essverhalten aus(vielleicht isst Du mal eine Woche vegan), entdeckst neue Musik, welche Dir gefällt oder lernst so übers Internet andere Menschen kennen. Ich esse gerne Schokolade, Walnüsse, Erdnüsse oder Bananen, welche meinen für die Entstehung von Serotonin wichtig sind. Zudem verwende ich viel Zeit damit, meinen inneren Frieden so gut es geht zu finden und schädliche sowie unwichtige Gedanken, die einem manchmal so  wichtig vorkommen können, loszuwerden und bei Aufkommen sofort zu ignorieren.

Felidae



mitch (aus dem chat)

Hallo Mandy!

Du schriebst auf Seite 1 hier, dass Du derzeit keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld habest, da du die letzten 2 Jahre zu wenig Arbeitsdauer dafür zusammenbekamst.

Eine Bitte: Geh` zum Sozialamt! Dort hast Du Anspruch auf Unterstützung! Es dürfte Dir derzeit ziemlich schwer fallen, ich habe deine posts leider jetzt erst gelesen, aber sobald Du da warst und auch nur einen erstmal formlosen Antrag/eine Anfrage abgegeben/vorgetragen hast (es reicht auch ein Zettel Papier, allerdings- lass es Dir bescheinigen!), beginnt der Anspruch für den Monat.

Dies schreibe ich, da wir ja gerade kurz vor den Feiertagen stehen. Dennoch: Auch in der Anmeldung zum Beispiel kann man Dir sicher weiterhelfen! Falls in Deiner Stadt/Kommune die Verwaltung nicht geöffnet ist oder Du zu spät dorthin kommst: Ein Brief als Einschreiben mit Bescheinigung, dass er dort abgegeben wurde /eingeworfen würde zunächst genügen!

Ich wünsche Dir von Herzen, dass du es schaffst. Ab dem Monat der Beantragung gilt der Anspruch dann; für den vollen Monat.
Falls Du Dich auch dazu nicht in der Lage bist, das selber oder allein zu tun, frag jemand um Unterstützung dabei!

Dann wärst Du erstmal die allergrösste Sorge los. Bis zum letzten Tag, den die Post das Amt erreichen kann, hast Du noch Zeit - aber am besten ist, es wird nicht zu eng.

Ich würde notfalls auch zur Familie (wenn sie feiern sollten auch) gehen, wenn ich auch keine Fragen ab könnte in dem Moment, das dürfte denen wichtig genug sein. Oder Freunden, die kümmern sich bestimmt auch. Oder irgendeinem netten Nachbarn/Nachbarin.
Wichtig ist, wenn man in Not ist, die Scheu zu überwinden, Augen zu und durch. Leicht gesagt, schwer getan, ich weiss, aber da bist Du dann mit Sicherheit nicht die Erste, der es so geht!

Alles Gute & einen lieben Gruß da laß,
mitch (aus dem chat)

Mandy

Danke mitch für deine Nachricht
Ich schaffs grad gar nicht, was zu unternehmen

Möchte dieses Leben nur noch hinter mir lassen.
Bin ja irgendwie eh schon komplett aus dem "gesellschaftlichen Rahmen" raus, alle Kontakte abgebrochen, auch innerlich irgendwie "abgestorben", keine Freude für das bevorstehende Weihnachtsfest, eher ein Gefühl der Überforderung

Ich möchte einfach alles hinter mir lassen, dieses Leben, warum kann's nicht einfach endlich vorbei sein für mich...

Chris

Du siehst doch bestimmt morgen deine Eltern und feierst mit ihnen Weihnachten. Vielleicht bringt das noch etwas Licht in dich.

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