Der Neue !

Begonnen von Jack, 27 Oktober 2017, 22:01:18

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Jack

Hallo,

männlich, 51 Jahre, verheiratet, zwei Kinder, Unternehmer.

Viel mehr kann ich kaum schreiben, zu meiner weltlichen Dar/Vor - stellung.
Wäre auch nicht so relevant hier.

Mit halbherzigen Versuchen mein Leben zu beenden, hörte ich schon lange auf.
Bipolare Störung und ein schizophrenes Wesen attestiert.
Als Kind schon in diverse Praxen von Psychologen geschleppt worden, Kabel am Kopf und Würfel gestapelt.
Später dann Medikamente und einige Kurzaufenthalte in Psychiatrien.
Heute mit einem "selbst gebasteltem" Konzept durchaus Lebensfähig.

Ich hoffe mich hier im Forum miteinbringen zu dürfen.

Darum auch erst einmal nur kurz vorgestellt.

Liebe Grüße   
       




 

Ina

Willkommen im Forum, Jack!

Selbstverständlich "darfst" Du Dich hier einbringen – gerne!

Was mich und sicher auch einige andere interessieren würde, ist Dein "selbst gebasteltes Konzept". Magst Du Näheres darüber erzählen? Vielleicht könnte der ein oder andere etwas davon für sich "mitnehmen". (Aber fühl Dich nicht gedrängt oder so!)

In jedem Falle wünsche ich Dir einen interessanten, hilfreichen Austausch und dass Du Dich bei uns wohlfühlst. Lies Dich in Ruhe ein und melde Dich gerne auch mit Deinen Gedanken, Erfahrungen und Fragen zu Wort, wenn Dir danach ist!

Liebe Grüße
Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Felidae

Hallo Jack,

von mir ebenfalls ein Willkommen!

Dein selbstgebasteltes Konzept würde mich auch interessieren. Außerdem würde ich gerne fragen, wie sich ein schizophrenes Wesen äußert, bzw wie Du selbst das empfindest oder siehst? Und wie reagieren andere auf Dich, wie kommen sie damit so klar?

Alles Gute,
Feli

Jack

Hallo

und herzlichen Dank für das Öffnen dieser Türe.

Mein selbst gebasteltes Konzept ist eine einzige Lüge, meiner Familie zuliebe spiele ich nur dieses Schauspiel mit.
Miteinander reden und alle teilhaben zu lassen an meiner jeweiligen Gefühlslage, dient nur zu Beruhigung Menschen gegenüber die mich lieben.
Dementsprechend ist es auch keinesfalls offen und ehrlich.
Und ich bin so unendlich froh es nun einmal jemanden geschrieben zu haben.

Auch wenn es mir schon klar ist, dass es gerade meiner Frau schon bewusst ist, dass ich ihr oft etwas vorspiele.
So machte ich es bei jedem, bei Therapeuten und Ärzten.
Ich manipuliere mein ganzes Umfeld und kann kaum selbst noch unterscheiden was eigentlich wahr ist und was nicht.
Doch dieser ewig schwere Kloß im Hals nimmt mir fast meinen ganzen Lebenswillen.
Selbst in euphorischen Phasen sind meine traurigen Gefühle allgegenwärtig.

Dieses Verhalten durchzieht mein ganzes Leben und ich bin mir oft nicht sicher welche Rolle ich gerade spiele oder welche ich wirklich durchlebe.
Dies alles ist unglaublich komplex, kaum noch ein Durchdringen..egal wie groß der Leidensdruck auch sein mag.

Und wenn ich hier weitere Beiträge schreibe, wird man schnell erkennen wie konfus es sich eigentlich verhält.
Doch ich sehe hier eine Chance unter dem Mantel der Anonymität offener schreiben zu können.

Eine Mischung aus Selbstmitleid und Überheblichkeit, ich suche doch nur einen Punkt an dem ich einmal verweilen kann.
Zu wissen was mit mir los ist, ohne irgendwelche Diagnosen und Befunden.
Nur ein kranker Mensch, ein Verrückter der einmal Ruhe möchte.

Liebe Grüße           
       

Felidae

Hallo Jack,

vielen Dank für Deine Antwort. Darf ich Dir hierzu ein paar Fragen stellen, zum besseren Verständnis?

Du schriebst: Mein selbst gebasteltes Konzept ist eine einzige Lüge, meiner Familie zuliebe spiele ich nur dieses Schauspiel mit.
Miteinander reden und alle teilhaben zu lassen an meiner jeweiligen Gefühlslage, dient nur zu Beruhigung Menschen gegenüber die mich lieben.
Dementsprechend ist es auch keinesfalls offen und ehrlich.

Meine Frage hierzu - warum findest Du, dass miteinander reden und teilhaben lassen an Deinen Gefühlslagen nicht offen und ehrlich ist?

Auch wenn es mir schon klar ist, dass es gerade meiner Frau schon bewusst ist, dass ich ihr oft etwas vorspiele. - Was spielst Du ihr vor? Dass es Dir gut geht obwohl es Dir nicht gut geht?
So machte ich es bei jedem, bei Therapeuten und Ärzten. - Warum?
Ich manipuliere mein ganzes Umfeld und kann kaum selbst noch unterscheiden was eigentlich wahr ist und was nicht. - Wie und warum manipulierst Du?
Doch dieser ewig schwere Kloß im Hals nimmt mir fast meinen ganzen Lebenswillen. - Das glaub ich Dir. WILLST Du denn etwas ändern?
Selbst in euphorischen Phasen sind meine traurigen Gefühle allgegenwärtig. - Das kenn ich von mir selbst auch.

Eine Mischung aus Selbstmitleid und Überheblichkeit - ich denke, dass das so ziemlich jeder kennt, den perfekten goldenen Mittelweg erreicht niemand.
ich suche doch nur einen Punkt an dem ich einmal verweilen kann. - ich weiß, das alles ist ganz schön anstrengend!

Vielleicht hilft Dir das Schreiben hier ein wenig, wenn es auch nicht heilen kann, aber manchmal tut es gut, einfach etwas von sich wegzuschreiben...

lg
Feli

Jack

Hallo Feli,

ja das Schreiben könnte durchaus helfen, umso mehr wenn jemand auch darauf antwortet.
Eine gereichte Hand fühlt sich gut an, lieben Dank dafür.

Ich möchte doch nur dass keiner mit mir leiden muss und es mir noch mehr zu schaffen macht.
Menschen in meiner Nähe soll es gut gehen und nicht schlecht..wegen mir.
Mir ist schon klar was ich gerade schreibe und dieses Verhalten falsch ist.

Wer antwortet schon auf die Frage seiner geliebten Frau, "Bist Du glücklich ?" ...mit... "Nein, ich wollte oft lieber tot sein".
Dies stellt ja nicht dar, was ich in meinem Herzen empfinde. Sondern nur in meinem Kopf.

Ich weiß nicht ob ich etwas ändern kann, möchten ja.
Doch ich befürchte dass meine Ambivalenz dies nahezu verhindert.
Auf der einen Seite sich aufgegeben und auf der anderen Seite voller Euphorie.
Nur das Zweite hielt nie lange an.

Liebe Grüße