Selbstmordgedanken

Begonnen von Gast, 23 September 2017, 18:03:30

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Gast

Hallo ihr Lieben.habe seit drei Jahren schwere Depression und anstzustände.war schon in zig Kliniken und mache Therapie. Nix hilft.hab schon die ganze Palette an Medikamenten durch.zur Zeit leide ich wieder heftig an solchen Gedanken. Kann mir jemand einen Rat geben ob es je wieder aufhört und wie ich es bis dorthin aushalten kann?danke schon mal.

hardworking fool

Hallo, lieber Gast.

Ich kann dir zwar nicht sagen, wie du am besten mit diesen Gedanken umgehen kannst, aber ich glaube schon, dass sie wieder verschwinden. Bei mir war es jedenfalls so.

Klingt zwar banal, aber die Frage: Was wäre denn anders / besser wenn du tot wärest? erscheint mir hilfreich.

Ich kann dir aber nicht sagen, ob ich heute noch hier wäre, wenn mir nicht ein schlauer Mensch das Versprechen abgenommen hätte, wenigstens bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu warten ehe ich mich umbringe.
Tatsächlich hat mir dieser Gedanke sehr geholfen. Irgendwie war da der Druck raus. Du musst dich nicht heute umbringen, du kannst auch noch etwas abwarten - die Option bleibt ja.

Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht!

Alles Gute vom Fool!


Gast

Danke für deine Lieben Worte.es ist nur so das wenn du kämpfst und kämpfst und dir geht es immer nur mies dann hast du irgendwann keine Kraft mehr.und bei jedem Versuch etwas zu ändern soviel Hoffnung reingesteckt und jedes mal wieder enttäuscht. Es gibt da keine Hoffnung mehr. Ich glaube ich bin ein hoffnungsloser Fall.alle anderen die mit mir in Kliniken oder in Therapie waren geht es besser.nur mir nicht.ich will einfach nur wieder leben.und was besser wäre ist einfach das ich die Tage nicht mehr aushalten müsste. Und wenn ich jemanden sage das ich nicht mehr will und langsam auch nicht mehr kann dann heißt es ja musst du in die Klinik.und dann?geschlossene,neue medias und so weiter. Toll das ist auch keine Option.aber ich habe auch angst zu denen zu gehören die es nicht  geschafft haben.ich habe diese fiesen Gedanken schon über ein Jahr und selbst in der Klinik war da nix zu machen.


Felidae

ich kann uehrui nur zustimmen.

Viel Kraft für Dich.
lg
Feli

Gast

Ich war doch aber erst in der Klinik und das hat nix gebracht.was soll ich da zum zehnten mal hin.es muss doch Leute geben die so eine Zeit auch zu Hause durchgestanden haben und da Ratschläge geben können.

hardworking fool

Also mir hat es geholfen darüber nach zu denken was ich anderen damit antun würde.
Nebenbei: bei mir hat es damals mit einem Suizid angefangen den ich nicht verhindern konnte. Ich fühlte mich danach so mies, dass ich dachte nicht mit der Erinnerung weiter leben zu können,  mit der Schuld....

AnneM

#7
Zitat von: Gast in 23 September 2017, 18:03:30
Hallo ihr Lieben.habe seit drei Jahren schwere Depression und anstzustände.war schon in zig Kliniken und mache Therapie. Nix hilft.hab schon die ganze Palette an Medikamenten durch.zur Zeit leide ich wieder heftig an solchen Gedanken. Kann mir jemand einen Rat geben ob es je wieder aufhört und wie ich es bis dorthin aushalten kann?danke schon mal.

Lieber Gast,

ich habe gerade durch Zufall deinen Beitrag gelesen.

Ich kenne das Gefühl, diese Hoffnungslosigkeit das es nie aufhört. Mich selbst hat dieses Gefühl einst dazu gebracht dem "Schicksal" die Entscheidung zu überlassen.
Ich habe ohne Folgen überlebt. Mir ging es nicht einmal schlecht am nächsten Morgen. Bis heute habe ich keiner Person davon erzählt. Meine Familie weiß, dass ich Probleme habe. Aber sie haben keine Ahnung, wie tief diese Probleme einst gingen.
Ich finde es schwer mit ihnen darüber zu reden, weil sie nicht in der Lage sind die richtigen Worte zu finden.
Als ich meiner Mutter erzählte, dass ich eine Therapie begonnen habe, meinte sie, sie dachte immer ich sei so stark und sie meinte es nett. Sie wollte mir sagen, dass sie für mich da ist, doch am liebsten hätte ich ihr ins Gesicht geschrien: "Ich bin immer noch stark! Stark genug um zu sagen, dass ich Probleme habe. Stark genug, mich meinen Problemen zu stellen!"

Leider gibt es kein Wundermittel. Es ist ein langer, langer Weg.
Als ich meinen nächsten Tiefpunkt 6 Jahre später erreicht hatte, hat es mich zwei Jahre gekostet bis es mir wieder besser ging und weitere 6 Jahre (2 davon in Therapie) bis es mir gut ging. Es ist ein langer und schwerer Weg.

Egal wie anstrengend und hoffnungslos der Abschnitt ist, versuche dich bitte daran zu erinnern wie stark du bist und dass es wieder besser werden kann, du musst nur lange genug kämpfen!

Ich wünsche dir das Beste!
AnneM

AnneM

Zitat von: hardworking fool in 24 September 2017, 13:00:01
Also mir hat es geholfen darüber nach zu denken was ich anderen damit antun würde.
Nebenbei: bei mir hat es damals mit einem Suizid angefangen den ich nicht verhindern konnte. Ich fühlte mich danach so mies, dass ich dachte nicht mit der Erinnerung weiter leben zu können,  mit der Schuld....

Das war bei mir ähnlich.
Ich hatte schon vorher Problem, doch als ein Freund von mir sich mit 20 Jahren das Leben genommen hat, verstand ich nicht mehr, warum ich weiterkämpfen muss, wenn er so einfach aufgeben durfte.

Danach wurde es für mich immer schwerer. Doch jedes Mal wenn ich diesen Schmerz gegen mit selbst richtete, versuchte ich mich daran zu erinnern, wie sehr mich sein Tod verletzt hat und diesen Schmerz wollte ich weder meiner Familie noch meinen Freunden antun.

Gast

Danke euch!es tut gut damit nicht allein da zu stehen.und das es noch Menschen gibt die einen nicht gleich in die Klinik abschieben wollen.ich dachte ich wäre ein Einzelfall bei dem es so ewig dauert.

Lebensverbot

Hallo,
ich verstehe die Gedanken absolut, wenn man nicht mehr will und kann und nur noch einen AUsweg sieht.
Ich zb habe auch immer nur gekämpft und bin Jahrelang, trotz richtig hartem aufwachsen und leider auch sehr hartem Leben danach, immer wieder aufgestanden und habe es wieder und wieder versucht.
Das Ergebnis 4 Suizidversuche, ein paar glücklichere Monate in meinem ganzen Leben und viele Jahre richtig schlimmes Leid, das man fast schon als Lebensfolter bezeichnen kann.
Ich habe nun kurz vor meinem 5. Versuch bemerkt, das obwohlich wirklich nicht mehr will und kann, ich mittlerweile zu viel Angst vor einem Versuch habe, weil so viel schief gehen kann und man dadurch noch mehr Leid hat (körperlich  wie Seelisch und evtl Freiheitsentzug/Entmündigung/Zwangseinweisung  zum "Selbstschutz - lol"). Ich war kurz vor dem Verrückt werden und bin mehrere Nächte fast 10mal an der Schwelle zum springen gestanden, um dann weinend und mich auslachend zugleich, festzustellen, du bekommst es nicht mehr hin. Egal wie schrecklich deine Qualen sind und wie dunkel deine Gedanken werden.
Die Ängste sind mittlerweile auch übermächtig und ich kann es nicht mal mehr versuchen zu beenden, auch weil ich durch die misslungenen Versuche weiß wie schlimm das "danach" werden kann.

Suizid ist für mich, weder ein Hilfeschrei, noch Selbstmissachtung sondern ausschließlich um das fast zur täglichen Folter gewordene Leben, das schreckliche Leiden zu beenden. Ich würde gerne, sehr gerne Leben, wenn es nur mittelmäßig erträglich wäre und irgendwo Hilfe her käme, etwas schönes passieren würde, irgendeine art Gemeinschaft, ein machbares , mit anderen lebbares Hobby, ein Weg. Mich ein (oder mehere) Mensch achtet und erkennt der auch mir gut tut, sich eine Freundschaft oder Beziehung ergäbe aber es wird immer schlimmer.
Das traurigste ist, das es nicht nur und sogar in vielen Dingen gar nicht von MIR abhängt und viel im Außen ist und passiert, auf das ich keinen Einfluss habe.
Aber alleine die Punkte die von mir abhängen, sind mittlerweile fast schon unbewältigbar, weil mein innenleben nun wirklich am "krankwerden" ist und ich wenn ich so weiterlebe, wirklich schwer gestöhrt werde.

Ich selbst weiß jetzt kein Weg und kein Ausweg mehr. Ich finde jedoch, wenn es lange genug schlimm war und man keine direkte eigene Familie hat und nicht zu jung ist, darf man es, wenn man nicht mehr kann, beenden.

Geht es jemanden so wie mir?  Das der Alltag, die Lebenssituation so schlimm geworden ist aber auch kein Weg/Ausweg machbar ist?  Was ist euer Weg, was macht ihr dann?   Liebe Grüße Lebensverbot

Lebensverbot

Ich mag noch eines zur Schuld und dem oft, vielleicht auch erst nach Monaten/Jahren kommenden schrecklichen Gefühl von Schuld und sich gegen Gott und die Welt "schuldig gemacht zu haben" sagen.

AnneM hat es gut ausgedrückt, diese Schuld und das schlechte Gewissen und zu realisieren was man sich angetan hat und tun wollte, hat auch bei mir nach meinem ersten Versuch (mit18) sehr viel und tiefe Spuhren hinterlassen und wohl auch einiges am Wertegang verändert!
Und das obwohl ich jetzt, fast zwei Jahrzehnte später es im Grunde bereue, das es darmals nicht geklappt hatte und es mich ärgert, das ich in den Jahren als ich es gern wieder versucht hätte, zu viel an Andere und wie es denen dann geht gedacht hatte.

Aber, ein Versuch kann viel im Negativen verändern. Manchmal direkt danach oder erst Monate/Jahre danach, wenn es wieder hochkommt. Ich habe gedacht das mir das nichts ausgemacht hat, die Versuche, weil ich sogar drüber gelacht habe und teils am gleichen Tag weitergemacht habe als ob nichts wäre (außer bei dem Versuch, der eine zeitlang schwere körperliche Beeinträchtigungen hatte)... aber es verändert!

hardworking fool

Hallo Lebensverbot,

in einem Punkt würde ich dir absolut zustimmen. Wer dem Tod einmal ins Auge geblickt hat -vor allem wenn er ihm bewusst in die Augen schauen wollte (wenn ich bei dem Bild bleiben darf) - wird nie wieder der Gleiche sein wie vorher.

Ich glaube aber, dass der Versuch nicht nur negative Folgen haben kann. Manchmal wird einem dadurch vielleicht auch etwas bewusst was man vorher nicht erkennen konnte.

Nur so ein Gedanke. Ich hatte noch viel mehr geschrieben, aber das wäre dann doch zu privat geworden. Ich will hier ja auch niemanden zu etwas anstiften.

Liebe Grüße
Fool

fritzi

Zitat von: Lebensverbot in 27 Oktober 2017, 14:58:52
Hallo,
ich verstehe die Gedanken absolut, wenn man nicht mehr will und kann und nur noch einen AUsweg sieht.
Ich zb habe auch immer nur gekämpft und bin Jahrelang, trotz richtig hartem aufwachsen und leider auch sehr hartem Leben danach, immer wieder aufgestanden und habe es wieder und wieder versucht.
Das Ergebnis 4 Suizidversuche, ein paar glücklichere Monate in meinem ganzen Leben und viele Jahre richtig schlimmes Leid, das man fast schon als Lebensfolter bezeichnen kann.
Ich habe nun kurz vor meinem 5. Versuch bemerkt, das obwohlich wirklich nicht mehr will und kann, ich mittlerweile zu viel Angst vor einem Versuch habe, weil so viel schief gehen kann und man dadurch noch mehr Leid hat (körperlich  wie Seelisch und evtl Freiheitsentzug/Entmündigung/Zwangseinweisung  zum "Selbstschutz - lol"). Ich war kurz vor dem Verrückt werden und bin mehrere Nächte fast 10mal an der Schwelle zum springen gestanden, um dann weinend und mich auslachend zugleich, festzustellen, du bekommst es nicht mehr hin. Egal wie schrecklich deine Qualen sind und wie dunkel deine Gedanken werden.
Die Ängste sind mittlerweile auch übermächtig und ich kann es nicht mal mehr versuchen zu beenden, auch weil ich durch die misslungenen Versuche weiß wie schlimm das "danach" werden kann.

Suizid ist für mich, weder ein Hilfeschrei, noch Selbstmissachtung sondern ausschließlich um das fast zur täglichen Folter gewordene Leben, das schreckliche Leiden zu beenden. Ich würde gerne, sehr gerne Leben, wenn es nur mittelmäßig erträglich wäre und irgendwo Hilfe her käme, etwas schönes passieren würde, irgendeine art Gemeinschaft, ein machbares , mit anderen lebbares Hobby, ein Weg. Mich ein (oder mehere) Mensch achtet und erkennt der auch mir gut tut, sich eine Freundschaft oder Beziehung ergäbe aber es wird immer schlimmer.
Das traurigste ist, das es nicht nur und sogar in vielen Dingen gar nicht von MIR abhängt und viel im Außen ist und passiert, auf das ich keinen Einfluss habe.
Aber alleine die Punkte die von mir abhängen, sind mittlerweile fast schon unbewältigbar, weil mein innenleben nun wirklich am "krankwerden" ist und ich wenn ich so weiterlebe, wirklich schwer gestöhrt werde.

Ich selbst weiß jetzt kein Weg und kein Ausweg mehr. Ich finde jedoch, wenn es lange genug schlimm war und man keine direkte eigene Familie hat und nicht zu jung ist, darf man es, wenn man nicht mehr kann, beenden.

Geht es jemanden so wie mir?  Das der Alltag, die Lebenssituation so schlimm geworden ist aber auch kein Weg/Ausweg machbar ist?  Was ist euer Weg, was macht ihr dann?   Liebe Grüße Lebensverbot

fritzi

hallo Lebensverbot,
wollte dir schreiben, dass es da noch jemanden gibt, dem es auch so geht wie dir. Bin auch eine Kämpfer-
natur. Kämpfe schon über 20 Jahre mit meiner Angst und Depressionen. Nichts hilft!!!! Und habe auch kein AUSSEN mehr, obwohl es so wichtig für mich wäre. Bin auch sehr verzweifelt.
Liebe Grüße

Schnellantwort

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