Total ko.

Begonnen von Che., 29 August 2017, 14:40:55

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Che.

Hallo zusammen,

vor circa 7 Jahren litt ich an einer Depression, die damals in der Psychiatrie stationär und danach weiter in ambulanter Therapie behandelt wurde.
Als Auslöser der Depression wurde eine Posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. Da ich dann irgendwann 18 Jahre alt wurde, wurde die Therapie ambulant beendet, da es sich um eine Kinder- und Jugendtherapeutin handelte.
Zu Beginn meines Studiums machte ich mich auf die Suche nach einer ambulanten Traumatherapie und wurde herbe enttäuscht, in einer Testung wurde mir gesagt, dass es mir nicht schlecht genug gehe für eine Therapie und auch andere ambulante Therapeuten hatten Wartezeiten von über 1 Jahr.
Ich schloss das Thema also erstmal für mich ab, konzentrierte mich auf mein Studium und meine Beziehung und wollte nach meinem Bachelor Abschluss erneut auf die Suche gehen.
Seit drei Wochen hänge ich nun ziemlich in den Wolken, zunächst verlief die Klausurenphase super schlecht und ich bestand eine wichtige Klausur zum 3. Mal nicht, was (bei nicht bestehen der mündlichen Prüfung) das Ende meines Studiums bedeutet, dann hatte ich einen Wildunfall – bei dem ich wohl einen Schutzengel hatte, denn nur einige Zentimeter in die andere Richtung, dann hätte es ganz anders ausgesehen. Ich war total ko und freute mich auf den Urlaub – als mein Onkel urplötzlich mit Anfang 60 einfach in der Nacht verstarb. Seitdem mache ich mir Gedanken, dass auch ich einfach sterben könnte und verfange mich so immer mehr in einer Depression.
Ich war im Urlaub und kam nicht zu Ruhe, das Gefühl glücklich zu sein habe ich seit 3 Wochen überhaupt nicht mehr – es ist wie damals nur das dazu noch psychosomatische Probleme wie Ziehen in den Brüsten etc. kommt.
Die Schmerzen habe ich ärztlich abklären lassen, es wurde EKG und co gemacht, alles ohne Befund. Mein Arzt sagt mir nur ich sollte doch versuchen glücklicher zu sein – aber das schaffe ich nicht.
Da ich sehr ländlich lebe, sind die Therapieplätze hier sehr begrenzt, ohne Wartezeiten kaum was zu finden oder nur Therapieplätze die nicht von der Krankenkasse getragen werden. An eine Beratungsstelle habe ich mich gewandt und warte auf Rückruf, aber auch hier kann es 2 -3 wochen bis zu einem ersten Termin kommen.
Ich fühle mich auf mich alleine gestellt, obwohl ich eine intakte Beziehung und Freunde habe, in 3 Wochen sind die Klausuren und ich stehe vollkommen neben mir..

Felidae

Hallo Che.,

bei einem Deiner Sätze musste ich lachen, sorry, so traurig die ganze Situation auch ist. Ich finde sowas gehört in unsre Rubrik "Schwarzer Humor" (ich poste es gleich). Ich habe auch bereits verschiedene Therapeuten durch, es sind halt letztendlich auch nur Menschen, die nur begrenzt Hilfe leisten können. Wenn Du magst, kannst Du ja Deine Wartezeit bis zum ersten Termin hier etwas überbrücken, lies Dich einfach durch und schreib Dich aus, wenn Dir danach ist. :)

lg
Feli

Freudestrahlend

Ich würde im Notfall Geld zusammenkratzen und eine Traumatherapie auch ohne Krankenkasse machen. (Mache ich sowieso, da mein - extrem fähiger - Therapeut seine Kassenzulassung erst Ende des Monats bekommt. Kostet mich pro Sitzung 50 €.) Ich finde, das ist besser, als ohne Unterstützung zu warten.
Most people do not listen with the intent to understand, they listen with the intent to reply.

Che.

Zusammensparen ist für mich als Studentin leider überhaupt nicht möglich, da ich meine Eltern nicht einbeziehen möchte. Das ist mir sehr wichtig.
Ich bekomme pro Monat etwas Geld zum Leben aber auch wenn ich nur zwei Sitzungen im Monat hätte, könnte ich diese 100€ nicht aufbringen, trotz Nebenjobs..

Freudestrahlend

Naja, da hast du deine Prioritäten ja so gesetzt, dass es nicht möglich ist. Auch eine Entscheidung.
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