Lebensmüde

Begonnen von Momo, 23 August 2017, 15:06:44

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Momo

Hallo!
In einer langen hypomanischen Phase habe ich mein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt, habe meinen Job gekündigt, mich scheiden lassen, bin fünf mal umgezogen innerhalb von 10 Monaten, habe mich schnell wieder auf eine Beziehung eingelassen, habe zu viel Geld ausgegeben,  bin nun arbeitslos (mit 49), fern von Heimat und Freunden und schwer depressiv. Ich habe so viel Sch...  gebaut. Die Erinnerung an das, was ich angestellt habe, quält mich. Ich will nicht mehr leben.

stern

#1
Hallo Momo,

Auch wenn es jetzt abgedroschen klingt, auch für deine Situation gibt es Lösungen und Hilfen.
Hier gibt es einige die sowas oder ähnliches durchmachen, ich bin ganz sicher das du hier Rat bekommst und dich mit gleich Betroffenen austauschen kannst.
Hast du denn momentan Therapeuten/Ärzte die dir Hilfestellungen geben oder vermitteln können?
Wenn nicht wäre das mein erster Rat, im Netz eine Akkutklink in deiner Nähe zu suchen und zu kontaktieren
, das geht meist auch per mail, weil die wissen das Anrufen für viele eine Hürde ist.

stern(Admin)

Momo

Hallo Stern!
Ich nehme Psychopharmaka. Psychotherapie soll folgen. Ich muss es aber erst in die Wege leiten. In eine Klinik will ich nicht.
Mein Problem ist auch, dass ich eigentlich keine Hilfe will. Ich möchte sterben dürfen.
In der Schweiz beanspruchte ein manisch-depressiver 57jähriger Sterbehilfe. Sowas würde ich mir auch wünschen.
Gerne würde ich auch möglichst viele meiner Organe spenden, für Kranke, die wirklich leben wollen. Wenn das möglich wäre, hätte mein Tod sogar einen edlen Sinn.


stern

Ich wünsche dir das du den Weg aus dem Tal findest und dem Leben noch eine chance gibst.
Gute Kliniken haben viele ambulante Angebote, die du besuchen kannst und dann wieder nach Hause.
Gib dir und dem Leben einfach noch ein bisschen Zeit.
stern(Admin)

Momo

Tja, das werde ich wohl müssen. Bin eh zu feig, mir was anzutun und nur so, auf Wunsch, stirbt man nicht.

Lucy

Manchmal hilft es, wenn man merkt, dass man andren auch Gutes tun kann. Ich kenne das Gefühl, aba es gibt immer einen Ausweg. Kein Mensch hat eine reine, weiße Weste. Die meisten geben es nur nicht zu. Du warst in der Phase nicht du selbst, aba es gibt sehr gute Behandlungsmöglichkeiten. Vielleicht versuchst kleine Dinge zu machen, wo du merkst, du kannst mit kleinen Handlungen viel Gutes tun. Einer älteren Person im Bus den Platz anbieten, jemanden die Tür aufhalten, einer Mutter mit Baby beim Kinderwagen heben über ein Hindernis helfen, jemandem den Einkauf zum Auto tragen helfen, eine Kleinigkeit spenden, etwas ehrenamtlich machen, für den Nachbarn die Zeitung im Urlaub vor der Tür wegräumen, was auch imma, jemandem ein Kompliment machen... Mir helfen solche Dinge um wieda ein Gefühl dafür zu kriegen, dass man hier viel Gutes tun kann und man daher ein wichtiger Teil des Ganzen ist. Die Therapie wird dir auch gut tun. Alles Liebe

hardworking fool

Zitat von: Momo in 23 August 2017, 18:26:03
Hallo Stern!
Gerne würde ich auch möglichst viele meiner Organe spenden, für Kranke, die wirklich leben wollen. Wenn das möglich wäre, hätte mein Tod sogar einen edlen Sinn.

Sei mir nicht böse, aber wenn ich das lese möchte ich am liebsten kotzen. Ich habe auch einen Organspenderausweis, aber diese Aussage von dir finde ich absolut daneben.

Betrachten wir es doch einmal ganz nüchtern. Wenn du dich umbringst wird dein Körper garantiert erst einmal in der Pathologie landen - damit festgestellt werden kann ob nicht doch ein Fremdverschulden vorliegt. Nach der Obduktion werden deine Organe nicht einmal mehr für irgendeine Hinterhofmetzgerei die Tierfutter herstellt tauglich sein.

Das ist das Gleiche wie bei den vielen die behaupten, dass sie ihr Leben beenden, da sie ihren Angehörigen das Elend nicht länger zumuten können. Das ist Schwachsinn.

Ich will niemandem das Recht absprechen sein Leben zu beenden. Ich war selber schon oft kurz davor, aber irgendwelche altruistischen Motive anzugeben? Nee, da machst du dir selbst etwas vor.

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