Hörst Du mich nicht?

[Ina]

Du fehlst mir
Ich rufe Dich
So laut
Hörst Du mich nicht?

Komm zu mir
Erlöse mich!
Nimm mir den Schmerz
Bring mir die Freude zurück
Und das Glück
Und all die Liebe

Ich schrei' doch so laut
Wieso hörst Du mich nicht?

Schenk mir Deine Nähe
Ich bin verzweifelt
Suche Dich
Sehne mich nach Dir
Will Dich wieder in den Armen halten
Deine Wärme, Deine Nähe spüren

Keine Reaktion?
Kein Zeichen?
Du machst mich fertig,
Was soll ich noch tun?

Ich schweige
Hörst Du mich immer noch nicht?



18.08.2008

[Ina]

Verdammt nochmal, wieso hört mich keiner?
Wie laut soll ich schweigen, dass mich endlich jemand hört?
Wieso müssen die Themen, die mich bewegen und mir am Herzen liegen, Tabuthemen bleiben?
Ich verstehe nicht, wieso ich schweigen MUSS und wieso mich keiner hören WILL!



Eine traurige, enttäuschte Ina...

[Fee]

Liebe Ina,

Du sollst nicht schweigen...

...und Du tust es ja auch nicht.

Du schreist laut genug...

...und auch schon furchtbar lange.

Es tut mir/uns in der Seele weh...

...Dir nicht helfen zu können.

Und Du willst ja auch nicht...

...kannst grad´nicht wollen.

Aber wir sind hier...

Du bist nicht alleine.

Was können wir nur tun...

... können wir uns doch oft selbst nicht helfen ?


Liebe Ina,ich komme mir schon völlig blöde vor,aber ich muß es einfach immerwieder sagen:

" Es wird anders,nichts im Leben bleibt so wie es ist,halte durch,glaube mir,ich weiß ganz sicher,es wird besser!"

Bei meinem letzten Klinikaufenthalt,hat mir ein Mitpatient 6 Monate lang diesen einen Satz vorgekaut und ich hätte bei meinem Sohn geschworen,daß er unwahr ist.Heute geht es mir besser und ihm geht es schlechter.Jetzt erinner ich ihn tgl. an "seinen" Satz und er kann mir einfach nicht glauben.

Aber er weiß noch,wie es war,als ich ihm nicht glaubte....

L.G. Fee

[Sternschnuppe]

Liebe Ina,

für mich bist du die gute Seele hier im Forum und darüber vergesse ich manchmal, dass du selbst oft verzweifelt bist. Ich kenne deine Situation nicht.
Doch ich weiß auf jeden Fall, dass ich dankbar bin, dass es dich gibt!

Keine Ahnung, ob das passt, aber in der Tagesklinik meinten sie, ich sollte den ganzen Schmerz aus mir raus lassen, mal so kräftig in ein Kissen schreien.
Ich glaub, manchmal muss man sehr sehr laut schreien.
Ob man gehört wird, ist dann immer noch nicht sicher...
Aber vielleicht fühlt man sich dann selbst etwas leichter und besser.

[Ina]

Fee, danke für Deine Worte.
Aber wie soll der Schmerz denn jemals enden, wenn sich an der Situation selbst nichts ändert?
Diese Dinge sind einfach nicht mehr veränderbar.
Und inzwischen glaube ich, am "Point of no return" angekommen zu sein, es gibt einfach kein Zurück mehr für mich...


Sternschnuppe, danke für Deine lieben Worte - ich hab mich sehr gefreut, dass Du mir geschrieben hast!
Deine Worte waren wirklich irgendwie ein wenig aufbauend :)
Leider helfen mir solche Dinge wie ganz laut schreien, ganz viel weinen, Aggressionen rauslassen und so weiter nicht mehr wirklich :(

[Sternschnuppe]

Liebe Ina,

schade, dass dir schreien und weinen nicht mehr hilft.

Nur so eine Idee, was ist mit Sport? Das lenkt manchmal ab und macht den Kopf frei.

Da ich die Situation bei dir als sehr tragisch einschätze, weiß ich auch nicht, ob es was bringt. Aber mir tut's gut, mal so einen richtig flotten energischen Spaziergang zu machen. Mal so richtig zu lauter Musik zu tanzen.
Keine Ahnung, ob das für dich passen würde.
Aber schaden kann's ja auch nicht.

Wer mir außerdem viel Kraft gibt, sind meine Katzen. Wenn meine Katzen nicht wären, würde ich wohl nicht mehr leben. Ich bin für meine Katzen verantwortlich. Sie brauchen mich. Ich "muss" und möchte für sie sorgen.

Da gibt es so viele verwahrloste Tiere. Das tut mir im Herzen weh.
Meine Katzen sollen es wenigstens gut haben.
Und sie geben mir auch viel zurück. Sind ein großer Trost.

Liebe Ina, ich weiß, du bist ein ganz andere Mensch mit einem ganz anderen Schicksal.
Doch du bist wichtig, sehr wichtig!

Du bist die erste, die mir hier im Forum geantwortet hat, und das hat mir viel Kraft und Mut gegeben. Danke. Du hast aufrichtiges Interesse an mir gezeigt. Das tut so gut!
Ich bewundere dich dafür, dass du anderen gegenüber sehr einfühlsam und aufmerksam bist, auch wenn es dir selbst schlecht geht. Danke.

Alles Liebe

[silent_water]

@ Ina...
du sagst, dass du weisst, dass sich an der Situation nichts mehr ändert...
das hast du erkannt...
du glaubst, nicht damit leben zu können...
es ist wirklich an der Zeit, dass du versuchst dein Leben nicht von dieser Situation abhängig zu machen!
Fang bitte wieder an, ein Leben zu führen!
Freude versuchen zu empfinden...
die kleinen schönen Momente im leben schätzen zu wissen...
sich an Kleinigkeiten zu erfreuen...
Und versuch dir bitte endlich klarzumachen, dass die alte Zeit nicht wiederherzuholen ist und du ohne leben musst...
auch wenn`s dir momentan noch unmöglich erscheint, aber es ist an der Zeit, dass du anfängst umzudenken...
drück dich ganz fest!!!
Deine silent

[Ina]

Liebe Sternschnuppe,

Sport, hmm naja. Dazu kann ich mich gar nicht mehr aufraffen, bin viel zu antriebsarm
geworden. Da geht einfach gar nichts mehr. Bin nur noch müde vom Leben, kraftlos, keine
Energie. Hänge hier nur noch und gehe langsam zu Grunde. Klar können solche Dinge
ablenken, aber nur für einen Moment. Danach ist alles wieder da.

Das sind die Worte einer traurigen jungen Frau, die allen anderen versucht Hoffnung zu
schenken und klarzumachen, dass es anders ist. Aber ich empfinde so.... Komisch irgendwie.
Was für eine Ironie.


Liebe Silent,

Du sagst das so einfach. Ich weiß zwar, dass Du es wirklich gut mit mir meinst, aber Du
stellst es hier alles so einfach dar, wie es aber einfach nicht ist. Versuch doch mal, glücklich
zu sein und Dich zu freuen... Das geht einfach nicht. Ich empfinde nur noch Leid und werde
von Tag zu Tag emotionsloser. Mir wird langsam alles egal. Wenn etwas Schönes passiert, so
lässt mich das praktisch kalt. Es kommen einfach keine Glücksgefühle mehr in mir auf. Aber
danke für Deine Worte! :)

[silent_water]

...das tut mir sehr leid für dich...
ich bin froh, Glück und Leid noch empfinden zu können und mich an ganz alltäglichen Sachen erfreuen zu dürfen...
ich hoffe, dein Gefühl findet den Nachhauseweg irgendwann...
zurück zu dir!
Zurück zu deinem herzen...
deine silent

[Fee]

  .... nein, einfach ist es auf keinen Fall !

 Schon auf´s WC zu gehen , ist unüberwindbar schwer , weil einem total und zwar zu Allem der Antrieb fehlt.

 Alles ist so unsagbar anstrengend  und man fühlt sich , wie 200 Kilo schwer. Und alles , einfach alles kommt

einem vollkommen sinnlos vor . Wenn  beim Aufstehen die Sonne lacht , weint man sofort und ist sich sicher ,

diesen Tag nicht zu überstehen und die nächsten Tage schon garnicht. Schrecklich,daß man pinkeln und essen

muß, sonst könnte man nur im Bett bleiben. Bis endlich Schluß ist. Und dann ißt man kaum noch,weil auch

die Essenszubereitung nicht mehr geht . Dann erstmal das Telefon ausgestellt, weil die gutgemeinten Ratschläge

( Joggen , Fitnesscenter , warum nicht gleich Bergsteigen ) nur Schläge ins Gesicht sein können. Dann soll man

zur Wiederfindung der Lebensfreude zum Friseur , zur Kosmetikerin , zur Massage,usw. Da fragt man sich, hat es

sich schon rumgesprochen,daß man neuerdings Lottomillionär ist . Und das Tag ein , Tag aus .   :'( :'( :'(


Da ist doch klar,daß man so nicht weiter Leben kann .

Und hätte ich auch nicht , wenn ich nicht in eine Klinik gekommen wäre .

Nur eine Veränderung,kann was ändern Ina und das ist auch der einzige "Tip", o.k. .  * Dich versteh *

L.G. Fee