ich weiß echt nicht mehr weiter (Trigger warnung)

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Ich brauche euren Rat... ich bin 22 und lebe mit meinem Freund zusammen. Er leidet unter einer Bipolaren Störung. Wir haben Schulden... sehr viele sogar... Er steht auch unter einer GesetzlichenBetreuung... leider baut der nur scheiße... Miete nicht gezahlt, Nebenkosten nicht gezahlt, Steuer nicht gezahlt usw... ich versuche alles aufzufangen aber ich bin am Ende meiner Kräfte... und am Ende meines Budgets.... mein Freund ist keine große Unterstützung. Er geht zwar arbeiten aber alles andere muss ich selber machen... wir streiten uns nur noch... ich habe niemanden mehr... selbst meine Mutter und ihr Lebensgefährte sagen immer zu nur dass ich Rücksicht auf ihn nehmen muss... wie viel denn noch!? Bei meinem letzten Suizidversuch waren alle empört und schrien groß auf aber das war es auch schon... jetzt bin ich wieder am gleichen punkt... vielleicht sogar dchon etwas weiter... ich weiß es nicht... Ich will ihn nicht verlieren... mal ganz abgesehen davon das er nicht viel Verantwortung übernimmt, er ist ein wunderbarer Mensch und Freund ich liebe ihn sehr. Er ist verständnisvoll und herzlich. Eigentlich kann er auch nichts dafür... er wurde immer unterdrückt und weiß nicht was zu tun ist. Seine eltern haben ihn nicht gefördert. Aber das wäre ja auch halb do wild wenn der f... Betreuuer seinen Job machen würde... wir waren schon beim Gericht er bekommt bald einen neuen... aber wann? Das ist jetzt schon zwei Monate her! Ich ertrage das nicht mehr... ich will doch nur ein normales Leben... erwarte ich zu viel? Liege ich echt so falsch? Muss ich vielleicht doch mehr machen? :(((

[Nellysun]

Hallo liebe unbekannte,

ich weiß aus eigener Erfahrung wie sehr finanzielle Belastungen zu Lasten der Beziehung gehen, vor allem wenn ein Teil sich bemüht alles zu regeln und der andere es schleifen lässt. Es belastet einen sehr und ich kann gut nachvollziehen, dass du dich fragst wieviel Du denn noch "ertragen" musst. Ich kann Dir hierfür nur den Rat geben auf Deine innere Stimme und dein Herz zu hören. Wenn es Dir selber immer schlechter mit der Situation geht, hilft es niemanden wenn Du ausharrst und Dich mit Selbstmordgedanken quälst. Hast Du Dir schon einmal überlegt, Dir selber Hilfe zu suchen? Vielleicht würde es Dir schon helfen, wenn Du einen neutralen Gesprächspartner hättest, der nur für Dich und Deine Belange da ist und mit aufpasst, dass Du Dich nicht übernimmst. Ich weiß es ist immer eine schwierige Abwägung wenn man einen Menschen liebt und das "einzige Problem" das leidige Thema Geld ist - zwei Gedanken habe ich dazu - einerseits halte ich Menschen die uns lieben für das wertvollste was es gibt und natürlich ist Geld nicht das wichtigste der Welt - jedoch brauchen wir alle Geld zum Leben und wenn mein eigenes Leben immer dunkler wird aufgrund der Belastung, darfst Du Dir natürlich die Frage stellen wann ist genug und niemand kann Dir da rein reden, denn nur Du kannst es für Dich beurteilen. Vielleicht würde es helfen, wenn Du evtl. mit dem neuen Betreuer ganz klare Vereinbarungen triffst, für was Du finanziell verantwortlich bist und für was eben nicht. Es ist eine besch... Situation und wenn es Dir irgendwie hilft, meld Dich doch im Forum an dann können wir auch gerne PNs austauschen.

Lieben Gruß
nelly

[Gast]

Hallo du Namenloses Wesen:-)
Habe gerade Urlaub, deswegen auch die Zeit hier aufmerksam mitzulesen, folglich auch deinen Beitrag hier.
Deine Gesamtsituation scheint sehr an der Wand zu hängen, aber Selbstmordgedanken sind hier wahrlich nicht die Lösung deines Problems.
Schulden sind irgendwann in den Griff zu bekommen, jedoch der Schritt wegen finanzieller Probleme Selbsmord zu begehen, wird nicht mehr korrigierbar sein.
Ich glaube hier wird sich nur einseitig auf einen Betreuer verlassen, denn auch diese Menschen sind nicht unfehlbar, also lieber mal selbst die iniziative ergreiffen und das Gespräch mit den Gläubigern suchen. Man kann in vielen Dingen auch mit Gläubigern Vergleiche aushandeln und somit auf eine Restschuld von 50% oder gar auf 30% vom Gesamtschuldenbetrag kommen, nur muss Bewegung durch eigeniniziative kommen.
Am besten alle Unterlagen der aktuellen Schulden betreffend zur Schuldenberatung bringen. Gut, die Nebenkosten wie Strom usw. müssen bezahlt werden, also erst die wichtigen Rechnungen sondieren und bezahlen, den Rest nicht auf die lange Bank schieben, denn wenn erst der Gerichtsvollzieher vor der Haustür steht, wird es richtig teuer. Wenn überhaupt kein finanzieller Spielraum mehr besteht, gibt es noch den Weg der Vermögenauskunft an Eides Statt. damit bekommst du nach derzeitiger Gesezeslage zwei Jahre keinen Kredit mehr und hast einen Eintrag bei der Schufa. Eigentlich wird alles bei der Schufa gemeldet, sofern hier nichtbezahlte Schulden vorhanden sind, folglich wirst du diesen Weg wohl unweigerlich gehen müssen um etwas Ruhe zu bekommen. Es gibt auch noch den Weg der privaten Insollw., darüber solltest du aber mit entsprechender Fachkraft der Schuldenberatung sprechen. In Bezug auf deinen Freund kann ich mir hier kein Urteil bilden, aber hier wäre abzuwägen, ob man ihn korrigieren kann oder nicht, lezteres wurde ich mit einer Trennung quittieren, denn wenn sich zwei ertrinkende versuchen über Wasser zu halten, gehen beide unter. Ich schreibe gerade einfach aus dem Bauch heraus ohne hier jemanden nahe kommen zu wollen.
Mit 22 Jahren hast du noch dein ganzes Leben vor dir, materielles und Geld sind ersezbar, ein wertvolles Leben einfach zu beenden ist jedoch ein Schritt ohne Wiederkehr. Jetzt siehst du vielleicht alles nur schwarz, in ein paar Jahren wierst du über diese Gedanken wohl selbst entsetzt und erschrocken reagieren, denn an scheinbar unüberbrückbaren Schwierigkeiten kann man erwachsen werden, also bring bewegung durch eigeniniziative in die Sache, du musst den Leuten auf der Matte stehen, vor allem der Schuldenberatung.
Also überlege dir wirklich genau, ob es nicht ein Selbstbetrug ist, hier sein Leben für Schulden wegzuwerfen.

Google mal nach Schuldenberatung für deinen Wohnort, danach lichtet sich der graue trübe Schleier deiner grauen Gedankenwelt mit Sicherheit etwas.

Ich wünsche dir wirklich Erfolg, es gibt immer einen Weg.

LG

Gast

[hardworking fool]

Ich ertrage das nicht mehr... ich will doch nur ein normales Leben... erwarte ich zu viel? Liege ich echt so falsch? Muss ich vielleicht doch mehr machen? :(((

Hallo Du!

Nein, du erwartest nicht zu viel, wenn du ein normales Leben führen willst und du liegst auch garantiert nicht falsch, wenn du einfach nur glücklich werden willst.
ABER !!! Ja, du musst definitiv doch mehr machen. Du MUSST nämlich auch mal auf dich selbst, deinen Körper, deine Bedürfnisse hören!
Es ist toll, dass du deinen Freund nach Kräften unterstützt, aber - und sei mir bitte nicht böse, wenn ich das so knallhart formuliere - du bist bescheuert, wenn du dein komplettes Leben nur noch auf seine Probleme ausrichtest, alles für ihn tust, aber völlig vergisst, dass du auch leben musst.

Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, aber mir scheint, dass du in größter Gefahr bist dich selbst zu verlieren. Wenn du nicht anfängst auf dich zu achten, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass du irgendwann einfach Schluss machst - aus den völlig falschen Gründen.
Dein Leben ist wertvoll, du bist wertvoll. Bitte wirf das nicht aus falscher Rücksichtnahme weg. Achte auf dich selbst!

Alles Gute!
Fool

[My Hometown]

So wollte ich es eigentlich auch formulieren (zumindest ähnlich).
Deswegen schrieb ich auch von zwei ertrinkenden die gemeinsam untergehen.
Ich kann mich dem Beitrag von foll nur anschließen, mag hart klingen, aber so sieht die Realität aus.

Du muss ja deinen Freund nicht ganz in die Wüste schicken, zumindets solltest du Wohnung und finanzielle Angelegenheiten für eine gewisse Zeit säuberlich voneinander trennen, denn sonst haftest du im endefekt für die Schulden deines Freundes mit.

LG

Gast

Ich geb mir jetzt einfach mal einen Nicknamen "My Hometown":-)

[Elli]

Danke für eure Antworten. @Nelly bin jetzt registriert ;)
Tja die sache ist die mein Freund und ich wohnen seid drei Jahren schon zusammen. Wir haben uns damals ein Mobilheim gekauft. So einfach komme ich also aus der Nummer nicht mehr raus... Ich selbst hatte aufgrund der schulden den gleichen Betreuuer hab ihn aber aufgrund der besagten vorkommnisse ganz schnell in den Wind geschossen. Unter Therapeutischer Begleitung bin ich ebenfalls schon.

[My Hometown]

Hallo Elli, was ist denn ein Mobilheim?
Wohnwagen oder Wohnmobil?

Schön das du dich hier angemeldet hast, da findest du mit Sicherheit auch Menschen, dennen du dich etwas anvertrauen kannst.
Offen alles zu schreiben ist nicht so sinnvoll, denn lesen kann ja jeder hier.

Ich selbst beschränke meine Beiträge aus Zeitmangel lieber im Gästebereich, da ich unter normalen Umständen (Berufstätig) einfach keine Zeit für PNs und dergleichen hätte.
Es macht mir aber Freude hier einigen lieben Menschen etwas zu schreiben und damit etwas aufbauende Unterstützung zu leisten

Lieben Gruß

My Hometown