keiner interessiert sich

Begonnen von Ungewohlt, 06 Juni 2017, 06:32:30

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Ungewohlt

Hallo, ich bin echt am verzweifen.... leide an ptbs und bipolarer Störung und bin sehr auf selbstzerstörung aus. Es ist ja schön sehr schwer das anderen zu erklären was mit einem los ist deswegen weil ich vieles nicht in verständliche worte fassen möchte ich das man sich vllt mal im internet schlau macht. Denn anstatt hilfe bekomm ich nur unverständniss und Vorwürfe gemacht. ich finde das so schlimm das tut mich wieder runterreissen diese ständigen vorhaltungen. Belesen will sich keiner, nicht mein Partner und auch nicht meine Familie. Aber würden sie es tun wären sie vllt anders zu mir und ich würde auch mal wieder aus dem tief kommen. Was sagt ihr dazu? Ist das normal zu sagen ich kenn mich damit nicht aus aber sich nicht informieren wollen??? Das treibt mich manchmal so weit das ich an suizid denke bis jetzt bin ich zu feige dafür aber ewig ertrag ich das nicht. Was kann ich tun?

Topolino

Hallo ungewollt,

Wir verstehen doch dieses Verhalten schon nicht - oder? Wie soll es dann ein Außenstehender nachvollziehen? Sei nicht so streng mit Ihnen, such dir die Leute aus, denen du vertraust, die sich "nur" anhören und keine gut gemeinten Ratschläge geben.

Ich selbst habe real damals nie mit jemand gesprochen, hab es alleine mit mir ausgemacht, da ich auf diese Ratschläge verzichten wollte, als Erklärung hab ich immer tollpatschigkeit vor geschoben.

Konsequenz dass ich jetzt nach über 30ig Jahren vor den Scherben meiner Seele stehe, ich konnte es gut verdrängen, war irgendwann auch komplett weg.

Machst du Therapie? Nimmst du medies? Ich rate dir, falls nicht mach es geh diesen Weg jetzt und nicht zig Jahre später.

Ach... herzlich willkommen erst mal.

Lg
Topo

Ungewohlt

ja ich nehme Medikamente Therapie muss ich mich mal drum kümmern.... nicht drüber reden oder nicht auf Verständnis zu hoffen ist aber auch nicht richtig..... grade dann würde man ja nicht so Vorwürfe kriegen wie z. b. du bist sowas von faul guck dir ma den dreck an putz ma..... würd man sich auch nur ein bisschen damit beschäftigen dann wüsste man das es manchmal schwer ist aus dem bett zu kommen man zu nix bock hat alles zuviel ist... dann tät ich mich durch die vorhaltungen nicht noch schlimmer fühlen. Ich finde das nicht richtig... und die leute meiden oder eher gesagt mit denen nicht drüber reden ist schlecht weil das meiste kommt von meiner Mutter.Weisst du wie ich das mein ich sag ganz erlich wie es mir geht das ich hilfe Unterstützung bei allem grad ma brauch und das interssiert keinen es kommen nur Vorwürfe dann. Es frustriert enorm wenn man um Hilfe schreit und bettelt und keine bekommt. Da frag ich mich was will ich noch hier wenn ich allen so egal bin?!?

Ina

Hallo Du,

ja, ich kenne das und weiß, wie weh es tut, wenn sich selbst die Menschen, die einem am nähsten stehen, nicht damit auseinandersetzen wollen, was mit einem los ist und warum man so ist, wie man ist.

Meine Mutter z.B. ist ein großer Bücherfreund – sie hat bestimmt an die 2000 Stück und es werden immer mehr – aber anstatt sich mal ein Buch über Depressionen zu kaufen oder auszuleihen (Internet hat sie nicht), ist sie lieber weiter ihren eigenen wenigen, langweiligen Interessen nachgegangen und ist dabei geblieben, dass sie mich einfach nicht verstehen könne. Wenn ich mich ihr erklärt habe, hätte ich genauso gut mit einer Wand reden können – sie hat nur gehört, was sie hören wollte und das waren leider nur Oberflächlichkeiten... Eigentlich traurig, denn sie ist psychisch selber völlig "neben der Spur" und möchte sich auch dies nicht eingestehen – aber vermutlich war genau das der Grund, warum sie diese Themen lieber vermieden hat.

Ein ehemaliger Partner von mir, der ebenfalls seit Jahren nicht zu knapp mit psychischen Problemen zu kämpfen hat, konnte (oder wollte) mir auch kein Verständnis entgegenbringen und hat jedes Gespräch von vornherein abgeblockt – jeder Versuch, mich zu erklären, blieb mehr oder weniger ungehört...

Ja, es ist deprimierend und verletzend – ich verstehe Deine Verzweiflung sehr gut! Mittlerweile umgebe ich mich mit solchen Menschen nicht mehr, denn für meine Seele war es "Gift", wenn so mit mir umgegangen wurde.

Was Du tun könntest: Erst einmal solltest Du vielleicht darüber nachdenken, was für Momente das sind, in denen Du mit den betreffenden Personen (Partner, Familie usw.) reden möchtest. Passiert sowas im Streit oder sehr angespannten Situationen? Davon würde ich abraten. Suche Dir einen ruhigen Moment mit viel Zeit, am besten, wenn auch die Stimmung einigermaßen harmonisch ist. Dann ist es leichter, zu reden. Und wenn Du Dich nicht gehetzt und unter Druck fühlst, wird es Dir vielleicht auch leichter fallen, die richtigen Worte zu finden. Und auch die Art, WIE man spricht, macht viel aus. Auch hier finde ich ein Gespräch in ruhigem Ton und "bei klarem Verstand" sinnvoller, als "drauflos zu plappern", wenn man gerade völlig aufgebracht und fertig ist! Vielleicht gibt es da etwas, was Du beim nächsten Mal anders / besser machen könntest? Menschen wie wir, die unter Depressionen & Co leiden, können verdammt anstrengend sein, ohne es selber zu bemerken oder so wahrzunehmen...

Ich denke, es ist nicht gut, wenn Du Deinen Partner oder Deine Familie einfach auf irgendwelche Internetseiten verweist. Wenn Du wirklich verstanden werden möchtest, kannst Du nicht einfach sagen "Mach mal", sondern musst schon selber aktiv werden. Ich meine das nicht böse, aber zu leicht darf man es sich da auch nicht machen! Im Internet oder auch in Büchern findet man zwar viele wichtige und teils auch hilfreiche Informationen, die zum Grundverständnis beitragen können, aber was Dich und Deine Seele betrifft, werden einem auch 20 noch so gute Webseiten nicht weiterhelfen.

Du sagst, es fällt Dir schwer, klar und verständlich in Worte zu fassen, was in Dir vorgeht. Hast Du mal versucht, es aufzuschreiben? Eventuell fällt Dir das leichter, weil Du Dir dafür Zeit nehmen kannst, so viel Du eben brauchst, und auch immer wieder etwas streichen oder verändern kannst. Einen persönlichen Brief würden die, denen Du am Herzen liegst, sicher viel lieber lesen als irgendwelche sachlichen Texte auf Informations-Webseiten zum Thema oder Artikel aus Fachzeitschriften.

Ansonsten kann ich Topolino nur beipflichten: Erwarte nicht ZU viel von Deinen Mitmenschen! Depressionen oder grundsätzlich psychische Erkrankungen zu verstehen, ist für Nichtbetroffene sehr schwer und teils wohl auch gar nicht möglich, wenn sie es selber so gar nicht kennen. Und selbstverständlich kann und solle man auch niemanden dazu zwingen, sich mit einer solch komplexen Thematik auseinanderzusetzen. Dennoch verstehe ich Dein Verlangen nach Verständnis, Akzeptanz oder zumindest Toleranz! Ich bin auch der Meinung, dass man von nahestehenden Personen bis zu einem gewissen Grad erwarten darf, dass sie sich wenigstens mal ein bisschen darüber informieren, zumindest dann, wenn sie sich ständig über einen "beschweren" und alles mögliche an einem bemängeln. Wenn sie die Gründe dafür so gar nicht interessieren, frage ich mich: Besteht denn überhaupt ehrliches (!) Interesse an Dir und Deiner Person, Deinem Seelenleben und Deinen Gedanken? Was ist es wert, wenn dieses "Interesse" nur besteht, so lange es einem gut geht? Nicht besonders viel, finde ich...


Ich wünsche Dir alles Gute, viel Kraft und eine klare Sicht!

Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Adrenalinpur


Ungewohlt

Ja das ist schon alles richtig....aber den kontakt zur familie kann und will ich nicht abbrechen!!! Das hast du bestimmt auch nicht.... was macht man da???? Ich denke nix.... aufgeben um Verständnis zu kämpfen und weiter alles anhören.

hardworking fool

Also nee! Aufgeben gilt nicht!  Vielleicht kannst du ja selbst ein paar Websites besuchen und das was auf dich zutrifft heraus schreiben. Am besten natürlich mit eigenen Worten. Das ist wahrscheinlich leichter als alles komplett neu zu formulieren.
Ich verstehe, dass du dich nicht von deiner Familie trennen kannst und willst. Deshalb musst du weiter kämpfen. Deren Unterstützung wäre sehr wichtig.
Ich muss aber zugeben, dass ich das auch noch nicht wirklich geschafft habe. Meine Mutter ist auch der festen Überzeugung, dass ich bloß faul bin.
Wenigstens weißt du schon, dass du nicht allein bist
Ein schwacher Trost aber besser als nichts.
LG Fool

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