ständig weiterverwiesen

Begonnen von Seelöwe, 05 Mai 2017, 15:26:38

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Seelöwe

Seit ungefähr sieben Jahren frisst mich immer mehr die innere Dunkelheit auf. Nichts freut mich noch, alles ist gleichgültig. Manchmal erinnere ich mich in einer Situation daran, welche Gefühle ich in einer sehr ähnlichen Situation gehabt habe, kann es aber nicht mehr empfinden. Alltag und Beruf sind zu einer Pflichterfüllung geworden, die mir immer schwerer fällt. Meine Leistung auf der Arbeit hat bereits so stark nachgelassen, dass es auffällig geworden ist.
Schon vor Jahren habe ich das erste Mal Hilfe gesucht. Ich war bei der Berufsgruppe der Psychologen, Psychotherapeuten, Psycho..., bei zwei Psychatern, zwei Fachärzten für Allgemeinmedizin und einen Heilpraktiker für Psychotherapie. Jeder hat mich nach dem Erstgespräch weitergeschickt. Inzwischen bin ich das dreizehnte Mal verwiesen worden. Hat jemand noch einen Idee, wo man sich Hilfe holen kann?

(Ps. Ausgerechnet der Heilpraktiker, der einen Fall wie mich nach eigener Aussage nicht behandeln darf, weil es seine Kompetenzen überschreitet, hat mir ein bisschen weitergeholfen, indem er mir einige Dinge beigebracht hat.)

Seelöwe

Nach dem Erstgespräch hieß es immer, ich sei an der fachlich falschen Stelle; für meine Probleme seien andere Therapeuten zuständig. Der Psychiater schickte mich zum Psychologen und der Psychologe zum Psychiater. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Und wenn man fünf bis neun Monate auf so einen Termin gewartet hat, ist es bitter, jedes mal wieder zu hören, dass man mir leider nicht helfen könne.

Phillis

Hallo Seelöwe,
das ist sehr bitter und traurig, dass man dich immer abgewiesen hat. Und ich kann mir vorstellen, wie schrecklich sich das anfühlt. Mir ist das nur einmal passiert und das hat gereicht.

Leider hat das System seine Spielregeln, die man mitspielen muss. Wenn Du keinen wohlwollenden Hausarzt oder sonstige tatkräftige Hilfe hast, dann kannst du leider nur weiter telefonieren und versuchen Termine zu bekommen. Frag trotzdem, ob dein Arzt Praxen empfehlen kann. Meistens haben die ein paar Adressen. Bei mir wars mein Gyn, als ich in der Sprechstunde in Tränen ausgebrochen bin.

Ich weiß nicht was du bei den bisherigrn terminen geschildert hast (und ich möchte gleich betonen, dass es eigentlich egal sein sollte und das man dich ernst nehmen sollte! !!), aber

leider muss man ein Bild mit konkreten Symptomen zeichen, damit man zum Ziel kommt.
Ich hoffe mir reist hier keiner den Kopf ab, wenn ich das hier so sage.

Also, wenn es um Depressionen geht, dann sollte man so etwas angeben wie
Erschöpfung, plötzliche Weinkrämpfe, Panikattaken, hohes Schlafbedürfnis und Schwierigkeiten bei der Alltagsbewältigung. Und leider leider ist die Erwähnung von Suizidgedanken ein gutes Argument, um Hilfe zu bekommen.

Gib nicht auf, du wirst Hilfe finden.Ich drück dir ganz fest die Daumen! !!!!

Liebe grüße
Phillis

tjivi

Hallo,

ich will Dir nicht die Hoffnung nehmen. Aber ich bekomme auch keine Hilfe. Glaube inzwischen, das geht nur mit Geld. Trotzdem wünsche ich Dir viel Kraft und das Glück einen empathischen Arzt zu finden.

LG tjivi

hardworking fool

Hallo!

Ich will dir zur Abwechslung mal Hoffnung geben.

Den Tipp von Phillis fand ich recht hilfreich. Wenn du deine Symptome genau genug schilderst, steigen deine Chancen auf die richtige Behandlung.

Ansonsten halte ich es für Quatsch was tjivi geschrieben hat. Sorry, ich will hier niemandem zu nahe treten, aber ich glaube nicht, dass das eine Geldfrage ist. Ich z.B. bin auch kein lukrativer Privatpatient. Ganz im Gegenteil.

Mittlerweile müsste es aufgrund der neuen Regeln zur Psychotherapie (seit 1.4.17 - kein Scherz) leichter sein einen passenden Therapeuten zu finden. Zur Not kannst du dich immer noch an deine Krankenkasse wenden. Manchmal können auch die vermitteln.

Wichtig ist auf alle Fälle, dass du nicht aufgibst.

Alles Gute
Fool

Seelöwe

Die Hinweise von Phillis waren hilfreich. Da ich beruflich bedingt Umgang mit Waffen habe, hielt man mich für suizidgefährdet. Das hatte ich nie vor, aber schon bald hätte ich nicht mehr die Kraft gehabt morgens aufzustehen. Plötzlich ging alles sehr schnell. Für mich wurden Termine in der psychiatrischen Ambulanz ausgemacht, ich bekomme Medikamente, bin zur Zeit in ambulanter Behandlung und für einen stationären Aufenthalt angemeldet. Dadurch habe ich die Hoffnung wieder gesund zu werden.

Vielen Dank an alle die dieses Forum betreiben.

hardworking fool

Hallo Seelöwe!

Oh, das freut mich für dich, dass du endlich Hilfe bekommst. Alles Gute und viel Erfolg mit der Therapie.

Und ein dickes Dankeschön an dich. Du hast mir gerade die Augen geöffnet. Jetzt habe ich endlich begriffen, warum ich soviel Unterstützung bei der Suche von einem Therapeuten bekommen habe und wieso das bei mir so schnell ging mit einem Termin. Auch in meinem Job spielen Waffen eine Rolle - in meinem derzeitigen Einsatzbereich habe ich zwar keinen direkten Zugriff dazu, aber das könnte sich sehr schnell ändern wenn ich auf einen anderen Posten wechsle.

Alles Gute!
Fool
Eigentlich komisch, dass ich diese Verbindung nie gesehen habe.   

seehund

Hallo,

ich bin immer wieder am überlegen, ob ich nicht vllt mal einen Arzt/Therapeuten aufsuchen sollte...

Symptome wie Ausgelaugtheit, Müdigkeit, Lustlosigkeit etc. brauch ich wohl nicht aufzählen. Sollte ja den meisten hier im Forum bekannt sein.

Jedoch habe ich keine Ahnung, wie ich anfangen soll; zusätzlich will man es sich ja auch nicht so eingestehen und denkt es wird schon...
Ich frage mich auch immer wieder (wahrscheinlich weil es ja öffentlich nicht so "verpönt" ist), ob ich vllt einfach "nur" eine Mangelerscheinung (Vitamine o. ä.) oder irgendein ein Organ (Schilddrüse) Murks macht.

Also Leute! Meine Frage:

Wie fange ich die Sache an?

Ich habe keinen Hausarzt oder sonst jmd./was, womit man vllt üblicherweise beginnt...

Vielen Dank für Eure Antworten

seehund

und sorry wegen dem Namensklau! mir ist nur selbst nix eingefallen..

Nellysun

hallo Seehund,

im Prinzip kannst Du auch ohne Hausarzt versuchen bei einem Psychologen einen Termin zu bekommen. Wenn Du es selber zahlen wollen würdest, bekommst du schneller einen Termin ansonsten kannst Du einfach bei allen Therapeuten in Deiner Gegend anrufen und schauen ob Du auf die Warteliste kommst oder gar einen Termin. Es gibt von der kassenärztlichen Vereinigung auch die Möglichkeit im Rahmen der Facharztvermittlung sich einen Termin bei einem Therapeuten als Notfallsprechstunde (bekommt man dann innerhalb einer Woche) geben lassen. Dort sind bis zu 3 Termine möglich und auch dort kann einem geholfen werden, wie der weitere Weg denn aussieht.

LG nelly

Schnellantwort

Name:
Verifizierung:
Bitte lassen Sie dieses Feld leer:
Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein
Buchstaben anhören / Neues Bild laden

Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein:
Wie heißt die Verpflichtung, dass Kinder in die Schule müssen?:
Tastenkürzel: Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau