Flecken auf weissem Papier

Begonnen von Warum?(Guest), 05 September 2008, 04:10:53

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Warum?(Guest)

Die Bahn faehrt quaelend langsam ein
Und doch zu schnell.
Alles scheint so hell
und doch so dunkel zu sein.

Einige letzte Atemzuege,
Einige letzte Gedanken,
Mein Entschluss geraet ins Wanken,
Doch mein Leben: alles nur eine Luege.

Letztendlich kommt die Zeit,
Zeit fuer die letzten paar Schritte,
Im Abschiedsbrief nur eine letzte Bitte,
Der Weg scheint so weit.

Spuere nur kurz den Schmerz,
Hoere die Schreie und das Entsetzen.
Ich wollte niemanden verletzen.
Niemanden, ausser mein eh schon verletztes Herz.

Wenigstens ist das geschafft,
fuer immer, dauerhaft.

Niemand hat es kommen sehn,
Und ploetzlich lag sie da.
Ein kleines Maedchen schreit nach seiner Mama.
Ansonsten Totenstill, keiner will hinsehen.
Und doch starren sie alle,
Niemand ruehrt sich, wie in der Falle.

Rot-braune Flecken
Auf dem makellos weissen Papier
Spiegeln den Schrecken.
Sie ist nicht mehr hier.
Und ihre letzte Bitte grausam schwer,
Niemand kann sie einhalten,
Niemand die Traenen zurueckhalten.
Da wo sie mal war, ist alles leer.

inmyworld

diese flecken, sie werden gerade durch das weiße papier so stark
dieses gedicht... es ist traurig
die bilder, die du hier festhälst,
es sind iwie bilder von meinem spiegelbild
bilder von der gesellschaft
starke bilder
das hast du gut gemacht, wirklich
auch wenn ich dich erst noch wegen dem erzählersprung fragen musste^^
mag an der uhrzeit liegen... ich hoffe du vergibst mir.
danke für das gedicht.

silent_water

wow...das ist wirklich hart...
tut richtig weh, das zu lesen...
sehr klar gecshrieben...man ist mittendrin...leider!
Trotzdem würde ich gern mehr Gedichte von dir lesen...
dieses trifft wirklich mitten in die Seele...
hat ne wahnsinnswirkung...
liebe Grüsse, silent

Warum?(Guest)

es gibt noch zwei andere Gedicht von mir im Forum ... :

http://www.nur-ruhe.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1215556460

danke fuers lesen und verstehn :)
liebe gruesse

silent_water

ZitatDie Träne kullert leise hinunter,
Wie jede Nacht sitzt sie dort,
Allein an diesem schwarz-weißen Ort
Und sie weiß für sie wird die Welt nie wieder bunter.

Aber sie weiß für wen sie lebt.
Wie jede Nacht bleibt sie wach
Bis sie vor Müdigkeit schwach
In sanft schwarze Ohnmacht schwebt.


...das gefällt mir sehr...
total klasse geschrieben, finde ich!!!
Ich mag deinen Schreibstil:-)
Liebe Grüsse, silent