Krank sein - Reaktionen der Anderen

Begonnen von hardworking fool, 05 Januar 2017, 13:22:42

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hardworking fool

Hallo! Egal ob schwere psychische Erkrankung oder ein banaler Schnupfen, die Reaktionen der Umwelt sind doch manchmal sehr zwiespältig.

Mich würde mal interessieren, wie euer Umfeld auf Krankheiten reagiert.

Danke für's Mitmachen!

Fool

LostSoul

Ich hab mal für die Antwort, dass man sich zusammenreisen muss gestimmt. Aber dass ich nur zu faul zum Arbeiten bin konnte ich mir leider auch schon oft genug von meinem Umfeld anhören. So richtige Unterstützung bekomme ich nur von meinen Eltern, die haben sich extra über die Krankheit informiert um mich besser zu verstehen und bieten mir auch ihre Hilfe an, wenn ich jemanden zum Reden brauche, kann ich auch immer zu ihnen kommen. Ansonsten sieht es eher schlecht aus, was Reaktionen auf meine Krankheit angeht. Allgemein was Krankheiten angeht. Ist man erkältet und geht nicht zur Arbeit, weil man sich zu schwach fühlt um körperlich hart zu arbeiten, wird einem sogar von den eigenen Kollegen unterstellt, man hätte einfach nur keine Lust. Auch andere Freunde die ich hatte, sind der Meinung, solange man nicht mit dem Kopf unterm Arm draußen rum läuft kann man arbeiten gehen. So sehen es auch die meisten bei meiner Depression. Körperlich sieht man es einem nicht an, also ist man in den ihren Augen auch nicht krank. Ich kann also sagen, dass ich weitestgehend nur auf Unverständnis stoße, was mich natürlich noch mehr runterzieht als eh schon...

nubis


Ich habe mal das 'ja,....' angekreuzt - wobei mir der negative Ton dabei nicht ganz gefällt.

Keiner hat je zu mir gesagt 'kümmere dich gefälligst selbst!'

Trotzdem kann ich auch nicht behaupten, volle Unterstützung zu bekommen - deshalb wollte ich das 'Absolut!...' auch nicht ankreuzen.

Tatsächlich ist es eher eine Mischung aus beidem.

Ich habe immer vollstes Verständnis erfahren - aber wenig Unterstützung bekommen.

Die Option fehlt in der Umfrage ;-)
Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

Svenja

Huhu =)

Also bei mir ist es so das mein Umfeld mitkriegt das ich mich verändert habe mir es auch sagen aber niemand fragt wieso ich mich verändert habe was denn mit mir los ist
Dann höre ich viel ich soll mich nicht so anstellen und mich mal zusammen reißen oder darf mir oft Vorwürfe anhören

Man möchte natürlich dann auch drüber reden aber genau in dem Moment kann man einfach nicht drüber reden weil man sich selbst nicht versteht und es garnicht in Worte fassen kann was gerade in einem passiert

Und die größte angst ist die Ablehnung wenn man sich doch mal öffnet das man nicht verstanden wird und die Personen sich distanzieren...
Ich kann es aber auch nicht als Vorwurf sehen ich mein wie sollen sie es verstehen und damit umgehen wenn man sich selber nicht versteht

Liebe grüße Svenja :)

nubis


och - schade... ich sehe grade, es wurde eine weitere 'ja,..' Option eingeführt - da ich schon abgestimmt hatte, kann ich das nicht ändern.
Die eine 'Ja, aber...' Stimme also bitte in Gedanken in die folgende Kategorie einfügen! :-)
Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

hardworking fool

@ nubis Hey! Ich dachte, du freust dich, dass ich deinen Rat befolgt habe. Undank ist der Welten Lohn. ;-)
Na ja, ist meine erste Umfrage. Bei den nächsten werde ich versuchen, die Antwortalternativen besser zu formulieren. Versprochen.

Einen schönen Tag wünsche ich!

Fool

nubis


Hey :-) - ich freue mich ja! - deutlich erkennbar am Lächeln am Ende meines Satzes!

Da ich meine abgegebene Stimme aber nicht mehr zurück ziehen kann, wollte ich nur darauf hinweisen, dass meine Stimme eben eigentlich bei der neuen Option angerechnet werden müsste.

LG :-)
Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

Siny

Ich hab von der neuen Option auch gleich mal Gebrauch gemacht! ;)
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

AlterEgo

Ich bin, glaube ich, ein wenig zu kompliziert für diese Umfrage, aber es hat mich doch zum Nachdenken gebracht. Deswegen schreibe ich mal kurz. "Meine Krankheit" fällt mir schon schwer zu definieren. Ich denke ja nicht, dass ich "Depressionen" habe. Ich denke, es ist eben meine Reaktion auf meine Lebensumstände, die nicht jemand anders (und vielleicht auch nicht ich) ändern kann. Insofern weiß ich auch nicht, wie konkret eine Unterstützung aussehen sollte und könnte. Dafür, dass ich so mit dem Leben sehr unglücklich bin, da finde ich bei meinen Eltern und zwei meiner Schwestern schon Verständnis und ich kann auch immer anrufen. Aber so richtig "tun" kann ja niemand was.
Mit anderen Leuten rede ich nicht wirklich über meine Probleme. Weil ich sowieso direkt immer heule. Das macht Gespräche auch unangenehm. Und weder zielführend noch hilfreich. Ich versuche, das zu vermeiden. Ich verwende natürlich die Bezeichnung "ich bin depressiv", um zu beschreiben, dass es mir nicht gut geht, weil es schon gut ist, wenn man einen Namen dafür hat. Die Reaktion ist dann in der Regel Unglauben "DU doch nicht!". Ignorieren oder Unverständnis würde ich es nicht nennen, es ist wirklich ein "nicht glauben". Passt dazu, dass ich es auch selbst nicht glaube.
"Neue Sachlichkeit" ist keine Stilrichtung, sondern eine Lebenseinstellung- jeden Morgen wieder.

Isolde

Hallo !

Mein Umfeld,sprich meine Freunde und Familie, gehen sehr gut mit mir und meiner Krankheit um.
Sie haben es schon länger geahnt, dass ich etwas in die Richtung Depression habe und wir konnten immer über meine Gefühle und Denkweisen sprechen. Auch, wenn sie meine Situation nicht nachempfinden können, versuchen sie stets mich zu verstehen, mir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und scheuen sich nucht auch mal Fragen zu stellen, wenn sie mal etwas nicht verstehen.
In letzter Zeit habe ich mich allerdings ziemlich abgeschottet, deswegen hat es mich umso mehr gefreut, dass sie sich trotzdem regelmäßig melden und sich informieren, und verstehen, dass ich mich nicht wegen ihnen isoliere...
Umso vorwurfsvoller sehe ich, im Hinblick darauf, auf mich selbst, weil ich mich dennoch einsam und unverstanden fühle. Ich weiß, dass das nicht meine Schuld, und auch von niemandem sonst ist, und es deswegen nicht rational ist, dass ich mir Vorwürfe mache, aber der Verstand kommt nicht mehr gegen Emotionen an.. Es ist hilfreich Menschen um sich herum zu haben, die das akzeptieren und verstehen.

Liebe Grüße!