Hilfe

Begonnen von broken, 06 November 2016, 21:27:04

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broken

Hallo zusammen,

ich hab ein Problem. Ich glaube ich habe seit vielen Jahren Depressionen, aber ich schaffe es nicht zu meinem Hausarzt zu gehen und darüber zu reden. Ich habe das schon versucht, aber es kam einfach nichts aus mir raus, obwohl ich mich sehr gründlich darauf vorbereitet habe. Und jetzt habe ich mir gedacht ich mach nochmal einen Termin aus und geben ihm einfach einen Zettel auf den ich alles grob aufgeschrieben habe.

Ist das eine gute Idee?

Wenn ja, kann ich ihm den folgenden Text zeigen ohne fürchten zu müssen, dass er mich einweisen will?

"Mir geht es schon seit etwa 12 Jahren schlecht. Da war ich in der 3. Klasse. Als ich 9 oder 10 Jahre alt war, wollte ich nicht mehr leben und als ich etwa 13 Jahre alt war wollte ich mich umbringen. Es war alles schon geplant, ich hätte es nur noch machen müssen.
Seit dem habe ich immer wieder diese Gedanken, den Wunsch, fast ein Drang es zu tun. Es ist immer nach ein paar Monaten wieder besser geworden.
Aber dieses Jahr ist es anders. Es wird nicht besser.
Eine Seite in mir ist sicher, dass ich es tun soll, die andere will es nicht und hat Angst übermannt zu werden.

Ich habe Angst zu Arbeit zu gehen, weil ich nichts auf die Reihe bringe und immer wieder Ärger mit meinen Kollegen bekomme. Ich kann mich einfach auf nichts mehr konzentrieren. Ich habe keine Kraft mehr."

Ich hoffe ihr könnt mir helfen und/oder habt nen Tipp für mich ob es so bleiben kann oder ich was ändern sollte.
Ich habe nämlich echt schiss vor der Psychatrie. :(

Gruß
broken



Ina

Hallo broken,

Deine Idee mit dem Zettel finde ich gut und sinnvoll, wenn Dir das Reden so schwer fällt und Du sonst kein Wort herausbekommst. Es ist ein guter erster Schritt, denke ich. Irgendwie musst Du ja mal einen Anfang finden – warum also nicht auf diese Weise? Mach das ruhig!

Ich persönlich würde es eher in Form von Stichpunkten zusammenfassen (ohne "zu viele" Worte drumherum), damit der Arzt einen schnellen, klaren Überblick hat, was Sache ist. Da Dein Text aber ja ziemlich kurz ist, ist das schon okay so. Falls vorhanden, kannst Du noch Symptome hinzufügen, die Dir an Dir aufgefallen sind und Dich besonders belasten.

Eine Angst kann ich Dir nehmen: So schnell wird man nicht "einfach so" eingewiesen... Höchstwahrscheinlich wird Dein Arzt Dir eine Überweisung zum Psychiater oder Neurologen geben, da man dort mehr Ahnung von der Materie hat. Hausärzte / Allgemeinmediziner sind schließlich nicht auf psychische Erkrankungen spezialisiert.


Alles Gute und nur Mut!

Ina
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

broken

Hallo InaDiva,

Danke für deine Antwort, ich weis mir sonst wirklich nicht mehr zu helfen. Ich schiebe das schon so lange vor mir her und hatte nie den Mut mir Hilfe zu holen, bzw. mir überhaupt einzugestehen, dass ich Hilfe brauche.
Aber ich habe vor ein paar Monaten auch noch angefangen mich selbst zu verletzen. Versuche aber damit wieder wieder aufzuhören und inzwischen kratze und schlage mich "nur" noch, und das auch nur in extremen Stresssituationen, obwohl der Drang in letzter Zeit wieder stärker geworden ist.

Das mit dem kurz halten finde ich auch wichtig. Vielleicht schreibe ich es auch noch mal um in Stichworte.

Andere Symptome werde ich noch hinzufügen (viel mir iwie erst ein als ich den Text schon abgeschickt hatte)

Eine Überweisung zum Psychiater, hab ich mir schon gedacht, ich fürchte nur bei dem wird das ganze noch schwieriger werden.

Danke und Gruß
broken

Ina

Zitat von: broken in 06 November 2016, 22:16:21
Eine Überweisung zum Psychiater, hab ich mir schon gedacht, ich fürchte nur bei dem wird das ganze noch schwieriger werden.

Oder aber einfacher! Bei einem Psychiater kannst Du Dir schließlich sicher sein, dass er schon "tausend" andere Patienten bei sich in der Praxis sitzen hatte, denen es ähnlich ging wie Dir. Es ist für ihn nichts Neues oder Ungewöhnliches. Er kennt sich damit aus, hat jahrelange Erfahrung auf diesem Gebiet und weiß, was zu tun ist. Er wird sicher Ideen haben und Dir erste Lösungsansätze vorschlagen können. Davon abgesehen wird er im Gegensatz zum Hausarzt vermutlich auch das nötige Feingefühl haben, welches es Dir etwas leichter macht, zu reden. Schritt für Schritt :)

Ich finde es gut, dass Du Dir Hilfe holen möchtest und wünsche Dir Mut und Kraft dafür!
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

hardworking fool

Hallo broken,

ich kann sehr gut verstehen, dass du dich davor scheust, dir Hilfe zu holen. Mir ging es vor 3/4 Jahr ähnlich - glücklicherweise gab es Menschen, die sich um mich gesorgt haben und mich quasi zu meinem Glück "gezwungen" haben.

Im Rückblick kann ich mich nur entgeistert fragen: Warum hast du so lange gewartet?

Mit einem Psychiater / Psychotherapeuten zu reden empfand ich als unglaublich erleichternd. Wie InaDiva geschrieben hat, für die "Seelenkempner" ist das was du als "verrückt" empfinden magst ganz normaler Alltag. Und wenn du nicht mit einem Baseballschläger auf andere losgehst oder dich massiv selbst in Lebensgefahr begibst, dann wird dich auch garantiert niemand gegen deinen Willen in die Psychiatrie einweisen. So viele Betten haben die dort gar nicht. ;-)

Ich kann dir nur raten, sprich mit einem Experten. Eventuell kannst du ja auch direkt zu einem Psychiater gehen ohne den Umweg über den Hausarzt. Andererseits kennt dein Hausarzt vielleicht einen Kollegen zu dem du gehen kannst.
Wichtig ist, dass du nicht länger still vor dich hin leidest sondern etwas gegen deinen Zustand tust.
Alles Gute!
Fool

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