Mein Bruder

[Junehoney]

Du warst mein Bruder.
Und du bist es immer noch.

Aber seit 1 Jahr gehe ich nun ohne dich.
So plötzlich warst du einfach weg, verschwunden, für immer. Ich konnte es nicht fassen. Konnte dir nicht Tschüß sagen, dir nicht noch einmal sagen, wie gern ich dich habe. Das tut weh und hinterlässt einen großen Schmerz.

Als du starbst, warst du ganz alleine....Wie so oft in deinem Leben, wo du dich als Außenseiter erlebt hast, dich als verrückt gesehen hast, nur wenige Menschen hattest, die dein wahres, herzliches, gültiges, tiefsinniges, künstlerisches, intelligentes ICH noch sehen konnten.

Du warst mein Bruder, mein großer Bruder. Hast mir Geschichten vorgelesen, mich in den Arm genommen, mit mir Puppe gespielt, mich an deinen Haaren ziehen lassen. Später hast du mir Dinge aus dem Leben erzählt, mir deine Musik und deine Kunst nahe gebracht, Späße für mich gemacht und mir die Einsiedlerkrebse aus dem Sand geholt.

Du warst auch mein kleiner Bruder, der geweint hat, verzweifelt war, nicht mehr wusste was wahr ist und was Wahn, der meine Hilfe brauchte. Ich wollte dir helfen, stark sein, groß sein, habe dir gesagt Alles wird gut....Ohne zu wissen, ob es das wird.

Ich hätte dir so gerne nochmal Tschüß gesagt und danke und ich habe dich lieb.
Ich hoffe du hast gesehen, wieviele Menschen auf deiner Beerdigung waren, dass du doch geliebt wurdest und nicht bloß der Verrückte warst!
Für mich bist du mein Bruder und ich habe dich lieb!
Ich wünsche dir, dass du einen sonnigen Platz hast, dort wo du jetzt bist.

Au revoir!