Analytische Psychotherapie

Begonnen von Lostinmind, 30 September 2016, 18:58:10

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Lostinmind

Standard Analytische Psychotherapie
Hallo zusammen.
Ich bin wegen Depressionen und Angststörungen immmer wieder in Behandlung. Aktuell seit Dezember 2015. da meine Stunden bald aufgebraucht sind, empfahl meine Therapeutin mir eine analytische Psychotherapie.Momentan bin ich in den Anamnese-Stunden,damit er die Therapie( Analytische) überhaupt beantragen kann. Nun ist es aber so das, sowohl nach der ersten Stunden als auch heute nach der zweiten Stunde Anamnesearbeit, es mir ziemlich schlecht geht. Bin sehr aufgebracht und am Boden zerstört. Leider konnte ich ihm auch nicht alles erzählen bzw. habe einiges weggelassen, da es mir sehr unangenehm war über einige Dinge direkt frei raus zu sprechen.
Ich könnte mir schon eine Therapie bei ihm vorstellen und so du möchte diese Therapie unbedingt beginnen. Soll ich ihm das nächste mal ehrlich sagen dass ich etwas ausgelassen habe? Wer hat Erfahrungen? Wem ging es zu Beginn auch schlecht? Bin gerade verzweifelt.

hardworking fool

Hallo Lostinmind!

Also ich mache eine tiefenpsychologisch fundierte PT. Gehört soweit ich weiß auch zu den analytischen Verfahren.
Also ich war vor allem am Anfang nach den Gesprächen auch immer fix und fertig. Ich finde es eine gute Idee anzusprechen, dass du nicht alles erzählen konntest und gewisse Dinge weggelassen hast. Ich denke, das ist auch ganz normal. Wenn du es ihm aber sagst, dann könnt ihr unter Umständen daran arbeiten oder euch darauf einigen, bestimmte Themen erst einmal nicht anzutasten. Vielleicht kommt irgendwann der Tag an dem du darüber reden kannst - wenn es dann überhaupt noch wichtig ist.
Selbst deinem besten Freund, der besten Freundin hättest du in den ersten Wochen eures Kennenlernen doch nicht alles erzählt, oder?
Ich würde auch darüber reden, dass es dir nach der Stunde nicht gut ging. Man sagt, dass dies bei PT relativ oft der Fall ist. Bei mir ging das sogar so weit, dass mir nach der 2. oder 3. Stunde erst so richtig bewusst wurde, dass ich mich eigentlich nur noch umbringen wollte. Bewusst hatte ich mir das vorher nie eingestanden, aber unbewusst hatte ich alles mögliche dafür getan endlich das Zeitliche zu segnen. Ich hab Russisch Roulette mit meinem Leben gespielt.
Mittlerweile geht es mir viel besser und ich genieße die Therapie sehr. Anstrengend finde ich die Sitzungen aber immer noch.
Hoffe, ich konnte dir damit ein bisschen helfen.
Alles Gute Fool

Lostinmind

Hallo fool. Danke für deine Antwort. Es freut mich, dass es dir besser geht.
Das ist ein guter Rat ihm zu sagen dass mich einige Themen überfordern.  Lange Zeit hatte auch ich suizidgedanken. Dank laufender Therapie bin ich mehr oder weniger stabil. Heute nach der Sitzung kamen diese Gedanken wieder hoch. Ich dachte eigentlich dass ich stabil bin durch die jetzige Therapie. Es ist schon enorm was so ein bisschen Anamnese-arbeit auslösen kann. Habe auch bedenken dass er mich vielleicht ablehnt wenn ich jetzt schon so Abstürze, obwohl die Therapie noch nicht begonnen hat.

hardworking fool

Also bei mir war es wie gesagt auch ganz am Anfang nach der 2. oder 3. probatorischen Sitzung - da ging's ja auch erstmal "nur" um die Anamnese.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dich ein Therapeut ablehnt, wenn du im Rahmen deiner Möglichkeiten ehrlich bist. Vollkommene Ehrlichkeit zu erwarten wäre absolut unprofessionell. Die kann es gar nicht geben.
Wenn du ihm erzählst, dass es dir nach der Therapie nicht gut ging, ist das doch eigentlich ein Vertrauensbeweis deinerseits. Wieso sollte er dich dann ablehnen?

Ich habe ja bis heute nicht begriffen, was in der Therapie eigentlich mit mir passiert, was meine Thera mit mir macht - aber egal was sie tut, effektiv ist die Behandlung. Was will der Mensch mehr?!
Nur ein Narr würde dauernd weiter fragen! :-)
LG  Fool