Depression... Ich kann nicht mehr...

Begonnen von LostSoul, 27 September 2016, 00:12:45

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hardworking fool

Guten Abend, liebe Mitstreiter im Kampf gegen die Depression!
Oje, was für eine aggressive Wortwahl! :-)

Also so ein bisschen mehr Antrieb fände ich eigentlich gar nicht schlecht. Im Augenblick geht es mir zwar relativ gut, aber irgendwie ist alles so furchtbar anstrengend. Den Job kriege ich noch irgendwie auf die Reihe, aber mein Haushalt.... Schwamm drüber (das wäre zumindest mal eine sehr gute Idee.)
Es gab allerdings schon Zeiten in denen ich es nicht mal geschafft habe die Lebensmittel die ich mit viel Mühe eingekauft habe auch irgendwie zu verbrauchen.

Junehoney, das ist ja gerade der Unterschied zwischen Freundinnen und Therapeuten. Letztere haben gelernt wie sie mir derartigen Problemen umgehen müssen und wissen wie sie sich davor schützen können, sich emotional zu sehr zu engagieren. Überleg dir doch mal, wie die Sache andersherum ausgesehen hätte. Deine Freundin erzählt dir, dass sie an Selbstmord denkt. Wie reagiert man in so einer Situation? - Leider ist diese Frage bei mir zur Zeit ziemlich akut. Eine sehr gute Freundin von mir leidet seit Jahren an Depressionen. Gestern hat sie mir per sms mitgeteilt, dass sie die Therapie abbrechen will, weil das alles keinen Sinn hat und sie eigentlich nur noch Schluss machen will.
Das Angebot Deiner Therapeutin solltest du im Notfall wirklich nutzen. Sie hätte es dir nicht gemacht, wenn sie die Befürchtung hätte, dass du es missbrauchst.

LostSoul, das Problem ist ja, dass uns nicht nur die anderen herunter ziehen, sondern dass wir (zumindest die meisten von uns, nehme ich an) furchtbar gut darin sind, uns selber auch noch niederzumachen. Ich habe beispielsweise die Lektion "Alle anderen sind besser als du" so perfekt verinnerlicht, dass ich tatsächlich angefangen habe mit meiner Thera zu streiten als sie mir irgendwann sagte, ich dürfe Fehler machen weil das was ich tue auf alle Fälle "gut genug" sei. Ich habe ihr auf's entschiedenste widersprochen und ihr minutenlang erklärt, warum ich keinesfalls gut genug für irgendetwas bin sondern im Gegenteil abgrundtief schlecht und böse. So einen Schwachsinn muss man sich erst mal geben!

LG Fool

Junehoney

Ja, das ist echt das Problem. Die Depression macht halt, dass man so negativ denkt. Meine jetzigen Kontakte sind alle super lieb zu mir, aber in meinem Kopf schreien die alten Wunden und ich vertraue Niemandem. Real ist das nicht, aber es überkommt einen einfach so.

Wegen meiner Freundin. Naja. Also ich bin ja noch nicht so lange krank. Jedenfalls nicht akut. Die letzte depressive Phase hatte ich vor 15 Jahren. Wenn meine Freundin akut in einer Krise steckt, dann kümmere ich mich um sie und frage sie regelmäßig, wie es ihr geht. Und bei Suizidgedanken hätte ich ihr angeboten zu mir zu kommen.
Meine Kollegen und andere Freunde (mit denen ich bisher nicht so eng war), fragen häufiger nach, als sie und finden ihr Verhalten (nicht bei mir melden) auch merkwürdig. Zumal ich sie seit frühester Kindheit kenne und sie selbst Psychologin ist.
Naja....Vielleicht war sie ja trotzdem überfordert.
Und ws. Hast du recht, hardworking Fool, dass meine Therapeutin es besser aushält und weiß, dass ich es nicht ausnutzen würde. 

LostSoul

@Junehoney: Man liest nur leider oft von Leuten, die von den Medis dann nicht mehr loskommen, gerade was Absetzerscheinungen angeht.. Ich google aber wahrscheinlich auch viel zu viel, war schon immer so, auch bei anderen Krankheiten sofort google gefragt und immer gleich das schlimmste gedacht obwohl es am Ende harmlos war.

Ich habe oft meinen "Freunden" gesagt wie es mir wirklich geht und ihnen von meinen Problemen erzählt und vieles anvertraut. Und am Ende deswegen nen Arschtritt bekommen, weil sie mit sowas kranken ja nix zutun haben wollen und nur noch genervt waren. Deswegen steh ich mittlerweile auch komplett alleine da. Klar ich hab paar Bekannte mit denen man mal einen trinken gehen kann, das wars aber auch schon. Echte Freunde hatte ich noch nie, da man gerade in schweren Situationen irgendwann gemerkt hat, wie scheißegal man doch eigentlich ist.
Meinem Freund zum Beispiel hab ich auch immer alles erzählt, wollte auch dass er sich mal wenigstens über Depressionen informiert um es besser zu verstehen. Aber er verstehts einfach trotzdem nicht, er kanns nicht nachvollziehen wie es einem so schlecht gehen kann und wie eine Therapie da helfen soll.. Geht nicht in seinen Kopf hinein deswegen hab ichs mittlerweile auch aufgegeben.

Ist doch gut, dass du deiner Therapeutin wenigstens vertrauen kannst und sie dir Ihre Hilfe so anbietet. Da weiß man wenigstens dass man nicht komplett alleine ist. Und das Freunde dann immer damit kommen, dass sie nicht helfen können weil sie keine Therapeuten sind kenne ich, konnte ich mir schon oft genug anhören. Vorher wird immer gesagt "Ja ich bin immer für dich da" und am Ende wird man trotzdem allein stehen gelassen.

@hardworking fool: Na immerhin bekommst du deinen Job noch hin.. Gab auch schon Tage auf Arbeit an denen ich einfach zwischendurch Pause machen musste, weil mir einfach alles zuviel wurde. Haushalt, naja ab und zu hab ich einen richtigen Aufräumwahn und alles muss ordentlich sein aber grad die letzten Wochen bleibt immer mehr liegen und ich merk wie ich mich manchmal noch nicht mal dazu aufraffen kann, den Abwasch zu machen oder mal eine Waschmaschine anzuschmeißen.

Hatte damals auch einen Freund, der mir oft gedroht hat sich das Leben zu nehmen, meist am Telefon oder per SMS. In so einer Situation ist man oft einfach nur verzweifelt und weiß auch nicht mehr wie man helfen soll. Irgendwann hab ichs aufgegeben und bin nicht mehr drauf eingegangen. Heute lebt er immer noch, ist aber in Therapie, was bei solchen akuten Problemen besser hilft als jeder gute Freunde denke ich. Klar ich wäre auch für jeden da, der mit solchen Problemen zu mir kommt, sowas ist selbstverständlich in einer Freunschaft. Aber wenns ein Dauerzustand über Wochen und Monate wird, weiß man irgendwann nicht mehr was man tun soll...

Geht mir genauso, ich denke auch oft ich kann nichts und bin eigentlich nichts wert. Vorallem wenn andere einem jahrelang sowas eingeredet haben. Und gerade weil ich in meinem Leben noch nicht wirklich was erreicht habe im Gegensatz zu anderen in meinem Alter.. Aber andererseits denk ich dann an Leute denen es eigentlich noch viel schlechter geht.

Wenn ich so nachdenke müsste ich eigentlich glücklich sein. Ich hab eine große und schön eingerichtete Wohnung mit perfekter Lage, hab einen Partner schon seit fast vier Jahren und wir wohnen zusammen, hab eine Ausbildung und verdiene dort auch schon ziemlich gutes Geld. Kann mir dementsprechend einiges leisten, besitze zwei Autos, wir fahren einmal im Jahr in den Urlaub... Eigentlich ein Leben was sich andere auch gern wünschen würden. Und trotzdem gehts mir so beschissen und ich bin so verdammt unglücklich. Ich verstehs einfach nicht.. :(

Junehoney

Hey lostsoul und hardworking Fool.

Arbeit hinkriegen ist ja immer relativ. ;-)
Ich habe mich jahrelang gezwungen. Ich hatte Schmerzen (mein Rücken ist total kaputt + chronische Kopfschmerzen), war übermüdet und abends habe ich geweint und hatte Suizidgedanken. Nur der Gedanke an meine Kinder konnte mich davon abhalten. Am nächsten Morgen habe ich mich trotzdem rausgequält, Tabletten eingeschmissen gegen die Schmerzen und weiter gings.
Wie Fool schon sagte: im Grunde ist da die Depression vorprogrammiert.
Und dann sieht man halt Alles negativ, auch wenn man vllt. Eigentlich positive Dinge im Leben hat.
Meine Therapeutin hat mir daher aufgegeben abends mindestens 1 positive Sache in ein Buch zu schreiben. Das ist schwer, aber es hilft tatsächlich auch mal was Positives zu sehen.
Bei dir lostsoul hört es sich fast so an, als wenn du die negativen Erfahrungen, die du gemacht hast noch verarbeiten musst, damit es dir besser geht.
Da nützt einem auch Urlaub und Autos nichts. Das sind Wunden, die erstmal heilen müssen. Aber das wirst du hoffentlich mit Hilfe der Therapie schaffen. Ich drücke dir die Daumen dafür.

hardworking fool

Guten Morgen zusammen!

Also ganz ehrlich, Junehoney, die Arbeit die ich im Moment mache nicht hinzukriegen wäre an sich schon eine Leistung. Da ich z.Zt. dankenswerterweise ziemlich geschont werde, habe ich nun einen Posten wo ich im wesentlichen nichts anderes tue als andere zu überwachen und zu beobachten - also im Grunde Dauerfernsehen mit extrem langweiligem Fernsehprogramm.

Das mit den verlässlichen Freunden kenne ich auch nur zu gut. Ich hatte eine "Beste Freundin" die genau wusste, dass sie mich auch mitten in der Nacht anrufen konnte, wenn es ihr schlecht ging. Ich hab sie als eine Art Privatcoach durchs Referendariat "geprügelt," bin mit ihr zu Prüfungen gefahren um ihr gegen die Prüfungsangst zu helfen. Kurz ich war ständig für sie da. Alles natürlich kostenlos und ohne irgendeine Gegenleistung zu erwarten. Als sie dann mit meiner Hilfe ihre Ausbildung erfolgreich beendet hatte (vorher hatte sie schon zwei oder drei Studiengänge abgebrochen), brauchte sie mich nicht mehr. Sagt euch der Begriff heiße Kartoffel etwas? :-( Jedenfalls habe ich es dann irgendwann einmal gewagt, sie um Hilfe zu bitten. Ich kam nicht einmal dazu zu erklären, was das Problem war, schon hatte sie aufgelegt. Auch der 2., 3., 4. und 5. Versuch in den nächsten Tagen wurde gnadenlos abgeblockt. Was ich eigentlich von ihr wollte, hat sie nie erfahren. Hat sie ganz offensichtlich auch nicht interessiert, dabei hätte es ja sein können, dass ich nur ein Pfund Mehl gebraucht hätte. (Wir waren quasi Nachbarn) Kurze Zeit später ist sie dann weggezogen. Danach habe ich nur noch ein einziges Mal von ihr gehört: Sie lud mich zum Polterabend ein um mir zu zeigen, was für einen tollen und vor allem wohlhabenden Fisch sie sich geangelt hat. Tat irgendwie ein bisschen weh. ;-(

LostSoul, einer der gefährlichsten Gedanken, den du je entwickeln kannst, ist: "Eigentlich müsste ich glücklich sein." Ich habe mir sogar endlos lange Listen gemacht in denen ich penibel aufgezeichnet habe, wie viele Gründe ich doch hätte glücklich zu sein. Danach fühlte ich mich erst so richtig mies und schäbig. So ein "Schoßkind des Glücks" mit einem (beinahe) perfekten Leben!
>Subjektiv habe ich das damals tatsächlich so gesehen, objektiv gäbe es vielleicht doch so ein paar negative Aspekte; alleinerziehend, behindertes Kind, finanzielle Probleme wegen nicht gezahltem Unterhalt...!
Was war ich doch für ein erbärmliches Etwas das es nicht schaffte ständig himmelhoch zu jauchzen und meinem Schöpfer auf Knien zu danken, wie gut es mir geht.
Aber ganz ehrlich, selbst dem reichsten Menschen der Welt geht es nicht gut wenn er krank ist. Da hilft weder Urlaub, noch eine ganze Flotte von Luxuskarossen, ein Dutzend Penthousewohnungen oder was dir sonst noch einfällt.

Viele Grüße
Fool

LostSoul

So, will auch mal wieder schreiben.. Konnte in der ersten Nacht von Mittwoch auf Donnerstag überhaupt nicht schlafen, war aber auch am Tag dann nicht müde. Also über 24 Stunden wach gewesen und erst gestern Abend konnte ich endlich schlafen. Hab die Tablette gestern morgen weggelassen, weils mir wirklich schlecht ging davon, war total neben der Spur die ganze Nacht.. Und weiß auch ehrlich gesagt nicht ob ich es nochmal versuchen soll. Vielleicht ist es einfach nicht das richtige Mittel für mich. Heut gehts mir zum Glück etwas besser..

So gehts mir im Endeffekt auch, dass es mehr ein Sich jeden Tag auf Arbeit quälen ist.. Und irgendwann macht der Körper und die Psyche schlapp. Hab auch oft Schmerzen, vorallem Rücken und Kopf Schmerzen hab ich eigentlich so gut wie jeden Tag.. Jetzt wo ich Krankenschein hab und mich erholen kann, gehts mir zumindest körperlich etwas besser. Aber was soll man machen, man muss ja arbeiten, irgendwo muss das Geld herkommen..

Genau so einen "Freund" hatte ich auch schon. Immer da gewesen wenn irgendwas war und dann braucht man irgendwann mal selbst Hilfe ist man abgeschrieben. Zu mir wurde dann komplett der Kontakt abgebrochen von einem auf den anderen Tag und ich hab seitdem nie wieder was gehört obwohl ich mir immer den Arsch aufgerissen habe. Sowas tut einfach nur weh und man fragt sch womit man sowas verdient hat. Vorallem weil es mir immer wieder passiert, schon seit Jahren. Hab das Gefühl ich bin einfach zu nett und müsste endlich zum Arschloch werden um nicht jedes mal so enttäuscht zu werden...

Das mit dem Liste machen hab ich auch schon mal gemacht, da fällt einem einiges ein was einen eigentlich glücklich machen sollte.. Aber irgendwann hab ich eben auch mal gemerkt das materielle Dinge nicht alles im Leben sind.. Klar Geld mag für den Moment glücklich machen, ein schickes Auto auch, aber irgendwann merkt man, dass es nicht das ist, was man braucht um glücklich zu sein.. Nur was muss überhaupt passieren, damit es einem gut geht und man glücklich ist? Das ist eher die Frage, die ich mir selbst nicht beantworten kann.

LG

hardworking fool

Hallo LostSoul,

das mit dem Zu-nett-sein kenne ich. Arschlöcher haben es ganz entschieden viel leichter im Leben, aber was soll man machen? Ich kann einfach nicht aus meiner Haut. Helfersyndrom?
Vor kurzem habe ich allerdings schon gedacht; Halt! Stopp! Das geht jetzt zu weit! Hat doch tatsächlich eine Kollegin nachts um 1/2 4 bei mir angerufen weil sie "Schmerzen in der Hand" hatte. Geht's noch?!
Und was mache ich Narr? Gebe ihr eine Tube Voltaren, die Adresse von einem Ärztehaus und wünsche ihr gute Besserung und eine gute Nacht, statt dass ich sie zum Teufel schickte und sie gefragt hätte, ob sie noch alle Tassen im Schrank hat.
Wer danach den Rest der Nacht bis kurz vor'm Weckerklingeln wach gelegen ist, dürfte wohl klar sein. Der Fluch der guten Tat. :-?

Was passieren muss, dass man glücklich ist? Komische Frage, die wohl jeder Narr nur für sich selbst beantworten kann. Materielle Dinge sind es bei mir eindeutig nicht, aber ich versuche Kants kategorischen Imperativ ("Handle so, dass die Maxime deines Handelns allgemeines Gesetz werden könnten.) einigermaßen in die Tat umzusetzen und mich so zu verhalten, dass ich mich abends mit gutem Gewissen selbst im Spiegel anschauen kann. Wenn ich das schaffe, kommt das Gefühl dem "Glück" nahe.
Vor kurzem hat mir eine meiner "Kundinnen" erzählt, dass sie sich jedes mal freut, wenn ich Dienst habe, weil ich "einer der wenigen Lichtblicke" in diesem Haus sei. Da ging's mir richtig gut und ich war tatsächlich glücklich.

An deiner Stelle würde ich unbedingt nochmal zu deinem Arzt gehen und über die Wirkung der Pille sprechen. Es gibt sicher noch andere Möglichkeiten.

Toi, toi, toi
Fool 

Junehoney

Hey liebe Leidensgenossen.

Lostsoul, gut du hast es probiert mit dem Medikament. Allerdings muss man sie ja leider jeden Tag 2-4 Wochen nehmen, um die echte Wirkung zu spüren. Sprich vllt. nochmal mit deinem Arzt drüber.

Zu dem zu nett sein....Ja das ist auch mein Problem. Meine Therapeutin meinte letztes Mal schon: "Können Sie eigentlich auch wütend sein!?" Ich so: "Ja, klar, oft, aber meistens heimlich. " Was ein Scheiß.

Ich habe schon früh ein Helfersyndrom entwickelt. Da meine beste Freundin seit der Grundschule von ihren Eltern misshandelt wurde und mein Bruder unter Schizophrenie litt und Alle überfordert waren mit seinen Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Da musste ich ja helfen und selbst möglichst unauffällig sein.
Also, Fool, das mit der Kollegin, hätte mir auch passieren können. ;-)

Junehoney

Ach, zum Thema glücklich sein....Da gibt es einen tollen Vortrag von einem Psychologieprofessor bei YouTube.
Der sagt, die wichtigsten Grundvariablen sind:
Freiheit (eigene Wünsche und Bedürfnisse wahrnehmen und erfüllen, Entscheidungen treffen, Veränderungen usw.)
Begeisterung (sich für irgendetwas kindlich begeistern)
Und Verbundenheit (sich mit Anderen verbunden fühlen, Kontakte mit Menschen haben)
Ich finde er hat recht. Ist halt nur nicht so leicht. Aber ich arbeite dran.

hardworking fool

Prima! Ich hab in meinem ganz persönlichen "Privatknast" die Freiheit zu wählen. ---> Ob ich auf Anordnungen aus der Chefetage mit "Ja" oder "Jawohl" antworte. :-P

LG Fool

LostSoul

So ist es leider.. Ist man nett, wird man verarscht und benutzt und hat kaum richtige Freunde. Ist man ein Arschloch, ist man überall beliebt. Warum das so ist muss man auch nicht verstehen. Ich würde gerne zum Arschloch werden, macht einiges leichter. Ein Bekannter von mir hat mal erzählt, dass er seit er damals von seiner Partnerin nur ausgenutzt und belogen wurde, er gefühlskalt geworden ist, nichts mehr an sich ranlässt und ihm alles egal geworden ist. Da frag ich mich, kann man wirklich so werden, wenn man vorher ein emotionaler und hilfsbereiter Mensch war? Und wenn ja wie schafft man es?
Das mit deiner Kollegin kommt mir bekannt vor.. Sobald sich jemand meldet, und auch wenn er sich monatelang nicht gemeldet hat, und etwas von mir braucht, spring ich sofort und mach es auch noch. Eigentlich total dumm und man fragt sich, was mit einem nicht stimmt dass man immer wieder auf solche Menschen reinfällt obwohl man genau weiß, dass sie einen nur ausnutzen.

Materielle Dinge machen mich auch nicht glücklich. Nicht dauerhaft glücklich. Eine Zeit lang hatte ich immer einen regelrechten Kaufrausch, hab mir jede Woche irgendwas bestellt, nur um dieses kurze Glücksgefühl zu spüren. Aber mittlerweile hab ich gemerkt dass es auch nichts bringt.
Manchmal hatte ich auch den Gedanken daran, ob mich ein Kind glücklich machen würde, gerade wenn ich immer glückliche Familien draußen gesehen hab.. Dann würde es zumindest wieder eine sinnvolle Aufgabe in meinem Leben geben. Aber nur deswegen sollte man wohl kein Kind in die Welt setzen.. Seltsame Gedanken die ich da hab, aber so ist das eben, wenn man zwanghaft etwas sucht, an was man sich klammern kann, um den eigenen Leben wieder einen Sinn zu geben.

Wegen dem Medikament: Zum Arzt komm ich erst übernachste Wochen wieder, da wir nächste Woche für paar Tage wegfahren. Heute ist dort leider niemand mehr da. Ja klar braucht es ein paar Wochen bis es wirkt, aber mir war nach einer Tablette schon so komisch im Kopf und gerade nachts diese seltsame Angst die ich hatte.. Ich weiß auch nicht, aber das belastet mich zusätzlich zur Depression noch mehr, will ja nicht komplett durchdrehen.

LG LostSoul



Junehoney

Es kommt aber wirklich auf die Menschen an.
Es gibt viele Arschlöcher. Aber es gibt auch tolle Menschen. In meinem alten Heimatort sind die Leute sehr egoistisch, verbohrt, engstirnig....Mit den Meisten habe ich keinen Kontakt mehr.
In meinem neuen Heimatort habe ich sehr viele sehr liebe Menschen kennengelernt. ABER ich kann nicht mehr vertrauen. Sie können noch so toll und hilfsbereit sein. Dauernd denke ich: ob das hält? Ob sie es ernst meinen? Das ist echt so dämlich. Aber es ist drin.

Wegen den Medis: ich kann dich total verstehen! Ganz ehrlich: dann lass es erstmal. Es bringt doch nichts, wenn es dich noch mehr belastet. Antidepressiva helfen eh nicht Jedem. Und vielleicht reicht ja die Therapie und eben das, was du da lernst.

LostSoul

Mag sein, dass es tolle Menschen gibt. Aber ich bin seitdem ich denken kann immer nur an Anschlöcher geraten. Gerade bei denen, wo ich dachte, es sind deine besten Freunde wurde ich dann doch eines besseren belehrt. Einer sagte mal zu mir ich habe es nicht anders verdient als scheiße behandelt zu werden. Was sowas in einem auslöst kann sich bestimmt jeder vorstellen. Man denkt man ist nichts wert und gehört eigentlich gar nicht hier her und würde man sterben dann vermisst einen eh niemand. Mittlerweile hab ich einen regelrechten Hass auf die meisten Menschen entwickelt. Menschen tun anderen weh, machen andere grundlos fertig, es wird gelästert ohne ende egal wo man hinkommt, sie nutzen andere nur für Ihren eigenen Vorteil aus, usw.. Ich finde es einfach nur krank und will am liebsten manchmal gar nicht mehr zu dieser Gesellschaft gehören.
Ich vertraue auch niemanden mehr, denn immer wenn ich vertraut habe wurde ich wieder enttäuscht und stand am Ende alleine da.

Ja werde es auch erstmal lassen. Hab eh viel zu viel Angst am Ende abhängig zu werden. Und der Gedanke, dass in meinem Gehirn etwas verändert wird gefällt mir auch nicht wirklich, ist ja schon ein ziemlicher Eingriff.. Ich fang erstmal die Therapie an und dann schau ich mal weiter.

LG

hardworking fool

Hallo LostSoul,

Also einen tollen Menschen kann ich dir zeigen! Er bzw. sie treibt sich gerade in einem Forum mit dem Titel nur-ruhe.de herum. Wenn du ins Badezimmer gehst und in den Spiegel schaust, kannst du sie sogar sehen. :-)

Schönen Abend und ein tolles Wochenende!

LG Fool

LostSoul

Danke, ist lieb gemeint. :) Aber was nützt es einem wenn man sich selbst toll findet und sich mag, wenn es aber sonst keiner tut? Man fühlt sich dann einfach ziemlich allein. Klar ich persönlich finde, dass ich zum Beispiel ganz gut aussehe und auch einen guten Charakter habe, aber leider bin ich die einzige die diese Ansicht hat da ich von anderen Leuten immer nur negatives zu hören bekommen und dann fängt man an zu zweifeln ob vielleicht doch was dran ist, dass man vllt ein schlechter Mensch ist...

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