Nehme ich anderen den Therapieplatz weg?

Begonnen von Hardworking Fool, 11 August 2016, 11:36:08

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Junehoney

Hey.

Bin auch mal wieder dabei ;-)
Fool, ich denke nicht, dass es falsch ist über Kleidung oder gar Streit mit deiner Mutter zu sprechen....Es gibt eben Nebensächlichkeiten, die doch irgendwie wichtig sind.
Und sicherlich nimmst du Niemandem einen Therapieplatz weg. Du bist depressiv, das braucht halt länger.
Und wenn deine Therapeutin meint...Und du ja auch....Du bist noch nicht bereit an ein bestimmtes Thema zu gehen, dann gibt es da ja erst recht noch was zu tun ;-)

Mir geht's genau umgekehrt....Ich habe total Angst, dass die Therapie bald zu Ende ist. Ich habe panische Angst wieder so schlimm depressiv zu werden und dann keine Therapeutin mehr zu haben. Meine Therapeutin scheint das nicht zu verstehen. Also meine Angst. Sie scheint mich zu überschätzen und hat letztens gemeint, wir könnten ja mal auf 2-wöchentlichen Abstand gehen....Da habe ich dann direkt Panik gekriegt. Sie war darüber total überrascht. Jetzt habe ich nur noch 10 Sitzungen und befürchte sehr verlängert nicht. :-(

Habt ihr auch Angst, die Depression wird wieder schlimmer?

LG
Junehoney

Leniluu

Hallo Junehoney,

Um deine Frage zu beantworten , ja, das ist absolut normal. Vor 4 jahren, als das schlimmste vorbei war und es mir besser ging, hatte ich bei jeder stimmungsschwankung und jedem schlechten Tag Panik, dass es wieder los geht. Aber ich will dir keine Angst machen, das wird besser. Und wenn du merkst dass irgendwas ist, kannst du dann besser reagieren und weißt, dass dein Körper und deine Psyche dir sagen, jetzt ist der Punkt wo du auf dich achten musst und zurückschalten musst.

Kannst du deine Therapie nicht noch verlängern? Ich bin froh, wenn ich endlich anfangen kann mit meiner Therapie. Ich brauch endlich Hilfe, dass alles auf die reihe zu bekommen.

@fool
Ich denke auch, dass du niemanden einen Platz wegnimmst. Du brauchst das und merkst, dass es dir gut tut und du sich in diesem richtige Richtung entwickelst. Es kommen immer wieder Probleme, bei welchen du froh sein wirst, dass da noch jemand von außen ist, der dich kennt und dir einen Rat geben kann.

LG leniluu

hardworking fool

Liebe Junehoney, liebe Leniluu,

vielen Dank für Eure Beiträge. Leider habt ihr Recht, es gibt viel zu tun und seit letzter Woche ist ein weiterer Themenkomplex wieder aktuell geworden: Mobbing. Damit hatte ich früher schon mal zu tun, aber damals war ich noch nicht so angeschlagen, deshalb konnte ich besser damit umgehen - aber diesmal hat es mich schon sehr getroffen wie falsch manche Menschen sein können. Vorneherum scheißfreundlich und dabei sägen sie genüsslich an dem Ast auf dem du sitzt. Beim letzten Mal machten die Mobber wenigstens keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen mich.

Junehoney, ich kann dich gut verstehen. Ich habe mittlerweile auch schon Angst vor dem Ende der Therapie, dabei müsste ich eigentlich noch genug Stunden haben. Ich traue mich irgendwie nicht nachzuzählen. Beim letzten Mal wollte meine Therapeutin wissen, ob ich vielleicht öfter kommen wolle - ich bin ja immer nur jede 2. Woche zuhause. 2 Stunden in einer Woche klingt einerseits verlockend, andererseits möchte ich das Ende der Therapie so lange es geht hinauszögern.

Irgendwie bekomme ich zur Zeit gar nichts mehr auf die Reihe. Also doch mehr Stunden?

Kaum zu glauben, mit welcher Abneigung ich anfangs in die Therapie gegangen bin - jetzt kann ich es gar nicht erwarten, bis zum nächsten Termin.

Euch beiden alles Gute und einen schönen Abend!
LG Fool

LostSoul

Hey ihr.. :)

Meine Therapie hat zwar erst angefangen und neigt sich noch nicht dem Ende zu, aber auch ich hab nach Tagen, an denen es mir mal richtig gut ging auch immer Angst, dass es wieder schlechter wird, dass ich wieder in ein Loch falle. Ich weiß auch, dass es jederzeit passieren kann. Mein Therapeut hat mir ja jetzt einen Tagesplaner mitgegeben für die nächsten Tage, in dem ich reinschreiben muss was ich mir für den nächsten Tag vornehme und das soll ich dann auch wirklich versuchen zu machen. Seitdem ich wieder aktiver bin, auch wenn ich mich dazu zwingen muss, gehts mir wirklich etwas besser und hoffe, dass das auch anhält und nicht nur kurzfristig eine Hilfe ist. Abends wenn ich auf dem Sofa sitze gehts mir nach wie vor sehr schlecht...

@Fool: Das mit den falschen Menschen kommt mir sehr bekannt vor.. Immer wieder gerate ich an solche Menschen, die einem vorneherum ins Gesicht lachen und dich dreist anlügen, aber hintenrum wird über einen hergezogen... Kein Wunder, dass mein Hass gegen die meisten Menschen immer größer wird.. Mobbing spielt zwar aktuell keine Rolle in meinem Leben, aber mit der Vergangenheit hab ich noch lange nicht abgeschlossen, das wird auch noch ein großes Thema in der Therapie. Ich hoffe, dass auch dir die Therapie helfen wird mit deiner aktuellen Situation besser umzugehen.

Alles Gute euch allen.
LG LostSoul


hardworking fool

Hey LostSoul,

vielen Dank für deine Worte. Du hast ja heute unheimlich viel geschrieben, da kann ich gar nicht auf alles eingehen.

Ich komme gerade von der Therapie zurück und auch wenn meine Thera einigermaßen enttäuscht schien, dass ich ihr kein konkretes Ergebnis nach der Stunde nennen konnte und auch noch nicht genau weiß, wie ich reagieren soll (Abführmittel im Kaffee bringt's irgendwie nicht, viele da trinken Tee- Scherz!!!), tat es richtig gut, über das Mobbing zu reden. Wenigstens bin ich mir nun sicher, dass ich mich nicht ins Bockshorn jagen lassen werde. Wenn die meinen, dass sie mich aus dem Verein herausekeln können, dann sind sie noch dümmer als ich dachte!

Witzigerweise hätte sich das Thema sowieso fast erledigt gehabt. Die Sitzung war eigentlich schon fast beendet, als ich mich plötzlich an der eigenen Spucke verschluckt habe (passiert mir z.Zt. ständig.) Da fragte meine Thera doch allen Ernstes "Wem husten sie jetzt gerade etwas?" Tödliche Kombination, wenn man gleichzeitig Lachen und Husten muss. Ich dachte wirklich mein letztes Stündchen habe geschlagen.
Die Schlagzeile in der BILD möchte ich mir gar nicht vorstellen. Hilfe! Es fängt schon wieder an.

;-) Fool

LostSoul

Hey Fool. :)

Ja mir war mal wieder danach. :P Schreiben hat mir schon immer Spaß gemacht und wenn man anderen damit noch helfen kann, umso besser. Und einem selbst tut es schließlich auch gut, mal alles loszuwerden, auch wenn es mir zur Zeit im Vergleich zu den vorherigen Wochen um einiges besser geht.

Ich kann auch nicht wirklich ein konkretes Ergebnis nennen nach den Sitzungen. Meistens ist es ja auch die Arbeit an einem selbst, die dafür sorgt, dass es einem besser geht. Die Therapie unterstützt dich ja nur dabei. So wirklich ein Ergebnis kann ich immer nur zur nächsten Therapiestunde nennen, wie es mir in der Woche ergangen ist, was ich geschafft habe, ob ich das was mein Therapeut mir geraten hat auch umgesetzt habe...

Das ist doch das wichtigste, dass es dir gut tat über das zu reden was dich belastet.. Mobbing ist für mich auch immer ein schweres Thema, kann da kaum darüber reden ohne dass es mir hundeelend geht danach. Deswegen vermeid ich es so gut es geht, da es die meisten Leute eh nicht verstehen, dass ich mich über Dinge aus der Vergangenheit noch fertig mache. Wer mobbt dich denn, deine Arbeitskollegen? Sowas ist einfach nur unter aller Sau... Solche Menschen sind in meinen Augen krank und gehören auch mal therapiert.

Immerhin konntest du lachen, das ist doch auch schon mal was positives. ;) Gelacht hab ich bei meinem Therapeuten auch schon, musste aber seltsamerweise noch nie heulen. Obwohl jedes Mal stapelweise Taschentücher auf dem Tisch stehen...

LG LostSoul

hardworking fool

Ja, ja, die lieben Kolleginnen. Dass in der Arbeit viele über mich herziehen, wusste ich. Was mich jedoch am meisten getroffen hat, war die Tatsache, dass die Leitung des Ganzen mit beteiligt war. Sie hat bei der Erstellung meiner Zwischenbeurteilung 5 Monate Stationsdienst überhaupt nicht berücksichtigt - und ihr Gutachten mehr oder weniger ausschließlich auf Grundlage einer einzigen Woche erstellt, die ich auf einem anderen Dienstposten verbrachte. Und selbst da wüsste ich beim besten Willen nicht, was ich falsch gemacht haben soll.
Als ich sie auf meine Bewertung ansprach meinte sie "Sie sind ja kein böser Mensch." Na! Darauf lässt sich doch aufbauen!

Jetzt weiß ich jedenfalls, warum ich eine Therapie brauche:
Ich habe im Verlauf der letzten Woche einiges über mich erfahren, was ich bisher nicht wusste. Nun, wenn es stimmt, das Totgesagte länger leben, dann werde ich mindestens 95. ;-P
Hmmm. Dafür, dass ich schon im März oder Mai (so genau konnte ich das nicht herausfinden) einen tödlichen Unfall hatte bzw. ermordet wurde (!!!) habe ich immer noch einen ziemlich gesegneten Appetit. Mal schauen, was der Kühlschrank hergibt.

Viele Grüße!
Fool


LostSoul

Oh man, was gibt es nur für armselige Menschen. Am besten ist immer noch, man versucht über solche armen Geschöpfe zu lachen. Im Endeffekt sind sie mit sich selbst unzufrieden, deswegen suchen sie sich irgendein Opfer, was sie fertig machen, nur um ihr eigenes Selbstbewusstsein aufzuputschen. Mir erging es ja leider auch schon viel zu oft so, sowohl in der Schule als auch auf Arbeit. Irgendwann hat man keine Lust mehr. Ich bin dann eher jemand, der der Situation aus dem Weg gehen will. Einfach kündigen ist ja aber auch keine Lösung, es sei denn man hat schon einen anderen Job in der Hinterhand. Also wirklich wohl fühlst du dich sozusagen nicht mehr? Da wäre es doch auch mal an der Zeit, sich nach etwas anderem umzusehen? Oder eben das Problem aus der Welt schaffen, aber ich musste leider schon oft die Erfahrung machen, dass man mit bestimmten Leuten einfach nicht reden kann..

Da hätten wir die Frage nach dem Leben nach dem Tod auch geklärt, du bist nun das beste Beispiel dafür. ;) Schon krank, was andere für Gerüchte in die Welt setzen... Scheinen ein sehr langweiliges Leben zu haben.

LG LostSoul

hardworking fool

Ich fürchte, ich muss dich enttäuschen, LostSoul, so wirklich ist die Frage nach dem Leben nach dem Tod dann doch nicht geklärt.
Wie sagte schon Samuel Clemens alias Mark Twain: Die Meldungen über meinen Tod waren etwas übertrieben. Jedenfalls verstehe ich jetzt, warum einige meiner Kunden mich so entsetzt angeschaut haben, als sie mich nach längerer Abwesenheit wiedersahen. Dieses Mal war es wenigstens "nur" eine lange, schwere (?) Krankheit. Bin nur nicht draufgekommen ob es chronische Arbeitsscheue oder akute Arbeitsunlust war. :-)

Auf das wir nicht so schnell hinter das Geheimnis kommen mögen!

LG Fool

LostSoul

Akute Arbeitsunlust.. Ich glaub dieses Krankheit habe ich auch, zumindest wenn es nach anderen Leuten geht. Wie oft ich mir schon anhören konnte, ich sei einfach nur zu faul zum arbeiten und bin ja gar nicht krank. Wirklich interessant, was man so für Dinge über sich erfährt, die man selbst noch nicht wusste. Tot war ich aber glücklicherweise noch nicht, das hätte ich schon längst von einigen Tratschtanten erfahren. ;)

LG LostSoul

hardworking fool

Hey LostSoul!

Faulheit ist evolutionstechnisch ein echter Vorteil! Denk an das Fünffingerfaultier! Würde das plötzlich von einem akuten Arbeitsanfall getroffen, wäre es wahrscheinlich kurze Zeit später mausetot. (Wenn man das von einem Faultier sagen kann.)
In den 1940er Jahren gab es in Amerika einen sehr berühmten Rationalisierungsfachmann. Der behauptete immer, wenn man Arbeitsabläufe optimieren wolle, müsse man nur den faulsten Arbeitern beobachten. "Von den Faulen muss man das Arbeiten lernen!" Die größten Erfindungen der Menschheit entsprangen der Faulheit: z.B. Geschirrspülmaschine!

Also, wenn das nächste Mal jemand sagt, du seist faul, dann steh dazu und bedanke dich für das Kompliment. Was glaubst du wie die Leute da blöd schauen! ;-))

Ein Hoch der Faulheit!
Fool

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