Todessehnsucht

Begonnen von Niemand, 23 Juni 2016, 14:06:16

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Niemand

Hallo!
Ich wollte mich, vor ein paar Jahren umbringen.
Ich habe es damals nicht getan, nicht weil ich es nicht wollte oder konnte, nein.
Ich habe mich damals nicht getötet, weil ich es meinem Sohn nicht antun konnte!
Aber, wenn ich daran denke, an den Tag , an diesem Moment, und daran denke, mich nicht getötet zu haben, dann ist nur ein Gefühl, das in mir ist - BEDAUERN!
Ja, ich bedauere es, mich nicht getötet zu haben und ich sehne mich danach, es doch zu tun, am besten noch heute!
Ich habe die ganze Zeit nicht aufgehört, sterben zu wollen!
Und, es hört auch nicht auf, niemals!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Niemand

Ich war damals in "Behandlung" in der Psychiatrie!
Ich bin damals, mit dem Wunsch zu sterben, vor dem Krankenhaus gestanden!
Ich habe es nicht getan! Aber nicht, weil die "Behandlung" so toll war, nicht, weil man mir "geholfen" hat, o nein!
Im Gegenteil, ich war damals, gerade im Krankenhaus, so tief unten, und die haben es nicht einmal mitgekriegt!
Jetzt wirst du sicher sagen, ich hätte es denen ja mitteilen sollen, ich hätte um Hilfe bitten sollen!
Aber, ich sage dir, was ich damals auch schon im Krankenhaus gesagt habe, wenn ich das könnte, wäre ich wohl nicht auf der Psychiatrie gelandet!!
Ich habe mir selbst geholfen ,so wie ich es eben kann, aus Schmerz im Inneren wird Schmerz von Außen!
Aber, der Schmerz im Inneren bleibt, denn wenn ich diesen Schmerz vernichten wollte, müsste ich MICH SELBST VERNICHTEN!!!!!!!!!!!!!

Niemand

#2
Ich schreibe hier in einem anonymen Forum, weil ich hier die Möglichkeit habe meine Gefühle auszudrücken.
Wenn ich mit jemandem spreche, ob Freunde, Bekannte oder Psychiaterin, kommt meine Vernunft an die Oberfläche, und verhindert, dass ich ehrlich über meine Gefühle rede. Denn, ich kann unmöglich aussprechen, was im Inneren für ein Kampf tobt!
Meine Gefühle sind nun einmal völlig aus dem Gleichgewicht und ich weiss, dass ich eine extreme Sehnsucht nach dem Tod habe!
Mir ist schon klar, wie gefährlich die Situation für mich ist.
Ich unterdrücke mit aller Macht und mit meinem Verstand, mit meiner Vernunft, jegliche Versuche für mein Inneres hochzukommen!
Ich weiss ja, dass ich mich töten könnte, dass es für mich nicht allzu schwer wäre, [...] na klar, aber ich weiss, dass ich es könnte! [...]
Natürlich sage ich mir, nein, lass es, bleib noch eine Weile, ein bisschen, versuche am Leben zu bleiben, für deinen Sohn, wenn schon nicht für dich!
Und, ich tue es ja auch, ich lebe immer noch, habe es , bis jetzt überlebt, Jahre schon!
Aber, wenn ich nicht von Zeit zu Zeit den Gefühlen die Chance gebe, sich zu äußern, werde ich daran ersticken!
Und, da ich keinen Ausweg sehe, keinen jedenfalls auf Dauer, da der Tod mich immer und immer wieder einholt, und ich mir von anderen keine Hilfe erwarten kann, so will ich zumindest darüber schreiben bevor ich daran ersticke!


Niemand

Ich habe mir "ärztliche Hilfe" geholt, leider war das nicht sehr erfolgreich.
Ich habe mir halt mein eigenes Urteil über meine Situation gebildet.
Ja, es mag dramatisch klingen, wenn jemand sagt, dass er nicht mehr leben will.
Für mich jedoch ist das nicht das Problem.
Ich sehe es nicht als schlimm an, wenn ich mich töten würde, wieso auch, es ist ja mein Leben, wenn ich es nicht mehr will, und!?
Es mag auch als Krankheit angesehen werden, für mich persönlich ist es nicht so.
Ich fühle mich nicht krank, ich habe nur einfach die Lust am Leben verloren.
Wenn ich mich frage, was wäre besser, leben oder tot sein, würde ich sagen, ziemlich egal, leben ist Sch.... - vielleicht ist ja auch der Tod Sch.....!?
Dramatisch für mich war die Zeit in der Psychiatrie!
Ich bin lieber alleine und dann ganz bewusst ohne Hilfe, als angeblich unter Helfern, die nicht helfen!
Medikamente konnten mir auch nicht helfen, im Gegenteil, bin fast ausgeflippt dadurch!
Bin eben nicht "typisch depressiv" mit Antriebslosigkeit, eher wohl das Gegenteil, da sind die richtigen Medikamente schwer zu bekommen.
Und, wie gesagt, ich fühle mich keineswegs krank, nur anders als die Mehrheit der Menschen.

Niemand

Musik - Musik wird mich begleiten, wenn es soweit ist.
Es ist schon erstaunlich, was Musik bewirken kann.
Mich führt sie regelmäßig zu meinem tiefsten Schmerz!
So schön und doch so traurig!
Ich höre die Musik und spüre, wie schmal der Grat ist, wieder einmal, wie nah mir der Tod kommt, wenn ich meine Lieder höre!
Ich könnte völlig aufhören damit, sie mir anzuhören, doch, so weh es tut, ist es doch so schön, mich tief in den Schmerz hineinsinken zu lassen!
Wenn ich den Schmerz dabei spüre, die Trauer, die Verzweiflung, dann SPÜRE ich zumindest etwas!
Manchmal glaube ich, es ist das einzige Spüren, das es für mich noch gibt!
Du wirst bei mir sein, nur du, und du wirst das Letzte sein, das ich wahrnehmen werde, ganz laut aufgedreht, das Einzige, das dann noch existieren wird, meine Musik!

Adrenalinpur

Musik ist doch schon ein riesen Anker, Bach, Beethoven, Mozart, Händel, Mendelssohn und es gibt soviele mehr .... Ärvo Part, noch mehr
sie alle haben ihre Sehnsüchte, Zweifel in der Musik verarbeitet, sie geben das an uns weiter als Trost und Versuch mit ihren Gedanken zu interagieren

natürlich auch viele Popmusiker

Gute Nacht

Niemand

Es geht mir nicht darum, mich "heilen" zu lassen.
Es geht mir darum, immer noch keinen Grund zu sehen, am Leben zu bleiben.
So dumm das klingt, aber wenn der Grund fehlt, warum man überhaupt am Leben bleibt, fehlt ein wichtiges Detail!
Immer, wenn ich mir selbst sage, verdammt, dann lebe halt einfach, einfach nur leben, verstehst du, leben!
Es kann ja nicht so schwer sein, einfach nur zu leben!!
Tja  -  offensichtlich schon!
Wenn ich mich auf mich einlasse, ich in mich horche, mein Innerstes entscheiden lasse, dann bin ich tod!!!!!!!
Um mich vor mir selbst zu schützen, verdränge ich die meiste Zeit die Gefühle, die in meinem Innersten bestehen.
Natürlich, es ist mir klar, dass ich mich auf sehr dünnem Eis bewege, einmal zu wenig aufgepasst und das Eis bricht und ich werde fallen!
Aber, es hat auch etwas, ja, so verrückt es klingt, es hat etwas beruhigendes für mich, ich kann gehen, jederzeit, wenn ich nur meine innere Mörderin herauslasse, kann ich mich töten lassen von ihr!
Ich kann gehen, wann immer ich mich dazu entscheide, und weil ich mir diese Möglichkeit nicht nehmen lassen will, weil ich gehen will, wann ich will!
Deshalb werde ich die Dinge so belassen, wie sie sind, und ich warte, ich warte auf die Situation, die mich über die Klippe bringen wird, irgendwann.

Carly

Hallo niemand,

Ich verstehe dich sehr gut, aber bitte, bitte tu dir nichts an! Ja, deines Sohnes zu liebe. Ich habe vier Freunde, deren Eltern entweder versucht haben sich das Leben zu nehmen oder damit Erfolg hatten. In drei der Fäll waren es meine Freunde, die ihre Eltern gefunden haben. Bitte tue das deinem Sohn nicht an!

Persönlich bin ich auch gerade in diesem Forum, weil mir die Gründe ausgehen am Leben zu bleiben. Habe aber das "Glück" meiner Meinung nach eher typisch depressiv zu sein. Bei dir jedoch sehe ich einen ganz einfachen Grund: deinen Sohn. Und zum Thema nicht typisch depressiv: hast du denn schon verschiedene Antidepressiva ausprobiert? Die helfen wirklich, wenn auch in meinem Fall momentan nur so weit das ich funktioniere. Aber nach dem was mir Google, Bücher usw. verraten haben, gibt es eh keine typische Depression.
Bücher: z.B The Mystery of Mercy Close (ist ein Roman, aber die Autorin ist selbst depressiv und war mal alkoholabhängig, denke die weiß was sie scheint), Hauptperson beschwert sich auch das sie das Gefühl hat sie sei nicht typisch depressiv
Die Glasglocke (der Klassiker), das Tal der Puppen oder morgen ist leider auch noch ein Tag, sind Bücher durch die mir klar geworden ist, das Depressionen bei jedem anders aussehen.
Nur, falls dich das Wissen das du nicht allein bist, aufheitert. Bitte nicht lesen falls es bei dir alles nur noch schlimmer macht.

Viele Grüße,

Carly

Niemand

Hallo Carly!

Du sagst es, wie es ist, und ich halte mich ja auch daran.
Ich töte mich nicht, weil ich meinem Sohn nicht so wehtun kann!
Ich weiß, dass es ihn zerstören würde, noch dazu, wo wir so eine gute Beziehung haben, wirklich.
Wir haben nahezu täglich Kontakt und ich sehe ihn sehr oft.
Und, ich habe ihn so lieb, dass der Gedanke, ihm mit meinem Tod so weh zu tun, mich selbst unglaublich schmerzt!
Ich will ihm ja nicht wehtun!
Aber, es geht eben nicht nur darum, dass ich mich halt eben nicht töte.
Ich lebe derzeit ein Leben, das kein Leben ist, oder nicht einmal das ist so richtig gesagt.
Ich lebe und ich kann es auch.
Ich agiere wie ein normaler Mensch, ich esse, ich arbeite, ich schlafe und ich lache, ja, lache, wie all die anderen um  mich herum, auch!
Aber, innerlich ist nichts da, ich tue all die Dinge und doch, wenn ich daran denke, hier und jetzt, SOFORT SCHLUSS ZU MACHEN  -  NA UND!!!!
Da ist nichts mehr vor mir- nichts!
Und das tut weh, manchmal so unglaublich weh, dass ich mich auf dem Boden krümmen könnte und nur noch heulen, heulen, heulen!!
Und dieser Schmerz im Inneren ist, nun schon seit Jahren, mein ständiger Begleiter, es sei denn, ich verdränge und verdränge, und verdränge.......
Und da ich es nicht mehr schaffe, wieder dem Leben ein Stück näher zu kommen, werde ich wohl in die andere Richtung gehen, aber, wie ich ja ohnehin dauernd erwähne, noch hält mich mein Sohn!

Frischluft

Zitat von: Adrenalinpur in 04 Juli 2016, 00:52:03
Musik ist doch schon ein riesen Anker, Bach, Beethoven, Mozart, Händel, Mendelssohn und es gibt soviele mehr .... Ärvo Part, noch mehr
sie alle haben ihre Sehnsüchte, Zweifel in der Musik verarbeitet, sie geben das an uns weiter als Trost und Versuch mit ihren Gedanken zu interagieren

natürlich auch viele Popmusiker

Gute Nacht

Dieses Lied finde ich besonders schön...

https://www.youtube.com/watch?v=FIO-kvr8VgI



Frischluft

@ Niemand

Diese Lied transportiert eigentlich nur den Blick nach vorn, also schau nicht zurück und lass dich nicht von der Vergangenheit herunterziehen - das Leben kann so schön sein:-)

https://www.youtube.com/watch?v=QCZDtWyiZQ4

Jeder ist in diesem Leben mal an einem Punkt, wo er am Wendepunkt steht. Es ist eigentlich wie beim Motorrad, wenn ich den Bremspunkt nicht genau erwische, haut es mich in den Acker... denk mal drüber nach:-)

Einen lieben Gruß

Frischluft

Niemand

Der Tod!
Ich denke schon lange über den Tod, meinen Tod, nach.
Ich gebe zu, dass ich durchaus ein mulmiges Gefühl habe, wenn ich daran denke.
Ich weiß, dass, wenn ich mich töte, alles hier auf Erden, für mich vorbei sein wird.
Ich werde nie wieder die Sonne sehen, ich werde nie wieder ein gutes Essen genießen, ich werde nie wieder meine Katzen streicheln - kein Lachen, kein Denken, kein Fühlen, nie wieder!,
Es wird für mich keinen Versuch geben, wenn ich es tue, dann wird es endgültig sein.
Natürlich schreckt ein Teil von mir davor zurück, aber, während ein Teil von mir vor der Endgültigkeit meines Todes zurückschreckt, ist der andere Teil davon überzeugt, dass es das Einzige ist, das Sinn macht!
Der Teil, der meinen Tod will, ist stark, so stark!
Sie könnte mich sofort töten, wenn ich sie lassen würde,
Für sie gibt es keine Zweifel, kein Zögern, kein Zurück!
Sie wartet schon lange und sie wird weiter warten, bis ich aufgeben werde, denn sie weiß, dass ich ihr nicht entfliehen kann, niemals, denn sie ist ich und ich bin sie!

Niemand

Die Musik trägt mich mitten in den Schmerz hinein!
Er umhüllt mich wie ein Kokon
Tiefster Schmerz, größte Trauer!
Tief, tief drinnen kommt das Gefühl nach oben.
Ich versinke in dieser unsäglichen Trauer!
Meine Augen füllen sich mit Tränen, es tut weh,so weh!
Woher kommt dieser Schmerz, diese Trauer, diese Verzweiflung!?
Wie sehr hat man dich verletzt, dass du dich aus diesem Schmerz nicht mehr befreien kannst!?
Du fühlst dich zerrissen, zerstört, zerbrochen!
Was bleibt ist die Musik und der Schmerz!

Niemand

An guten Tagen glaube ich, es zu schaffen, wieder nach oben zu kommen, wieder leben zu wollen.
An schlechten Tagen glaube ich es nicht.
An guten Tagen glaube ich, dass ich es lernen kann, mit meinem Schmerz zu leben.
An schlechten Tagen glaube ich es nicht.
An guten Tagen glaube ich, es genügt, wenn ich mich an das Quäntchen Hoffnung klammere, das trotz allem immer noch in mir ist.
An schlechten Tagen glaube ich es nicht.
An guten Tagen glaube ich, dass ich am Leben bleiben werde.
An schlechten Tagen glaube ich es nicht.

Dünenwanderer

Niemand, du schreibst mir aus der Seele. Der Tod ist so nah und so verlockend...

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