Zweikämpfe
In einem Zweikampf gefangen, Fäuste geballt gegen den Angreifer gerichtet,
trommelnd, schlagend! Verkrampft kreischst du in seine brachial geformte Faust.
Verbissen zeigst du dich wutentbrannt, verzweifelt zeigst du dich hilflos.
Doch wirst kämpfen, wirst kämpfen, wirst immer und ewig weiterkämpfen!
Dich nicht unterkriegen lassen, nie mehr von diesem Gefühl, von deiner beinah
hereingebrochenen Ohnmacht, durch Atemlosigkeit, durch Schwäche in deinen
Ärmen, die scheinbar nicht helfen wollten, es einfach nicht konnten.
Dennoch treibst du dich ihm entgegen, in deinem Hass und deiner Angst, egal
welches Gefühl das Stärkere, es wirkt, bewirkt zumindest für Momente sowas
wie innere Kraft, die dich fortrühren lässt, nicht zappelnd, wie ein Fisch erstickend
zu Lande, sondern als eine gedrungene Einheit, als ein Komplex von Macht gegen
all die Machtlosigkeit in diesen, deinen vier Wänden, diesen, deinen eigenen
Gedanken.
Er wird nicht obsiegen, nicht das Leichentuch über dich spannen. Er nicht, niemals!
Eher wirst du dich losreissen, aus dieser Umklammerung, dich erwehren, mit all
dem Schmerz, den er dir zugefügt hat, den er glaubt verursacht zu haben.
Ungewusst von deiner Stärke, die jede Nacht die Wände durchdringt, in deinem
Weinen, in deiner Unsicherheit, denn so sehr es verletzt, so sehr weisst du, dass
du lebst. Kein Leben ohne Kampf mehr, kein Leben ohne Schmerz mehr, kein Leben
wie das Alte, aber ein Leben, ohne ihn!
Da du dich für ein Leben und gegen ihn entschieden hast.
Vor Erschöpfung fällst du in einen matten Schlaf. Ruhe, ruhe so gut du kannst.
Der Tag bricht bald an, der nächste Tag, wie der nächste Kampf.