Liebe Adre,
also ich kann jetzt zwar nur für mich sprechen, aber ich versuche dir gerne meine Meinung zum Thema "Todestabletten" zu beschreiben :-)
Sicher gibt es viele Menschen, die auf der Straße sterben oder durch andere Unfälle ums Leben kommen. Das sind Menschen, die wollten nicht sterben, aber das Schicksal hat ihr Leben beendet. Das ist wirklich sehr traurig.
Aber es gibt eben auch Menschen, die in ihrem Leben leiden müssen. Gerade beim Beispiel Krebs oder anderen unheilbare Krankheiten, oder auch bei schweren (unheilbaren?) Depressionen. Solche Menschen sehen das Leben nicht mehr als dankbares Geschenk, sondern nur noch als Dahinvegetieren.
Wie du ein paar Beiträge vorher schon geschrieben hast, ist es sehr schwer eine Grenze zu ziehen, wer so eine "Sterbehilfe-Tablette" bekommen sollte und wer nicht.
Bei Depressionen könnte es eventuell tatsächlich sein, dass ein Suizidversuch ein Hilfeschrei ist. Oder bei schweren Krankheiten könnte es eventuell sein, dass eine Heilung vielleicht doch noch in Aussicht stehen würde usw.
Deine Frage, warum man sein Leben, das sowieso eines Tages endet, nicht akzeptieren kann, ist nicht leicht zu beantworten.
Jeder empfindet seine Lebensqualität ja anders.
Die einen sind vielleicht nur erschöpft, unzufrieden, enttäuscht vom Leben oder so (das könnte ja eines Tages wieder besser werden).
Die anderen sind schwer krank und leiden vielleicht täglich Schmerzen (bei einer unheilbaren Krankheit schon schwieriger da noch positiv in die Zukunft zu sehen).
Und wieder andere sind vielleicht schon jahrelang depressiv und haben etliche Therapien hinter sich, die vielleicht nichts gebracht haben (auch hier sieht der Patient bestimmt kaum noch eine positive Zukunft).
Das ist eben das Schwierige beim Thema Todespille. Für wen wäre sie gerechtfertigt und für wen nicht.
Patienten mit Krebs im Endstadium, ja? Schwer depressive, nein?
Egal ob man eine körperliche oder psychische Krankheit hat oder auch nicht, es gibt eben Menschen, die wollen Leben! Und es gibt Menschen, die wollen lieber nicht mehr Leben.
Ich wäre im Prinzip schon für so eine Art der Sterbehilfe in Tablettenform, bei der man selbst entscheiden kann.
Besser als nach einem missglückten Suizidversuch womöglich gelähmt ein Pflegefall zu sein oder so. Oder beim Versuch sogar noch andere mit in den Tod zu reissen :-(
Aber andererseits ist es auch ganz gut so, dass es so eine Pille nicht gibt, denn wie schon gesagt, es wäre viel zu schwer zu entscheiden, wem sie "erlaubt" wäre und bei wem nicht.
Am besten ist es natürlich immer, wenn man JA zu seinem Leben sagt und versucht das Beste daraus zu machen. :-)
Liebe Grüße
Clara