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Autor Thema: Es fühlt sich so nach Stillstand an  (Gelesen 1832 mal)

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DarkJayRose

  • Gast
Es fühlt sich so nach Stillstand an
« am: 27 August 2014, 21:23:04 »

Hey,

ich war lange nichtmehr hier und die meisten werden mich auch nicht kennen. Aber noch einige der (meist früheren) Member sind immer noch in meinem Herzen.

Tja wo fängt man an, wenn man kein Ende sieht?
Ich habe mich in den letzten Jahren sehr entwickelt, das merke ich selber aber trotzdem fühlt es sich für mich so an als würde sich an meiner Problematik nichts ändern.
Ich habe mittelschwere/schwere depressive Episoden und eine instabile Persönlichkeitsstörung... jedenfalls stand das in meinem Bericht als ich aus der Klinik kam. Mein Neurologe will aber irgendwie nicht wirklich was davon wissen und will im Grunde nur was gegen die Depression tun. (Der ist einer von den Typen Arzt: kommen sie rein, erzählen sie ja nicht zu viel und nehmen sie einfach tabletten) Ich weiss schon gar nicht mehr, wann ich das letzte mal bei dem war und hab vor einiger Zeit auch erst angefangen meine Medikamente (Fluoxetin) unregelmäßig und dann gar nicht mehr zu nehmen.
Momentan bin ich in dieser Zweijahressperre von der Krankenkasse, da ich meine Zeit bei ner Therapeutin voll ausgeschöpft habe.
Nochmal in die TK will ich nicht, weil ich denke, dass es nichts bringen würde und vor stationär hab ich eigentlich immer noch zu viel Angst.
So das dazu (sry mein Beitrag wird etwas verwirrend, ich schreib so wie es grad in meinem Kopf ist)

Eine meiner größten Problematiken ist die, dass ich der totale looser bin.
Ich bin 26 und habe nichts. Mein Studium hab ich damals abgebrochen und könnte es jetzt nicht mehr finanzieren. Dann war ich 2 Jahre erstmal arbeitsunfähig, hab dann bei ner Maßnahme vom Jobcenter mitgemacht und such jetzt nen Ausbildungsplatz. Erstens weiss ich nichtmal genau, in welche Richtung mein Weg gehen soll, zweitens ist es echt beschissen mit 26 einen Ausbildungsplatz zu finden und drittens... ich hab die große Angst, dass es mich total überfordern wird.
Ich kam ja mit der Maßnahme nichtmal richtig klar. Hab da nur 3 Std am Tag gearbeitet und das war schon anstrengend (obwohl man das nicht Arbeit nennen kann). Zudem brech ich immernoch so schnell zusammen. Sobald stress aufkommt zieh ich mich in mich zurück und wenn einer Laut wird flüchte ich sogar körperlich.
Aber langsam muss sich doch mal was ändern!
Ich will es ja!
Aber ich fühl mich so klein, hilflos und armselig...

Ich weiss nicht, ob mein Thread Sinn ergibt, ob man meine Gedankengänge nachvollziehen kann oder ob es überhaupt wichtig ist... aber ich musste das mal irgendwo rauslassen. Sry dass ich Euch hier so zumüll.

Mein kopf ist grad erstmal leer

Liebe Grüße und ganz feste Umarmungen an alle, die sich noch an mich errinnern und ein warmes Hallo an alle anderen

Jay
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stumm

  • Gast
Re: Es fühlt sich so nach Stillstand an
« Antwort #1 am: 29 August 2014, 07:36:59 »

hey DarkJayRose

du schreibst: ich bin 26 und habe nichts....

ich finde es so traurig wenn sich menschen über ihre berufliche stellung oder materielle dinge definieren :-(

sie haben es so gelernt, eltern, umfeld, gesellschaft

ich habe einen guten freund, mit dem hatte ich vor kurzem auch diese diskussion
er hatt so ca die gleiche einstellung wie du
jeder versuch ihm zu erklären, dass er ein wetvoller mensch ist, den ich sehr mag und auch nicht missen möchte, scheiterte :-(

manchmal sehe ich junge menschen
am bahnhof
mit nem hund, ner decke und nem rucksack
und spontan unterliege ich dem gedanken des mitleides
aber dann kommt mir die idee
wie stolz er eigentlich auf sich sein kann
gesellschaftliche normen sind ihm sowas von scheiss egal
ich glaube unter diesen menschen ist ein großes miteinander, helfen und zusammen halten

mir ist klar, dass sie aus der not heraus dort liegen
ich weiss, dass bestimmte umstände sie gezwungen haben so zu denken und zu handeln
und vielleicht sagen sie am ende ....ich will gar keine wohnung weil sie einfach nur angst davor haben
und doch hat diese erzwungene sitution sie gelehrt:
pfeif auf die menschen welche dich nach beruflicher situation oder materiellen dingen beurteilen
ne gute einstellung...find ich :-)
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DarkJayRose

  • Gast
Re: Es fühlt sich so nach Stillstand an
« Antwort #2 am: 31 August 2014, 19:02:49 »

Danke Stumm,

im Grunde hast du natürlich recht. Es zeugt von Armut sich daran zu orientieren was ein Mensch verdient und womit.
Und doch ist es alles, was in der Gesellschaft wirklich anerkannt wird.
Außerdem fühle ich mich schuldig, da ich vom Amt lebe...


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Uhu

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Re: Es fühlt sich so nach Stillstand an
« Antwort #3 am: 08 September 2014, 09:56:00 »

Liebe Darkjayrose.

ich kann mich noch dich erinnern. Und was du schreibst, erinnert mich sehr an mich. Bin auch 26 fast 27 und trotz Realschulabschluss und unzähligen Bewerbungen, konnte ich bisher auch noch keine Ausbildung "ergattern". Zugleich wurde ich auch zeitweise sehr gedrängt vom Jobcenter arbeiten zu gehen, trotz starker Tabletteneinnahme und psychischen Problemen... Mit dem Ergebnis, das ich teils nach vier Wochen jeweils wieder fix und fertig war und zu allen Überfluss auch in einer Bruchbude lebte.

Ich wollte eine unterstützte Ausbildung beginnen, die für psychisch beeinträchtigte Menschen sei. Dafür war ich aber nicht "krank" genug.

Jetzt habe ich beschlossen, sobald mein Kleiner in der Kinderkrippe ist oder im Kindergarten, werde ich langsam anfangen, mit einem Minijob, in einem Bereich, das weiß ich leider jetzt noch nicht.

Weiteres schreib ich dir später.

Lieben Gruß
Dani (Leilasmum21)
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DarkJayRose

  • Gast
Re: Es fühlt sich so nach Stillstand an
« Antwort #4 am: 08 September 2014, 21:13:43 »

Hey bensmama2014

es ist doch eigentlich wahnsinn, wie sehr man von außen unter Druck gesetzt wird und einem sogar manchmal Verständnis vorgegaukelt wird. Aber helfen will einem dann doch keiner. Man soll etwas erreichen aber doch bitte allein, denn es hat ja keiner Zeit und es gibt ja keine Plätze für "so kranke".

Ich hab mal bei ner Maßnahme mitgemacht, die extra für psychisch Kranke gedacht war. Um auszutesten, ob ich belastbar bin oder nicht. Und da wurd ich doch echt angeschissen, weil ich nen Zusammenbruch hatte und weinen musste.

Wenn doch alles so einfach wäre, wie die vom Jobcenter immer denken.
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stumm

  • Gast
Re: Es fühlt sich so nach Stillstand an
« Antwort #5 am: 09 September 2014, 06:34:04 »

du hast ein schlechtes gewissen
weil du vom amt lebst
jetzt ganz genau wem gegenüber?
nicht einer einzellnen person
sondern der gesellschaft
dieser gesellschaft welche dich allein lässt
nicht in der lage ist dich zu verstehen, dir effektive hilfen anzubieten

das schlechte gewissen kannst du dir sparen
sie haben dir gegenüber auch keins

nein die vom jobcenter denken nicht
jedenfalls nicht in dem sinne was du unter denken verstehst
sie arbeiten nach ganz genauen regeln und vorschriften
du als mensch, als einzelnes induviduum bist da völlig unrelevant
passt du in ihr vorgegebenes schema nicht rein, stehst du da allein auf weiter flur
sie erzählen dir ganz genau das gleiche wie -zig tausend anderen menschen
warum also nimst du das was sie reden persönlich?
eine vorschrift besagt, dass die betreuer in regelmässigen abständen wechseln müssen
ebend genau um es nicht persönlich werden zu lassen

nein sich auf sie zu verlassen, ihnen zu vertrauen oder zu glauben macht keinen sinn
genauso wenig wie ihnen gegenüber ein schlechtes gewissen zu haben

und am ende ist es wirklich so
man soll etwas erreichen aber bitte allein
wenn du,s aber doch allein erreichen sollst
kannst dir das schlechte gewissen auch sparen

ein schlechtes gewissen musst du einzig und allein dir und deiner seele gegenüber haben
dich fragen
hab ich alles, aber auch wirklich alles für die gesundung meiner seele getan?



 
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Adrenalinpur

  • Gast
Re: Es fühlt sich so nach Stillstand an
« Antwort #6 am: 11 September 2014, 23:52:28 »

ja ist Wahnsinn dass man immer und für alles unter Druck reagieren muss

Das Sein das mann bekommen hat wird vergessen
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