Klar Hobo, man kann nicht alles löschen... aber ich denke doch, dass man sich manchmal trauen sollte zu träumen, sich eben zu überlegen welches wäre das neue Leben, dass ich gerne hätte oder wie wäre das Leben, dass ich nicht beenden möchte.
Weißt Du ich denke, wenn man so weit ist, dass man sich das Leben nehmen möchte, dass man dann ja im Grunde "nichts mehr zu verlieren hat". Ist man nicht dadurch auch irgendwie frei sich aus dem was man der Gesellschaft oder Freunden zuliebe erträgt einfach mal testweise zu entwinden?
Und doch, auch wenn ich es bislang nicht so betrachtet habe, ich würde sagen, dass Leben was ich gerade führe ist ein anderes als das welches ich hatte, als ich ganz tief in meinen Depressionen steckte. Ich hatte damals das Glück, dass ich den Job, der ganz massiv zu meiner Krankheit beigetragen hat, verloren habe und gleichzeitig ne stationäre Therapie anfing. Klar habe ich heute noch Probleme und ich nehme auch gerade wieder Antidepressiva um mich davor zu schützen dorthin zurückzukommen wo ich war.
Bei mir war es keine bewußt herbeigeführte Veränderung also nicht so aktiv, klar wollte ich da ja hin.
Aber ich höre sehr oft von unglücklichen Menschen, was sie alles, zugunsten anderer, nicht ändern können, wo sie sich weiter opfern müssen, was sie weiterhin nicht tun dürfen warum sie diesen Job weitermachen müssen, weil es unmoralisch wäre erwerbslos zu sein. Blöde Gedanken die ich mir auch oft mache. Und dabei riskiert man sein Leben ganz. Wenn ich mich traue die Welt und die Menschen ganz hinter mir zu lassen in dem ich dem Leben ein Ende setze, kann ich dann nicht auch einfach erstmal nur die Erwartungen an mich aufgeben und mich trauen zu träumen. Einen völlig unrealistischen Lebensentwurf zu erstellen um erst danach realistisch zu prüfen was davon alles umsetzbar ist. Ich habe doch in dem Moment nichts mehr zu verlieren, weil töten kann ich mich dann ja immer noch.