Manchmal, da glaube ich, ich könnte fliegen. Natürlich ist das nur ein Traum. Ich bin immer noch am Boden, aber ich sehe mich manchmal da oben, wie ich in dieser einzigartigen Stille, die es nur weit oben gibt fliege.
Ich kann dann auf die Welt herunter sehen. Je höher man fliegt, desto gleicher werden die Bilder. Alle rennen sie, suchen nach Geld, Macht, Liebe, Sex und natürlich auch Absolution. Sie rennen, sie streiten, sie kämpfen. Und am Ende des Tages sind sie so müde und leer, dass sie all ihr Geld, all ihre Macht nicht mehr anwenden können. Sie schlafen, genauso wie es die Armen, die Müden und Kranken tun. Und sie machen sich Sorgen um ihr Geld. Vor lauter Angst vor eventuellen Verlusten wachen sie alle paar Stunden auf und überprüfen ihre Alarmanlagen und die 32 Schlösser, die sie in ihre Stahltüren eingebaut haben.
Wenn ich dann weiter fliege, dann sehe ich andere. Die interessiert Macht, Gier, Geld und Gold nicht wirklich. Die haben Gitarren, sie singen, sie tanzen. Sie legen zusammen und jeder kriegt ein Bier. Sie kriegen keine Falten, müssen nicht verkniffen schauen. Wofür auch, sie haben ja alles. Sie haben Freunde, Liebe und Spass. Sie sind ausgelassen und lachen der Welt ins Gesicht. Sie haben keine Türen und brauchen auch Schlösser für diese nicht.
Wenn ich dann weiter fliege, dann sehe ich natürlich diese Häuser, mit 10 Familien in einem Haus. Mit dünnen Wänden und teuren Mieten. Die Menschen, die schwer arbeiten für wenig Geld und sich strecken müssen, dass jeder jeden Tag satt wird.
Und ich, ich schaue mir zu, da oben meine Kreise ziehend und denke bei mir, gut, dass ich keine Flügel habe.
lg
Hobo