Hallo indigo,
zu deiner Angst, dich zu blamieren kann ich Pudel nur zustimmen: das tust du nicht. Der Psychiater kann damit umgehen, das kennt er zu Genüge von seinen Patienten und genau das ist auch sein Job.
Ich bin nicht bei einem Psychiater, sondern bei einem Therapeuten und kann deine Angst, in die geschlossene zu kommen, wenn du über deine Suizidgedanken sprichst, gut verstehen. Genau die Angst hatte ich auch, weil eine Therapeutin, bei der ich nur für einige probatorische Sitzungen war, immer wieder von Einweisung gesprochen hatte. Heute weiß ich allerdings, dass die Behandler, die sehr schnell mit solchen Äußerungen sind, sich selbst überfordert fühlen. Das mag vielleicht auch bei deinem Hausarzt so gewesen sein, der ja nicht jeden Tag mit depressiven Menschen zu tun hat, wie dein Psychiater.
Mein jetziger Therapeut hört sich seit Monaten immer wieder meine Suizidgedanken an. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich Angst habe, dass er mich einweist, wenn ich darüber rede.
Genau so hält er es aus, wenn ich da sitze und kein Wort rauskriege. Er sagt oder fragt dann allerdings auch nichts, sondern lässt mir einfach die Zeit, die ich brauche. Das hat es für mich dann oft einfacher gemacht, weil ich dann nicht unter dem Druck stand, unbedingt was sagen zu müssen.
Vielleicht druckst du einfach das aus, was du in deinem ersten Posting geschrieben hast und zeigst dem Psychiater das. Das scheint doch genau das wiederzugeben, wovor und vor allem auch warum du Angst hast, offen zu reden.
Mach dir keine Gedanken, wenn es mit dem Reden nicht sofort so gut klappt. Ein Monat ist ja noch nicht lange und es braucht schon etwas Zeit, bis man zum Behandler ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat und sich öffnen kann. Gibt dir einfach ein wenig Zeit, du wirst deinen Weg finden. Und mach dich nicht nieder, wenn du aus der Sitzung kommst und mal wieder kein Wort rausbekommen hast. Dann eben beim nächsten Mal.
Ich wünsche dir ganz viel Mut und Kraft für deine nächste Sitzung!
Liebe Grüße von Paula