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Autor Thema: Depression  (Gelesen 1393 mal)

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writing-explosion

  • Gast
Depression
« am: 30 März 2016, 21:51:29 »

Depression

Ich sende Dämonen hinunter zu dir,
sie rauben deinen Schlaf,
welcher so gesund doch wär,
jedoch Kontralicht gebär.

Ich halt ihn fern, ich jag ihn fort,
wie auch sein Grün am Weg,
denn ich brauch die Dunkelheit
ganz nah an deiner Seit.

Schlägst du Händ vor Kopf,
so tut´s mir gut und besser;
deinen Atem werd ich strecken
und das Eis der Lunge lecken.

Langsam stirbt dein Antlitz weg;
so einsam geht´s zugrunde heut.
Ich horch - welch Melodie!
Einsam siegt Dämon Melancholie.

Dein Knochen wird zu Blei,
das Blut gefriert und dehnt sich aus –
Ängste feiern frei Entfaltung
und das Haupt nun ändert dessen Haltung.

Ich kontrolliere dich allein
bis du die Macht verloren hast,
und mit stummem Geschrei
verfluchst du bald schon allerlei.

Dann erstürzt du das lichte Tunnelend',
drehst dich noch einmal um,
doch ich gewann, es ist vorbei –
und tief gesunken erfreust du dich dabei.



Meine Gedichte veröffentliche ich eigentlich seit anderthalbjahren in Lyrikforen, da ich jedoch seit einigen Monaten einfach nichts anderes als expressionistische Lyrik auf die Reihe bekomme, dachte ich mir mal, hier wird mir mehr Interesse und Verständnis entgegen kommen.
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Ina

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  • Beiträge: 30.010
  • Alone in the dark!
Re: Depression
« Antwort #1 am: 30 März 2016, 22:11:22 »

Großartig! Dein Schreibstil spricht mich sehr an – Du hast es wunderbar bildhaft beschrieben. Absolut treffend, die Metaphern, die Du verwendest...

Ein durchaus gelungenes Werk – Chapeau!

Bitte mehr davon!
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Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

writing-explosion

  • Gast
Re: Depression
« Antwort #2 am: 30 März 2016, 22:12:54 »

Vielen Dank, InaDiva. Da hat man gleich viel mehr Elan.

LG
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AHunter

  • Gast
Re: Depression
« Antwort #3 am: 31 März 2016, 18:13:34 »

*g* Jetzt habe ich 'expressionistische Lyrik' erstmal nachschlagen dürfen. :)
Wette, ich wusste einst, was es damit auf sich hatte, nur mittlerweile... ohweh...
Jetzt aber zumindest wieder im Bilde.

Aber was mich mehr interessiert: Verständnis wofür genau?
Für die Art der Gedichte oder deren Inhalt? Für dich, in deiner 'Schwäche', die
man lesen könnte, wenn man den Satz so umsetzen mag.
Was ich sagen mag: Hab keine Scheu, auch nicht, Ausdruck vielleicht nicht all-
umfassend und eher 'eingeschränkt' zu finden. Gibt da Leute, sagen wir... mich,
der nichtmal auf anderen Plattformen tätig ist, der keine Ahnung davon hat, was
er da technisch abliefert und dennoch ab und an mit seiner Sprache rausrückt.

Finde es aber dennoch schon ein wenig sehr beneidenswert, dass du in Lyrik-
foren unterwegs bist und das schon sooo lange. *hach* Zugegeben, nicht mehr
so recht mein Ziel, aber ich finde es toll, wenn jemand auch bewusster von sich,
zu sich und zu seinen Worten auftritt.

Zwar haben wir nicht die größte Personaldichte in diesem Raum, aber dennoch
finden sich Leute hier ein und Lesen, selten kritisch, eher für sich und suchen,
was ihnen nah geht, was sie bewegt und schauen, wie sehr es sie mit sich nimmt.
Sei es im Herzlichen, sei es im Schwierigen.
Muss zugeben, dass ich durch diese kleine Plattform sogar mittlerweile vorsichtig
dazu tendiere, das eine oder andere offener - ausserhalb von den 4 Wänden, sogar
ausserhalb vom Internet - mit ein- und auszubringen.

Du hattest sehr wahrscheinlich schon weniger Schwierigkeiten damit, aber einen ge-
wissen Selbstzweifel las ich zumindest mitschwingend auch. Weiss leider nichtmal
warum dich diese angreifen, aber vielleicht ergibt sich ja noch eine Eröffnung hier
oder da. :)

Ansonsten sei nur mehr gesagt, dein Teilen ist herzlich Willkommen.
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writing-explosion

  • Gast
Re: Depression
« Antwort #4 am: 31 März 2016, 23:23:59 »

Vielen Dank AHunter!

Die Leute in den Lyrikforen sind logischerweise auf Lyrik spezialisiert. Aber dabei nicht auf ein bestimmtes Sujet, diese können natürlich alle möglichen sein. Hier im Forum geht es ja um Depressionen und Suizid(-gedanken, usw.). Wenn ich also Gedichte mit komplexen Inhalten veröffentliche, wie eben Depressionen, dann sind die Leute im anderen Forum was die Krankheit betrifft nur Laie (der ein oder andere hat vielleicht damit Erfahrung, aber die meisten nicht), hingegen hier im Forum, wo nur die Leute mit Erfahrung aktiv sind, wird mir mehr Verständnis widerfahren können, allerdings mit der Wechselwirkung, dass hier dann die meisten keine Erfahrung mit der "Schreibwerkstatt" haben, weil eben dieses Forum nicht darauf spezialisiert ist. Natürlich der ein oder andere schon. Deshalb stelle ich sie immer weniger gern ins Lyrikforum, weil ich einfach keine Lust mehr habe auf "Kopf hoch, das wird schon wieder" oder sonstiges. Obwohl das ja auch nur gut gemeint ist. Hier kennt man sich aus mit diesen Gedanken, hier ist man nicht "anders", weil nicht jeder versteht und weiß, was ich für Gedanken hege. Und weil ich durch das alles seit einigen Monaten viel unproduktiver wurde als ich es noch vor einem Jahr war, dachte ich mir: nein, bevor ich wirklich noch ganz aufhöre zu schreiben, stelle ich sie lieber hier rein.

Da hast Du recht, je weniger Menschen, desto leichter ist es, sich zu öffnen - finde ich auch.

Dankeschön!
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