Hallo
Diesen Thread eröffne ich, weil es mir auf Grund der jüngsten Ereignisse in den Fingern kribbelt
Weil ich mich angesprochen fühle, wenn jemand schreibt, dass man nicht jeden Ärger ausdrücken und ausleben soll, weil er beim Anderen etwas anrichten kann grade nachdem ich geschrieben hatte, ich habe mich über jemanden geärgert und derjenige hat in seinem Frust die Brocken geschmissen und ist gegangen.
Mir ist auch grade gleich, ob ich nun gemeint war oder nicht.
Ob es nicht vielleicht ganz allgemein gemeint war und nur grade in dem Zusammenhang so hoch kam.
Ich fühle mich angesprochen und das reicht mir.
Auch um mich wieder zu ärgern ;-)
Weil da Mehrerlei übersehen wird, meiner Ansicht nach - und meinem Gefühl nach.
Dass der Ärger doch nicht aus dem Nichts kommt, sondern eine Vorgeschichte hat.
Dass er vielleicht auch eine Berechtigung hat?
Es ist ein Unterschied, ob man Frust ablässt und willkürlich um sich schlägt aber wenn ich sage: dies und jenes ärgert mich ist das nicht eigentlich gut?
Ist es wirklich besser seine Gefühle zu unterdrücken? oder ist nicht grade das oft ein Problem?
Dass es sich anstaut bis zur Explosion wo man dann wirklich jemanden verletzt, weil man auch ungerecht wird dabei? Oder auch: sich selbst verletzt? weil man eben immer nur gelernt hat: schlechte Gefühle darf man nicht vermitteln?
Wieso darf ich zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit ausdrücken, wenn ich zustimme? Bejahe?
(außer dass es dann auch noch gelegentlich als A*schkriecherei bezeichnet wird aber das nur am Rande)
Ich meine wie gesagt nicht, dass man ständig seinen Frust an Anderen ablassen darf.
Auch nicht, dass man seinen Ärger exzessiv ausleben darf auf Kosten Anderer.
Aber das habe ich zB hier auch nicht getan.
Ich habe meinem Ärger Ausdruck verliehen aber ohne verletzend zu werden jedenfalls nicht willentlich.
Und ich denke, das ist völlig ok.
Wie ich es sehe, ist es ok sich auch mal zu Ärgern und das auch deutlich machen.
Die schönere Variante sich einfach nicht ärgern ist Utopie.
Ich poste das hier extra im Gästebereich, weil ich durchaus an einem feedback interessiert bin.
Sollte das aber aus dem Ruder laufen, wird der Thread umgehend gelöscht.
Also bitte: wer hierzu etwas schreiben möchte hält sich bitte an die gängigen Regeln.
nubis
Hallo @nubis,
sind ja richtig knifflige Fragen, die Du da aufwirfst.
Interessant finde ich auch den Zusatz. Ob er was hilft? Man wird sehen... ;)
Tja die Sache mit dem Ärgern.
Wenn ich meinem Ärger Luft mache, muss ich schon mal grundsätzlich damit rechnen, dass sich jemand drüber ärgert.
Entweder weil ihn selbst gerade was ärgert, weil ihne die Art und Weise ärgert wie ich mich ärgere, oder weil er Probleme damit hat, sich zu ärgern oder seinen Ärger zu zeigen.
In allen Fällen muss ich damit rechnen, dass er/sie selbst seinem Ärger Luft macht.
Und im Nu ärgern sich alle.
Aber das ist nur das kleinere Problem an der Sache.
Richtig schwierig wird es, wenn ich mich über eine andere Person ärgere und der das auch sage. Entsprechend verärgert.
Wenn ich Glück habe gibt ersie mir Recht oder versteht meinen Ärger zumindest.
Wenn ich aber Pech habe, ärgert ersie sich enorm darüber, zum Objekt eines Ärgernisses erkürt worden zu sein, weil ersie sich völlig zu Recht geärgert hat und verärgert seinihr Recht einfordert, das zu tun.
Und wenn ich großes Pech habe, ärgert sich die von mir angesprochene Person ohnehin schon seit längerem über mich, meine Art, Denkweise, was auch immer, und hat nun endlich die Gelegenheit, seinen ganzen Ärger mal so richtig hemmungslos an mir auszulassen.
Was dann zugegebenermaßen etwas ärgerlich ist.
Einmal abgesehen davon, dass ich jederzeit damit rechnen muss, dass sich jemand über etwas ärgert, was ich völlig entspannt und ohne jeden Anflug von Ärger von mir gebe, also ohne die geringste Absicht, jemanden damit zu ärgern.
Und urplötzlich wie aus dem Nichts mit einer heftig verärgerten Reaktion konfrontiert bin. Was mich natürlich ärgert. Und ich entsprechend verärgert antworte. Was den Ärger des Verärgerten wiederum steigert.
Und irgenwer ärgert sich dann fürchterlich darüber, dass da zwei sich -schon wieder- übereinander ärgern. Und dann ärgert sich wieder jemand darüber, dass sich da jemand drüber ärgert, dass zwei sich ärgern, weil die sich schließlich ärgern dürfen.
Und schon ist jemand da, der ärgerlich dazwischenwirft, wo kommen wir hin, wenn sich hier nur noch geärgert wird, das sei überaus ärgerlich.
Natürlich darf der nicht fehlen, der sich drüber ärgert, dass sich jemand drüber ärgert, wenn sich jemand drüber ärgert dass sich jemand drüber ärgert wenn sich jemand drüber ärgert dass sich jemand drüber ärgert wenn zwei sich übereinander ärgern.
Wenn es gelingt, den Ärger einigermaßen in Schranken und im Rahmen zu halten- nun, dann haben sich eben alle wieder mal schön ordentlich und befreiend geärgert, übereinander oder über irgendwas irgendwo irgendwann, und zu guter Letzt haben sich alle Verärgerten ausgeärgert und sind besänftigt und so war´s ja nun auch wieder nicht gemeint und irgendwie war ich heute den ganzen Tag schon ärgerlich und überhaupt man wird sich ja wohl noch mal ärgern dürfen.
Nur- mach das mal, bring das mal auf die Reihe, schaff das mal. Vor allem dann wenn du dich selbst und völlig zu Recht ärgerst.
Nun, so ist das Leben und die Wirklichkeit menschlicher Kommunikation.
Und ich denke, daran wird sich auch nie was ändern- auch wenn diese defätistische Haltung jetzt den einen oder die andere ärgert. :)
LG
Sintram
@ Sintram
Dann gibt's noch die,die sich drüber ärgern das sich grad keiner ärgert und dann Ärger machen. ;)
Gruß Thaddäus
Hey Nubis,
hier im Forum und auch "da Draußen",wünschte ich mir
schon so manches Mal,daß ich nur halb so frei, im mir Luftmachen wäre,wie so einige andere Menschen.
Aber bei mir ist es,zumindestens hier so,"draußen" eher noch stumm ertragend,wie es Nubis beschrieben hat:
***Ist es wirklich besser seine Gefühle zu unterdrücken? oder ist nicht grade das oft ein Problem?
Dass es sich anstaut bis zur Explosion wo man dann wirklich jemanden verletzt, weil man auch ungerecht wird dabei? Oder auch: sich selbst verletzt? weil man eben immer nur gelernt hat: schlechte Gefühle darf man nicht vermitteln? ***
Genau,schlechte Gefühle darf man nicht vermitteln,so wurde es mir 15 Jahre lang,nicht gerade schonend beigebracht.
Nun versuche ich,mit Hilfe meiner Therapeutin,umzulernen.
Erst dadurch,weiß ich jetzt,daß es auf alle Fälle richtig ist,seinem Ärger,Ausdruck zu verleihen !
Allerdings,weil ungeübt,gelingt mir das nicht immer angemessen.Oder mein Gegenüber,versteht einfach nicht,was ich schon zigmal erklärt habe.Und nach jeder
weiteren Erklärung,ärgert er sich noch mehr und ich auch.
Was kann man da tun ?
... erst wollte ich hier zig Möglichkeiten aufzählen und die, für welche ich mich entschieden habe, dann nennen.
Aber für i.welche Eventualitäten,klappt das eh`nicht .
Also nehme ich mir weiterhin vor:
Sagen ja,aber erst einigermaßen beruhigen,wenn mich was ärgert und dann möglichst sachlich antworten und frühzeitig
einsteigen und evtl. auch wieder aussteigen,bei Sinnlosigkeitserleben.
Ja,so in etwa ...
L.G. Fee
@Sintram
Bisschen zu viel 'ge-Ärgere' in deinem Posting^^
Ich bin jetzt nicht sicher, ob das ein nett gemeinter Ansatz war das Thema locker anzugehen.
Ich hatte meinen Beitrag allerdings ziemlich ernst gemeint - vor allem vor dem Hintergrund, dass es hier genug User gibt, die jeglichen Ärger an sich selbst auslassen in Form von SSV.
Ich fand deinen Beitrag jedenfalls etwas Unübersichtlich ob der Ansammlung des Wortes.
@Thaddäus
'Streithammel' waren extra außen vor: ich rede von konkreten Situationen und eben nicht von Frust ablassen oder Streit-Suchern.
@Fee
Danke für deinen Beitrag :-)
Genau darum ging es mir.
Wenn man seinen Ärger 'runter schluckt' - warum macht man das?
Weil man vermittelt bekommen hat, dass die Gefühle des Anderen höher zu bewerten sind als die Eigenen und man da gefälligst Rücksicht drauf zu nehmen hat?
Weil man Angst hat den Anderen zu verletzen?
Sicher ist es sinnvoll sich erst mal zurück zu nehmen - nochmal darüber nachdenken - sich vielleicht ein wenig beruhigen und erst dann - in möglichst angemessenen Worten sagen, was einen stört.
Ärger definiert sich aber nun mal grade dadurch, dass es eine spontane, emotionale Reaktion ist.
In einem Gespräch - in einer Situation.
Ich meine halt, wenn man ihn dann äußert - und nicht irgendwann Zig-Sachen auf einmal auf den Tisch knallt weil es sich aufgestaut hat - dass es dann eben nicht in einen Streit ausarten muss.
Kann - selbstverständlich - es kann immer auch trotzdem zum Streit kommen: kommt ja auch immer auf die gesamte Verfassung der Beteiligten an - auf die Wortwahl - und sicher auch auf das Thema, wie emotional man da dran geht.
Aber eben nicht muss.
Was ich mich frage ist, wieso es so verpönt ist, zu sagen dass einen etwas verärgert?
Es ist eine normale Reaktion - wenn man bei Außenstehenden nachfragt wird man nicht selten bestätigt bekommen, dass es angemessen ist sich zu ärgern - aber dem Betreffenden soll man es bitte nicht sagen, weil es dessen Gefühle verletzen könnte?
Was ist mit den eigenen Gefühlen? - Ärger ist auch Eins.
Ein gesundes Gefühl, dass dazu gehört, weil es eben verhindert, dass man in stiller Duldung alles hinnimmt.
Ich denke, der Knackpunkt liegt in der 'Angemessenen Reaktion'.
Wer gleich ausflippt, ausfallend wird oder zum Rundumschlag ausholt macht nicht seinem Ärger Luft, sondern lässt angestaute Frustration raus.
Wer seinen Ärger in angemesser Form ausdrückt gibt dem Anderen wenigstens auch die Möglichkeit zu sehen, dass bei ihm auch irgendwo eine Grenze überschritten wurde.
Wohl wahr @Thaddäus, wohl wahr.
Die Streitsüchtigen kommen erschwerend hinzu, vor allem dann wenn ihre chronische Streitsucht Bestandteil ihrer Erkrankung ist und sie jeden Widerspruch als existenzielle Bedrohung empfinden.
Ein Forum, in dem sich ein-zwei dieser Streithanseln und -greteln eingenistet haben, ist massiv gefordert.
Und nach einiger Zeit definitiv überfordert, was die Verantwortlichen zur Sperrung der zumeist schizoiden Persönlichkeiten zwingt, weil deren Symptome keineswegs abklingen sondern immer schlimmer und unerträglicher werden für alle Beteiligten.
Eine tragische Angelegenheit im Grunde, aber nicht anders zu bewältigen.
Es stimmt schon, was Du @Fee sagst:
Grundsätzlich muss es möglich sein, seinem Ärger Luft zu machen und ihn in Worte packen zu können.
Das hat befreiende und manchmal sogar heilsame Wirkung, und wer Schwierigkeiten hat damit es zu tun, der sollte in einem Forum eigentlich die Plattform und Möglichkeit finden, es zu lernen und einzuüben, ohne dass gleich die Pferde anderer UserInnen scheugemacht werden.
Und im Falle eines Falles nicht sofort und spontan antworten, sich zurückziehen, Luft holen, beruhigen, anderswo austoben,
um nach einiger Zeit so sachlich wie möglich zu antworten, ist tatsächlich der einzige Weg, um dranzubleiben ohne sich in sinnlosen Wortgefechten zu verheddern und erschöpfen.
Und ich kann es immer wieder nur betonen:
Im Ruhe-Forum hält sich alles im Rahmen und ist vergleichsweise zivilisiert und von Selbstbeherrschung dominiert- und ich weiß wovon ich spreche.
LG
Sintram
Hey Nubis,
gute Idee das hier mal zu "bereden" !
Denn auch ich bin immerzu unsicher,ob und wann ich sagen "darf ",wenn mich was ärgert oder nicht.
Aber das OB,beantworte ich seit Kurzem mit Ja.
Nur am Wann und Wie,knabbere ich noch öfters.
Und gerade hier,geht es oft mal daneben,seinen Unmut
über etwas zu äußern,weil man eben nicht zu sehen und zu hören ist dabei.
... aber rechtzeitig und sachlich bei Verstand bleiben,
ist auf alle Fälle richtig.
Wenn das nur,unser aller Emotionen,auch endlich mal
begreifen würden.
Und Sintram hat etwas erwähnt,womit ich auch nicht gut umzugehen weiß.
Was wenn jemand "krankhaft" nicht in der Lage ist,
seinen Ärger angemessen auszudrücken ?
Einfach nicht ruhig bleiben kann.
Nicht antworten kann,ohne fast durch zu drehen ?
Ein "Hysteriker" wo einfach jeder Versuch zur Beruhigung
daneben geht.Weil jedes noch so kleine weitere Wort,alles nur noch schlimmer macht.
... aber vorsichtshalber immer nur klein beigeben,ist doch
auch nicht "gut".
Und immer nur versuchen auszuweichen und so`n Benehmen mit "Krankheit" zu entschuldigen,schaffe ich
auch nicht immer.
L.G. Fee
Musst Du auch nicht @Fee,
im Gegenteil. Mach sie nieder -ich red jetzt nicht von Du weißt schon wem- lock sie aus ihrem Schutzmäntelchen der angeblich sachlichen Diskussion, bring sie zum explodieren, zur Eskalation.
Je schneller desto besser. Damit alle anderen an der Diskussion Beteiligten frühstmöglich erkennen, dass da jemand nicht diskussionsfähig ist, sondern dass es ihm einzig und allein ums Rechthaben geht.
Immer feste druff.
(... weil ich hier auch mal einen richtigen Bock reinklatschen will. ;D)
Oder noch besser: Zustimmen und links liegen lassen.
LG
Sintram
ich denke es ist vollkommend okay wenn man sich ärgert und das raus lässt
WENN
man darüber nachgedacht hat ob man selber daran schuld hat oder andere oder man gemeinsam mit anderen die schuld trägt ob man ect verhindern hätte können z.b einen anderen darauf hinweisen das man z.b mit dem verhalten nicht klar kommt evt sogar ein unbewusstest verhalten des gegenübers
klar werden wir manchmal einfach nur fies behandelt und ärgern uns
aber können wir denn meistens nicht was vorher dagegen machen das wir sauer werden und uns ärgern ?
denken wir selbst immer so weit vorraus im handeln und verhalten das wir uns sicher sein können das andere nicht sauer werden
muss man nicht bei sich selbst anfangen
falls ich am thema vorbei bin sorry
ich finds ok haut ein ich kuschel mich ein habe kurze nacht
wenn sich jemand ständig und über alles mögliche ärgert, dieses auch permanent zum ausdruck bringen muss, in welcher form auch immer, dann frage ich mich
worüber ärgert sich derjenige nun wirklich?
dann kann ich diese aussagen nicht mehr ernst nehmen und somit ärgern sie mich nicht
was nun wiederum den anderen ärgert
es ist sein gefühl ich kann das gut bei ihm lassen
das ärgert ihn nochmehr
ist immernoch sein gefühl
als beispiel vielleicht die ewig nörgelnde ehefrau
es ärgert sie, dass er die zahnpastatube nicht zu dreht, das er den rasen nicht gemäht hat, das er die socken liegen gelassen hat u.s.w.
und diesen ärger bringt sie permanent zum ausdruck
es ist nie die nicht zugedrehte zahnpastatube, er hat vor 20 jahren schon diese tube nicht zugedreht
ihr gefühl ist ein ganz anderes....sie macht es nur an der zahnpastatube fest
und natürlich versteht er nicht was sie eigentlich von ihm will
was sie wirklich ärgert
vielleicht sollte man mal genauer hinsehen
wo kommt mein ärger her?
ist es wirklich diese situation die mich grad so doll ärgert?
oder schlepp ich da einen ganz anderen ärger mit mir rum
ist da ein ganz anderer ärger in mir .....und nun noch dieser obendrauf verdoppelt das gefühl des ärgers
aber diese wucht des gefühls ist eigentlich gar nicht der situation angemessen
es ist nur in mir doppelt und kommt nun volle breitseite bei dem anderen an
vielleicht fühle ich den ärger in mir, weiss aber gar nicht so genau wo er eigentlich seinen ursprung hat
nun mache ich den ärger ebend an allem möglichen fest
nehme mir alles an, nur um meinem ärger ausdruck zu verleihen
...,,Ärger definiert sich aber nun mal grade dadurch, dass es eine spontane, emotionale Reaktion ist.,,...
ärger ist eine emotionale reaktion ohne frage
spontanität allerdings hat für mich eher etwas mit selbstkontrolle zu tun
einem plötzlichen inneren Antrieb folgen
der ärger kommt spontan.. richtig.. nur muss ich ihn genauso plötzlich loswerden?
muss ich dieses gefühl genauso spontan wie es in mir war wieder nach aussen tragen?
und wenn ich ihn nach aussen trage welches ziel verfolge ich?
ist es mir wirklich so wichtig?
für mich für mein leben
was will ich wirklich verändern?
wenn eine mutter mit ihrem kind an der hand bei rot über die strasse läuft ärgert mich das
jetzt kann ich natürlich dahin gehen und ihr meine meinung sagen
nur bin ich mir relativ sicher, dass sie ihr verhalten nicht ändern wird
das allerdings wäre ja mein ziel wenn ich meinem ärger ausdruck verleihe
ich denke nur
diese mutter wäre dann verärgert über meine worte
ob ich recht habe oder nicht ist dabei vollkommen unrelevant
und ihre verägerung wiederrum.....wer bekommt diese ab?
wenn nun aber alle menschen dieser mutter ihre verägerung mitteilen würden
sie von vielen angesprochen werden würde, wenn sie bei rot mit dem kind über die strasse läuft
dann würde sie das vielleicht lassen
aber nicht weil sie es einsehen würde das es absolut fahrlässig ist, sondern weil diese menschen sie nerven
kann sich jemand vorstellen, dass alle menschen zu dieser mutter laufen würden???
nun kann man seine verärgerung natürlich auch recht laut kundtun....in der hoffnung, dass andere einem recht geben
man kann sie natürlich auch recht drastisch kundtun indem man erklärt was nicht alles passieren kann
auch in der hoffnung recht viele von der eigenen meinung zu überzeugen
immer in der hoffnung, dass sie dieses verhalten ablegt....welches einen so geärgert hat
und man will ja nur dem kind gutes tun
nun aber antwortet die mutter
hey bist du alleinerziehend und musst arbeiten?
ich steh hier voll im stress mein kind hat heute früh gebrochen ich musste es umziehen, nun muss ich es zur oma bringen damit sie mit dem kind zum arzt geht, zeit die nicht eingeplant war, und wen ich zu spät zur arbeit komme werde ich gekündigt, dann kann ich mein kind nicht mehr ernähren und hier ist im umkreis von 1000m kein auto zu sehen ich habe mein kind nicht in gefahr gebracht
ganz schnell wird es menschen geben die sich auf ihre seite schlagen
verständniss für ihre situation aufbringen
und wusch haben wir den größten ärger verursacht
was am ende bleibt ist die tatsache....sie darf nicht bei rot über die ampel
ja stimmt....ich bin mit meiner äusserung im recht...mein ärger war absolut berechtigt
hm....
und darauf besteh ich
Hallo @gast,
nein nein, da hast Du vollkommen recht.
Die eigene Nase ist immer noch am nächsten, und sie zu packen der sicherste Weg.
Zum Beispiel @Adrenalinpur,
den Computer einfach auszuschalten, wenn die Emotionen mal wieder wallen und die Fetzen fliegen.
Oder wenn ich merke, dass ich nicht mehr in der Lage bin, klar zu denken oder einen vernünftigen Satz zu formulieren.
Wie mir gestern aus Erschöpfung passiert, siehe oben.
Was ich damit eigentlich sagen wollte ist
dass Jeder das Recht haben muss sich seiner Haut zu erwehren
ruhig auch mal den Gedanken äußert, dass sein Gegenüber nur auf Streit aus ist, wenn die "Argumentation" allzu offensichtlich polemisch aufgebaut ist
sich gegen Beleidigungen oder Unterstellungen entschieden verwahrt
falsche Behauptungen widerlegt
usw
auch wenn er damit rechnen muss, dass sein Gegenüber deshalb an die Decke geht.
Denn wenn wir immer nur nachgeben, berücksichtigen und Konflikten ausweichen, geben wir zum einen den Polemikern Raum und lernen zum andern nie, Jemandem die Stirn zu bieten.
Auch wenn der ganz offensichtlich im Unrecht ist oder einfach nur Unsinn erzählt.
Und @Fee,
dass grade wir diesbezüglich mitunter erhebliche Defizite und Fehlprägungen mit uns rumschleppen, brauch ich wohl nicht extra zu betonen.
Dass es dabei immer wieder mal unweigerlich zu Streit kommt, der ja letztlich ein Ärgernis darstellt, lässt sich nicht vermeiden.
Ein Forum, in dem nicht gestritten wird, ist ein totes Forum.
Alles was man im diesem Falle tun kann ist, auf seine eigene Selbstbeherrschung zu achten.
Sich nicht provozieren und zu unüberlegt heftigen Reaktionen hinreißen lassen.
Trotz allem versuchen, die innere Ruhe zu bewahren.
Und, wenn das nicht mehr geht, sich ruhig auch mal ins Bett verkriechen.
Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.
Guten Morgen!
Sintram
Tja @stumm,
die große Kunst des sich ärgerns.
Und mit dem Ärger der andern lernen umzugehen.
Wie du´s auch machst machst du´s falsch. Das ist die Grundvoraussetzung. ;D
Tage, an denen ich "grantig" bin ohne zu wissen warum und wieso. Frauen können ein Lied davon singen. ;)
Da genügt oft ein falsches Wort.
Den Ärger hinunterzuschlucken und in sich hineinzufressen, bis er sich so richtig schön angestaut hat und alle Dämme brechen lässt, ist genau so wenig ratsam
wie ihm sofort spontan und unkontrolliert Luft zu machen.
Beides kann nur in die Hose gehen.
Wenn mich also etwas ärgert,
kann ich immerhin versuchen, mich zu fragen weshalb. Was genau hat mich jetzt daran geärgert und wieso.
Hat es wirklich was mit dem zu tun, was ich gerade las, oder hat dasselbe ihn nur auf sich gezogen?
Seine wirkliche Ursache aber liegt woanders begraben?
Und wenn es nun tatsächlich an dem Gesagten allein liegt, wie reagiere ich drauf?
Vorher kann ich mich noch fragen, ob es dem Schreiber vielleicht genau so geht.
Ob ihm irgendwas über die Leber gelaufen ist, was mit mir gar nichts zu tun hat?
Ja ob er mich wirklich meint oder ob ich nur als Projektionsfläche diene?
Und der Gegenstand des Ärgernisses völlig beliebig ist und zweitrangig?
Wenn ich nun feststelle, dass er mich ganz offensichtlich gezielt ärgern wollte in einer Sache, von der er genau weiß, dass sie mich ärgert,
kann ich mich hinsetzen und versuchen, so ruhig und sachlich darauf zu antworten wie es mir möglich ist.
Von mir aus innerlich bebend, äußerlich zitternd und zähneknirschend, mit Tränen in den Augen, und trotzdem so gelassen und themenbezogen wie irgend möglich.
Die eine oder andere bissige Nebenbemerkung, von der ich weiß, dass sie mein Gegenüber auf 180 bringt, einfach verkneifen. Ach Mensch wie schade, aber bringt ja nichts.
Sie beim durchlesen vor dem absenden wieder löschen, wenn sie sich dennoch eingeschmuggelt hat.
Es sind Kleinigkeiten, auf die es ankommt.
Sicher, "da redet der Richtige", aber ich arbeite an mir.
Und- ich mache Fortschritte.
Es lohnt sich. Der Austausch per Internet bereitet mir immer weniger Stress- und Ärger.
LG
Sintram
@nubis:
Interessante Fragen zu einem interessanten Thema.
Ich bin auch eine derjenigen, die lieber sicherheitshalber ihr Maul hält und ihren Frust/Wut/Ärger versucht nicht zu zeigen.
Und das Resultat?
Ich fühle mich wie ein Vulkan, der innerlich ständig am brodeln ist, der implodiert statt explodiert (ich hatte hier vor längerer Zeit mal ein Gedicht dazu gepostet).
Bloß keinen verletzen, kränken usw., denn wenn derjenige dann deswegen sauer/traurig ist, dann hat man ja erste recht wieder Disskussionen, Kritik, Vorwürfe an der Backe.
Wohin führt das?
Wie du schon geschrieben hast, eventuell zu Ausrastern, Angriffen, Selbstverletzungen.
Das schwierige ist zu wissen, wann ist es besser sich zurückzuhalten und wann ist es besser seine Meinung zu sagen?
Wann weiss man, dass es dem Gegenüber vielleicht doch nichts ausmacht, oder wann weiss man, dass einem das "Hinunterschlucken" selbst zu sehr schadet?
Liebe Grüße
Clara, die sich nun mal auf die Suche nach ihrem Vulkan-Gedicht macht
@Sintram
Sich raus zu nehmen - eine Pause einlegen und die Gefühle erst mal zur Ruhe bringen ist ein guter Weg damit umzugehen.
Manches erledigt sich so von selbst - anderes kann man dann in angemessener Form ausdrücken.
Ich denke, was @stumm angesprochen hat, ist von Bedeutung: die Frage, wie wichtig einem etwas ist.
(die Ehefrau würde ich übrigens eher unter 'nörgelnd' verbuchen - das hat mit echtem verärgert-sein auch nicht viel zu tun, sondern ist tatsächlich nur Ausdruck einer allgemeinen Unzufriedenheit)
Jedenfalls: wenn mir die Sache wichtig ist, möchte ich sie auch nicht einfach ignorieren.
Ich würde aber auch nicht sagen, dass alles, was mich aufregt, mich auch ärgert: ich kann mich zB auch über jemanden aufregen, der bei Rot über die Straße geht wenn Kinder daneben stehen.
Ich würde aber nicht sagen, dass es mich ärgert.
Wenn das Gegenüber nur auf Streit aus ist kein Ende findet - unsachlich wird usw - dann würde ich eher sagen, ich bin genervt und verliere die Lust am Gespräch.
Da kann ich auch abwinken und mich mit einem 'ja ja - du hast Recht und ich meine Ruh' zurück ziehen.
Es ist auch zu einfach, zu sagen: wenn ich meine in einer Angelegenheit Recht zu habe, werde ich ärgerlich, wenn das jemand anzweifelt: weil ich meine Ansichten durchaus in vernünftigem Ton in einer Diskussion darlegen kann und auch andere Meinungen so stehen lassen kann, ohne dass mir ein Zacken aus der Krone bricht.
Ärger kommt (zumindest bei mir) dann auf, wenn es persönlich wird.
Wenn der Andere einem die Worte im Mund verdreht oder Unterstellungen anführt.
Wenn ich mich angegriffen fühle - oder den Eindruck habe, jemand der mir etwas bedeutet wird angegriffen.
Sicher muss ich immer damit rechnen, dass der andere sich auch ärgert, wenn ich meinen Ärger kund tue und es dann vielleicht zu einem richtigen Streit kommt aber auch das gehört im zwischenmenschlichen meiner Ansicht nach dazu: dass es mal knallt.
Und wenn sich die Wogen geglättet haben und alles gesagt ist, reicht man sich die Hände und verträgt sich wieder.
Jedenfalls wenn man es richtig macht ;-)
die frage ist
wieviel ärger beziehe ich auf mich ( eben weil ich einen ganz anderen ärger in mir trage) und wieviel davon ist wirklich auf mich persönlich gemeint
...,,Mir ist auch grade gleich, ob ich nun gemeint war oder nicht.
Ob es nicht vielleicht ganz allgemein gemeint war und nur grade in dem Zusammenhang so hoch kam.
Ich fühle mich angesprochen und das reicht mir.
Auch um mich wieder zu ärgern ;-) ,,...
ist das gefühl der situation angemessen?
oder kommt,s volle wucht wo ganz anders her?
***Seine wirkliche Ursache aber liegt woanders begraben?***
ja,oftmals,wenn nicht meistens sogar,ist es eben nicht nur das gerade gesagte (hier gelesene).
es sind die anteile unseres gedächnisses,die immer mithören (mitlesen) und sich dann auch zu wort melden.
ältere verletzungen,die sich plötzlich gehör verschaffen wollen.
weil sie nun mal gerade eine gelegenheit,zum ausbrechen,wittern.
bei mir,ist es nicht selten,mein trauriger,bockiger kindheitsanteil,der plötzlich aufstampft.der einfach nichtmehr schlucken will,wenn andere auf ihn eindreschen.
es ist also eben nicht immer nur vernünftige erwachsene,
der gerade spricht (schreibt).das finde ich auch erstmal für mein gegenüber o.k. .
aber früher oder später,muss dann auch mal schluss sein,mit dem aufstampfen.
... und dass finde ich meistens so "blöd".dass es einfach,auch nach mehreren handreichungen, kein ende
zu geben scheint.
@Clara-
Ich war nie so - habe aber genügend Beispiele in meiner Nähe und mich immer gefragt: warum warten bis es sich anstaut?
Wenn man einen kleinen Ärger gleich ausdrückt, kann es auch nur einen kleinen Disput geben, der dann auch leichter beizulegen ist.
Wenn man immer 'schluckt' staut es sich auf und muss trotzdem irgendwann ein Ventil finden: entweder in Form eines Handfesten Streits, wo man x-Sachen gleichzeitig aufarbeiten will, die mit dem eigentlichen Thema nichts mehr zu tun haben - oder als Autoaggression - die es ja wohl auch nicht sein kann...
Der Punkt ist ja auch: wenn man etwas über einen längeren Zeitraum duldet - und dann auf einmal sagt: dies und jenes stört mich ...dann muss man damit rechnen, dass der Gesprächspartner erst mal fragt, wieso man das nicht schon längst gesagt hat...
Man kommt auf einmal in eine 'Verteidigungsposition' in der man erst mal Antworten finden muss.
Jemand, der sowieso schon unsicher ist, fühlt sich dann sicher wie du schreibst: durch die folgende Diskussion, Kritik und Vorwürfe nur noch mehr unter Druck gesetzt - und schweigt beim nächsten mal lieber wieder...
Schwierig das aufzulösen, denke ich...
@stumm
Wenn, dann musst du auch den Vor-Satz berücksichtigen:
Dass ***... ich mich angesprochen fühle, wenn jemand schreibt,dass man nicht jeden Ärger ausdrücken und ausleben soll, weil er beim Anderen etwas anrichten kann grade nachdem ich geschrieben hatte, ich habe mich über jemanden geärgert und derjenige hat in seinem Frust die Brocken geschmissen und ist gegangen. ***
Ich habe mich also persönlich angesprochen gefühlt - und war es ja vermutlich auch: hätte @nachtwind sich nicht hier raus genommen, hätte ich sie auch angesprochen.
Das hier jetzt allerdings irgend eine 'Wucht' dabei wäre kann ich nicht sehen.
Ich denke, das Thema wird durchaus sachlich und eben ohne persönliche Tiefschläge betrachtet.
Meine 'Wucht' ...habt ihr hier noch nicht erlebt^^
Eben weil ich mich beherrschen kann - und trotzdem ausdrücke, was ich meine.
Und P.S. - bei dem ***Auch um mich wieder zu ärgern ;-) *** - ist ein zwinkernder Smiley ...sollte also nicht so ganz ernst genommen werden
@Fee
Ich denke, grade was das Forum angeht ist die Situation auch immer noch wieder eine andere: dadurch, dass die Gespräche eben nicht als Dialoge laufen, sondern sich x verschiedene Personen beteiligen ist ja keine Lineare Gesprächsführung möglich.
Deshalb wird ja auch immer wieder empfohlen, bei Unstimmigkeiten auf PN zurück zu greifen, weil sich Missverständnisse (die hier oft Ursache des Ärgernisses sind) besser auflösen lassen.
Klappt auch nicht immer - wie man sieht :-)
@ fee
du hast ganz genau das ausgedrückt was ich meine
nur ebend besser und deutlicher
danke :-)
nein nubis ich meinte nicht volle wucht nach aussen
ich meinte das gefühl in dir
und das war ja wohl doch so heftig das du es zum ausdruck bringen musstest
oder kommt,s volle wucht wo ganz anders her?
@stumm
hmm.. - jain - es war schon so, dass es mich beschäftigt hat.
Genug, dass ich den Thread eröffnet habe - offensichtlich :-) - aber nicht wirklich so, dass ich mich darüber aufgeregt oder gar geärgert hätte.
Dass ich das hier so angesprochen habe ist eher dem Umstand zu verdanken, dass ich denjenigen, der die Gedanken angestoßen hat, hier nicht mehr ansprechen konnte.
Da sich hier im Forum aber immer mehrere an einem Gespräch beteiligen (können) habe ich es einfach gleich etwas allgemeiner gehalten und die Sache angesprochen.
Von 'Wucht' würde ich in dem Zusammenhang immer noch nicht sprechen - weder nach innen noch nach außen - so schlimm war @nachtwinds Posting dann doch nicht :-)
Ach @Leute,
der Wind weht wo und wie er will, niemand kann sagen woher er kommt wohin er geht, er flüstert uns seine Botschaften zu, manchmal stürmt er auch -etwa gestern nacht- und zieht seiner Wege.
Niemand kann ihn festhalten oder einsperren.
Manche fühlt sich irgendwo aufgehoben und verstanden, über Nacht ändert sich alles und sie will nur noch fort. Seit längerer Zeit schwelende Konflikte können urplötzlich aufflammen, was gestern noch zu kitten war ist heute endgültig zerbrochen.
Das ist so natürlich wie eine Zellteilung.
Die Menschheit hat sich auf diese Weise über den Erdball verbreitet, und ob nun von Afrika oder Asien aus dürfte inzwischen auch keine Rolle mehr spielen.
Als sicher angenommen kann indessen werden, dass sich die Ursippen nicht immer friedvoll und harmonisch gespalten haben. Einigen gefiel nicht mehr, was anderen selbstverständlich war, und sie suchten sich neue Weiten.
Und gestritten wurde garantiert schon in der Steinzeithöhle. Ja lange lange zuvor.
Clans gehen auseinander oder verändern sich, Sippen, Stämme, Völker, Familien, Cliquen, Vereine, Gruppen.
In allen herrscht ein stetes Kommen und Gehen.
Warum also sollte das im Net, das ja nichts weiter ist als ein Spiegelbild davon, anders sein?
Noch dazu in einem Depressionsforum, in dem sich die Hoffnung dieser Welt zusammengefunden hat?
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht so ganz, derlei passierte doch sicher nicht zum ersten Mal. Und ebenso sicher nicht zum letzten Mal. Das gehört einfach dazu.
Ärgern jedenfalls kann ich mich deshalb wirklich nicht. Was bitte soll daran ärgerlich sein?
Viel ärgerlicher wäre es, wenn hier noch monate- jahrelang weitergezankt werden würde.
Was sowieso geschehen wird, mit oder ohne die "Weiterwandernden". ;)
Also- es ist doch überhaupt nichts passiert. :)
Hi @Sintram :-)
Jetzt fühle ich mich grade Missverstanden: das hier ist doch kein Zanken?
Und aufgeregt wurde auch nicht - oder habe ich irgendwo 'Untertöne überhört'?
Nur weil ich eine Bemerkung als Aufhänger genommen habe, heißt das ja nicht, dass es mir nur darum ging.
Es war ein Anstubs das mal zu Thematisieren - den ich im Gegenteil sehr gelungen finde, weil es eben keinen Ärger gab :-)
Der Punkt ist halt, dass ich selbst ja auch kein Problem mit meiner Art habe.
Im realen Umfeld übrigens auch nicht - sondern meine direkte und ehrliche Art eher positiv bewertet wird.
Erst hier im Forum ecke ich ständig damit an - oder habe zumindest das Gefühl.
Sicher: die Menschen, die hier her finden sind empfindlicher: wie @nachtwind sehr schön schrieb: man bringt es ja schon mit, dass es einem nicht gut geht ...und dann kann man nicht mehr so viel vertragen, wie man vielleicht könnte, wenn es einem gut ginge - an Kritik - an Unverständnis - oder auch an Ärger...
Aber eben darum frage ich mich auch: ich bin doch auch hier, weil es mir nicht gut geht.
Warum muss ich dann diejenige sein, die alles 'schlucken' soll?
Warum darf ich meinen Unmut nicht ausdrücken - solange ich das eben nicht als verbalen Tiefschlag anbringe (und das habe ich nicht!)
Ich wollte das jetzt nicht alleine an dieser einen Differenz festmachen, sondern ganz allgemein ansprechen - eben weil ich meine, dass hier viele sind, die ja grade damit ein Problem haben: überhaupt zu sagen dass ihnen etwas nicht passt - sie etwas ärgert.
Die immer meinen (oder vorgehalten bekommen) es wäre egoistisch wenn sie ihr Befinden über das des Gegenübers stellen ...die Frage ist aber doch: bewertet der Andere sein eigenes Befinden dann nicht automatisch als schützenswerter und wertvoller?
Mit welchem Recht?
Und wo ist die Grenze?
Wenn jemand wie @Clara- schreibt, dass sie sich wie ein Vulkan fühlt, weil sie ihre Gefühle nie zum Ausdruck bringt?
Wenn Menschen sich lieber selbst verletzen statt ein paar Worte zu auszusprechen?
Wie gesagt: ich rede ja jetzt nicht vom anderen Extrem, wo man permanent am rumnörgeln und stänkern ist oder richtiggehend Streit sucht.
Man muss nicht jede Unbill mitteilen - aber alles für sich behalten ist eben auch nicht gut.
Wie gesagt: ich meine, es kommt darauf an, wie wichtig einem etwas ist: aber dann sollte man durchaus das Recht haben, seinen Ärger auszudrücken: auch hier.
Also: *dir mal Recht geb* : ist doch überhaupt nichts passiert :-)
@nubis,
nein nein, in diesem thread wurde überhaupt nicht gestritten, sah auch nirgendwo unterschwellige Spannungen.
Ich hatte nur das Gefühl, dass Du oder andere wegen der jüngsten Sache noch ein wenig am knabbern sind.
Was ich sehr gut verstehe, weil so ein Zerwürfnis oder eine Unvereinbarkeit immer irgendwo auch weh tut.
Allen Beteiligten.
Aber der Schmerz des Lebens beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tode- hoffentlich.
Da müssen wir durch. Doumoumadou.
Das was Du über die Aggressionshemmung sagst, über die Blockade gegenüber eigenen Gefühlen wie etwa Zorn oder Ärger, über die stete Angst davor anzuecken, jemanden zu verletzen, auf die Hühneraugen zu latschen, lieber alles runterzuschlucken, einzustecken, in sich hineinzufressen-
da hast Du vollkommen recht, das ist nicht gut und darf auch nicht so bleiben.
Weil es krank und kaputt macht.
Und wenn Dir das heute öfter mal passiert, dass Du aneckst, ohne es zu wollen oder drauf anzulegen-
nun dann ist das eben so.
Ein Zurück ins Schneckenhaus wäre tödlich.
Ich denke, das kann man ohne Wenn und Aber akzeptieren und gutheißen, und mit etwas gutem Willen auch problemlos damit umgehen.
Vielleicht ist es gerade diese Deine entwickelte Fähigkeit, Deine Gedanken und Gefühle offen auszusprechen und auch mal aus der Deckung zu gehen, die anderen, die das -noch- nicht vermögen oder Probleme damit haben, Probleme bereitet.
Weil Du ihnen ständig vor Augen führst, wo es bei ihnen hakt. Könnte immerhin sein.
Jedenfalls würde ich mich davon nicht aus der Richtung bringen lassen.
Das passt schon so und geht absolut in Ordnung.
LG
Sintram
... doch ist was passiert :(
Zwei Verletzte fühlen sich jetzt gerade ganz sicher nicht gut.
Vllt. von allen verlassen sogar.
Einsam,unverstanden,uvm. wahrscheinlich.
Und das finde ich traurig.
Auch wenn Menschen hier kommen und gehen.
Das stelle ich mir schon tagelang,so richtig schlimm vor !
Darum schlucke ich auch oft.
Zwar schon weniger.
Aber damit ähnliches,auch "draußen" nicht passiert,noch oft genug.
L.G. Fee
PS: Übrigens habe ich heute ein witziges,weil auch gerade
hierher passendes,Buch gesehen:
Nicht ärgern für Dummies
W. Doyle Gentry (Autor),
EUR 19,95
*ggg* jetzt muss ich grade wieder grinsen :-)
***Vielleicht ist es gerade diese Deine entwickelte Fähigkeit, Deine Gedanken und Gefühle offen auszusprechen und auch mal aus der Deckung zu gehen***
Tatsächlich ist es eher so, dass ich mit dem Älter werden ruhiger geworden bin - auch selbst sensibler - aber eben auch empathischer.
Ich hab früher durchaus die Türen geknallt, dass die Bilder an den Wänden wackelten - steckte dann nochmal den Kopf raus um meine Mutter - oder später meinen Mann^^ - anzuraunzen 'hat nichts mit dir zu tun' - oder eben 'lass mich in Ruhe!' - und 'krach' - flog die Tür wieder zu...
Und wenn ich mich dann beruhigt hatte kam ich raus und konnte reden - mich auch noch aufregen und deutliche Worte finden - aber eben doch bei der Sache bleibend.
Und wenn ich mich dann weit genug beruhigt hatte, wurde ausdiskutiert.
Vielleicht ist das auch ein wichtiger Punkt: ich sorge eigentlich immer dafür, dass eine Unklarheit aus dem Weg geräumt wird.
Dass beide Seiten ihre Standpunkte klar machen und hinterher jeder weiß, wo er steht.
Danach - ist das Thema aber auch beendet.
Nicht vergessen ...klar behält man etwas davon im Kopf - aber abgehakt.
Aufgewärmt wird nicht - nicht vorgehalten - nachgetragen - und erst Recht nicht ständig gestichelt oder getrietzt.
Es sei denn es ergibt sich ein neues Thema in unmittelbarem Zusammenhang - da kann man das schon mal ansprechen, wenn es passt.
Tatsächlich war ich früher sehr viel rechthaberischer und dickköpfiger - schon fast stur ...aber 20 Jahre Beziehung lehren einen Kompromisse einzugehen und auf den Anderen einzugehen.
Aber ich würde schon sagen: ich lerne immer noch: nicht, meine Gedanken und Gefühle offen auszusprechen - sondern im Gegenteil: mich zu beherrschen :-)
@Fee
Was du ansprichst ist aber nicht hier in diesem Thread passiert - und wie gesagt ging es mir auch nur sekundär darum was da los war.
HIER ist jedenfalls nichts passiert - das war gemeint :-)
... ja schon klar,sorry für`s abschweifen.
l.g. fee
Hey @Fee :-)
Ist doch ok, wenn du daran gedacht hast - wobei das ja schon fast wieder in den Thread 'Schuld und Schuldgefühle' passt ;-)
Nur eben noch was zur Klärung:
"Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht."
Joh 3,8
Eine Umschreibung für das Wirken des Geistes, also für weise Worte, tiefe Einsicht, Mitgefühl und Verständnis.
War als Hommage gedacht.
Und @Fee,
klar ist etwas geschehen, hat sich etwas ereignet, verändert, bewegt, was auch mit Verlust, Abschieds- und Trennungsschmerz zu tun hat. Mit Rückzug und Ungewissheit.
Nur- niemand hat es so gewollt, es ist niemandes Schuld.
Und @nubis,
auch und schon gar nicht die Deine.
Egal ob Du nun ein wenig ruhiger und besonnener geworden bist oder nicht. Was natürlich erfreulich ist.
Aber selbst wenn Du´s nicht wärst, hättest Du niemanden "verkraulen" können, der das nicht selbst will.
Ist meine unbescheidene Meinung dazu.
***Hey @Fee :-)
Ist doch ok, wenn du daran gedacht hast - wobei das ja schon fast wieder in den Thread 'Schuld und Schuldgefühle' passt ;-)***
... nein,da paßt es diesmal nicht hin,wenigstens das nicht auch noch.
L.G. Fee
*wenigstens das nicht auch noch*
Keine Bange @Fee,
zur Not bin ich an allem schuld, einzig und allein.
Ich bin das gewohnt, kann damit umgehen und gut damit leben. ;)
Also: Der Sintram ist an allem schuld. Wie immer.
Das einzige was mich wirklich ärgert, weil es ein reales Ärgernis ist, ist die Tatsache, dass auch in diesem Forum immer mehr Schrott und Müll von der "Außenwelt" reindrückt.
Provozierende und spöttisch hämische Störversuche und Kommentare aus dem Dunstkreis dieser völlig aus den Fugen geratenen kaputten und perversen Welt da draußen.
Die lesen hier mal quer, amüsieren sich köstlich, machen sich lustig und beschließen über Unsereins herzufallen.
"Hey, seht mal wie die drauf sind! Das gibt´s doch wohl nicht!
Sieh mal hier. Macht sich doch tatsächlich ein Gewissen wegen einer Sache, die schon jedes Kind begriffen hat:
Wenn du überleben willst und zu etwas kommen, musst du fix sein. Clever. Der Erste und die Schnellste.
Wer da sonst noch in der Schlange steht, darf dich nicht interssieren- im Gegenteil: Alles Konkurrenten.
Die möglichst rasch und gründlich auszuschalten sind.
Mensch, das ist doch vollkommen normal! Und die Spinner hier machen sich da tatsächlich Gedanken drüber!"
Diese "Denke" steckt dahinter, wenn hier bösartige Bemerkungen oder hinterhältige Fakes reinschwappen.
"Seht euch diese armseligen Jammerlappen hier mal an! Wollen dauernd sterben und so.
Nur weil sie zu blöd sind für gesunden Egoismus. Weil ihnen das nötige Durchsetzungsvermögen fehlt.
Die nötige Rücksichtslosigkeit. Die nötige Härte. Die nötige Schläue.
Wo kommen wir hin, wenn wir uns mit der Wehleidigkeit dieser Schwächlinge aufhalten?
Die Dösköppe drehen sich ständig um sich selber und wollen nicht kapieren, was Sache ist: Nur die Starken überleben!
Dann sollen sie doch sterben von mir aus, wenn sie´s nicht anders wollen! Sollen wir am Ende noch aufkommen für diese Loser?"
Dieses faschistoide Gedankengut ist es, das Menschen dazu verleitet, auf Depressive einzudreschen.
Geboren, gewachsen und gereift aus dem Gesetz: Du oder ich.
Dem Überlebensgrundgesetz einer Leistungsgesellschaft, deren Konzerne und Arbeitgeber sich in ständigem Wirtschaftskrieg befinden. Vernichten oder unterwerfen! Aufkaufen oder eleminieren.
Und deren entmenschte und verrohte Soldateria sie sind, Sklaven derselben "Mentalität", Handlanger der selben Vorgehensweise. Bis in die Familienkonstellation hinein.
Du oder ich? Also ich.
Es ärgert mich deshalb, weil ich nichts mehr damit zu tun haben will.
Nirgendwo, und schon gar nicht in einem Depressionsforum.
Wo sich Menschen zusammenfinden, die an dieser Entartung des Homo Sapiens nicht teilnehmen wollen.
Die sich gegen diese Entmenschlichung ja grassierende Unmenschlichkeit aufbäumen und wehren.
Empfindsame, denkende, verletzliche, mitfühlende, kostbare Menschen.
Und die nun sogar schon in ihren Enklaven und Zufluchtsstätten aufgestöbert und bekämpft werden- von dieser bösartigen Brut da draußen -ohne Hemmung, Skrupel und Gewissen.
Denke, es ist mal wieder Zeit für eine Sintflut oder so was ähnliches.
Damit man wenigstens wieder frei atmen kann bei all der geistigen Verpestung, die unaufhaltsam um sich greift.
Aber leider werden es nur immer mehr und mehr und mehr. Sie stecken sich gegenseitig an. Eine erdrückende Übermacht von mutierten Menschenfressern.
Und seit einiger Zeit brechen sie auch durch die Türen und Fenster von Depressionsforen.
Und das ist schlichtweg sehr sehr ärgerlich!
Sintram
Hi @Sintram
Das was du beschreibst, kann ich hier so aber nicht finden - und auch in meinem realen Umfeld nicht.
Gut - nun sind da keine jung-dynamischen-vorwärts-Kommer bei^^ aus dem Alter sind wir raus, da hat jeder seinen Platz gefunden.
Tatsächlich erlebe ich aber hier im Forum sehr viel mehr die Abgrenzung 'wir armen Depressiven gegen den Rest der Welt'...
Dass der Rest der Welt selbst gute Chancen hat, mindest einemal im Leben eine depressive Phase zu erleben (oder schon erlebt zu haben) wird da anscheinend vergessen.
Wie ich an anderer Stelle schon mal schrieb: ich zähle mich gerne (ob berechtigt oder nicht) zu 'den Anderen'.
Ich fühle mich nicht auf einmal aus der Gesellschaft ausgeschlossen oder an den Rand gedrängt, nur weil es mir schlecht geht.
Und letztlich: ich bin auch nicht sensibler oder unsensibler als andere, nur weil ich mich in manchen Geschichten wiederfinde und dann die richtigen Worte finde - und bei anderen eben nicht.
Es kann mir auch keiner erzählen, dass er sich von jedem Schicksal gleichermaßen angesprochen fühlt - und nicht bei dem einen oder anderen auch mal die Augen verdreht und sich fragt, was DER eigentlich für Probleme hat?...
Es gibt schließlich nicht DIE Depression.
Dass sich hier jemand über andere lustig gemacht hätte, habe ich aber nicht gesehen ...oder gibt es einen konkreten Anlass, über den du dich geärgert hast?
Hallo @nubis,
kurz nach meiner "Ankunft" im Ruheforum, oder besser meiner Flucht vor einer wildgewordenen Meute, hatte ich zum Beispiel gleich mal das Vergnügen, mich mit dieser "neorationalistischen" Gesinnung herumstreiten zu müssen, ja müssen, weil ich ziemlich heftig angegangen wurde.
Auch die Ankündigungsgemeinheiten zähle ich zu diesem Dunstkreis.
In einem anderen Forum sprangen mir derlei "lebenstüchtige" Newcomer mit ausgefahrenen Klauen ins Gesicht, als ich den Begriff Klimakatastrophe erwähnte.
Ich weiß sehr wohl wovon ich spreche, auch und besonders im Laufe meines nichtvirtuellen Lebens.
Dass Du Dich zu den "Anderen" rechnest, hängt damit zusammen, dass in Deinem Umfeld ganz offensichtlich noch keiner dieser "Sozialzombies" aufgetaucht ist.
Sonst würdest Du Dich mit aller Entschiedenheit distanzieren.
Die "Anderen", die Du hier meinst, meine ich wiederum nicht. Leute guten Willens mit ihren eigenen Sorgen, Nöten und Problemen. Von denen es zum Glück noch einige gibt.
Ich spreche von einer neuen Spezies, die dabei ist, sich wie eine Epidemie auszubreiten und sämtliche Bereiche des öffentlichen Lebens zu unterwandern und infizieren.
Und das ist zur Abwechslung mal keine orwell´sche Paranoia. Sie sind unter uns.
Und sie vermehren sich pilzartig.
LG
Sintram
@nubis
Die obige Antwort entstand unter Zeitdruck zwischen Tür und Angel, und damit Du siehst, dass ich diesen Thread ernst nehme -und übrigens von Anfang an ernst genommen habe, auch wenn meine erste Antwort etwas lässig daherkam- will ich meine Gedanken noch etwas verdeutlichen.
Der Menschentypus, von dem ich rede, ist in der Regel zwischen zwanzig und vierzig Jahre alt, mit Tendenz Richtung Dreißig. Nachwuchs wird eifrig rekrutiert und es besteht kein Mangel.
Er kommt in allen Schichten vor, überwiegend jedoch in der Mittelschicht, die ihre chronisch heraufbeschworene Pseudokrise benutzt, um diese neuentstehende Ideologie damit zu rechtfertigen.
Vorbilder gibt es genug in Berlin. Die Vermögenden werden mit allen Kräften unterstützt, die Lebensgrundlagen der einfachen Leute gnadenlos zusammengestrichen, Sozial- und Gesundheitswesen systematisch zerstört.
Dahinter verbirgt sich der vorherrschende Gedanke des sytemkonformen Menschen.
Also einem Individuum, das unter Erbringung von Höchstleistungen zu Wirtschaftswachstum, Welthandelsführung und Steigerung des Bruttosozialprodukts beisteuert.
Ohne Rücksichtnahme auf Schwächere, Leistungsverminderte oder sonstige nicht ausreichend Effiziente.
Dieser Typus verkörpert den idealen, vorbildlichen Staatsbürger.
Er ist durchaus intellektuell, gebildet, weltgewandt, wortreich und erfreut sich allgemeiner Anerkennung und Beliebtheit.
Genaugenommen jedoch ist er das überhöhte Idealbild erfolgreich praktizierter Egozentrik.
Soziale Interessen können guten Gewissens hintangestellt werden und unberücksichtigt bleiben.
Wer den gesellschaftlichen Ansprüchen der Arbeitswelt wo auch immer nicht genügt, ist als defizitär einzustufen und unter Investition einzuordnen.
Totalausfälle laufen folglich unter... lebensunwertem Leben.
Gnadenlose Übertreibung? Pauschalisierung? Negativistische Weltsicht? Politisch eingefärbte Polemik?
Man muss nicht depressiv sein, um diese bedrohliche Entwicklung beobachten zu können.
Es genügt jedwede andere Form von Krankheit oder Behinderung, ja schlichte Arbeitslosigkeit.
Und weil es in diesem Thread ums Ärgern geht:
Was mich verzweifelt macht und ärgerlich, ist der Umstand, dass niemand diese erschreckenden gesellschaftlichen Tendenzen und ihre Etablierung wahrnehmen will.
Niemand glaubt, das so was möglich sein könnte, das es so weit kommen könnte.
Niemand will den Tatsachen ins Gesicht schauen sondern lieber den eigenen Idealvorstellungen Glauben schenken.
Als der Nationalsozialismus hochkam seinerzeit, war die Reaktion eine ähnliche.
Und über Nacht war er da, die Folgen sind hinlänglich bekannt.
Eines Tages werden diese Pragmatiker und zutiefst unsozialen Charakter Fünfzig sein und Sechzig, ohne auch nur einen Millimeter von ihrer Ideologie des erfolgreichen, kompetenten, differenzierenden, rationalen Menschen abgewichen zu sein, im Gegenteil, ihr eigener Erfolg gibt ihnen Recht.
Und weil das bewährte System des Leistungsprinzips ihren Zielsetzungen und Vorstellungen ideal entspricht, ja ihnen förmlich einen roten Teppich über die Karrierleiter breitet, an den Hebeln der Macht sitzen.
Und dann gnade uns Gott!
Alles eine Frage der Ansicht :-)
http://www.wiwo.de/management-erfolg/warum-wir-doch-keine-egoisten-sind-445123/
Oder von Beobachtung und Erfahrung.
Ausnahmen mögen die Regel bestätigen. An den Fakten ändern sie hingegen nichts. :)
A ja, und noch was: Persönlich würde ich mich als apolitisch bezeichnen.
Mit Parteien habe ich sowieso nichts am Hut. Ich schau nur zu -oder vielmehr lasse über mich ergehen- und mach mir meine Gedanken. Ziehe meine "empirischen" Schlüsse.
Und bin mir sicher, dass absolut schwere Tage auf mich zukommen, wenn ich es wider Erwarten bis zum Depri-Greis schaffen sollte.
Und nicht nur auf mich...
Trotz all der netten lieben sozialen Leute in den oberen Etagen.
Oder gerade wegen ihnen? ;)
Aber lassen wir die Elite von morgen mal in der Zukunft.
Alles was sie hergibt, ist das Beispiel einer Sichtweise, die im Rahmen einer Diskussion zu heftigen Gegenreaktionen führen könnte.
Und genau darin liegt unser besonderes Problem.
Denn Dispute in einem Depressionsforum bewegen sich jenseits von Argument und Gegenargument.
Die Logik des Gedankenganges, die Konzentration auf ein bestimmtes Thema, all das ist nur die äüßere Erscheinungsform und Umkleidung dessen, was sich in Wahrheit dabei abspielt.
Und das ist sehr viel komplizierter.
Wir alle haben gelernt, unsere psychischen Erkrankungen in einer Welt der "Gesunden" sprich Funktionstüchtigen -denn mehr ist es tatsächlich nicht- bestmöglichst zu verbergen.
Wo immer wir uns bewegen, verstellen wir uns und verstecken wesentliche Anteile unserer Persönlichkeit.
Im öffentlichen Leben passiert es uns ständig, dass wir Zeuge von Aussagen wie: "Der spinnt doch. Die ist ja völlig durchgeknallt. Das ist eine arme Sau, wenn du mich fragst" werden, und genau wissen, dass diese ebensogut auf uns bezogen werden könnten- wenn sie denn etwas wüssten von uns.
Wir sind also ständig am schlucken und einstecken, wir wissen, was uns blüht wenn wir uns "outen" würden, und das macht uns chronisch misstrauisch und sehr vorsichtig.
Hinzu kommen demütigende und verletzende Äußerungen und Handlungsweisen von Menschen, die uns nahestehen. Die uns die Symptome und Defizite unserer Krankheit vorwerfen, als wären sie charakterliche Schwäche und pure Einbildung, die leicht zu überwinden wäre, wenn wir uns nur ein wenig "zusammenreißen" würden.
Die uns das Gefühl vermitteln, sie wären Diejenigen, die unter unserer Krankheit zu leiden hätten, und nicht wir.
Die wir vor Schmerz und Hoffnungslosigkeit nicht mehr wissen wohin.
Die also nichts anderes zu uns sind als grausam und unerbittlich. Selbstgerecht und ignorant.
Und zu schlechter Letzt die unablässigen Entwürdigungen, die uns von Ämtern zugemutet und beigefügt werden.
All das tragen wir mit uns, wenn wir in einem Forum von uns erzählen. Uns also schutzlos machen und verletzlich, uns förmlich ausliefern. Unser Misstrauen und unser Argwohn laufen dabei auf Hochtouren.
Wir haben Angst.
Und dann genügt eine beiläufige Äußerung, ein Nebensatz, eine Randbemerkung, die wir so und genau so schon mal anderswo gehört haben. Von der oder dem, die uns schon unendlich schweres Leid zugefügt haben.
Folglich muss die Person, die sie geäußert hat, genau so denken. So borniert sein und selbstherrlich. Oder was auch immer, auf jeden Fall aber "feindlich".
Und weil wir noch dazu dazu neigen, uns unablässig voneinander zu distanzieren, weil das Gegenüber kränker, verrückter, krankheitsuneinsichtiger ist als wir, um uns vor dem Abgrund der eigenen Hilflosigkeit zu schützen-
sind wir auch kaum in der Lage, Zuspruch und Trost anzunehmen, und schon gar keinen guten Rat.
Wir weigern uns, uns beruhigen zu lassen, weil wir im Recht sind und um dasselbe kämpfen.
Stattdessen gehen wir entfesselt auf den vermeintlichen Feind los.
Dem es in der Regel keinen Deut besser geht als uns. Der vielleicht gerade in einer relativ stabilen Verfassung ist, was sich schon morgen über Nacht ändern kann wie wir alle wissen.
Und so prügeln wir verbal aufeinander ein, um unsere seelischen Schmerzen erträglicher zu machen.
Uns von uns selbst abzulenken.
Was leider nie funktioniert, wir wissen das, aber wir können nicht anders.
Weil uns das ständige Leid wahnsinnig hat werden lassen. Was nur allzu verständlich ja eigentlich von zwingender Logik ist.
Nur- wir können es weder akzeptieren noch ertragen. Weil es nicht zu ertragen ist.
Alles was wir können ist, es so stehen und gelten zu lassen.
Wir streiten. Und wir werden streiten.
Sintram